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Die Schneeziege Oreamnos americanus auch Bergziege genannt ist eine in den Gebirgsregionen Nordamerikas beheimatete Saugetierart aus der Gruppe der Ziegenartigen Caprini SchneeziegeSchneeziegeSystematikohne Rang Stirnwaffentrager Pecora Familie Horntrager Bovidae Unterfamilie AntilopinaeTribus Ziegenartige Caprini Gattung OreamnosArt SchneeziegeWissenschaftlicher Name der GattungOreamnosRafinesque 1817Wissenschaftlicher Name der ArtOreamnos americanus de Blainville 1816 VerbreitungskarteSchneeziege in Colorado Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 3 1 Aktivitatszeiten und Sozialverhalten 3 2 Nahrung 3 3 Fortpflanzung 3 4 Fressfeinde 4 Schneeziege und Menschen 5 Systematik 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenSchneeziegen erreichen eine Kopf Rumpf Lange von 120 bis 160 Zentimetern der Schwanz ist ein 10 bis 20 Zentimeter langer Stummel Die Schulterhohe betragt 90 bis 120 Zentimeter Mannchen sind um 10 bis 30 grosser als Weibchen Das Gewicht betragt bei Weibchen 55 bis 70 Kilogramm und bei Mannchen 60 bis 80 Kilogramm in Ausnahmefallen bis zu 140 Kilogramm Der kraftige Korper wird von muskulosen Beinen getragen Die grossen Klauen sind an ein Leben in Gebirgsregionen angepasst Das Fell der Schneeziegen ist im Sommer relativ kurz und weiss gefarbt im Winter wird es langer zotteliger und eher gelblich Das Unterfell ist dicht und wollig Am Nacken erstreckt sich ein Hocker aus Haaren beide Geschlechter tragen einen Kinnbart Die Augen und die Nasenspitze sind schwarz und kontrastieren stark mit dem weissen Gesichtsfell Beide Geschlechter tragen schwarze Horner die leicht nach hinten gewolbt und 20 bis 30 Zentimeter lang sind Verbreitung BearbeitenSchneeziegen sind in den nordlichen Rocky Mountains beheimatet Das naturliche Verbreitungsgebiet umfasst das sudostliche Alaska das westliche Kanada und die nordwestlichen USA bis zu den Bundesstaaten Washington West Montana und Idaho In einigen Regionen der USA South Dakota und Colorado wurden sie eingefuhrt Ihr Lebensraum sind steile felsige Gebirgsregionen wo sie etwa auf alpinen Wiesen und Klippen leben Im Sommer halten sie sich in Gebieten bis zu 5000 Metern Hohe auf im Winter wandern sie in tiefergelegene Regionen hinunter Lebensweise BearbeitenAktivitatszeiten und Sozialverhalten Bearbeiten nbsp Eine Gruppe Schneeziegen im Mount Rainier NationalparkSchneeziegen sind generell eher am fruhen Morgen und am spaten Nachmittag aktiv oft suchen sie aber auch in der Nacht nach Nahrung Zur Ruhe ziehen sie sich oft in flache Bodensenken zuruck die sie mit den Vorderbeinen ausgescharrt haben Sie sind ausgezeichnete Kletterer die in 20 Minuten uber 450 Hohenmeter uberwinden konnen In den Sommermonaten leben sie in kleinen Gruppen von hochstens vier Tieren Erwachsene Mannchen hingegen sind Einzelganger In dieser Zeit umfassen ihre Reviere durchschnittlich 23 km2 Im Winter schliessen sie sich zu grossen Herden mit deutlich kleineren Streifgebieten zusammen Verglichen mit anderen Paarhufern konnen die Weibchen deutlich aggressiver sein und gegeneinander Kampfe um das Territorium oder begrenzte Nahrungsressourcen austragen Nahrung Bearbeiten Die Nahrung variiert wahrend des Jahres und besteht generell aus Grasern Blattern Nadelblattern Moosen Flechten und anderen Pflanzenteilen Insbesondere im Fruhling wird gerne Salz aufgenommen Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Schneeziege mit zwei JungtierenDie Paarungszeit fallt in die Monate November bis Januar Die Mannchen versuchen dann Zugang zu einem Weibchen oder einer Weibchengruppe zu erlangen indem sie sich seitlich annahern Das Fell des Weibchens wird beleckt und sie wird in ihre Flanken getreten Wenn das Weibchen die Bemuhungen eines Mannchens annimmt schliessen sie sich zu einer kurzlebigen Verbindung zusammen In dieser Zeit versucht das Mannchen Kontrahenten von seinem Weibchen fernzuhalten Dabei kann es auch zu aggressiven Kampfen zwischen den Mannchen kommen bei denen sie versuchen die Horner in die Flanke des Gegners zu rammen was schwere mitunter todliche Verletzungen verursachen kann Nach einer rund 180 tagigen Tragzeit bringt das Weibchen im Mai oder Juni meist ein einzelnes Jungtier zur Welt selten Zwillinge oder Drillinge Die Jungen sind Nestfluchter und konnen der Mutter binnen kurzer Zeit folgen Im Alter von drei bis vier Monaten werden sie entwohnt Kurz vor der Geburt des nachsten Jungtieres werden sie von der Mutter vertrieben Die Geschlechtsreife tritt mit rund 2 5 Jahren ein Schneeziegen erreichen in freier Wildbahn ein Alter von 12 bis 15 Jahren das Hochstalter eines Weibchen betrug 18 Jahre 1 2 Die Lebenserwartung hangt stark von der Abnutzung der Zahne ab Fressfeinde Bearbeiten Der wichtigste naturliche Feind ist der Puma In tiefer gelegenen Gebieten werden besonders Jungtiere auch von Kanadischen Luchsen Braunbaren Wolfen und Vielfrassen angegriffen Die Muttertiere verteidigen sich und ihre Jungen mit ihrer Kampftechnik allerdings manchmal erfolgreich In einem berichteten Fall ging ein Angriff von einem Jungbaren auf eine Schneeziege fur den Angreifer sogar todlich aus 3 Ziemlich machtlos sind sie hingegen wenn Steinadler ihre Jungen attackieren Schneeziege und Menschen Bearbeiten source source source source source Im Yoho Nationalpark Aufgrund der Unzuganglichkeit ihres Lebensraums sind Schneeziegen weniger stark von menschlichen Einflussen betroffen als andere nordamerikanische Saugetiere Die Jagd ist stark reglementiert und unterliegt den Prinzipien des Wildtiermanagements Schatzungen zur Gesamtpopulation belaufen sich auf 50 000 bis 100 000 Tiere Die Art gilt laut IUCN als nicht gefahrdet Systematik BearbeitenDie Schneeziege ist der einzige rezente Vertreter der Gattung Oreamnos Ein heute ausgestorbener Vertreter Oreamnos harringtoni lebte bis ins Pleistozan in den sudwestlichen USA und dem nordlichen Mexiko Trotz ihres Namens ist die Schneeziege nicht sehr nahe mit den eigentlichen Ziegen Gattung Capra verwandt Ihre nachsten lebenden Verwandten innerhalb der Ziegenartigen durften die Gamsen sein Literatur BearbeitenRonald M Nowak Walker s mammals of the world 6 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore 1999 ISBN 0 8018 5789 9 englisch Alexander William Francis Banfield The Mammals of Canada University of Toronto Press Toronto 1974 ISBN 0 8020 2137 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schneeziege Oreamnos americanus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen und Verbreitungskarte bei ultimateungulate com Informationen bei Animal Diversity Web Oreamnos americanus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Caprinae Specialist Group 1996 Abgerufen am 12 Mai 2006 Einzelnachweise Bearbeiten Ian McT Cowan und Wayne McCrory Variation in the Mountain Goat Oreamnos americanus Blainville Journal of Mammalogy 51 1 1970 S 60 73 doi 10 2307 1378532 Chester B Rideout und Robert S Hoffmann Oreamnos americanus Mammalian Species 63 1975 S 1 6 doi 10 2307 3504030 Bergziege totet Grizzlybarin Der Spiegel 21 September 2021 abgerufen am 21 September 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schneeziege amp oldid 228874223