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Der Kleine Langschwanz Kleintenrek oder Kleine Langschwanztanrek Microgale longicaudata ist eine Saugetierart aus der Gattung der Kleintenreks innerhalb der Familie der Tenreks Er bewohnt die tropischen Regenwalder des ostlichen Madagaskar und kommt dort von den unteren bis in die hoheren Gebirgslagen vor Charakteristisch fur die Tiere ist wie fur andere Kleintenreks auch der spindelformige Korper mit den kraftigen Gliedmassen und der langschmale spitz endende Kopf Der Schwanz ubertrifft die Lange des restlichen Korpers um bis das Doppelte Dieser fungiert als Greiforgan mit dem sich die Tiere im Geast festhalten konnen Auch weitere anatomische Merkmale wie der vergrosserte Hinterfuss deuten auf eine teils baumkletternde Fortbewegung hin Die Aktivitaten finden meistens nachts statt die Ernahrung basiert auf Insekten Ansonsten ist uber die Lebensweise des Kleinen Langschwanz Kleintenreks nur wenig bekannt Er wurde im Jahr 1882 wissenschaftlich beschrieben Teilweise schloss die Art im Laufe der Forschungsgeschichte auch einige andere langschwanzige Kleintenreks mit ein Der Bestand gilt heute als ungefahrdet Kleiner Langschwanz KleintenrekSystematikohne Rang AfroinsectiphiliaOrdnung Tenrekartige Afrosoricida Familie Tenreks Tenrecidae Unterfamilie Reistenreks Oryzorictinae Gattung Kleintenreks Microgale Art Kleiner Langschwanz KleintenrekWissenschaftlicher NameMicrogale longicaudataThomas 1882 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Habitus 1 2 Schadel und Gebissmerkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Bedrohung und Schutz 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenHabitus Bearbeiten Der Kleine Langschwanz Kleintenrek ist ein kleiner Vertreter der Kleintenreks er ahnelt dem Major Langschwanz Kleintenrek Microgale majori und dem Grossen Langschwanz Kleintenrek Microgale principula bezuglich der Grosse steht er vermittelnd zwischen beiden Nach Untersuchungen von vier Individuen aus dem Anosyenne Gebirge im Sudosten von Madagaskar betragt die Kopf Rumpf Lange 6 2 bis 6 6 cm der Schwanz wird 12 8 bis 15 1 cm lang das Korpergewicht variiert von 5 7 bis 7 8 g 1 Weitere vier analysierte Individuen vom Marojejy und vom Anjanaharibe Massiv im Nordosten der Insel wiesen eine Korperlange von 6 8 bis 7 4 cm eine Schwanzlange von 14 5 bis 15 1 cm und ein Gewicht von 7 5 bis 9 5 g auf 2 3 Prinzipiell ahnelt der Kleine Langschwanz Kleintenrek den anderen Angehorigen seiner Gattung und verfugt wie diese uber einen spindelformigen Korper mit kurzen und kraftigen Gliedmassen sowie einen langschmalen an der Schnauze spitz endenden Kopf Die Ohren sind relativ gross und messen zwischen 14 und 17 mm in der Lange Das Ruckenfell zeigt sich rotlich braun gefarbt auf der Unterseite dominieren dagegen graue Farbtone durchmischt mit einem hellen rotlichen Gelbbraun oder mit gelblich braunen Einwaschungen Der Schwanz ist ausserordentlich lang und kann den restlichen Korper um mehr als das Doppelte an Lange ubertreffen Er wird von einem kurzhaarigen Fell bedeckt das wiederum die schuppige Hautstruktur uberlagert Auffallig ist hier eine nackte Stelle an der Unterseite der Schwanzspitze die sich auf einer Lange von etwa 11 mm ausdehnt 4 und zudem quer verlaufende Faltungen aufweist Die Hande und Fusse besitzen jeweils funf Strahlen die kraftige Krallen tragen Am Hinterfuss ist der funfte aussere Strahl verlangert und wird in etwa so lang wie der zweite Strahl Die Lange des gesamten Hinterfusses variiert von 12 bis 18 mm Weibchen besitzen ein Paar an Zitzen in der Brust zwischen null und zwei in der Bauch und zwei in der Leistengegend 5 2 3 6 Schadel und Gebissmerkmale Bearbeiten Der Schadel ist insgesamt relativ klein Seine grosste Lange betragt 18 7 bis 21 5 mm die grosste Breite am Hirnschadel variiert zwischen 8 4 und 9 6 mm Das Rostrum ist moderat kurz der hintere Schadelbereich eher lang und niedrig Die Jochbogen sind wie bei allen Tenreks nicht geschlossen Das Gebiss setzt sich aus 40 Zahnen zusammen die Zahnformel lautet 3 1 3 3 3 1 3 3 displaystyle frac 3 1 3 3 3 1 3 3 nbsp In der oberen Zahnreihe bestehen kurze Diastemata zwischen den beiden ersten Schneidezahnen und beidseitig des Eckzahns und des ersten Pramolaren P2 Der Eckzahn wird etwa genauso hoch wie der innerste Schneidezahn oder ubertrifft diesen am zweiten Schneidezahn am Eckzahn und am ersten Pramolaren sind jeweils zusatzliche Hockerchen im vorderen und hinteren Abschnitt der Zahnkrone ausgebildet Der letzte Pramolar ubertrifft den vorangehenden nur wenig an Hohe Im Unterkiefer hat der vorderste Pramolar die Form eines Eckzahns caniniform Die Molaren entsprechen mit ihrem zalambdodonten Kauflachenmuster bestehend aus drei Haupthockerchen denen der anderen Kleintenreks Der letzte Mahlzahn im Oberkiefer ist in seiner Grosse reduziert Die gesamte obere Zahnreihe wird 8 7 bis 10 4 mm lang 5 2 3 Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitung des Kleinen Langschwanz Kleintenreks mit Darstellung einzelner weiterer Nachweisgebiete Kreuze Der Kleine Langschwanz Kleintenrek kommt endemisch in Madagaskar vor und bewohnt vor allem die ostlichen Landesteile Zu den herausragenden Fundpunkte im Norden des Inselstaates gehoren unter anderem die Montagne d Ambre 7 die Bergmassive von Anjanaharibe 2 und Marojejy 3 8 sowie das die beiden letztgenannten verbindende Waldgebiet von Ambolokopatrika 9 und das sich weiter sudlich anschliessende Waldgebiet von Makira 10 alle in der Provinz Antsiranana gelegen Zusatzlich stammen Nachweise vom Tsaratanana Massiv 11 in der Provinz Mahajanga das Bergmassiv schliesst mit dem Maromokotro die hochste Erhebung der Insel ein Im zentralen Inselteil sind die Tiere etwa am Ankaratra Massiv 5 sudwestlich und im Waldgebiet von Tsinjoarivo 12 sudlich von Antananarivo belegt weiterhin auch im Waldgebiet von Ambohitantely 13 nordlich der madagassischen Hauptstadt alle drei Fundgebiete befinden sich in der Provinz Antananarivo Daruber hinaus stellen die Waldgebiete von Ambatovy Analamay Torotorofotsy 14 in der Provinz Toamasina und von Ankazomivady 15 sowie von Ranomafana 16 in der Provinz Fianarantsoa weitere wichtige Fundlokalitaten dar ebenso wie der Waldkorridor von Anjozorobe Angavo 17 im Grenzgebiet der Provinzen Toamasina und Antananarivo Im Suden ist vor allem das Anosyenne Gebirge 1 18 in der Provinz Toliara hervorzuheben 19 Abseits dieses Verbreitungsgebietes wurden Tiere auch im Waldgebiet von Kirindy im westlichen Madagaskar ebenfalls in der Provinz Toliara beobachtet 20 21 22 Die Tiere bewohnen hauptsachlich tropische Regenwalder nur im westlichen Madagaskar sind sie zudem in trockeneren laubwerfenden Waldern anzutreffen 23 Teilweise dringen sie aber auch in Waldgebiete mit leichter menschlicher Beeinflussung vor Sie sind dabei in den unteren bis hoheren Gebirgsstufen anwesend die Hohenverbreitung reicht von 530 bis 2500 m Besonders in hoheren Lagen konnen sie recht haufig auftreten An zahlreichen Fundpunkten kommt der Kleine Langschwanz Kleintenrek mit anderen langschwanzigen Gattungsmitgliedern sympatrisch vor 19 24 6 Lebensweise BearbeitenDie Lebensweise des Kleinen Langschwanz Kleintenreks ist weitgehend unerforscht Die Tiere bewohnen uberwiegend dichte Walder Aufgrund einiger anatomischer Merkmale wie dem ausgesprochen langen Schwanz mit seiner nackten Spitze oder dem verlangerten Hinterfuss vor allem die aussere Zehe wurde schon seit dem Beginn des 20 Jahrhunderts eine teils baumkletternde Lebensweise scansorial angenommen 25 4 direkte Nachweise dafur gab es lange Zeit nicht Ein Grossteil der Beobachtungen der Tiere erfolgte direkt am Boden so dass davon auszugehen war dass sie zumindest einen Teil ihrer Zeit dort verbringen 1 Eher selten wurden einzelne Individuen in Hohen von 1 bis 2 5 m uber dem Untergrund gesichtet 26 Dass der Schwanz tatsachlich auch als Greifschwanz fungiert konnte erst Mitte der 1990er Jahre bei Feldforschungen am Anjanaharibe Massiv belegt werden dabei hielt sich ein Tier wenigstens 10 Sekunden nur mit der Schwanzspitze im Geast fest 2 Nach Untersuchungen von Individuen aus dem Kirindy Waldgebiet bewegen sich die Tiere bei ihren Streifzugen sowohl am Boden als auch in den Baumen vorwarts Zudem sind sie nachtaktiv ihre Aktivitaten starten zwischen 18 30 und 19 00 Uhr Den Tag verbringen sie in einem Nest von rund 5 cm Durchmesser im Blatterabfall am Boden nach der Nahrungsaufnahme ruhen sie auch teilweise auf Asten 26 Isotopenuntersuchungen an Tieren aus dem Waldgebiet von Tsinjoarivo geben an dass sich der Kleine Langschwanz Kleintenrek uberwiegend von Insekten ernahrt 27 Bisher untersuchte Mageninhalte aus dem ostlichen Madagaskar enthielten hauptsachlich Reste von Heuschrecken und anderen Gliederfussern 26 Gefangene Tiere verzehrten Beutetiere bis zu 6 cm Lange Auch zur Fortpflanzung liegen kaum Daten vor milchgebende Weibchen wurden bisher nur im Zeitraum von Oktober bis Dezember gesichtet 2 Einen moglichen Beutegreifer stellt die Fanaloka dar 28 Als aussere Parasiten konnten bisher Flohe der Gattungen Paractenopsyllus und Synopsyllus 29 30 31 32 sowie Zecken der Gattung Ixodes diagnostiziert werden 33 wahrend der Einzeller Eimeria zu den inneren zahlt 34 6 Systematik BearbeitenInnere Systematik der Kleintenreks nach Everson et al 2016 35 Microgale Microgale pusilla Microgale majori Microgale principula Microgale jenkinsae Microgale longicaudata Microgale mergulus Microgale parvula Microgale brevicaudata Microgale grandidieri Microgale drouhardi Microgale monticola Microgale taiva Microgale gracilis Microgale thomasi Microgale cowani Microgale jobihely Microgale dryas Microgale gymnorhyncha Microgale soricoides Microgale fotsifotsy Microgale nasoloiVorlage Klade Wartung StyleDer Kleine Langschwanz Kleintenrek ist eine Art aus der Gattung der Kleintenreks Microgale innerhalb der Familie der Tenreks Tenrecidae Die Kleintenreks gehoren ausserdem zur Unterfamilie der Reistenreks Oryzorictinae in die auch die Reiswuhler Oryzorictes und die Vertreter der Gattung Nesogale gestellt werden Sie sind mit mehr als 20 Arten das formenreichste Mitglied der Tenreks einigen morphologischen Merkmalen zufolge bilden sie einen eher ursprunglichen Zweig innerhalb der Familie Laut molekulargenetischen Analysen entstand die Gattung bereits im Unteren Miozan vor etwa 16 8 Millionen Jahren und diversifizierte sich in der Folgezeit sehr stark 35 Die heutigen Vertreter zeigen Anpassungen an verschiedene Lebensweisen so kommen teils unterirdisch grabende oberirdisch lebende beziehungsweise baumkletternde und wasserbewohnende Formen vor 36 Ein uberwiegender Teil der Kleintenreks besiedelt die feuchten Walder des ostlichen Madagaskars einige wenige Arten sind dagegen auch in den trockeneren Landschaften des westlichen Inselteils anzutreffen 4 Innerhalb der Gattung konnen sowohl morphologisch als auch genetisch verschiedene Verwandtschaftsgruppen nachgewiesen werden So wurde bereits sehr fruh aufgrund des langen Schwanzes eine nahere Verwandtschaft der langschwanzigen Kleintenreks zueinander angenommen 4 was die genetischen Daten unterstutzen 19 Aus letzterer Sicht bildet der Jenkins Kleintenrek Microgale jenkinsae den nachsten Verwandten des Kleinen Langschwanz Kleintenreks 35 Unterarten des Kleinen Langschwanz Kleintenreks sind nicht bekannt In der Andrahomana Hohle sudwestlich von Tolagnaro im aussersten Sudosten von Madagaskar wurden einzelne subfossile Funde beschrieben Die Hohle ist in die Eolianit Aufschlusse der Steilkuste eingebettet und liegt in einem Ubergangsbereich von den Trockengebieten des westlichen zu den Feuchtlandschaften des ostlichen Inselteils Sie wird schon seit dem Ende des 19 Jahrhunderts untersucht das ungemein reichhaltige Fossilmaterial deckt den Zeitraum der letzten 8700 Jahre ab Neben dem Kleinen Langschwanz Kleintenrek kommen auch Reste anderer Vertreter der Gattung vor etwa vom Kurzschwanz Microgale brevicaudata oder der Gnomkleintenrek Microgale pusilla sowie von der ausgestorbenen Form Microgale macpheei Die Region gehort nicht zum unmittelbaren Verbreitungsgebiet des Kleinen Langschwanz Kleintenreks 37 38 Die wissenschaftliche Erstbeschreibung des Kleinen Langschwanz Kleintenreks fuhrte Oldfield Thomas im Jahr 1882 durch Er verwendete dafur 39 Individuen die im Zeitraum von Februar bis Marz des Jahres 1880 von W Deans Cowan im Waldgebiet von Ankafina im zentral ostlichen Madagaskar aufgesammelt worden waren Ankafina stellt einen rund 1600 m hohen Bergrucken dar der sich etwa 10 km sudlich von Ambohimahasia erhebt die Region bildet das Typusgebiet der Art Den Artzusatz longicaudata lateinisch longus fur lang und cauda fur Schwanz vergab Thomas im Bezug auf den charakteristischen Schwanz Innerhalb der Fundserie aus 39 Individuen hoben sich zwei durch ihren durchschnittlich grosseren Korperbau heraus Darunter befindet sich auch der Holotyp der Art der ein ausgewachsenes Weibchen von 6 7 cm Korperlange und 15 8 cm Schwanzlange bei einer Gesamtlange von 22 5 cm umfasst 39 Einige Jahre spater begutachtete Charles Immanuel Forsyth Major die Fundserie und vermutete dass diese wohl verschiedene Arten einschliesse Daraufhin trennte Thomas im Jahr 1918 die 37 kleineren Individuen ab und beschrieb sie als Major Langschwanz Kleintenrek Microgale majori neu 25 Acht Jahre darauf fuhrte Thomas noch den Grossen Langschwanz Kleintenrek Microgale principula anhand eines Individuums aus der Nahe von Midongy im sudostlichen Madagaskar ein 40 4 In der Folgezeit wurde das verwandtschaftliche Verhaltnis der drei Arten zueinander unterschiedlich bewertet So fasste Terence Morrison Scott im Jahr 1948 die beiden spater beschriebenen Formen als Unterarten des Kleinen Langschwanz Kleintenreks auf 41 Dagegen erkannte Henri Heim de Balsac Anfang der 1970er Jahre zwar den Major Langschwanz Kleintenrek als eigenstandige Art an nicht jedoch den Grossen Langschwanz Kleintenrek 42 In seiner generellen Revision der Gattung Microgale aus dem Jahr 1987 stufte Ross D E MacPhee den Major Langschwanz Kleintenrek wiederum als synonym zum Kleinen Langschwanz Kleintenrek ein wogegen er den Grossen Langschwanz Kleintenrek als unabhangige Art fuhrte 4 Genetische Untersuchungen aus dem Jahr 2004 welche sich ausschliesslich den langschwanzigen Kleintenreks widmeten konnten allerdings alle drei Vertreter gut voneinander absetzen 19 was durch weitere weitaus umfangreichere DNA Analysen aus dem Jahr 2016 bestatigt wird 35 Dem gegenuber vermochten im Jahr 2007 vorgestellte Chromosomenuntersuchungen nicht zwischen dem Major und dem Kleinen Langschwanz Kleintenrek zu unterscheiden da beide Arten cytogenetisch identisch sind der Grosse Langschwanz Kleintenrek bildet darin die Schwesterform von letzterem 43 Im Jahr 1937 beschrieb Guillaume Grandidier zwei Individuen aus der Umgebung von Antsiranana de la region de Diego Suarez im aussersten Norden von Madagaskar unter der Bezeichnung Microgale prolixacaudata Das Typusexemplar wies bei einer Korperlange von 5 1 cm einen Schwanz von 13 0 cm Lange auf Im ausseren Erscheinungsbild etwa im Bezug auf die Fellfarbe und den Dimensionen des Schwanzes ahnelten die Tiere dem Kleinen Langschwanz Kleintenrek allerdings gab es Unterschiede im Schadel und Gebissbau Wie bei longicaudata bezieht sich der Artname prolixacaudata vom lateinischen Wort prolixus fur lang auf den ausgedehnten Schwanz 44 Heim de Balsac bestatigte spater im Jahr 1972 die Eigenstandigkeit der Form wobei er konsequent die Bezeichnung Microgale amplexicaudata gebrauchte 42 Dem widersprach jedoch MacPhee 1987 da er die beiden Individuen von Microgale prolixacaudata als Jungtiere des Kleinen Langschwanz Kleintenrek betrachtete Folglich synonymisierte er Microgale prolixacaudata mit Microgale longicaudata 4 Die bereits erwahnten genetischen Untersuchungen aus dem Jahr 2004 konnten innerhalb des weiten Verbreitungsgebietes des Kleinen Langschwanz Kleintenreks eine nordliche Klade abtrennen welche Tiere aus der Montagne d Ambre dem Anjanaharibe Massiv dem Marojejy Massiv und von Monangarivo einschliesst Da innerhalb dieses geographisch eng umrissenen Gebietes mit Ausnahme der beiden letztgenannten Bergmassive keine weiteren Haplotypen nachgewiesen werden konnten und die Montagne d Ambre das vermutliche Herkunftsgebiet der beiden beschriebenen Individuen von Microgale prolixacaudata darstellen schlussfolgerten die Autoren dass es sich moglicherweise doch um eine eigenstandige Art handelt Sie unterliessen es jedoch Microgale prolixacaudata auf Artebene zu heben da das Typusmaterial von Grandidier bisher nicht in die Untersuchungen einbezogen worden war 19 Einige Wissenschaftler allerdings betrachten Microgale prolixacaudata seitdem wieder als unabhangige Art 45 24 Bedrohung und Schutz BearbeitenDer Bestand des Kleinen Langschwanz Kleintenreks wird von der IUCN als nicht bedroht least concern eingestuft Grunde hierfur liegen in der weiten Verbreitung der Art und der dadurch angenommenen grossen Population Grossere Bedrohungen sind nicht bekannt allerdings haben der Verlust an geeignetem Lebensraum durch Umwandlung von Waldern in landwirtschaftliche Nutzflachen Holzeinschlag zur Entnahme von Baumaterialien oder Feuersbrunste einen gewissen Einfluss Die Tiere sind in mehreren Naturschutzgebieten vertreten hierzu zahlen der Nationalpark Montagne d Ambre der Nationalpark Marojejy der Nationalpark Mantadia Andisibe der Nationalpark Ranomafana und der Nationalpark Andohahela Die im Norden gelegenen Schutzgebiete schliessen dabei auch die Form Microgale prolixacaudata mit ein 45 Fur einen nachhaltigeren Schutz des Kleinen Langschwanz Kleintenreks sind weiteren Feldstudien zur Biologie und Okologie notwendig zudem bedarf es auch einer Klarung der taxonomischen Beziehungen zum Major und zum Grossen Langschwanz Kleintenrek um unter anderem auch das genaue Verbreitungsgebiet der drei nahe verwandten Arten genauer umreissen zu konnen 24 Literatur BearbeitenPaulina D Jenkins Tenrecidae Tenrecs and Shrew tenrecs In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook 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und Steven M Goodman Diversite biologique des micromammiferes non volants Lipotyphla et Rodentia dans le complexe Marojejy Anjanaharibe sud In Steven M Goodman und Lucienne Wilme Hrsg Nouveaux resultats faisant reference a l altitude dans la region des massifs montagneux de Marojejy et d Anjanaharibe sud Recherche pour le developpement Serie Sciences biologiques Centre d Information et de Documentation Scientifique et Technique 19 2003 S 231 276 Franco Andreone Jasmin E Randrianirina Paula D Jenkins und Gennaro Aprea Species diversity of Amphibia Reptilia and Lipotyphla Mammalia at Ambolokopatrika a rainforest between the Anjanaharibe Sud and Marojejy massifs NE Madagascar Biodiversity and Conservation 9 2000 S 1587 1622 Zafimahery Rakotomalala Vonjy Andrianjakarivelo Volatiana Rasataharilala und Steven M Goodman Les petits mammiferes non volant de la foret de Makira Madagascar Bulletin de la Societe zoologique de France 132 2007 S 205 221 Claudette Patricia Maminirina Steven M Goodman und Christopher J Raxworthy Les microammiferes Mammalia Rodentia Afrosoricida et Soricomorpha du massif du Tsaratanana et biogeographie des forets de montagne de Madagascar Zoosystema 30 3 2008 S 695 721 Steven M Goodman Daniel Rakotondravony Marie Jeanne Raherilalao Domoina Rakotomalala Achille P Raselimanana Voahangy Soarimalala Jean Marc Duplantier Jean Bernard Duchemin und J Rafanomezantsoa Inventaire biologique de la Foret de Tsinjoarivo Ambatolampy Akon ny Ala 27 2000 S 18 27 Steven M Goodman und Daniel Rakotondravony The effects of forest fragmentation and isolation on insectivorous small mammals Lipotyphla on the Central High Plateau of Madagascar Journal of the Linnean Society of London 250 2000 S 193 200 Voahangy Soarimalala und Martin Raheriarisena The non volant and non primate mammals of the Ambatovy Analamay forest In Steven M Goodman und V Mass Hrsg Biodiversity exploration and conservation of the natural habitats associated with the Ambatovy project Malagasy Nature 3 2010 S 153 177 Steven M Goodman Jean Marc Duplantier Pierre Jules Rakotomalaza Achille Philippe Raselimalala Rodin Rasoloarinson Mamy Ravokatra Voahangy Soarimalala und Lucienne Wilme Inventaire biologique de la Foret d Ankazomivady Ambositra Akon ny Ala 24 1998 S 19 32 Voahangy Soarimalala Steven M Goodman H Ramiaranjanahary L L Fenohery und W Rakotonirina Les micromammiferes non volants du Parc National de Ranomafana et du couloir forestier qui le relie au Parc National d Andringitra Dans Inventaire biologique du Parc National de Ranomafana et du couloir forestier qui la relie au Parc National d Andringitra In Steven M Goodman und V R Razafindratsita Hrsg Recherches pour le Developpement Serie Sciences Biologiques 17 2001 S 199 229 Voahangy Soarimalala Landryh T Ramanana Jose M Ralison und Steven M Goodman Les petits mammiferes non volants du Couloir forestier d Anjozorobe Angavo In Steven M Goodman Achille P Raselimanana und Lucienne Wilme Hrsg Inventaires de la faune et de la flore du couloir forestier d Anjozorobe Angavo Recherche pour le developpement Serie Sciences biologiques Centre d Information et de Documentation Scientifique et Technique 24 2007 S 141 182 Landryh Tojomanana Ramanana Petits mammiferes Afrosoricida et Rodentia nouvellement recenses dans le Parc National d Andohahela parcelle 1 Madagascar Malagasy Nature 4 2010 S 66 72 a b c d e Link E Olson Steven M Goodman und Anne D Yoder Illumination of cryptic species boundaries in long tailed shrew tenrecs Mammalia Tenrecidae Microgale with new insights into geographic variation and distributional constraints Biological Journal of the Linnean Society 83 2004 S 1 22 J U Ganzhorn S Sommer J P Abraham M Ade B M Raharivololona E R Rakotovao C Rakotondrasoa und R Randriamarosoa Mammals of the Kirindy Forest with special emphasis on Hypogeomys antimena and the effects of logging on the small mammal fauna Primate Report 46 1 1996 S 215 232 Voahangy Soarimalala Les petits mammiferes non volants des forets seches malgaches Malagasy Nature 1 2008 S 106 134 Voahangy Soarimalala Les Afrosoricides de la foret seche malgache Afrotherian Conservation 8 2011 S 4 9 Link E Olson Z Rakotomalala K B P Hildebrandt H C Lanier Christopher J Raxworthy und Steven M Goodman Phylogeography of Microgale brevicaudata Tenrecidae and description of a new species from Western Madagascar Journal of Mammalogy 90 5 2009 S 1095 1110 a b c P J Stephenson Voahangy Soarimalala und Steven M Goodman Microgale longicaudata The IUCN Red List of Threatened Species 2016 e T13344A97200213 1 zuletzt abgerufen am 13 November 2016 a b Oldfield Thomas On the arrangement of the small Tenrecidae hitherto referred to Oryzorictes and Microgale Annals and magazine of natural history 14 1918 S 302 307 2 a b c Roland D Hilgartner Some ecological and behavioural notes on the shrew tenrec Microgale cf longicaudata in the dry deciduous forest of western Madagascar Afrotherian Conservation 3 2005 S 3 5 Melanie Dammhahn Voahangy Soarimalala und Steven M Goodman Trophic Niche Differentiation and Microhabitat Utilization in a Species rich Montane Forest Small Mammal Community of Eastern Madagascar Biotropica 45 1 2013 S 111 118 Steven M Goodman F J Kerridge und R C Ralisomalala A note on the diet of Fossa fossana Carnivora in the central eastern humid forests of Madagascar Mammalia 67 4 2003 S 595 598 Jean Claude Beaucournu H Rico Randrenjarison Andriniaina und Steven M Goodman Puces Insecta Siphonaptera d Ambohitantely Madagascar Specificite et phenologie Malagasy Nature 9 2015 S 39 48 J B Duchemin Leptopsyllines from Madagascar Insecta Siphonaptera Ceratophyllidae Description of five new species of Paractenopsyllus Wagner 1938 Parasite 11 2004 S 59 70 Steven M Goodman H Rico Randrenjarison Andriniaina Voahangy Soarimalala und Jean Claude Beaucournu The Fleas of Endemic and Introduced Small Mammals in Central Highland Forests of Madagascar Faunistics Species Diversity and Absence of Host Specificity Journal of 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