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Das Kloster Hillersleben Patrone Laurentius Stephan und Petrus ist ein ehemaliges Nonnenkloster und spatere Monchsabtei der Benediktiner im sachsen anhaltischen Hillersleben Heute wird die ehemalige Klosterkirche von der evangelischen Kirchengemeinde Hillersleben der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland genutzt und ist Teil der Strasse der Romanik Das Kloster ist im ortlichen Denkmalverzeichnis als Bodendenkmal eingetragen 1 Kirche des ehemaligen Klosters HillerslebenAnsicht der Apsis von Osten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Klostergebaude 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Kloster Hillersleben wurde vermutlich in der zweiten Halfte des 10 Jahrhunderts als Nonnenkloster gegrundet Nachdem es um das Jahr 1000 wahrend der Regierung von Kaiser Otto III bei einem Einfall der Slawen zerstort worden war liess Erzbischof Gero von Magdeburg das Kloster 1022 als erzbischofliches Eigenkloster neu errichten 1096 wurde es von Bischof Herrand von Halberstadt durch Benediktinermonche aus Ilsenburg besiedelt 1577 schloss sich der Konvent der Augsburgischen Konfession an 1628 1632 wurde das Kloster noch einmal katholisch danach nahm es das Domkapitel Magdeburg in Besitz 1687 wurde das Klostergut in eine Domane umgewandelt 1935 ging die Domane an die Deutsche Heeresverwaltung uber 1945 ubernahmen die sowjetischen Streitkrafte die Klosterdomane 1951 wurde sie im Zuge der Bodenreform an die Neubauern in Hillersleben ubergeben 2 Architektur BearbeitenVon der Klosterkirche St Laurentius St Stephan und St Petrus sind nur Teile eines Neubaus nach 1179 erhalten Dieser war wahrscheinlich eine flachgedeckte Pfeilerbasilika mit Querschiff ausgeschiedener Vierung rechteckigem Chor mit Apsis und zwei Nebenchoren sowie einem dreiteiligen querrechteckigen Westbau mit erhohtem Mittelteil ahnlich wie beim Dom von Minden Die Grundmauern wurden wahrscheinlich von einem Bauwerk aus der Zeit um 1100 ubernommen Nach Zerstorungen um 1550 wurde ein nahezu vollstandiger Neubau erforderlich der bis gegen 1600 dauerte Die Ostteile wurden 1788 abgerissen Nach einem Turmeinsturz im Jahr 1811 wurde in den Jahren 1859 1880 eine Erneuerung im neoromanischen Stil vorgenommen die eine Wiedererrichtung der Apsis und der Zweiturmfront im Westen sowie von Teilen der Umfassungsmauern umfasste Die Westturme wurden 1863 nach einem von Friedrich August Stuler revidierten Entwurf des Baumeisters Carl Askan Stuler errichtet und nach Blitzeinschlag im Jahr 1874 in den Jahren 1878 1880 wiederaufgebaut Das von Konsolen getragene Tonnengewolbe mit Stichkappen im Mittelschiff entstammt dem 16 Jahrhundert wahrend die offenen Dachstuhle uber den Seitenschiffen aus dem 19 Jahrhundert datieren Von dem hochromanischen Kernbau der Kirche sind die westlichen Vierungspfeiler und Teile des Querschiffs erhalten Auffallig sind die Bogen uber den Portalen die denen der Kirche des Klosters Goseck der Stiftskirche zu Quedlinburg und der Kirche des Klosters Unser Lieben Frauen Magdeburg ahneln Bis 2011 wurde die Kirche erneut restauriert 3 Ausstattung BearbeitenDie Ausstattung entstammt zum grossten Teil dem Jahr 1865 Ein pokalartiger Taufstein aus der Zeit um 1580 zeigt Relief Brustbilder welche eine Madonna und die Heiligen Barbara Katharina und Laurentius darstellen Die Orgel ist ein Werk von Carl Bottcher aus Magdeburg aus dem Jahr 1879 und hat einen neuromanischen Prospekt Das Werk besitzt 26 Register auf zwei Manualen und Pedal und ist damit die grosste Orgel aus dieser Werkstatt Sie wurde in den Jahren 2010 bis 2011 von der Firma W Sauer Orgelbau umfassend renoviert 4 Ein Sandsteinepitaph das eine Nische mit einem Schriftoval fur Ludolf Dietrich Ladey 1689 zeigt ist ebenfalls erhalten Der Nordturm der Kirche tragt heute drei Glocken Die Alteste wurde 1909 durch die Giesserei Ulrich in Apolda gegossen die beiden anderen 1926 durch die Zweigniederlassung jener Giesserei in Kempten Allgau Alle drei Glocken lauten in einem stahlernen Glockenstuhl an gekropften Jochen und sind ausschliesslich von Hand zu lauten nbsp Ostflugel der Klausur von NordostKlostergebaude BearbeitenDie Klostergebaude entstammen dem zweiten Drittel des 12 Jahrhunderts und wurden um 1260 erneuert Einbezogen wurde dabei das Gelande einer ehemaligen Wasserburg die noch sudlich der Klausuranlage und der Ohre nachweisbar ist Sudlich der Kirche liegen Reste des Kreuzgangs aus dem 13 Jahrhundert die aus funf Jochen des Nordflugels seit 2001 als Gemeinderaum genutzt und funf Jochen des Sudflugels mit Spitzbogenarkaden bestehen Der Ostflugel mit Wohnungen ist im Kern fruhgotisch Er besteht aus einem langgestreckten zweigeschossigen mehrfach umgebauten Gebaude aus Grauwacke an das wenig spater der Ostvorbau angefugt wurde Nach Westen sind zwei Spitzbogenturen nach Suden und Osten gotische Fenster erhalten Unter dem Ostgiebel ist das Datum 1483 angebracht das wohl fur die Errichtung des daruberliegenden Backsteingiebels gilt In drei Blendnischen sind figurliche romanische Reliefs mit Engeln eingebaut die wohl aus der spatromanischen Chorschranke der Kirche stammen Vermutlich nach einem Brand der Wirtschaftsgebaude des Klosters im Jahr 1600 erfolgte der Umbau unter dem Abt Henricus Fabritius der durch eine Bauinschrift mit dem Abtswappen auf das Jahr 1614 datiert ist Aus dieser Zeit stammen die im Obergeschoss erhaltenen profilierten Rechteckfenster Das Obergeschoss enthalt das Dormitorium mit Latrinen im Suden das Untergeschoss den Kapitelsaal sowie die nordlich liegende Sakristei Im Ostvorbau liegt ein tonnengewolbter Raum der vermutlich einst als Kapelle diente und daruber ein kreuzgratgewolbter Raum der Ende des 17 Jahrhunderts die Bibliothek enthielt Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt I Regierungsbezirk Magdeburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2002 ISBN 3 422 03069 7 S 411 414 Otto Laeger 5 Zur Geschichte des Klosters Hillersleben In Zeitschrift des Vereins fur Kirchengeschichte der Provinz Sachsen und des Freistaates Anhalt Bd 30 1934 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Hillersleben Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beitrag zur Orgel auf www orgel verzeichnis de abgerufen am 29 November 2021 JRorgel Westheide Hillersleben D ST ehem Klosterkirche Einzel und Vollgelaut Aussenaufn auf Youtube 1 Dezember 2021 Webseite der Kirchengemeinde Hillersleben Die Klosterkirche St Laurentius in 180 BildernEinzelnachweise Bearbeiten Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister Bundnis 90 Die Grunen Prof Dr Claudia Dalbert Bundnis 90 Die Grunen Kultusministerium 25 02 2016 Drucksache 6 4829 KA 6 9061 Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt Rudi Fischer 800 Jahre Calvorde Eine Chronik bis 1991 Marion Schmidt Auf der Strasse der Romanik 11 Auflage Schmidt Buch Verlag Wernigerode 2015 ISBN 978 3 936185 94 2 S 34 Restaurierung der Carl Bottcher Orgel Abgerufen am 5 August 2019 Otto Laeger NordhausenWiki abgerufen am 27 November 2022 Normdaten Korperschaft GND 4389474 4 lobid OGND AKS VIAF 235651551 52 273091 11 488327 Koordinaten 52 16 23 1 N 11 29 18 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Hillersleben amp oldid 238964153