www.wikidata.de-de.nina.az
Der Klever Reichswald ist mit rund 51 km 5100 ha 1 Flache das grosste zusammenhangende Waldgebiet des Niederrheins und der grosste zusammenhangende offentliche Staatsforst in Nordrhein Westfalen Er liegt in den Gemeindegebieten von Goch Kleve Kranenburg und Bedburg Hau im Kreis Kleve Westlicher Rand des Reichswalds an der deutsch niederlandischen Grenze sudlich Kranenburg Inhaltsverzeichnis 1 Landschaft und Wald 2 Schutzgebiete 3 Geschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLandschaft und Wald Bearbeiten nbsp Der Rupenberg Kleve Materborn August 2017 nbsp Bild gesucht Die Wikipedia wunscht sich an dieser Stelle ein Bild vom hier behandelten Ort Motiv Fotos aus dem eigentlichen Waldbereich moglichst mit genauer Ortsangabe so dass sie sich direkt einem Schutzgebiet zuordnen lassenFalls du dabei helfen mochtest erklart die Anleitung wie das geht BW Der Reichswald liegt auf dem Niederrheinischen Hohenzug der einst von eiszeitlichen Gletschern aufgeschoben worden war Die Erhebungen dieses Hohenzuges ragen dabei deutlich aus der flachen Rheinebene heraus 31 dieser Erhebungen erreichen dabei Hohen von uber 50 Metern Die hochste ist mit 95 Metern 2 der Rupenberg an der ostlichen Grenze des Reichswaldes Jagen 225 sudwestlich des Parkplatzes am Treppkesweg 3 der hochste des Hohenzugs der 106 8 m 4 hohe Klever Berg dessen Bewaldung jedoch durch Wohnsiedlungen vom Reichswald abgetrennt ist Der Reichswald ist ein Laubmischwaldgebiet das uberwiegend von seinem Rotbuchen Bestand dominiert wird Auf einigen Flachen befinden sich auch uberwiegend Trauben und Stieleichen Vor allem im Suden und Osten des Reichswaldes gibt es auch Nadelholzbestande 5 Im Westen geht der Klever Reichswald in Waldgebiete der Provinz Gelderland in den Niederlanden uber Diese reichen fast geschlossen uber die Gemeindegebiete von Gennep Mook en Middelaar Berg en Dal und Heumen bis nach Nijmegen Schutzgebiete Bearbeiten nbsp Altholzbestand im NSG GeldenbergMit Ausnahme kleinflachiger Teilbereiche steht der gesamte Reichswald unter Landschafts und Naturschutz Der Grossteil liegt in Landschaftsschutzgebieten im LSG Waldgebiet Reichswald ca 3875 ha in Kleve Kranenburg und Goch im LSG Reichswald ca 166 ha in Bedburg Hau und im LSG Pfalzdorfer Hohenrand und Nierstal nur Teilflache im Reichswald in Goch Die nordlichen Waldbereiche nahe dem Klever Stadtkern konnen je nach Betrachtungsweise ebenfalls zum Reichswald gezahlt werden Sie liegen im LSG Standortubungsplatz einschliesslich der Umgebung westlich Kleve ca 126 ha und im LSG Waldgebiet des Tiergartenwaldes ca 295 ha darin auch der Bereich Kreiswald Kleve und alte Parkanlagen inkl Sternberg Kleinere Teile des Reichswalds sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen Im Nordwestbereich befindet sich das NSG Quellen am Stoppelberg ca 2 9 ha in Kleve 6 und etwa in der Mitte des Waldes besteht das NSG Geldenberg ca 580 ha in Kleve Kranenburg und Goch 7 Letzteres gilt als Kernbereich des Reichswalds und ist mit nahezu identischem Flachenzuschnitt auch als FFH Gebiet DE 4202 302 Reichswald 8 ausgewiesen wodurch dieser Bereich zum europaischen Schutzgebietsnetz Natura 2000 gehort Fur den Naturschutz bedeutsam ist das NSG Geldenberg weil es sich hierbei um den grossten weitgehend geschlossenen uberwiegend von Laubholzern dominierten Altholzbestand im Reichswald handelt 7 welcher im niederrheinischen Raum eine herausragende Bedeutung einnimmt Als gefahrdete Tierarten leben im Reichswald u a Schwarzspecht Pirol Wespenbussard und Hirschkafer Im NSG Geldenberg befinden sich ausserdem die zwei Naturwaldzellen Rehso h l und Geldenberg zusammen ca 50 ha beide in Kleve 9 dort findet keine Bewirtschaftung statt so dass sich wild lebende Pflanzen und Tiere ungestort entwickeln konnen Geschichte Bearbeiten nbsp Ein Teich der Sieben Quellen am nordwestlichen Rand des Reichswalds bei NutterdenDer Name Reichswald wird erstmals in der Mitte des 14 Jahrhunderts erwahnt zuvor hiess er Ketil 10 oder Ketelwald eine keltische Bezeichnung die so viel wie grosser Wald bedeutet Der Ketelwald war ein grosses zusammenhangendes Waldgebiet zwischen Nijmegen und Xanten das vorwiegend aus Buchen und Eichenbestanden bestand Es umfasste den Niederwald zwischen Nijmegen im Norden und der Maas und den ostlich daran anschliessenden Oberwald bis vor Goch Der ostliche Teil des Oberwaldes wurde auch der Kelkt genannt Als erste Spuren menschlicher Besiedlung sind Grabhugel aus der spaten Bronze und fruhen Eisenzeit nachweisbar Durch fortgesetzte Rodungen und Besiedelung hat sich die Grosse des Waldes kontinuierlich verringert Das Gebiet war schon zur Zeit der Romer besiedelt Im Bereich der Flur Reichswald sind zwei Kerngebiete sowie das sie umgebende Gelande als Teil des Welterbes Niedergermanischer Limes unter Schutz der UNESCO gestellt 11 Zur damaligen Zeit gehorte der Ketilwald zum staatlichen Fiskalbesitz Mit dem Ende der Volkerwanderung kamen frankische Siedler die in diesen urwuchsigen Waldern jagten und im Herbst Schweine zur Eichelmast in den Wald trieben Im fruhen Mittelalter gehorte er als Reichswald zum Konigsgut der Kaiserpfalz Nijmegen 980 wurde der spatere Kaiser Otto III im Reichswald geboren Spatestens gegen Ende des 12 Jahrhunderts gelangten Teile des Waldes an die Grafschaft Kleve Mit der Verpfandung von Nijmegen gelangte 1247 zwar kein Teil des Waldes an die Grafen von Geldern jedoch hatten diese bereits unter Heinrich von Geldern 1138 die ersten Waldbereiche als Pfand erworben Diese Verpfandungen von Teilen des Ketelwaldes durch die Deutschen Kaiser waren vermutlich der Grund dass spater in Urkunden die Namensanderung zu Reichswald erfolgte In einer Urkunde wird 1330 der betreffende Bereich des Waldes mit silva imperialis bezeichnet der damit einen Bereich betraf der noch dem Deutschen Reich als Reichswald gehorte 12 Heinrich von Vianden Bischof von Utrecht schlichtete 1257 und 1266 Streitigkeiten zwischen dem Grafen von Geldern Otto II und dem Grafen von Kleve 1257 Dietrich IV und 1266 dessen Sohn um die Nutzung des Reichswaldes 1283 verzichtete Graf Rainald I von Geldern zugunsten des Grafen von Kleve auf seine Anspruche an den Teil des Reichswaldes der den Klevern gehorte 13 1331 kaufte Graf Rainald II von Geldern sowohl die bisher an die Grafschaft Geldern verpfandeten Bereiche des Reichswaldes den Ober und den Niederwald wie auch die noch fehlenden Dreiviertel vom Wald Kelkt die bis zu diesem Zeitpunkt zur Grafschaft Kleve gehort hatten 14 15 16 Ende des 13 Jahrhunderts bedeckte der Reichswald noch weite Bereiche zwischen Nijmegen im Norden bis Grafenthal im Suden im Westen begrenzt von Malden Mook und Nergena und im Osten von Beck Groesbeek Frasselt und Nutterden Er umfasste den Niederwald den Oberwald und den Kelkt im Sudosten Erbliche Waldgrafen seit dem 13 Jahrhundert waren die Herren von Groesbeck 1349 ist letztmals die Bestatigung dieses Reichslehens an Johan van Groesbeek durch Karl IV urkundlich nachweisbar Ab 1405 sind geldrische Beamte Nachfolger der Groesbeeks 15 1418 verpfandete Herzog Reinald von Julich Geldern fur 16 667 Alte Schild weite Bereiche des Reichswaldes an das Herzogtum Kleve Es folgten 1429 fur den Rest des Waldes weitere Verpfandungen und Nachzahlungen durch Kleve an Geldern mit 11 000 Gulden und 1440 mit 6 000 Gulden 17 Gegen Ende des Dreissigjahrigen Krieges 1647 erlaubte der Grosse Kurfurst der Stadt Goch zur Tilgung von Kriegsschulden 1000 Morgen Reichswald zu verkaufen 18 Im Februar und Marz 1945 war der Wald Schauplatz der Schlacht im Reichswald Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden beachtliche Teile des Waldes gerodet um Platz fur die Dorfer Reichswalde heute zu Kleve und Nierswalde heute zu Goch zu gewinnen in denen vor allem Heimatvertriebene angesiedelt wurden Eine weitere Rodung heisst Rodenwalde auf dem Gebiet der Gemeinde Bedburg Hau gelegen auf der es aber keine eigene Siedlung des gleichen Namens gibt Seit einigen Jahren erinnert ein kleines Denkmal an der Triftstrasse zwischen Kleve und Goch an diese Rodungen nbsp Britischer Ehrenfriedhof im Reichswald in KleveIm Klever Reichswald liegt der Reichswald Forest War Cemetery Er ist der grosste Kriegsgraberfriedhof des Commonwealth in Deutschland Literatur BearbeitenFriedrich Gorissen Heimat im Reichswald Boss Verlag Kleve 1950 Werner Kreuer Der Reichswald Erholungsgebiet am Niederrhein Boss Verlag Kleve 1985 ISBN 3 922384 15 3 Hans Joachim Koepp Siedlungsprojekt Reichswald 1950 2000 50 Jahre Nierswalde Rodenwalde und Reichswalde Boss Verlag Kleve 1985 ISBN 3 89413 194 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klever Reichswald Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fotos Reichswald Grenzuberschreitendes Naturschutzprojekt Ketelwald Einzelnachweise Bearbeiten Stadt Kleve Der Reichswald Memento des Originals vom 13 August 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kleve de siehe Foto vom Markierungsstein mit Inschrift 95 m lokalkompass de Die Bekronung der Hugelkuppen im Reichswald wird in Mitleidenschaft gezogen Topographisches Informationsmanagement Bezirksregierung Koln Abteilung GEObasis NRW Hinweise https www nabu naturschutzstation de de themen wald Naturschutzgebiet KLE 042 Quellen am Stoppelberg im Fachinformationssystem des Landesamtes fur Natur Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein Westfalen a b Naturschutzgebiet KLE 043 Geldenberg im Fachinformationssystem des Landesamtes fur Natur Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein Westfalen Natura 2000 Gebiet Klever Reichswald im Fachinformationssystem des Landesamtes fur Natur Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein Westfalen vgl NWZ 13 Rehso h l und NWZ 14 Geldenberg NRZ 20 Januar 2015 Der einzige Kaiser vom Niederrhein Karten des ausgewiesenen UNESCO Welterbe Gebiets S 47 49 abgerufen am 2 Oktober 2022 Robert Scholten in Zur Geschichte der Stadt Kleve 1905 Cleve S 530 504 Onlinefassung Robert Scholten in Zur Geschichte der Stadt Kleve 1905 Cleve S 531 505 Onlinefassung Theodor Joseph Lacomblet in Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstiftes Coln Urkunde 256 1853 Teil 3 1301 1400 S 226 206 online a b Bert Thissen in Amt des Waldgrafen im Reichswald 2001 Geldern Das Goldene Zeitalter des Herzogtum Geldern Teil 2 Verlag des Historischen Vereins fur Geldern und Umgebung S 66 67 B Huyskens in Die Geburtsstatte des Kaisers Otto III 1879 Annalen des Historischen Vereins fur den Niederrhein Heft 33 S 79 73 Onlinefassung hier Robert Scholten in Zur Geschichte der Stadt Kleve 1905 Cleve S 534 535 508 509 Onlinefassung Robert Scholten in Zur Geschichte der Stadt Kleve 1905 Cleve S 528 502 Onlinefassung51 743055555556 6 0430555555556 Koordinaten 51 45 N 6 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klever Reichswald amp oldid 236611733