www.wikidata.de-de.nina.az
Die Komturei Kraak vorher Komturei Sulstorf war eine Komturei des Johanniterordens im Ort Kraak der heutigen Gemeinde Rastow in Mecklenburg Vorpommern welche 1217 ersterwahnt ist und bis 1648 bestand Ursprunglicher Sitz der Komturei war erst Goddin mit der Johanniter Kirche Gross Eichsen dann Sulstorf bis die Komturei nach Kraak verlegt wurde Sie ist die alteste der drei mecklenburgischen Komtureien des Johanniterordens Ehemalige Komtureikirche in Kraak 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Komture 3 Baulichkeiten 3 1 Baubeschreibung 3 2 Ausstattung 4 Literatur 5 Quellen 5 1 Gedruckte Quellen 5 2 Ungedruckte Quellen 6 Einzelnachweise 7 Weblinks 8 LiteraturGeschichte BearbeitenDer Johanniterorden war bereits um 1200 in Goddin und Eichsen ansassig geworden dies geht aus einer Schenkungsurkunde der Grafen Gunzelin II und Heinrich I von Schwerin hervor 1 In Sulstorf ansassig wurde die Komturei im Jahr 1217 verstarkt durch weitere Bruder aus der Komturei Werben in der Altmark Dies belegt eine Schenkungsurkunde der Grafen von Schwerin und Graf Nikolaus von Halland dem Schwiegersohn Gunzelins II mit ihren Gemahlinnen 1 Vermutlich unterstand damals der Besitz bei Eichsen der Komturei in Werben da nur von einer Priorei Eixen und keiner Komturei die Rede ist Zwischen 1292 und 1323 muss der Sitz der Komturei von Sulstorf nach Kraak gewechselt sein 2 Sulstorf wird Patronat des Komturs von Kraak bis zur Einziehung des Vermogens des Ordens in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts Als Besitzung der Komturei wurden im 16 Jahrhundert neben Kraak und Sulstorf Moraas und Hoort genannt Diesem ging ein langerer Rechtsstreit zwischen den Herzogen zu Mecklenburg und dem Herrenmeister des Johanniterordens in Sonnenburg voraus Er eskalierte im Jahr 1533 als Ma t thias von Ilow vom Herrenmeister des Johanniterordens abberufen wurde Johann Albrecht I setzte das Einverstandnis des Herrenmeisters voraussetzend den ihm genehmen Kurt von Restorff als Komtur ein Der Herrmeister selbst ernannte Hans von Rohr zum Komtur Als Hans von Rohr an der Komturei ankam wurde er mit Waffengewalt von Kurt von Restorff verjagt Der nachfolgende weitere Prozess wurde bis zur endgultigen Sakularisation der Komturei hingeschleppt 3 Im Jahr 1552 wurde der komturale Besitz von Herzog Johann Albrecht I dem Hofrat Johann von Lucka ubertragen Sechs Jahre spater tauschte Johann von Lucka den Besitz gegen Bresen und das halbe Gut Pinnow 1 Im Jahre 1561 wurde wieder ein Komtur namens Friedrich Spedt Spiess benannt Dieser hatte wohl fur seine Verdienste als Hofrat bei Johann Albrecht I den Komtureibesitz erhalten Letzterer bereute wohl seine Entscheidung und wollte das Land wieder einziehen Friedrich Spedt verklagte daraufhin den Herzog Johann Albrecht wegen Storung des Besitzes Bruchs des Landfriedens und Storung der Ordnung des Reichs beim Kaiser Dieser gab dem Ansinnen statt und erst am 31 Juli 1562 gelang es Johann Albrecht nach Zahlung einer Entschadigung von 3500 Talern in Besitz des Landes zu kommen 3 Komture BearbeitenNamen und Jahreszahl bezeichnen die nachweisbare Erwahnung 4 erwahnt 1376 Reyncke Trammen 5 1381 0000 Olrisch von Drosseken 1413 0000 Otto Warborch Warburg 1422 0000 Heinrich 6 1495 0000 Kersten van der Werde 7 1498 1504 Nikolaus Bevernest 1519 1532 Mathias von Ilow 1533 0000 Mathias Belling 1533 0000 Curt von Restorff nbsp Johanniterkirche Kraak 2002Baulichkeiten BearbeitenDie einzig erhaltenen Bauwerke sind die Johanniterkirche in Sulstorf und die Johanniterkirche in Kraak Baubeschreibung Bearbeiten Die Johanniterkirche in Kraak ist eine langgestreckte Saalkirche mit einem leicht unregelmassigen dreiseitigen Ostschluss die dendrochronologisch auf 1452 datiert wurde Die Baugeschichte ist noch unbekannt Der Aussenbau ist durch schmale nachtraglich angesetzte Stutzpfeiler in vier Achsen gegliedert Die Masswerkfenster mit abgetrepptem Gewande wurden im 19 Jahrhundert verandert Die Westwand wurde erneuert wobei der vorgezogene Mittelteil mit abgetrepptem Portal und Putzblenden und der das Dach uberragende Treppengiebel entstand Im Innern ist die Kirche durch eine Flachdecke mit zwei Unterzugen auf Holzsaulen abgeschlossen 8 Ausstattung Bearbeiten Der qualitatvolle Schnitzaltar stammt aus dem fruhen 16 Jahrhundert und zeigt im Mittelschrein eine apokalyptische Madonna zwischen Johannes dem Taufer und Johannes dem Evangelisten 9 In den Flugeln sind die Apostel dargestellt auf den Aussenseiten sind stark beschadigte Gemalde der Verkundigung und Geburt Christi links auf der rechten Seite die Heimsuchung und die Anbetung der Konige zu finden Die Predella zeigt sechs Halbfiguren weiblicher Heiliger Eine Altarschranke ist auf das Jahr 1671 datiert eine schlichte barocke Kanzel mit Schalldeckel tragt an der Tur das Datum 1697 Eine ausdrucksvolle stark bewegte holzerne Triumphkreuzgruppe entstand um 1520 30 Spatgotische Schnitzfiguren von Maria mit Kind und Johannes dem Taufer entstanden um 1480 eine Darstellung der Heiligen Sippe vermutlich rheinisch westfalischer Herkunft stammt vom Anfang des 16 Jahrhunderts 8 Literatur BearbeitenFriedrich Schlie Die Kunst und Geschichts Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin II Band Die Amtsgerichtsbezirke Hagenow Wittenburg Boizenburg Lubtheen Domitz Grabow Ludwigslust Neustadt Crivitz Bruel Warin Neubukow Kropelin und Doberan Schwerin 1899 Neudruck 1993 ISBN 3 910179 14 2 S 20 25 Edmund Kreusch Kirchengeschichte der Wendenlande Paderborn 1902 S 186 Karl Schmaltz Kirchengeschichte Mecklenburgs Schwerin 1935 Band I S 210 Band II S 89 Georg Piltz Kunstfuhrer durch die DDR Leipzig Jena Berlin 1969 S 66 Horst Ende Dorfkirchen in Mecklenburg Berlin 1973 S 91 94 140 Gerhard Tonque Lagleder Die Ordensregel der Johanniter Malteser St Ottilien 1983 Ursula Creutz Bibliographie der ehemaligen Kloster und Stifte im Bereich des Bistums Berlin des Bischoflichen Amtes Schwerin und angrenzender Gebiete Leipzig 1988 ISBN 3 7462 0163 2 S 397 398 Michael Bunners Die vier Niederlassungen des Johanniterordens in Mecklenburg Spiritualitat und Hospitalitat In Jahrbuch fur Mecklenburgische Kirchengeschichte MECKLENBURGIA SACRA Wismar 2005 ISBN 3 933771 11 0 S 25 68 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Mecklenburg Vorpommern Berlin Munchen 2016 ISBN 978 3 422 03128 9 S 312 313 Sebastian Jost Cornelia Neustadt Jens Amelung Kraak Kommende S Johannes der Taufer In Wolfgang Huschner Ernst Munch Cornelia Neustadt Wolfgang Eric Wagner Mecklenburgisches Klosterbuch Handbuch der Kloster Stifte Kommenden und Prioreien 10 11 16 Jahrhundert Band I Rostock 2016 ISBN 978 3 356 01514 0 S 402 418 Quellen BearbeitenGedruckte Quellen Bearbeiten Mecklenburgisches Urkundenbuch MUB Mecklenburgische Jahrbucher MJB Ungedruckte Quellen Bearbeiten Landeshauptarchiv Schwerin LHAS LHAS 1 1 15 Eheschliessungen Nr 2 LHAS 1 5 4 17 Kirchenurkunden Kraak LHAS 1 10 3 Kirchenurkunden ausserhalb Mecklenburgs Kloster Reinfeld LHAS 2 12 3 2 Kloster und Ritterorden Komturei Kraak LHAS 11 11 Regesten Brandenburgisches Landeshauptarchiv BLHA Rep 9 Urkunden Prozessakten Landeskirchliches Archiv Schwerin LKAS LKAS OKR Schwerin Specialia Abt 2 Nr 001 Hermes sches Legat fur Hausarme bei der Kirche in Kraak 1896 Nr 004 Bauten 1760 1994 mit Rostocker Tageszeitung 3 Januar 1910 zum Altarschrein Nr 005 Umguss der Glocke der Kirche zu Kraak und in der Gemeinde bestehende Glockenfreiheit 1860 1925 Landesamt fur Kultur und Denkmalpflege LAKD LAKD Ortsaktenarchiv Stadtarchiv Schwerin Schweriner Stadtbuch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Georg Christian Friedrich Lisch Urkunden der Comthurei Kraak und der Priorei Eixen In Jahrbucher des Vereins fur mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Bd 1 12 S 197 232 Digitalisat In dfg viewer de Abgerufen am 11 Marz 2022 Sebastian Joost Cornelia Neustadt Kraak Kommende S Jahannes der Taufer 2016 S 403 Grundungsjahr Grunder a b Georg Christian Friedrich Lisch Geschichte der Comthurei Kraak und der Priorei Eixen Johanniter Ordens In Jahrbucher des Vereins fur mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Bd 1 1 S 1 80 Digitalisat In dfg viewer de Abgerufen am 11 Marz 2022 Sebastian Joost Cornelia Neustadt Kraak Kommende S Johannes der Taufer 2016 S 408 Dignitaten und Amter MUB XIX 1899 Nr 19045 LHAS 11 11 Regesten Nr 2966 2 BLHA Rep 9 Stadtarchiv Schwerin M 11743 a b Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Mecklenburg Vorpommern 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2016 ISBN 978 3 422 03128 9 S 312 313 Wolfgang Utecht Kirchenschatze in der Ausstellung SVZ Mecklenburg Magazin 3 Juli 2020 S 21 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Komturei Kraak Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Komturei Kraak in der Landesbibliographie MVLiteratur BearbeitenGeorg Christian Friedrich Lisch Nachtrage zur Geschichte der Comthurei Kraak und der Priorei Eixen In Jahrbucher des Vereins fur mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Bd 9 18 S 176 178 Digitalisat Georg Christian Friedrich Lisch Geschichte der Comthurei Kraak und der Priorei Eixen Johanniter Ordens In Jahrbucher des Vereins fur mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Bd 1 1 S 1 80 Digitalisat Georg Christian Friedrich Lisch Urkunden der Comthurei Kraak und der Priorei Eixen In Jahrbucher des Vereins fur mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Bd 1 12 S 197 232 Digitalisat Georg Christian Friedrich Lisch Zur Geschichte der Johanniter Comthurei Kraak In Jahrbucher des Vereins fur mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Bd 9 13 S 238 Digitalisat Christine Magin Falk Eisermann Eine spatmittelalterliche niederdeutsche Inschrift in Kraak In Jahrbucher des Vereins fur mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Bd 135 2020 S 327 338 Kommenden Komtureien und Ordens Amter des Johanniterordens der Ballei Brandenburg bzw der Protoballei Sachsen Brandenburg Kommenden Komtureien Braunschweig Burschen Gartow Goslar Gorgast Kraak Lagow Liebschau Lietzen Mirow Nemerow Quanthof Quartschen Rorchen Schivelbein Schlawe Schoneck Supplingenburg Stargard Tempelburg Tempelhof Werben Wietersheim Wildenbruch Zachan ZielenzigOrdensamter Gruneberg Friedland Rampitz Schenkendorf Schwiebus Sonnenburg 53 4474 11 3845 Koordinaten 53 26 50 6 N 11 23 4 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Komturei Kraak amp oldid 237884790