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Kirchen Hausen ist ein Ortsteil der Stadt Geisingen im Sudwesten des Landkreises Tuttlingen in Baden Wurttemberg Kirchen HausenStadt GeisingenEhemaliges Gemeindewappen von Kirchen HausenKoordinaten 47 55 N 8 40 O 47 911265 8 674155 Koordinaten 47 54 41 N 8 40 27 OFlache 15 04 km Einwohner 1107 31 Mai 2019 Bevolkerungsdichte 74 Einwohner km Eingemeindung 1 April 1972Postleitzahl 78187Vorwahl 07704 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Ausdehnung des Gebiets 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Ortsvorsteher Ortschaftsrat und Gemeinderat 3 2 Wappen 4 Schule und Kindergarten 4 1 Schule 4 2 Kindergarten und Kinderkrippe 5 Kultur Sehenswurdigkeiten und Freizeit 5 1 Bauwerke 5 1 1 St Marien Kirche 5 1 2 St Antonius Kapelle 5 1 3 Hausener Marienkapelle 5 1 4 Ruine Neu Sunthausen 5 1 5 Kirchtalhalle 5 1 6 Leitelsteighutte 6 Wirtschaft und Infrastruktur 6 1 Industrie und Tourismus 6 2 Verkehr 7 Personlichkeiten 8 Sonstiges 8 1 Vereine 9 Stadtepartnerschaft 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Kirchen Hausen liegt im Suden Baden Wurttembergs sudlich der Schwabischen Alb und nordlich des Hegaus Der Schwarzwald in westlicher Richtung und der Bodensee in ostlicher Richtung sind nicht weit entfernt Am Ende des Aitrachtals streckt sich die Ortschaft an der Aitrach entlang und reicht fast bis zu deren Einmundung in die Donau Der Ortsteil Kirchen liegt mehrheitlich noch im Aitrachtal Hausen liegt im Gegensatz dazu schon fast ganzlich in der Verengung der mittleren Baar zwischen dem Wartenberg dem nordlichsten Kegel des Hegauvulkanismus und dem Hohenrucken Lange Das Rathaus im Ortskern liegt auf 678 m u NHN Der Boden besteht hauptsachlich aus Kalk Mergel und Dolomitgestein Ausdehnung des Gebiets Bearbeiten Die Gesamtflache der Gemarkung Kirchen Hausen betragt 1 504 Hektar Stand 31 Juli 2011 1 Kirchen Hausen ist somit der grosste Ortsteil der Stadt Geisingen Geschichte BearbeitenKirchen Hausen wurde im Jahre 764 erstmals als Chiriheim in einer Schenkungsurkunde des Klosters St Gallen erwahnt Der Ort war Mutterkirche und Dekanatssitz fur eine grosse Umgebung Bereits um 600 war ein christliches Gotteshaus erbaut Der Ortsteil Hausen war im Mittelalter Sitz vieler Adliger vgl Burg Neu Sunthausen so wird 1359 Konrad von Nendingen erwahnt der von hier aus seine Regierungsgeschafte betrieb Anfang des 14 Jahrhunderts kam der Ort an die Grafen von Furstenberg Beide wurden 1806 dem Grossherzogtum Baden zugeordnet Im Jahr 1961 wurde die Gemeinde Kirchen und Hausen in Kirchen Hausen umbenannt Die ehemals selbstandige Gemeinde wurde am 1 April 1972 in die Stadt Geisingen eingemeindet 2 Bis zum 31 Dezember 1972 gehorte Kirchen Hausen zum ehemaligen Landkreis Donaueschingen Im Jahr 2014 wurde die 1250 Jahr Feier mit einem Fest gefeiert Zu diesem Anlass erschien auch das zweite Buch uber Kirchen Hausen Einwohnerentwicklung Bearbeiten Zahlte der Ort am 6 Juni 1961 noch 669 Einwohner sind es derzeit 1107 Stand 31 Mai 2019 1 Politik BearbeitenOrtsvorsteher Ortschaftsrat und Gemeinderat Bearbeiten Der Ortsvorsteher heisst Christoph Moriz 2014 Der Ortschaftsrat besteht aus acht Mitgliedern alle Mitglieder sind fraktionslos Drei Vertreter aus Kirchen Hausen CDU 1 FB SPD 1 und aktive Burger 1 sind Mitglieder im Gemeinderat Geisingen Wappen Bearbeiten nbsp Blasonierung In Rot mit blau silbernem Wolkenbord ein goldener Schragbalken begleitet von zwei funfstrahligen goldenen Sternen Schule und Kindergarten BearbeitenSchule Bearbeiten Kirchen Hausen verfugt uber eine eigenstandige Grundschule Etwa siebzig Kinder aus Kirchen Hausen und Aulfingen besuchen die Grundschule Kirchen Hausen Sie werden von vier Lehrkraften unterrichtet Da die Schule am Waldrand liegt und uber ein grosses Umfeld verfugt konnen die Schuler Freiraume zum Lernen Entdecken und Spielen nutzen Das Schulprofil hat sich aus der Lage des Gebaudes ergeben Die Schule versucht den Kindern die heimische Natur nahezubringen und ihnen auf diese Weise die Einzigartigkeit von Natur und ihren Wert zu vermitteln Kindergarten und Kinderkrippe Bearbeiten Der Katholische Kindergarten St Marien befindet sich im Ortsteil Kirchen und ist mit zwei Regelgruppen belegt Seit dem 1 April 2015 wurde zusatzlich eine Kinderkrippe ab drei Monaten eingerichtet Kultur Sehenswurdigkeiten und Freizeit BearbeitenBauwerke Bearbeiten St Marien Kirche Bearbeiten nbsp St Marien Kirche im Hintergrund die St Antonius KapelleUm das Jahr 600 wurde eine Kapelle einer alemannischen Adelsfamilie von der Hintschinger Gemarkungsgrenze an den Fuss der Kirchener Steig verlagert und dort zur ersten Pfarrkirche ausgeweitet die Chiriheim zum ersten bekannten Namen verhilft Alter Gewohnheit folgend hat sie Peter und Paul als Patrone ist aber nachweislich schon 1447 der Gottesmutter geweiht und zwischen 1703 und 1730 in der heutigen Grundform erbaut was auch die beiden barocken Seitenaltare von 1723 untermauern wahrend die 1987 freigelegte Sakramentnische im Chor aus der Zeit um 1500 stammt Mittelpunkt des barocken Hochaltars ist uber dem Tabernakel die Kirchenpatronin Maria mit dem Kind im Strahlenkranz flankiert von den fruheren Schutzheiligen Petrus und Paulus indes die Martyrin und Nothelferin Katharina den rechten und der Beichtstuhl Heilige Johannes von Nepomuk den linken Seitenaltar beherrschen In den Jahren 1860 bis 1876 wurde das Kirchenschiff um funf Meter verlangert Die Orgel von 1880 wurde von der Schwarzeschen Orgelfabrik aus Konstanz gefertigt Das Gehause stammt vom Konstanzer Bildhauer Josef Eberle Das Kircheninnere wurde 1890 1927 1960 und 1987 grundlich uberholt Im Jahre 2009 musste das Dach und Teile der Aussenwande Putz erneuert werden Die mittlerweile katholische Kirche liegt im Ortsteil Kirchen St Antonius Kapelle Bearbeiten Auf dem Bergle steht in recht idyllischer Umgebung die Antoniuskapelle Ihr Patron ist ein Eremit aus dem 4 Jahrhundert Die Kapelle war ein sehr beliebtes Ziel frommer Pilger und konnte so als eine der wenigen Kapellen den Wessenbergischen Reformen um 1780 widerstehen Lediglich der Eremit der seit 1728 das kleine Heiligtum hutete musste 1789 nach Hufingen ubersiedeln Um 1910 wurde das neben der Kapelle stehende Bruderhausle abgerissen Die Kapelle wurde 1500 als spatgotischer Bau errichtet als die Antonius Verehrung in Suddeutschland einen Hohenpunkt erreichte Die alteste Votivtafel von 1791 stellt den Viehpatron gegen Pest und Seuche mit einem Schwein dar weshalb der Heilige von den Bauern gern und liebevoll mit dem Ehrentitel Suu Toni bedacht wird 1788 erhielt die Kapelle einen zierlichen Rokoko Altar und 1789 ein Glockchen das jeden Sonntag um 12 00 Uhr Glaubige zum Rosenkranz ruft 1889 wurde nahe der Kapelle eine Lourdes Grotte der Mutter Maria errichtet Hausener Marienkapelle Bearbeiten Die Hausener Marienkapelle wurde in den 1860er Jahren vom damaligen Adlerwirt erbaut Liebevoll wird sie von den Einwohnern auch als Hausener Munster bezeichnet Im Inneren befinden sich eine von einem Strahlenkranz umgebene Madonnenfigur und zwei guterhaltene aus dem aufgelosten Kloster Amtenhausen stammende Gemalde des hl Johannes von Nepomuk und des St Josef mit dem Jesuskind Die Kapelle wurde 1980 81 restauriert Ruine Neu Sunthausen Bearbeiten Hauptartikel Burg Neu Sunthausen Anfang des 14 Jahrhunderts traten erstmals die Herren von Reckenbach als Lehensleute der Grafen von Furstenberg auf Diese Herren betrieben im Kilteltal bei Huusen heute Hausen eine Ziegelei wahrend ein anderer Vasall die Herrschaft von Sunthausen die von der Herrschaft Furstenberg an der Aytrach heute Aitrach erbaute Eselsteigmuhle im Erblehen betrieb Im 14 Jahrhundert wutete auf der Baar die Pest und dezimierte die Einwohnerzahl stark Und was die Pest nicht erreichte schaffte dann ab 1411 die sogenannte Lupfener Fehde die erst mit dem Tod der beiden Bruder Konrad und wenige Jahre spater Bruno von Lupfen 1435 ihr Ende fand Wahrend dieser Fehde zwischen Furstenberg und Lupfen wurde das Land immer wieder verwustet und die Dorfer niedergebrannt Die bereits durch die Pest geschwachte Bevolkerung verlor ihr letztes Hab und Gut Ganze Gehofte und Siedlungen wurden menschenleer wurden teilweise von den Uberlebenden verlassen und gingen unter Durch die fortschreitende Auflosung des Reichsgefuges nahmen die kleinen Fehden standig zu Ein Opfer dieser Verhaltnisse wurde auch die Burg Neu Sunthausen am Gauert die durch ihre Lage uber dem Kilteltal den Ubergang vom Hegau in die Baar beherrschte Von dieser Burg hatten die Genossen des Ritters Hans von Reckenbach immer wieder Raubzuge gegen Schaffhausen unternommen bis es deren Burgern zu viel wurde Sie uberfielen die Burg und zerstorten sie ganzlich An diese Burg erinnern heute nur noch ein Flurname und wenige Reste Kirchtalhalle Bearbeiten Die Kirchtalhalle liegt am nordlichen Ortseingang von Kirchen Hausen In ihr finden zahlreiche kulturelle Veranstaltungen statt wie z B Musikkonzerte Theaterauffuhrungen Dorffeste und Tanzveranstaltungen Die Grundschule benutzt die Halle fur den kompletten Sportunterricht Ausserdem nutzen die ortlichen Vereine die Raumlichkeiten fur Probe und Trainingsstunden Die Turn und Festhalle hat eine Nutzflache von 400 m hinzu kommt der im April 2011 eingeweihte Buhnenanbau mit einer Flache von 88 m Die Halle verfugt uber eine Kuche in der Geschirr fur ca 400 Personen vorhanden ist Im Erdgeschoss gibt es zwei Umkleidekabinen und einen Duschbereich Bei einer reinen Bestuhlung ohne Tische ist in der Halle Platz fur 550 Personen mit Tischen fur 360 Personen Leitelsteighutte Bearbeiten Die Festhutte im Gewann Leitelsteig kann von Vereinen und Privatpersonen aus dem Raum Geisingen gemietet werden Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenIndustrie und Tourismus Bearbeiten Das einstmals rein bauerlich gepragte Dorf ist heute ein modernes Dorf mit vielen Arbeitsplatzen in Gewerbe und Industrie Fur Naturfreunde bieten sich vielfaltige Moglichkeiten des Wanderns in Wald und Flur und auch die Radfahrfreunde konnen eine grosse Zahl von Radwegen benutzen Jahrlich steigende Ubernachtungszahlen zeigen dass in Kirchen Hausen auch der Tourismus heimisch ist Verkehr Bearbeiten Kirchen Hausen ist mit offentlichen Verkehrsmitteln uber die Schwarzwaldbahn bis Immendingen und dann weiter mit dem Ringzug erreichbar Er liegt an der Wutachtalbahn und hat zwei Haltepunkte des Ringzugs Geisingen Kirchen und Geisingen Hausen Den Ort erreicht man uber die BAB 81 Stuttgart Singen Ausfahrt Geisingen Nr 38 oder uber die Bundesstrasse 31 Bundesstrasse 33 bzw Bundesstrasse 311 Freiburg Ulm Aufgrund seiner gunstigen Verkehrslage ist es ein idealer Ausgangspunkt fur Tagesausfluge an den Bodensee in den Schwarzwald und in die nahe Schweiz Personlichkeiten BearbeitenKarl Emil von Goldmann 1848 1917 Reichsgerichtsrat Theodor Hogg OSB 1941 Erzabt der Erzabtei Beuron 2001 2011 Ernst Gassler 1889 1945 Politiker KPD und Mitglied des Landtags der Republik BadenSonstiges BearbeitenIn Kirchen Hausen wird Hochalemannisch gesprochen Vereine Bearbeiten In Kirchen Hausen gibt es 14 Vereine und Organisationen Stadtepartnerschaft BearbeitenEine offizielle Stadt oder Ortspartnerschaft gibt es nicht Dennoch haben verschiedene Vereine aus Kirchen Hausen freundschaftliche Beziehungen zu Vereinen in der Gemeinde Buttisholz in der Schweiz Literatur BearbeitenKirchen Hausen Das Dorf und die Urkirche Ein Dorf erzahlt seine Geschichte Hrsg v Geschichtsverein Kirchen Hausen Sigmaringen 1994 Kirchen Hausen Ein Blick in die Vergangenheit Bilder Berichte Dokumente Hrsg v Geschichtsverein Kirchen Hausen Verlag Rolf Gleichauf Donaueschingen 2014 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirchen Hausen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Wissenswertes Memento des Originals vom 13 September 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www geisingen de geisingen de abgerufen am 1 Dezember 2011 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 495 Stadtteile von Geisingen Aulfingen Gutmadingen Kirchen Hausen Leipferdingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirchen Hausen amp oldid 234964483