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Die Kleine Bibernelle Pimpinella saxifraga auch Gemeine Bibernelle Stein Bibernelle Steinbrechwurz Steinpetersilie Bockwurz Pfefferkraut oder Bumbernell kurz auch Bibernell und veraltet auch Bibenelle genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Bibernellen Pimpinella Kleine BibernelleKleine Bibernelle Pimpinella saxifraga IllustrationSystematikEuasteriden IIOrdnung Doldenblutlerartige Apiales Familie Doldenblutler Apiaceae Unterfamilie ApioideaeGattung Bibernellen Pimpinella Art Kleine BibernelleWissenschaftlicher NamePimpinella saxifragaL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Medizinischer Nutzen 5 Quellen 5 1 Literatur 5 2 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Die Kleine Bibernelle ist eine ausdauernde krautige Pflanze und ein Hemikryptophyt der Wuchshohen zwischen selten 10 bis meist 40 und 60 Zentimetern erreicht Der im Querschnitt runde gerillte Stangel ist fast voll kahl oder kurz anliegend behaart und besitzt im oberen Bereich nur spreitenlose Blattscheiden Die Wurzel verfarbt sich beim Anschneiden nicht Die Laubblatter sind grundstandig und wechselstandig am Stangel verteilt angeordnet Die einfach gefiederten Grundblatter besitzen rundlich eiformige stumpfe Fiederabschnitte mit grob gesagtem Blattrand und kahler Blattoberseite sowie locker behaarter Blattunterseite Die im Umriss langlichen und kahlen oder unterseits behaarten Stangelblatter sind sehr variabel Zum Teil besitzen sie lineale ganzrandige Fiederabschnitte zum Teil sind die Stangelblatter zweifach fiedrig eingeschnitten nbsp Doppeldolde der Kleinen Bibernelle ohne Hull Hullchen und KelchblatterGenerative Merkmale Bearbeiten Die Kleine Bibernelle bluht von Juni bis Oktober in grossen auffalligen vielstrahligen 8 bis 15 strahligen doppeldoldigen Blutenstanden Charakteristisch fur die Bibernellen ist das Fehlen von Hullblattern Hullchenblattern und Kelchblattern Die Bluten sind funfzahlig Die weissen Kronblatter sind etwa 1 mm lang Nach dem Abfallen der Kronblatter wird der Griffel gut sichtbar er ist bis zu 1 mm lang und kurzer als Frucht und Griffelpolster zusammen Die 2 bis 2 5 mm langen mit undeutlichen Rippen versehenen kahlen Fruchte sind am Grund schwach herzformig und schon nach dem Verbluhen langer als der Griffel Die Chromosomenzahl betragt 2n 40 1 nbsp unterschiedliche Blattformen nbsp unterschiedliche Blattformen nbsp Blutenstand von oben nbsp FruchtstandOkologie BearbeitenDie Kleine Bibernelle ist die Futterpflanze der Raupen des Bibernell Widderchens und der Raupen der westasiatisch mediterranen in Deutschland ausserst seltenen Bibernell Bergwieseneule Sideridis lampra 2 Ferner ist die Kleine Bibernelle die Wirtspflanze des Rostpilzes Puccinia pimpinellae Vorkommen BearbeitenDie Kleine Bibernelle ist in Europa Zentralasien Kleinasien und im Kaukasusraum heimisch 3 In Europa reicht das Verbreitungsgebiet von Sudeuropa bis Nordeuropa vereinzelt bis zum 70 nordlicher Breite In den Allgauer Alpen steigt sie bis zu einer Hohenlage von 2200 Metern auf 4 In Deutschland ist die Kleine Bibernelle vermutlich ein Archaophyt Sie ist reichlich vorkommend der Bestand durch Intensivierung der Bodennutzung aber sicher zuruckgegangen Dennoch ist sie nicht bedroht Die Kleine Bibernelle findet sich in einzelnen Pflanzenexemplaren an lichtreichen bis sonnigen massig trockenen nahrstoffarmen kalkhaltigen Stellen Sie wachst gern auf Rohboden in Trockenrasen und in Zwergstrauchheiden gern in Gemeinschaft mit Flugelginster Genista sagittalis Die Kleine Bibernelle gilt als Magerzeiger Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart der Klasse Festuco Brometea kommt aber auch in Gesellschaften der Verbande Violion oder Erico Pinion vor 5 Medizinischer Nutzen BearbeitenDie Samen und Wurzeln Wurzelstock der Kleinen Bibernelle uber mittelhochdeutsch bibenelle von althochdeutsch bibinell aus lateinisch pimpinella 6 von piperinella und in Bezug auf den Geschmack bzw Nachgeschmack moglicherweise als Pfefferkraut abgeleitet von piper Pfeffer 7 werden gesammelt und als Droge Pimpinellae radix verwendet 8 Vor allem die Wurzel enthalt 0 4 atherisches Ol und verschiedene Cumarinderivate darunter vor allem Pimpillin Die Droge hat einen wurzigen Geruch einen wurzigen Geschmack und einen scharfen beissenden Nachgeschmack Als medizinische Wirkungen werden genannt Die Bibernellenwurzel wirkt schleimlosend und ein Sud kann bei Erkrankungen des Rachens gegurgelt werden Getrunken wirkt der Sud als Magenmittel aber auch harntreibend und menstruationsfordernd In der Likorindustrie wird die Wurzel auch zur Aromatisierung von Magenbittern eingesetzt In alten medizinisch pharmazeutischen Schriften unterschied man gelegentlich zwischen der Kleinen Bibernelle als Pimpinella germanica und der Pimpinella italica zu deuten als Grosser Wiesenknopf 9 Quellen BearbeitenKleine Bibernelle FloraWeb de Abschnitt Beschreibung Literatur Bearbeiten Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa Band V 2 2 Auflage Verlag Paul Parey Berlin Hamburg 1975 ISBN 3 489 74021 1 Oskar Sebald Siegmund Seybold Hrsg amp Georg Philippi Hrsg Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs Band 4 Spezieller Teil Spermatophyta Unterklasse Rosidae Haloragaceae bis Apiaceae Ulmer Stuttgart 1992 ISBN 3 8001 3315 6Einzelnachweise Bearbeiten Kleine Bibernelle in der Flora Nordica Walter Forster Theodor A Wohlfahrt Die Schmetterlinge Mitteleuropas Band 4 Eulen Noctuidae Franckh sche Verlagshandlung Stuttgart 1971 ISBN 3 440 03752 5 R Hand 2011 Apiaceae In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Datenblatt Pimpinella Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 2 IHW Eching 2004 ISBN 3 930167 61 1 S 272 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 711 Friedrich Kluge Alfred Gotze Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 20 Auflage Hrsg von Walther Mitzka De Gruyter Berlin New York 1967 Neudruck 21 unveranderte Auflage ebenda 1975 ISBN 3 11 005709 3 S 550 Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen Birkhauser Basel Stuttgart 1976 ISBN 3 7643 0755 2 S 293 Rudolf Hansel Hagers Handbuch Der Pharmazeutischen Praxis Band 6 Drogen P Z Band 6 von Rudolf Hansel Konstantin Keller Horst Rimpler Herausgeber Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis Series Springer Verlag 1994 ISBN 978 3 540 52639 1 Google Book Online Pimpinella saxifraga auf S 153 154 Otto Zekert Hrsg Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570 Hrsg vom osterreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Deutscher Apotheker Verlag Hans Hosel Berlin 1938 S 151 Pimpinella Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pimpinella saxifraga Album mit Bildern Videos und Audiodateien Kleine Bibernelle FloraWeb de Verbreitungskarte fur Deutschland In Floraweb Verbreitung von Pimpinella saxifraga agg in der Schweiz 1 Eintrag aus dem Krauterbuch von Jacobus Theodorus Tabernaemontanus anno 1625 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleine Bibernelle amp oldid 238070607