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Das Dickhornschaf Ovis canadensis ist ein wildes Schaf das im westlichen Nordamerika lebt Es ist eine vorwiegend gebirgsbewohnende Art es gibt jedoch auch in Wusten und anderen Trockengebieten lebende Populationen DickhornschafDickhornschaf Ovis canadensis Systematikohne Rang Stirnwaffentrager Pecora Familie Horntrager Bovidae Unterfamilie AntilopinaeTribus Ziegenartige Caprini Gattung Schafe Ovis Art DickhornschafWissenschaftlicher NameOvis canadensisShaw 1804 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise und Nahrung 4 Fortpflanzung 5 Systematik 6 Menschen und Dickhornschafe 7 Zoologische Garten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseMerkmale Bearbeiten nbsp Dickhornschaf Ovis canadensis canadensis im Banff NationalparkDickhornschafe erreichen eine Kopfrumpflange von 150 bis 180 Zentimetern wozu noch ein 10 bis 15 Zentimeter langer Schwanz kommt und eine Schulterhohe von 80 bis 100 Zentimetern Das Gewicht variiert von 35 bis 140 Kilogramm und hangt vom Geschlecht und Lebensraum ab Mannchen sind stets deutlich schwerer Durchschnitt 120 Kilogramm als Weibchen Durchschnitt 70 Kilogramm und Wusten Dickhornschafe sind kleiner als die gebirgsbewohnenden Tiere Damit sind Dickhornschafe viel grosser und schwerer als europaische Wild und Hausschafe Das Fell ist von dunkelbraun bis beige fast weiss je nach Unterart bzw Linien verschieden gefarbt Das Rocky Mountains Dickhornschaf hat im Sommer ein dunkelbraunes Fell das im Winter zu einem Graubraun verblasst Bei sudlichen Populationen ist das Fell abhangig von der Region ganzjahrig braun oder hellbeige gefarbt Beide Geschlechter tragen Horner die der Weibchen sind jedoch deutlich kleiner und ragen sabelartig nach hinten sie drehen sich nie ein Die Horner der Mannchen sind massiv und drehen sich nach hinten uber die Ohren dann abwarts und nach vorne Bei alteren Mannchen beginnen die Horner eine zweite Drehung Bei alten Mannchen konnen die Horner 14 Kilogramm wiegen und sich uber mehr als 80 Zentimeter erstrecken Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungskarte des DickhornschafsDickhornschafe kommen im sudwestlichen Kanada den westlichen USA und dem nordwestlichen Mexiko vor In Kanada umfasst ihr Verbreitungsgebiet den Suden von British Columbia und Alberta in den USA bewohnen sie die westlichen Landesteile etwa bis North Dakota und New Mexico und in Mexiko leben sie auf der Halbinsel Niederkalifornien sowie in den nordlichen Regionen von Sonora bis Coahuila Dickhornschafe sind vorwiegend Gebirgsbewohner Sie sind haufig auf grasbewachsenen Berghangen in der Nahe von Felsklippen zu finden Im Sommer kommen sie in Hohen bis uber 2500 Metern Seehohe vor im Winter wandern sie in tiefer gelegene Regionen ab Wusten Dickhornschafe sind im Gegensatz dazu in Wusten und anderen trockenen Habitaten beheimatet Lebensweise und Nahrung BearbeitenDickhornschafe sind vorwiegend tagaktive Tiere die gut an ein Leben im Gebirge angepasst sind Sie konnen ausgezeichnet klettern daruber hinaus sind sie gute Schwimmer Sie leben in Gruppen von rund 10 Tieren die nach Geschlechtern getrennt sind Lediglich im Winter kann es zu Zusammenschlussen von bis zu 100 Tieren kommen nbsp Dickhornschafe im GebirgeIn den Mannchengruppen bildet sich eine strikte Rangordnung heraus die in erster Linie von der Grosse der Horner abhangt Haben zwei Mannchen ungefahr die gleiche Horngrosse kommt es zu Kampfen bei denen sie mit gesenktem Kopf aufeinander losgehen und mit den Kopfen zusammenstossen Das massive Gehorn fangt die Wucht des Aufpralls ab so dass Verletzungen bei den Kampfen selten sind Manchmal kommt es in Mannchengruppen auch zu homosexuellem Verhalten Das dominante Mannchen spielt hierbei die Rolle eines alten Widders ein untergeordnetes Mannchen die eines paarungswilligen Weibchens Die Nahrung dieser Tiere besteht vorwiegend aus Grasern Daneben fressen sie auch Krauter und andere Pflanzen Fortpflanzung BearbeitenDie Paarung findet vorwiegend im Herbst statt Zu dieser Zeit intensivieren sich die Kampfe zwischen den Mannchen Diese Kampfe konnen sich bei funf Zusammenstossen pro Stunde uber mehr als 24 Stunden hinziehen Weibchen bevorzugen von sich aus Mannchen mit grosserem Gehorn sie paaren sich aber manchmal mit mehreren Bocken hintereinander nbsp Kopf eines JungtieresNach einer Tragzeit von funf bis sechs Monaten kommt meist ein einziges Lamm zur Welt Anders als bei europaischen Schafen sind Zwillingsgeburten sehr seltene Ausnahmen Das Lamm wird etwa ein halbes Jahr gesaugt Weibchen konnen mit einem Jahr geschlechtsreif sein paaren sich aber selten vor dem zweiten oder dritten Lebensjahr Mannchen werden meist erst in ihrem siebenten Lebensjahr stark genug um die Paarung mit einem Weibchen zu beanspruchen Die Lebensdauer kann uber zwanzig Jahre betragen Widder sterben wegen der kraftezehrenden Kampfe meistens sehr viel fruher als Weibchen Systematik Bearbeiten nbsp Das Baja California Wusten Dickhornschaf O c nelsoni ist eine der Unterarten des DickhornschafsDas Dickhornschaf ist eine Art der Gattung der Schafe Ovis der nach neueren taxonomischen Untersuchungen 19 weitere angehoren 1 Besonders eng ist es mit dem Dall Schaf des nordlichen Nordamerikas und dem Schneeschaf Ostsibiriens verwandt 2 Die interne Systematik und die Anzahl der Unterarten ist umstritten Wahrend Richard Lydekker im Jahr 1913 noch wenigstens 16 Unterarten annahm 3 unterschied Ian McTaggart Cowan 1940 auf morphologischer Basis insgesamt sieben 4 Das Rocky Mountains Dickhornschaf Ovis canadensis canadensis Shaw 1804 ist von British Columbia bis Arizona verbreitet Das Kalifornische Dickhornschaf Ovis canadensis californiana Douglas 1829 kommt von British Columbia bis Kalifornien und North Dakota vor Das Wusten Dickhornschaf Ovis canadensis nelsoni Merriam 1897 bewohnt Wustengebiete im Sudwesten der USA Das Mexikanische Dickhornschaf Ovis canadensis mexicana Merriam 1901 ist vor allem im nordlichen Mexiko verbreitet Diese Population ist laut IUCN gefahrdet vulnerable Das Audobon Dickhornschaf Ovis canadensis auduboni Merriam 1901 lebte in North Dakota South Dakota Montana Wyoming und Nebraska Seit 1925 gilt diese Population als ausgestorben Das Baja California Dickhornschaf Ovis canadensis cremnobates Elliot 1903 bewohnt das sudliche Kalifornien sowie den nordlichen Teil Niederkaliforniens EN Das Weems Dickhornschaf Ovis canadensis weemsi Goldman 1937 bewohnt den sudlichen Teil Niederkaliforniens CR Die Gliederung nach Cowan wurde teilweise ubernommen 5 andere Systematiken erkannten dagegen nur sechs Unterarten an 6 teilweise gilt auch das Sierra Dickhornschaf Ovis canadensis sierrae das nur in der Sierra Nevada vorkommt und 1912 von Lydekker eingefuhrt wurde als eigenstandige Unterart nach Cowan ist es identisch mit dem Kalifornischen Dickhornschaf Bereits in den 1960er Jahren kamen jedoch Zweifel an der hohen Anzahl an Unterarten auf da Cowans Ergebnis auf einer zu geringen Individuenanzahl basierte 7 Spatere anatomische Untersuchungen nahmen aufgrund starker Uberschneidungen der metrischen Merkmale an dass moglicherweise gar keine Unterarten existierten 1 Allerdings erhoben auch einige Fachleute einzelne Unterarten in den Artstatus So wird das Wusten Dickhornschaf im Zoo von Los Angeles als Ovis nelsoni gefuhrt 8 1993 begann ein Forscher Team um Rob Roy Ramey sowohl mit morphologischen als auch mit DNA Analysen an Dickhornschafen Die Wissenschaftler stellten fest dass die Einteilung in sieben Unterarten nicht stimmig ist So fanden sie keine besonderen Unterschiede zwischen den vier Formen der wustenbewohnenden Dickhornschafe O c nelsoni O c mexicana O c cremnobates und O c weemsi und fuhrten alle unter O c nelsoni 9 10 Im Jahr 2016 wurde eine DNA Untersuchung an mehr als 800 Dickhornschafen aus nahezu dem gesamten Verbreitungsgebiet veroffentlicht lediglich das Kalifornische Dickhornschaf O c californiana wurde nicht berucksichtigt Dieser zufolge gibt es innerhalb der Art zwei stark abweichende Kladen die mit dem Rocky Mountains Dickhornschaf O c canadensis aus den Rocky Mountains der nordwestlichen USA und Kanadas sowie dem Sierra Dickhornschaf O c sierrae aus der Sierra Nevada ubereinstimmen Beide Kladen trennten sich von einer dritten Gruppe dem Wusten Dickhornschaf O c nelsoni aus den sudwestlichen Wustengebieten der USA und Mexikos wahrend der Illinois Kaltzeit von 315 000 bis 94 000 Jahren Das Wusten Dickhornschaf wiederum zeigt jedoch eine hohe Variabilitat mit drei klar trennbaren Gruppen auf die wohl ursprungliche Linien des Dickhornschafs darstellen und den Autoren der Studie zufolge als eigenstandige taxonomische Einheiten gefuhrt werden sollten 7 Menschen und Dickhornschafe BearbeitenDie Indianer der Rocky Mountains schatzten fruher sowohl das Fleisch als auch die Horner des Dickhornschafs aus denen sie zahlreiche Werkzeuge und zeremonielle Gegenstande fertigten Vor der Ankunft weisser Siedler gab es etwa zwei Millionen Dickhornschafe Diese Zahl ging im 19 Jahrhundert durch weisse Trophaenjager dramatisch zuruck Auch die Infektion mit Krankheiten durch Hausschafe war ein Grund fur den massiven Bestandsruckgang Um 1900 gab es noch 60 000 Dickhornschafe Obwohl die Jagd heute streng reguliert ist hat sich diese Zahl bis heute nicht wesentlich erhoht Die Art insgesamt wird von der IUCN als nicht gefahrdet gelistet einzelne Unterarten sind allerdings bedroht siehe oben Die kanadische Provinz Alberta hat das Dickhornschaf zu ihrem offiziellen Reprasentationstier ernannt Das Wusten Dickhornschaf wird von der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika als schutzenswerte Population angesehen 11 Zoologische Garten Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Das Dickhornschaf ist relativ verbreitet in Amerikanischen Zoos Im Norden der USA und Kanada wird vermehrt das Rocky Mountains Dickhornschaf gehalten In den sudlicheren Staaten das Mexikanische das Nelsons und das Baja California Wustendickhorn In Europa wird derzeit lediglich das kalifornische Dickhornschaf in zwei Einrichtungen gehalten 12 UbersichtRocky Mountains Dickhornschaf Ovis canadensis canadensis Valley Zoo Edmonton Calgary Zoo Calgary Buffalo Zoo Buffalo Sierra Dickhornschaf Ovis canadensis sierrae Burgers Zoo Arnhem Zoo Praha Prag Zoo Plzen Plzen Wusten Dickhornschaf Ovis canadensis nelsoni The Living Desert Zoo and Gardens Palm Desert Dallas Zoo Dallas Arizona Sonora Desert Museum Tucson Nelsons Wustendickhornschaf Zoo Los Angeles Los Angeles The Living Desert Zoo and Gardens Palm Desert San Diego Safari Park San Diego Baja California Wustendickhornschaf keine zoologische Haltung Mexikanisches Wustendickhornschaf The Living Desert Zoo and Gardens Palm Desert Die genaue Zuordnung der Individuen in die verschiedenen Unter bzw Unterunterarten muss in den zoologischen Garten noch geklart werden da die meisten Tiere nur unter dem Namen der Art eingezeichnet sind Literatur BearbeitenIan McTaggart Cowan Distribution and variation in the native sheep of North America In The American Midland Naturalist Band 24 Nr 3 November 1940 ISSN 0003 0031 S 505 580 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World 2 Bande 6th edition Johns Hopkins University Press Baltimore MD u a 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Rob Roy Ramey II Mitochondrial DNA variation population structure and evolution of mountain sheep in the south western United States and Mexico Molecular Ecology 4 1995 S 429 439 David M Shackleton Ovis canadensis Mammalian Species 230 1985 S 1 9 Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A Taxonomic and Geographic Reference 2 Bande 3rd edition Johns Hopkins University Press Baltimore MD u a 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dickhornschaf Album mit Bildern Videos und Audiodateien Informationen im Animal Diversity Web Informationen bei ultimateungulate com Ovis canadensis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Caprinae Specialist Group 1996 Abgerufen am 9 Mai 2006 Einzelnachweise Bearbeiten a b Colin Groves und Peter Grubb Ungulate Taxonomy Johns Hopkins University Press 2011 S 1 317 S 108 280 Hamid Reza Rezaei Saeid Naderi Ioana Cristina Chintauan Marquier Pierre Taberlet Amjad Tahir Virk Hamid Reza Naghash Delphine Rioux Mohammad Kaboli und Francois Pompanon Evolution and taxonomy of the wild species of the genus Ovis Mammalia Artiodactyla Bovidae Molecular Phylogenetics and Evolution 54 2010 S 315 326 Richared Lydekker Catalogue of the ungulate mammals in the British Museum Natural History Volume I London 1913 S 1 249 S 109 129 biodiversitylibrary org Ian McTaggart Cowan Distribution and variation in the native sheep of North America The American Midland Naturalist 24 3 1940 ISSN 0003 0031 S 505 580 S 532 ff David M Shackleton Ovis canadensis Mammalian 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zuletzt abgerufen am 24 Juni 2017 www Zootierliste de Abgerufen am 20 November 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dickhornschaf amp oldid 237000344