www.wikidata.de-de.nina.az
Der Kootenay Nationalpark englisch Kootenay National Park of Canada franzosisch Parc national du Canada Kootenay ist ein kanadischer Nationalpark und befindet sich im Sudosten von British Columbia Er umfasst eine Flache von 1406 km der kanadischen Rocky Mountains und gehort seit 1984 zum UNESCO Welterbe zusammen mit dem Jasper Nationalpark dem Banff Nationalpark und dem Yoho Nationalpark als Teil der Canadian Rocky Mountain Parks 2 Er grenzt im Nordwesten an den Yoho Nationalpark im Nordosten an den Banff Nationalpark und im Osten an den Mount Assiniboine Provincial Park Bei dem Park handelt es sich um ein Schutzgebiet der IUCN Kategorie II 3 Nationalpark welches von Parks Canada einer Crown Agency Bundesbehorde verwaltet wird Kootenay National Park of CanadaIm Kootenay Nationalpark nahe Sinclaire PassIm Kootenay Nationalpark nahe Sinclaire PassKootenay Nationalpark Kanada 50 95 116 03333 Koordinaten 50 57 0 N 116 2 0 WLage British Columbia KanadaBesonderheit HochgebirgeNachste Stadt GoldenFlache 1406 km Grundung 1920Besucher 529 666 1 2019 2020 i2i3i6Karte des Kootenay Nationalparks Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geologie 3 Klima 4 Flora und Fauna 5 Geschichte 6 Tourismus 6 1 Touristische Einrichtungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer Highway 93 der sogenannte Kootenay Parkway durchquert den Park auf 94 Kilometer Lange Der Highway erreicht den Park uber den 1651 Meter hohen Vermilion Pass folgt dem Lauf des Vermilion und des Kootenay Rivers und fuhrt uber den 1486 Meter hohen Sinclair Pass und durch das Iron Gate nach Radium Hot Springs Das Haupttal wird im Osten von der Mitchell Range begrenzt im Westen ragen die Kalkberge der Vermilion Range und der Brisco Range auf und begrenzen den Park zum Columbia River Der hochste Berg im Park ist der 3424 m hohe Deltaform Mountain die tiefste Stelle im Park liegt auf 918 Metern Geologie BearbeitenDie Bergketten im Parkgebiet bestehen aus aufgefalteten Sedimentgesteinen die durch Erosion aus Wind Eis und Wasser geformt wurden Die umgekippte Faltung die gezackten Bergrucken und gerundeten Bergkamme im sudwestlichen Parkgebiet sind typisch fur die westlichen Rocky Mountains Durch die Lage des Parks an der Bruchlinie des Rocky Mountain Trench treten im Sudwesten des Parks heisse Quellen zu Tage die schwach radioaktiven Radium Hot Springs Die heissen Quellen sowie der Sinclair Canyon und die Redwall Faults im Sudwesten sind bedeutende geologische Erscheinungen Der Sinclair Canyon weist senkrechte durch oxidiertes Eisen rot gefarbte Wande auf Durch den Canyon floss einst der Sinclair Creek der seit 1965 jedoch in einem Betonkanal unterhalb des Highways fliesst Die turmhohen ebenfalls durch oxidiertes Eisen rot gefarbten Klippen des Redwall Fault sind die besten Beispiele fur tektonische Brekzien innerhalb der Nationalparks der kanadischen Rocky Mountains nbsp Ockerfarbener Paint Pot im Kootenay NationalparkIm Norden des Parks treten kalte Quellen zu Tage in deren Wasser ebenfalls Eisen gelost ist DiesePaint Pots genannten Mineralquellen bilden tumpelartige Becken die von braunrotem Ockerschlamm eingefarbt sind Die Paint Pots sind nicht nur geologisch interessant sondern durch ihre Nutzung durch die First Nations auch von historischer und kultureller Bedeutung Der Marble Canyon im Norden des Parks ist ein ausgezeichnetes Beispiel fur eine Landschaft die durch die Erosionskrafte von Gletschern und Flussen geschaffen wurde Das Gestein des Canyons besteht aus Kalkstein und Dolomit welches durch seine weisse Farbe Marmor ahnelt Klima BearbeitenDurch seine geographische Lage ist das Klima des Parks sehr unterschiedlich Im Norden des Parks fallen an der kontinentalen Wasserscheide 1250 Millimeter jahrlicher Niederschlag im Sudwesten des Parks im Regenschatten der Purcell Mountains nur 350 Millimeter In den tieferen Lagen herrscht hier ein semiarides Klima wahrend im Norden des Parks ein kuhleres feuchtes Klima vorherrscht Die Durchschnittstemperaturen im Tal des Kootenay River liegen im Winter bei 7 C die Durchschnittswerte im Juli liegen bei 22 C Flora und Fauna BearbeitenDer Park reprasentiert die sudwestliche Region der kanadischen Rocky Mountains einer Region mit unterschiedlichen Landschaften und Okosystemen Durch die Hohendifferenz kommen im Park drei verschiedene Okosysteme vor Uber der Baumgrenze in 1800 Metern Hohe besteht die Vegetation aus einer alpinen Tundra von 1800 bis 1300 Metern Hohe sind subalpine Wiesen und Bergwalder vorherrschend wahrend das weite relativ warme und trockene Haupttal des Kootenay River fast vollstandig bewaldet ist Der Wald im Norden des Tals besteht wegen der hoheren Niederschlage aus Mischwald aus Engelmann Fichten und Felsengebirgstannen wahrend im sudlichen Parkteil die Walder aus Douglasien bestehen In der sudwestlichen Region ist der Wald nicht mehr geschlossen Hier wachsen Gelb Kiefern und auf sandigen Stellen Zerbrechliche Ohrenkakteen eine Opuntienart Mehrere Waldbrande zerstorten grosse Parkgebiete so wurden 1926 im Tal des Vermilion River mehr als 6 000 Hektar durch Feuer zerstort 1968 verwustete ein Feuer am Vermilion Pass 2 500 Hektar 2001 wutete ein Feuer am Mount Shank 2003 am Tokumm Creek und am Verendry Creek Inzwischen ist die okologische Bedeutung der Waldbrande erkannt worden das Feuer von 1968 am Vermilion Pass gilt als einer der am besten erforschten Waldbrande der Rocky Mountains Durch die unterschiedlichen Okosysteme kommen im Park uber 990 Pflanzenarten zahlreiche Grosssaugetiere und 195 Vogelarten vor Wegen der geringen Schneemengen im Winter leben im Sudteil des Parks ganzjahrig Elche Weisswedel und Maultierhirsche Wapitis und Dickhornschafe Weitere Saugetiere sind Grizzly und Schwarzbaren Wolfe Kojoten Pumas Rotluchse und Vielfrasse Schneeziegen sind das Wildtier Symbol des Parks am Mount Wardle lebt ganzjahrig eine grosse Population Durch den Bau des Grand Coulee Staudamms im US Bundesstaat Washington war Lachs ab 1933 aus den Flussen im Park verschwunden 1983 wurde laichender Rotlachs im Kootenay River entdeckt der aus dem Lake Koocanusa aus dem US Bundesstaat Montana stromaufwarts gewandert war nbsp Kootenay Parkway am sudlichen ParkeingangGeschichte BearbeitenDas Gebiet des Parks wurde bereits seit 10 000 Jahren von den Ktunaxa Kootenay and Kinbasket Shuswap First Nations als Jagdgebiet genutzt Die heissen Quellen von Radium Hot Springs waren den Ureinwohnern schon bekannt und die Paint Pots waren fur die First Nations ein heiliger Ort an dem sie aus dem Ockerschlamm Farbstoff zum Farben der Stoffe oder zur Kriegsbemalung gewannen Der erste namentlich bekannte Weisse in dem Gebiet war der Gouverneur der Hudson s Bay Company George Simpson auf seiner Weltreise 1841 Ab 1912 wurde der Bau einer ersten Autostrasse von Calgary nach Windermere uber die kanadischen Rocky Mountains geplant Da die Provinz British Columbia die Baukosten nicht ubernehmen konnte wurde 1919 eine Vereinbarung zwischen der Provinz und der Bundesregierung geschlossen in der die Bundesregierung den Bau des Highways ubernahm Im Gegenzug stellte die Provinz acht Kilometer Land auf beiden Seiten entlang der Strasse als Nationalpark zur Verfugung Der Park wurde am 21 April 1920 als Kootenay Dominion Park gegrundet der Highway wurde 1923 eroffnet Der Name des Parks geht auf den im Park entspringenden Kootenay River zuruck 1923 wurden bei Radium Hot Springs die ersten Gebaude fur die Parkverwaltung gebaut im selben Jahr eroffnete die Canadian Pacific Railroad das Vermilion River Camp die heutige Kootenay Park Lodge Mit dem National Park Act von 1930 wurde der Park in Kootenay Nationalpark umbenannt Seit 1985 gehort der Park zusammen mit den Nationalparks Jasper Banff und Yoho zum Weltnaturerbe der UNESCO Anfang 2014 wurde die Entdeckung einer Fundstelle von Fossilien aus dem Kambrium im Kootenay Nationalpark sudlich der bisher bekannten Fundstelle bei Fields im Yoho Nationalpark bekannt In einer nur 15 Tage dauernden Ausgrabung eines Teams des Royal Ontario Museum und verschiedener Universitaten wurden am neuen Fundort aus dem Burgess Schiefer die Fossilien von 50 Tierarten ausgegraben Dabei ist bei der von Arthropoden dominierten Ansammlung die hohe Dichte und Vielfalt an Fossilien mit weichem Korper sowie der grosse Anteil an neuen Arten bemerkenswert 4 5 Tourismus BearbeitenJahrlich besuchen mehr als neun Millionen Menschen die sieben Nationalparks der Region wobei dieser sudwestlich gelegene Park mit rund einer halben Millionen Besuchern mit am wenigsten verkraften muss 6 1 Touristische Einrichtungen Bearbeiten Der Park verfugt uber zwei Besucherzentren in Radium Hot Springs und in der Kootenay Park Lodge am Vermilion Crossing die saisonal geoffnet sind Im Park liegen vier Campingplatze entlang des Parkways befinden sich zahlreiche Picknickplatze mit Sanitaranlagen Durch den Park fuhren mehr als 200 Kilometer Wanderwege Der 54 Kilometer lange Rockwall Trail beginnt bei den Paint Pots und fuhrt uber die Vermilion Range zum Rockwall Pass um uber den Ottertail Trail wieder zum Parkway hinabzusteigen Innerhalb der Parkgrenzen liegt auch noch das Thermalbad von Radium Hot Springs Literatur BearbeitenPeter Mertz Reisefuhrer Natur Kanada Munchen BLV 1996 ISBN 3 405 14817 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kootenay National Park Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kootenay National Park auf Parks Canada engl fr Kootenay Nationalpark In The Canadian Encyclopedia Abgerufen im 1 Januar 1 englisch francais Photos of Kootenay National Park englisch Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Parks Canada attendance 2019 20 Government of Canada Parks Canada Agency 22 Januar 2021 abgerufen am 14 November 2022 englisch Canadian Rocky Mountain Parks World Heritage Committee abgerufen am 9 Mai 2016 englisch Kootenay Nationalpark in der World Database on Protected Areas englisch Jean Bernard Caron Robert R Gaines u a A new phyllopod bed like assemblage from the Burgess Shale of the Canadian Rockies In Nature Communications 11 Februar 2014 abgerufen am 11 Februar 2021 englisch Epic animal fossil discovery in Kootenay National Park In Columbia Valley Pioneer 11 Februar 2014 abgerufen am 11 Februar 2021 englisch Parks Canada attendance 2019 20 Government of Canada Parks Canada Agency 22 Januar 2021 abgerufen am 8 Oktober 2022 Die sieben Parks sind Banff Jasper Yoho Kootenay Waterton Lakes Mount Revelstoke Glacier Nationalparks in Kanada Akami Uapishkᵘ KakKasuak Mealy Mountains Aulavik Auyuittuq Banff Bruce Peninsula Cape Breton Highlands Elk Island Forillon Fundy Georgian Bay Islands Glacier Grasslands Gros Morne Gulf Islands Gwaii Haanas Ivvavik Jasper Kejimkujik Kluane Kootenay Kouchibouguac La Mauricie Mingan Archipelago Mount Revelstoke Naats ihch oh Nahanni Pacific Rim Point Pelee Prince Albert Prince Edward Island Pukaskwa Qausuittuq Quttinirpaaq Rouge Riding Mountain Sable Island Sirmilik Terra Nova Thaidene Nene Thousand Islands Torngat Mountains Tuktut Nogait Ukkusiksalik Vuntut Wapusk Waterton Lakes Wood Buffalo YohoCanadian Rocky Mountain Parks Banff Nationalpark Hamber Provincial Park Jasper Nationalpark Kootenay Nationalpark Mount Assiniboine Provincial Park Mount Robson Provincial Park Yoho Nationalpark Normdaten Geografikum GND 4125653 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kootenay Nationalpark amp oldid 239420658