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Kleptow ist ein zum Ortsteil Ludwigsburg gehorender bewohnter Gemeindeteil der Gemeinde Schenkenberg im Landkreis Uckermark im aussersten Nordosten des Landes Brandenburg Bis zum 1 Juli 1961 war der Ort eine eigenstandige Gemeinde KleptowGemeinde SchenkenbergKoordinaten 53 22 N 14 0 O 53 3659062 14 0004626 37 Koordinaten 53 21 57 N 14 0 2 OHohe 37 m u NHNEinwohner 156 1 Jan 2018 1 Eingemeindung 1 Juli 1961Eingemeindet nach LudwigsburgPostleitzahl 17291Vorwahl 039854OrtsansichtOrtsansicht Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte und Etymologie 2 1 13 bis 15 Jahrhundert 2 2 16 Jahrhundert 2 3 17 Jahrhundert 2 4 18 Jahrhundert 2 5 19 Jahrhundert 2 6 20 und 21 Jahrhundert 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenKleptow liegt im Norden der Uckermark auf einer sich im Tal zwischen den Flussen Ucker und Randow ausbreitenden Grundmorane Der Ort liegt elf Kilometer nordostlich von Prenzlau und 14 Kilometer sudlich von Pasewalk Umliegende Dorfer sind der zur Gemeinde Schonfeld gehorende Ort Klockow im Norden die zur Gemeinde Carmzow Wallmow gehorenden Ortsteile Carmzow im Nordosten und Cremzow im Sudosten Ludwigsburg im Sudwesten Dauerthal im Westen sowie der Goritzer Ortsteil Tornow im Nordwesten Durch Kleptow verlaufen die Landesstrassen 26 und 252 Die Bundesautobahn 20 mit der Anschlussstelle Prenzlau Ost ist etwa zwei Kilometer entfernt Sudlich von Kleptow liegt der Grosse See Geschichte und Etymologie Bearbeiten13 bis 15 Jahrhundert Bearbeiten nbsp DorfkircheDer Ort Kleptow entstand wie die meisten Dorfer in der Umgebung im Zuge der Ostkolonisation wahrend des 12 oder 13 Jahrhunderts als Strassendorf mit Rittergut und eigener Dorfkirche Rund 150 Meter ostlich des Dorfkerns wurde eine jungslawische Siedlung aus dem 11 bis 13 Jahrhundert freigelegt die als Vorganger der deutschen Siedlung angesehen werden kann Erstmals offiziell taucht der Ort im Landbuch der Mark Brandenburg aus dem Jahr 1375 mit der Schreibweise Clepetow auf Der Ortsname stammt aus dem Altpolabischen Reinhard E Fischer deutet den Ortsnamen mit Ort an dem geklopft gehammert wird 2 Kleptow war zu dieser Zeit 53 Hufen gross davon standen drei dem Pfarrer zu Demzufolge muss es im Ort bereits eine Dorfkirche gegeben haben Zum Zeitpunkt der Ersterwahnung gab es eine Windmuhle im Dorf 3 Die Halfte des Dorfes gehorte vor 1375 der Familie von Stegelitz die auch die Obergerichtsbarkeit sowie das Kirchenpatronat hielten 1416 Die Pacht aus drei Hufen sowie die Bede von zwei Hufen seit 1421 auch uber die vier Hufen erhielten vor 1375 die von Berg von Kleptow und Schonfeld Sie besassen weiterhin 12 Morgen Land das von Kossaten bewirtschaftet wurde sowie die Hebungen aus dem Krug der sich im Besitz des Prenzlauer Burgers Gortz befand Die Familie von Wollin besass vor 1375 einen Hof mit drei freien Hufen bzw einen Wohnhof und Hebungen 1428 bzw 3 1 2 Hufen und Dienst aus einem Krug 1487 Der Burger Brandenburg aus Prenzlau besass um 1375 einen Hof mit vier freien Hufen Der Burger H Halle ebenfalls aus Prenzlau besass acht Hufen der Burger R Stretz die Pacht und Bede aus einer Hufe ein J von Ellingen Pacht und Bede aus drei Hufen sowie ein Herr H Voltzindorff Pacht und Bede aus zwei Hufen Ein Herr Lytzytz erhielt die Pacht aus zwei Hufen Insgesamt waren 32 Hufen besetzt vier fur drei Jahre befreit Es gab weiterhin 17 Kossatenhofe von denen elf besetzt waren Drei Hufe lagen seit zwei Jahren wust Vor 1429 bis nach 1486 besassen die von Lindstedt 5 1 2 Hufen seit 1443 zusammen mit dem Kloster Seehausen Dabei besassen die von Lindstedt zwei Hufen und das Kloster 3 1 2 Dieser Anteil kam zu einem unbestimmten Zeitpunkt nach 1486 an die Familie von Berg Im Jahr 1449 gab es einen Wohnsitz der von Berg sowie des B Bursow aus Brussow Kurze Zeit spater verkauften die von Stegelitz ihren Besitz im Jahr 1457 an die von Blankenburg Von dort kam er vermutlich noch im 15 Jahrhundert an die von Berg Diese hielten um 1486 das Dorf mit Kirchenpatronat und Strassengerichtsbarkeit bzw uber das Dorf und die Feldmark Kleptow mit der Windmuhlenstatte 1541 1571 sowie zwei Rittersitze 1608 1684 Der Anteil derer von Wollin kam im Jahr 1488 an die von Schulenburg aus Locknitz und zu einem spateren Zeitpunkt ebenfalls in den Besitz der Familie von Berg 16 Jahrhundert Bearbeiten Der Wohnhof der von Berg umfasste im Jahr 1525 eine Flache von vier Hufen Kleptow bestand im Jahr 1541 aus dem Dorf mit einer Windmuhlenstatte ein Jahr spater erschien in der Statistik erneut der Wohnhof der von Berg mit vier Hufen sowie einer offenbar neu errichteten Schaferei Bei einer Visitation im Folgejahr wurden allerdings kein Pfarrhaus und auch keine Hufen festgestellt Im Jahr 1573 lebten im Dorf der Schulze mit drei Hufen ein Dreihufner sechs Zweihufner sowie acht Kossaten ein Hirte und zwei Pachtschafer des von Berg Zwei Hufen lagen wust wurden aber von der Familie von Berg gepflugt Im Jahr 1578 gab es nach wie vor acht Bauern acht Kossaten einen Hirten und zwei Pachtschafer die in Summe 18 Hufen bewirtschafteten 17 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1600 gaben die Junker L und G von Berg dem Pfarrer je 1 2 Wispel Messkorn Im Dorf gab es zwei Rittersitze 1608 Vor dem Dreissigjahrigen Krieg hatte sich Kleptow nur kaum entwickelt Es gab nach wie vor acht Bauern und acht Kotter allerdings war die Flache auf 25 schossbare Hufen angewachsen Eine Statistik aus dem Jahr 1651 verzeichnete fur eines der beiden Ritterguter einen zweigeschossigen Rittersitz mit 15 Gebinde von denen sechs neu waren Es gab ein Brauhaus und ein Backhaus die beide jedoch baufallig waren Der Pferdestall war acht Gebinde gross eine Scheune im Dorf ebenfalls acht Gebinde Dort stand auch ein neuer Ochsenstall von sieben Gebinden der Schafstall mit zwolf Gebinden sowie ein Schneiderhaus von drei Gebinden Ein leerstehendes Haus hatte sechs Gebinde ein Bauernhof vier Gebinde zwei Hofe lagen wust ebenso drei Kossatenhofe eine wuste Hofstelle eine wuste Schafereistelle sowie eine ebenfalls wuste Meierstelle Im Jahr 1684 bestanden nach wie vor zwei Rittersitze drei Jahre spater waren sechs Bauernhofe sieben Kossatenhofe sowie eine Windmuhle der Schankkrug und die Schmiede nach wie vor wust 18 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1711 lebten im Dorf sechs Hufner ein Wohnschmied ein Kostknecht und ein Hirt ohne Vieh Die Bewohner zahlten fur 25 Hufen je 9 Groschen gr 7 Pfennig d an Abgaben Im Laufe der nachsten Jahre kam es zu einer Zunahme der Bevolkerung Im Jahr 1734 lebten in Kleptow drei Bauern funf Hauslinge ein Muller ein Schmied zwei Schafer ein Hirt sowie 13 Knechte und sechs Magde Bis 1745 waren zwei Vorwerke entstanden die Windmuhle wurde vom Muller Riemer betrieben Die beiden Rittervorwerker der von Berg auf Schonfeld und auf Kleptow bestanden auch im Jahr 1756 1757 Dort wurden je 6 Wispel Aussaat ausgebracht Im Jahr 1775 bestand Kleptow aus dem Dorf mit Vorwerken einer Schaferei der Windmuhle und einem Krug Es gab mittlerweile sechs Bauern 20 Budner Einlieger oder andere Einwohner die in Summe 25 Feuerstellen Haushalte in 12 Familienhausern betrieben 19 Jahrhundert Bearbeiten Zu Beginn des neuen Jahrhunderts bestand im Jahr 1801 das Dorf und Gut mit sechs Ganzbauern elf Einliegern einer Schmiede Krug und Windmuhle Die Bewohner schlugen 165 Mg Holz bewirtschafteten 25 Hufen und betrieben 17 Feuerstellen Bis 1840 war das Dorf und Rittergut auf 17 Wohnhauser angewachsen Ein Jahr spater ubernahmen die von Hertz aus Schmarsow das Dorf und Gut und hielten es bis 1872 In dieser Zeit entstand im Jahr 1853 eine Ziegelei Das Dorf war 1860 insgesamt 454 Mg gross und bestand aus 4 Mg Gehofte 15 Mg Gartenland 398 Mg Acker und 37 Mg Wiese Dort standen drei offentliche 12 Wohn und 32 Wirtschaftsgebaude darunter eine Getreidemuhle Das Rittergut war 2329 Mg gross 7 Mg Gehofte 3 Mg Gartenland 2034 Mg Acker 209 Mg Wiese und 76 Mg Weide Dort gab es funf Wohn und zehn Wirtschaftsgebaude In den folgenden Jahren kaufte das Rittergut den bauerlichen Besitz bis 1894 fast vollstandig auf Die Landgemeinde wurde aufgelost und 135 Hektar dem Gutsbezirk zugeschlagen Weitere 25 Hektar kamen aus dem Gutsbezirk Ludwigsburg hinzu 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1900 war Kleptow insgesamt 806 Hektar gross und bestand aus 16 Hausern 760 Hektar waren im Besitz des Rittergutes es gab einen Administrator eine Schafermeister einen Oberschweizer einen Bauern mit 23 Hektar einen Muhlenbesitzer mit 15 Hektar sowie den Krugpachter und einen Lehrer Im Zuge der Auflosung der Gutsbezirke im Konigreich Preussen wurde der Gutsbezirk Kleptow im Jahr 1928 mit dem Gutsbezirk Ludwigsburg zu der neuen Gemeinde Kleptow mit 32 Hausern 1931 zusammengeschlossen Dort bestand im Jahr 1931 der Wohnplatz Ludwigsburg 1957 Es gab lediglich zwei land und forstwirtschaftliche Betriebe die grosser als 100 Hektar waren Hinzu kam ein Kleinbauer der eine Flache zwischen 0 5 und 5 Hektar besass Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Kleptow im Jahr 1948 1950 ein landeigenes Gut mit einer Grosse von 776 Hektar Bis zum 25 Juli 1952 gehorte Kleptow zum Landkreis Prenzlau in der preussischen Provinz Brandenburg bei der DDR Kreisreform wurde der Ort dem verkleinerten Kreis Prenzlau im Bezirk Neubrandenburg zugeordnet Am 1 Juli 1961 wurde Kleptow mit der Nachbargemeinde Baumgarten zu einer neuen Gemeinde fusioniert die den Namen Ludwigsburg erhielt In Kleptow gab es 1978 eine KAP Kleptow sowie eine VEG Tierzucht Klockow Kleptow mit der Abteilung Kleptow Drei Jahre spater wurde die KAP zur LPG Pflanzenproduktion umgewandelt Seit der Wende und der brandenburgischen Kreisreform 1993 liegt Kleptow im Landkreis Uckermark Am 31 Dezember 2001 wurde die Gemeinde Ludwigsburg nach Schenkenberg eingemeindet Kleptow erhielt den Status als bewohnter Gemeindeteil Der Ort wird vom Amt Brussow verwaltet Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Kleptow von 1734 bis 1977Jahr 1734 1774 1801 1817 1840 1858 1895 1925 1939 1946 1977Einwohner 116 158 173 140 161 Dorf 128 Gut 68 235 315 435 564 224Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Ehemaliges GasthausDie evangelische Dorfkirche Kleptow ist ein Feldsteinsaalbau mit breitem Westturm der in der Zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts wahrend der Dorfgrundung entstand Der verbretterte quadratische Turmaufsatz mit Laterne und Haube wurde Mitte des 18 Jahrhunderts erganzt An der Westwand und an der Sudwand besitzt die Kirche gestufte Spitzbogenportale die Fenster sind Lanzettfenster und es gibt eine Dreifenstergruppe an der Ostwand Ausgestattet ist die Kirche mit einem holzernen Altaraufsatz aus dem fruhen 17 Jahrhundert und einem Orgelprospekt aus dem Jahr 1820 In der Kirchhofsmauer befindet sich ein Backsteinportal mit breiter Rundbogenoffnung 4 Das Gutshaus Kleptow ist ein eingeschossiger Putzbau auf Feldsteinsockel mit einem dreiachsigen MittelRisalit sowie einem polygonalen Anbau und einer Terrasse auf der Parkseite Das Gasthaus Kleptow ein eingeschossiges sechsachsiges Fachwerkgebaude mit Kruppelwalmdach aus dem Jahr 1786 steht ebenfalls unter Denkmalschutz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kleptow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kleptow auf der Seite des Amtes BrussowLiteratur BearbeitenLieselott Enders Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil VIII Uckermark Weimar 1986 ISBN 3 7400 0042 2 S 505 507Einzelnachweise Bearbeiten Unsere Orte Kleptow In amt bruessow de Amt Brussow abgerufen am 13 Marz 2019 Reinhard E Fischer Die Ortsnamen der Lander Brandenburg und Berlin Alter Herkunft Bedeutung be bra Wissenschaft Berlin 2005 S 91 Kleptow Gemeinde Schenkenberg Nicht mehr online verfugbar In uckermark region de Ehemals im Original abgerufen am 13 Marz 2019 1 2 Vorlage Toter Link www uckermark region de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Bearbeitet von Gerhard Vinken und anderen durchgesehen von Barbara Rimpel Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 S 546f Ortsteile der Gemeinde Schenkenberg Ludwigsburg Schenkenberg Kernort Weitere GemeindeteileBaumgarten Dauerthal Kleptow Wittenhof Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleptow amp oldid 220953052