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Die Evangelische Pfarrkirche in Medenau in Logwino in der russischen Oblast Kaliningrad ehem Gebiet Konigsberg Preussen war von der Reformation bis 1945 evangelisches Gotteshaus Aufgrund von mutwilligen Zerstorungen in der Sowjetzeit sind heute noch Ruinenreste vorhanden Reste der Medenauer Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Kirchengebaude 3 1 Kirchspielorte 3 2 Pfarrer 3 3 Kirchenbucher 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenLogwino liegt 19 Kilometer nordwestlich der Stadt Kaliningrad an einer Nebenstrasse die die russische Fernstrasse A 193 fruhere deutsche Reichsstrasse 131 uber Schipowka Bahnhof Powayen und Tscherepanowo Adlig Powayen mit der Hauptstrasse Pereslawskoje Drugehnen Kumatschowo Kumehnen Kruglowo Polennen verbindet Die nachste Bahnstation ist Schipowka an der Bahnstrecke Kaliningrad Baltijsk Konigsberg Pillau der fruheren Ostpreussischen Sudbahn Logwino ist eine Siedlung der Landgemeinde Pereslawskoje Drugehnen im Rajon Selenogradsk Kreis Cranz Die Mauerfragmente der Kirche Medenau am sudostlichen Rande des heutigen Ortsbereiches sind zuganglich aber nur schwer auszumachen weil zum Teil zugewachsen Geschichte Bearbeiten nbsp Zerstorte Kanzel Sutzengel 1668 1690 Bildhauer Joh Pfeffer zugeschrieben Schon in vorreformatorischer Zeit war Medenau ein Kirchdorf Von der Reformation bis 1945 wurde die aus dem beginnenden 14 Jahrhundert stammende Kirche als evangelisches Gotteshaus genutzt Medenau war Pfarrsitz fur ein weitflachiges Kirchspiel und gehorte bis 1945 zum Kirchenkreis Fischhausen heute Primorsk innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreussen der Kirche der Altpreussischen Union Ab dem Jahr 1896 wurde fur den Kirchspielort Gross Heydekrug 1939 bis 1945 Grossheidekrug heute russisch Wsmorje ein eigener Hilfsprediger bestellt und 1909 ein gesonderter Pfarrbezirk gebildet 1929 wurde der Ort mit den Dorfern Kaporn russisch Spasskoje jetzt Wsmorje Klein Heydekrug Margen Marschenen Wolotschajewskoje Nautzwinkel Schukowskoje Pokeiten Vierbruderkrug Kosmodemjanski und Widitten Ischewskoje von Medenau gelost und zu einer selbstandigen Kirchengemeinde Gross Heydekrug erklart die 1931 ein eigenes Kirchengebaude erhielt Im Jahre 1925 Volkszahlung zahlte Medenau Gross Heydekrug insgesamt 5 000 Gemeindeglieder die in 34 Kirchspielorten wohnten Zum Bereich Medenau gehorten davon 3 000 Gemeindeglieder in 25 Orten 1 Aufgrund von Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevolkerung in Kriegsfolge kam das kirchliche Leben in Medenau zum Erliegen Heute liegt der nunmehr Logwino genannte Ort im Einzugsbereich der evangelisch lutherischen Gemeinde in Swetly Zimmerbude einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad Konigsberg in der Propstei Kaliningrad 2 der Evangelisch lutherischen Kirche Europaisches Russland Kirchengebaude BearbeitenBei dem Medenauer Kirchenbauwerk 3 4 handelt es sich um einen Feldsteinbau mit Ziegelecken polygonalem Chorabschluss und einem Turm aus Ziegeln Es stammt vom Anfang des 14 Jahrhunderts und wurde vielleicht als Wehranlage errichtet Eine ursprunglich flach eingezogene Decke wurde spater durch ein Sternengewolbe ersetzt An der rechten Seite der Orgelempore blieben Reste gotischer Wandmalereien erhalten Zur Innenausstattung 5 gehorten neben dem wertvollen Altar zwei gotische Altaraufsatze an den beiden Chorwanden Der Altartisch entstammte der Erbauungszeit wahrend der Aufsatz wie auch die Triumphbogenschranke auf 1704 zu datieren war Die beiden Hauptbilder zeigten das Pfingstwunder und darunter die Kreuzigung Jesu Zwischen den Saulen standen die vier Evangelisten auf Konsolen Die von einem Engel gestutzte Kanzel war wie auch die Emporen ein Werk aus dem Jahre 1668 mit der Darstellung des Pelikans auf der Tur und einem reich verzierten Schalldeckel Die verschiedenen Schnitzwerke stammten aus der Zeit des beginnenden 16 Jahrhunderts und waren wohl Teile eines fruheren Hochaltars Die Orgel wurde 1693 94 durch Johann Josua Mosengel gebaut sie hatte 15 Register auf einem Manual und Pedal 1866 ersetzte Max Terletzki dieses Instrument durch einen Neubau mit zwei Manualen Pedal und 20 Registern in einem neugotischen Gehause 6 Die Glocken stammten aus dem Jahre 1521 Den Zweiten Weltkrieg uberstand die Kirche unversehrt 7 Bei dem Versuch die beiden Glocken zu entfernen geriet die Kirche im Jahre 1947 in Brand dessen Feuer sie zerstorte In den 1950er Jahren sprengte sowjetisches Militar die Mauern um Baumaterial fur die Reparatur von Strassen zu gewinnen Fragmente der Nordmauer und des Chores mit dem Portal der Sakristei sind erhalten Auf der Innenseite des Turmrestes sind Reste des Kreuzgewolbes der Turmhalle und Ansatze der Turmstiege erkennbar Kirchspielorte Bearbeiten Nach der Abtrennung der Kirche Gross Heydekrugs von Medenau gehorten neben dem Pfarrort noch 24 Kirchspielorte zum Pfarrsprengel Medenaus 8 Name Russischer Name Name Russischer Name Name Russischer NameAdlig Medenau Kondehnen Slawjanskoje Ponaken WoroneschskojeAdlig Powayen Tscherepanowo Kosnehnen Powayen TscherepanowoBahnhof Powayen Schipowka Kragau Domane RichthofDorotheenhof Pestschanoje Kragau Dorf Prochladnoje Schuditten OrechowoElenskrug Lindenau Sickenhofen Murmanskoje Gross Blumenau Kremnjowo Mossehnen Warengen KotelnikowoKlein Blumenau Kremnjowo Polepen Malinowka WischehnenKlein Medenau Pollwitten Rownoje Ziegenberg PodgornojeAnmerkung Schulort Pfarrer Bearbeiten Von der Reformation bis 1945 amtierten in Medenau 23 Geistliche als evangelische Pfarrer 9 Johann Cramer ab 1533 Michael Beer Michael Pfulmann bis 1576 Nicolaus Gallus ab 1578 Hieronymus Morlin 1580 1607 Johann Friccius d A 1607 1647 Johann Friccius d J 1643 1647 Jacob Schultz 1647 1675 Salopmo Rundstadt 1675 1676 Christian Marci 1676 1691 Jacob Maltzer 1691 1725 Caspar Laurentius Bleibel 1725 1734 Peter Wilhelm Falck 1732 1768 Johann Friedrich Gronau 1768 1800 Ernst Gottlieb Siebert 1810 1814 Johann Daniel Besthorn 1814 1842 Ferdinand Ludwig W Wenetzki 1843 1847 Carl Emil Gebauer 1847 1883 Hugo Theodor Burdach 1884 1905 Friedrich Heinrich Karl Gronau 1905 1906 Karl Robert Erdmann Heger 1906 1923 Richard Em Ernst Ademeit 1924 1939 Kurt Sulimma 1939 1943Kirchenbucher Bearbeiten Von den Kirchenbuchern der Pfarrei Medenau haben sich die Namenslisten fur das Kommunikantenregister der Jahre 1796 bis 1808 erhalten und werden im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin Kreuzberg aufbewahrt 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirche Medenau Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band III Dokumente Gottingen 1968 Seite 454 Evangelisch lutherische Propstei Kaliningrad Memento des Originals vom 29 August 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www propstei kaliningrad info deutsch russisch Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band II Bilder ostpreussischer Kirchen Gottingen 1968 Seite 34 Abbildungen 43 bis 48 Patrick Plew Die Kirchen im Samland Medenau Karl Emil Gebauer Alterthumliches in der Kirche in Medenau im Samlande in Neue Preussische Provinzialblatter 6 1848 Seite 285 287 und 7 1849 Seite 149 159 Werner Renkewitz Jan Janca Hermann Fischer Geschichte der Orgelbaukunst in Ost und Westpreussen Band II 1 Mosengel Caspari Casparini Pape Verlag Berlin 2008 S 109 111 Logwino Medenau bei ostpreussen net Walther Hubatsch wie oben Band III Seite 454 Friedwald Moeller Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformatiuon bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968 Seite 92 Christa Stache Verzeichnis der Kirchenbucher im Evangelischen zentralarchiv in Berlin Teil I Die ostlichen Kirchenprovinzen der Evangelischen Kirche der Union Berlin 1992 Seite 8354 763889 20 211944 Koordinaten 54 45 50 N 20 12 43 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche Medenau amp oldid 230523515