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Die Komturei Mirow war eine Komturei des Johanniterordens im Ort Mirow in Mecklenburg Vorpommern die 1226 ersterwahnt ist und bis 1648 bestand Ehemalige Johanniterkirche Mirow von Suden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Priore Komture Administratoren 2 Johanniterkirche 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Komturei Mirow wird erstmals wahnt als ihr Furst Heinrich Borwin II im Jahre 1226 60 Hufen Land schenkt Bei der Bestatigung dieser Stiftung durch Borwins Sohne wird bereits ein Dorf Mirow erwahnt Spatestens um 1242 hatte sich die Ordensniederlassung am Ufer des Sees zu einer Komturei entwickelt In den folgenden Jahrhunderten wuchs der Grundbesitz des Ordens bestandig So wurde die Komturei auch vom Markgrafen Albrecht II von Brandenburg Ende des 13 Jahrhunderts mit den Dorfern Zootzen 1283 Gnewitz 1285 Dabelow und dem heute wust gefallenen Klein Karztavel beide 1286 beschenkt In den Folgejahren gelang es den Johannitern unter dem Schutz der Herren zu Werle ihren Besitz zu vermehren Neben den Hauptgutern Mirow Peetsch Fleeth beide heute zu Mirow Wokuhl Gnewitz und Dabelow kamen unter anderen Gaarz Dambeck Qualzow und Schillersdorf hinzu Unter anhaltenden Auseinandersetzungen mit den Herrenmeistern von Sonnenburg gewannen die mecklenburgischen Herzoge im Verlauf des 16 Jahrhunderts grosseren Einfluss auf die Besetzung der Kommende und die Ernennung von Komturen Nachdem der letzte einflussreiche Mirower Komtur Liborius von Bredow 1541 gestorben war kam es zum Machtkampf zwischen den Herzogen zu Mecklenburg und dem Herrenmeister des Johanniterordens Letzterer setzte Sigismund von der Marwitz als neuen Komtur ein Zur selben Zeit bemuhte sich der Herzog Wilhelm von Braunschweig ein Bruder von Heinrich II von Braunschweig Wolfenbuttel beim mecklenburgischen Herzog Johann Albrecht I mit Erfolg um die Position Von Marwitz zog zum Herrenmeister des Johanniterordens zuruck Dieser verklagte die Herzoge zu Mecklenburg wegen Landfriedensbruches beim Reichskammergericht Der Prozess dauerte recht lange Mittlerweile hatte im Zuge des heftigen Erbschaftsstreites zwischen ihm und Johann Albrecht auch der mecklenburgischen Herzog Ulrich Interesse an der Komturei gefunden Der Erbschaftsstreit wurde 1556 mit dem Ruppiner Machtspruch des brandenburgischen Kurfursten Joachim II beigelegt Aber die Komturei Mirow wurde darin ausgeklammert Joachim II sorgte jedoch dafur dass Wilhelm von Braunschweig bis zu seinem Tod im Jahr 1552 im Amt blieb Danach ubernahm der jungere Bruder Johann Albrechts Christoph das Amt Die Streitigkeiten bleiben bestehen Da Christoph Koadjutor in Riga und Administrator in Ratzeburg geworden war teilten sich Ulrich und Johann Albrecht I die Komturei administrativ Nachdem Karl I bei seinem Bruder Ulrich Machtanspruche anmeldete versuchte dieser ihm die Komturei als Ausgleich anzubieten und nahm auf den Herrmeister der Johanniter Einfluss Es gelang ihm auch Karl I im Jahr 1564 in das Amt zu heben Johann Albrecht I versuchte aus ahnlichen Grunden er wollte die Primogenitur durchsetzen seinen Sohn Sigismund August mit Mirow zu apanagieren Dies scheiterte am Widerstand Karls I und Sigismund August gab sich mit Ivenack und einer Ausgleichszahlung zufrieden Erst 1648 konnte die Besitzfrage geklart werden die Komturei wurde sakularisiert und grosse Teile des Ordensbesitzes der Komturei wurden in ein herzoglich mecklenburgisches Verwaltungsamt mit Sitz in Mirow umgewandelt Seit dem Ubergang des Mirower Ordensbesitzes an das herzogliche Haus Mecklenburg am Ende des 16 Jahrhunderts wurde das Komtureihaus auf der Mirower Burginsel immer wieder als furstlicher Wohnsitz genutzt ehe es im 18 Jahrhundert durch einen Grossbrand auf der Schlossinsel vernichtet wurde Priore Komture Administratoren Bearbeiten Amtszeit Name 1 1227 fratres hosp S Joh in Accon 1249 Ekbert1251 1252 Heinrich1256 Ekbert1270 Arnold1272 1273 Heinrich von Hohnstedt Honsthet 1277 M Mauritius Kommendator in Mirow und Werben 2 3 1288 Mochovius1296 1298 Alexander1309 1322 Heinrich von Wesenberg1323 Heinrich von Korff1339 1341 Rupert von Mansfeld1344 1361 Otto von Stendal1361 Johannes von Ilten Ylten 1376 Heinrich von Heimburg1387 Detlev von Wallmoden Walmede 1397 1404 Ekkard von Freyberg1429 1434 Engelke von Warburg1438 Walter von Walsleben1447 Hans von Buch von der Buke 1454 1468 Bernd von Plessen1468 Engelke von Warburg1470 1503 Joachim von Wagenschutzca 1509 1527 Melchior von Barfus1528 1541 Liborius von Bredow1541 Siegmund von der Marwitz1541 1552 Wilhelm vor 1514 1557 Sohn des Herzogs Heinrich I von Braunschweig Wolfenbuttel1552 1564 Christoph Herzog zu Mecklenburg administrativ Johann Albrecht I und Ulrich Herzoge zu Mecklenburg 1564 1610 Karl I Herzog zu MecklenburgJohanniterkirche BearbeitenDas einzige noch existierende Gebaude aus der Komturzeit ist die Johanniterkirche Schlosskirche Sie stammt in Teilen noch aus dem 14 Jahrhundert ursprunglich ein backsteingotischer Saalbau der im Laufe der Jahrhunderte erweitert und umgebaut wurde Literatur BearbeitenGeorg Christian Friedrich Lisch Zur Geschichte der Johanniter Ordens Comthurei Mirow In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Bd 4 1837 S 51 86 Volltext Digitalisat Georg Christian Friedrich Lisch Neuere Geschichte der Johanniter Comthurei Mirow In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Bd 9 1844 S 97 110 Volltext Digitalisat Gottfried Wentz Der Johanniterorden in der Diozese Havelberg Komtureien Mirow Gardow und Nemerow In Ders Germania sacra Historisch statistische Darstellung der deutschen Bistumer Domkapitel Kollegiat und Pfarrkirchen Kloster und der sonstigen kirchlichen Institute Abt 1 Bd 2 1933 S 368 398 Weblinks BearbeitenLiteratur uber Komturei Mirow in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Angaben nach Wentz 1933 S 384f Bei Lisch 1837 S 85 teilweise andere Jahre und abweichende Namensformen Joseph Delaville de Roulx Cartulaire general de l Ordre des Hospitaliers de S Jean de Jerusalem v 3 1260 1300 819 S Ernest Leroux Paris 1899 Online bei Biblioteca Nacional Digital S 349 Urk Nr 3627 Joseph Delaville de Roulx Cartulaire general de l Ordre des Hospitaliers de S Jean de Jerusalem v 3 1260 1300 819 S Ernest Leroux Paris 1899 Online bei Biblioteca Nacional Digital S 439 Urk Nr 3818Kommenden Komtureien und Ordens Amter des Johanniterordens der Ballei Brandenburg bzw der Protoballei Sachsen Brandenburg Kommenden Komtureien Braunschweig Burschen Gartow Goslar Gorgast Kraak Lagow Liebschau Lietzen Mirow Nemerow Quanthof Quartschen Rorchen Schivelbein Schlawe Schoneck Supplingenburg Stargard Tempelburg Tempelhof Werben Wietersheim Wildenbruch Zachan ZielenzigOrdensamter Gruneberg Friedland Rampitz Schenkendorf Schwiebus Sonnenburg 53 276666666667 12 809722222222 Koordinaten 53 16 36 N 12 48 35 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Komturei Mirow amp oldid 222223983