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Kilian Heller 21 Mai 1695 in Tauberrettersheim 15 September 1738 in Seligenstadt war als Bonifacius I Heller der 55 Abt des Benediktinerklosters in Seligenstadt Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit und Jugend 2 Klosteramter 3 Abt 4 LiteraturKindheit und Jugend BearbeitenKilian Heller wurde am 21 Mai 1695 in einfache Verhaltnisse geboren Seine Eltern Martin und Gertrud Heller waren Hackerleute sie bauten in kleinem Umfang Wein an und lebten davon Er wurde noch im selben Jahr getauft Ab 1701 besuchte er die Schule Lateinunterricht hatte er ab etwa 1704 vom Ortspfarrer Johann Georg Schmitt Er wurde 1705 in Rottingen in St Kilian firmiert 1713 beschloss der Achtzehnjahrige Priester werden zu wollen Er schloss sich heimlich da sein Vater diese Plane nicht unterstutzte umherwandernden Monchen auf dem Weg nach Wurzburg an Im Dezember 1713 erscheint er im Matrikel der Julius Maximilians Universitat Wurzburg als Chilianus Heller Franco pauper Logicus Der Matrikeleintrag kennzeichnet seine Herkunft aus Franken seine personlichen Verhaltnisse pauper arm und das beabsichtigte Studienfach der Logik als Vorstufe zur Theologie Der Aufenthalt dort war allerdings nicht von langer Dauer Es ist nicht genau bekannt warum Heller bereits im Herbst 1714 sein Studium in Wurzburg abbrach Er wechselte vom dortigen Jesuitenkolleg in das nach Aschaffenburg und schrieb sich dort in den Logikkurs ein Sein erstes Examen in Logik bestand er im Juli 1715 Danach studierte er Physik Metaphysik und Ethik ebenfalls bei den Aschaffenburger Jesuiten 1716 kam er nach Seligenstadt seine Einkleidung fur das Noviziat bei den Benediktinern war am 30 August 1716 Er studierte im Kloster Theologie und die Schriften der Kirchenvater Seine Profess legte er am 8 September 1717 ab als Klostername wahlte er Bonifacius 1718 beendete er sein Studium mit der Disputation Er wurde am 11 Juli 1720 zum Priester geweiht Klosteramter BearbeitenAb 1720 hielt er das Amt des Speichermeisters ab 1721 vorlaufig und ab 1722 endgultig das wichtige des Cellerars Ab dem Marz 1726 wurde er Altarist seine zu lesenden Messen hielt er in der Pfarrkirche von Seligenstadt Im Oktober 1727 ernannte ihn Abt Petrus II genannt IV Schultheis zum Pfarrer von St Johann Baptist im heutigen Hanau Steinheim dem damals eigenstandigen Steinheim am Main Abt Bearbeiten nbsp Plan der Seligenstadter Abtei von 1710 nbsp Der Pralaturbau in dem Heller als Abt bis heute sichtbare Umwandlungen durchfuhren liess Die Abtswohnung befand sich im Erdgeschoss die Bibliothek und die Raume fur wichtige Gaste daruber Petrus IV Schultheis starb am 11 Marz 1730 Die Wahlbekanntmachung fur die Abtswahl datiert vom 9 April 1730 die Genehmigung war zuvor von Franz Ludwig von Pfalz Neuburg eingeholt worden Die Abtswahl fand am 12 April 1730 statt 25 Benediktiner nahmen teil Im vierten Wahlgang wurde Bonifacius Heller zum Abt gewahlt Er war der 55 Abt des Klosters Nach der Investitur wahlte er als Motto Aequalis in omnes Gleichbleibend gegen alle Eines seiner ersten Projekte war der Umbau des Pralaturhauses und die Ausstattung desselben mit einer Bibliothek Er verpflichtete 1731 Jacob Conrad Bechtold zur Ausstattung des neuen Bibliothekssaales mit Fresken die bis heute zu sehen sind Die Buchbestande hingegen wurden nach der Sakularisation des Klosters 1811 zunachst nach Darmstadt gebracht und sind heute Bestandteil der Landesbibliothek Wiesbaden Nach Fertigstellung der Bibliothek 1731 wandte sich Bonifacius der Umgestaltung des Winterrefektoriums im Konventsbau zu Die Stuckaturen fertigte abermals Bechtold Von den ursprunglich 14 Feldern sind heute nur noch zwei erhalten 1732 nahm Bonifacius an der Bischofsweihe des neuen Kurfursten und Erzbischofs Philipp Karl von Eltz Kempenich teil Ihm raumte er 1733 in einem Vertrag das Jagdrecht auf klosterlichem Grund ein Ebenfalls 1733 beauftragte er wiederum Bechtold ein grosses Leinwandgemalde zu restaurieren und zu erganzen Es handelt sich um einen Stammbaum der Abte Series abbatum ursprunglich von 1640 Darauf ist auch sein Abbild zu sehen 1734 hielt er sich in seinem Heimatort Tauberrettersheim auf um seinen 40 Geburtstag zu feiern Sein Gastgeschenk an die Gemeinde war eine reichverzierte Monstranz die bis heute mit Widmungsinschrift im Kirchenschatz von St Vitus aufbewahrt wird Auf dem Ruckweg sturzte er schwer vom Pferd in die Tauber wovon er sich nie mehr richtig erholte er nahm aber an der 1000 Jahr Feier des Klosters Amorbach trotz seiner Verletzungen teil Wahrend der Erholung widmete ihm ein Mitbruder ein Antiphon das Buch in dem es geschrieben wurde ist noch vorhanden und tragt auf der Ruckseite sein Abtswappen Den Altar der Sakristei im Seligenstadter Kloster liess er 1735 wieder von Bechtold mit einem Marienbild in einem Saulenrahmen mit Prunkdekor versehen Er ist heute noch zu sehen nur die Begleitfiguren fehlen Die Benediktinerabtei Wessobrunn hatte im gleichen Jahr einen Kupferstich Mariens an alle deutschen Benediktinerkloster versendet nachdem das Gemalde dann geschaffen wurde Von den Stiftungen Bonifacius fur verschiedene Patronatskirchen hat sich noch eine Reihe an Werken erhalten so etwa eine Nepomukfigur in Steinheim 1736 liess er den Sudturm der Einhardsbasilika also seiner eigenen Klosterkirche wieder errichten 1737 sorgte er in der Kirche fur die Errichtung eines bis heute vorhandenen Nekrologschreines Zum Fest seines Namenstages erschien am 5 Juni 1738 eine gedruckte Biografie uber Bonifacius I Heller in Frankfurt am Main Verfasser war Leonardus Moeren aus Grossauheim Bonifacius I Heller verstarb am 15 September 1738 an den Spatfolgen seines Sturzes Er ist in der Einhardsbasilika in Seligenstadt beigesetzt sein Grabmal aus schwarzem Marmor und weissem Alabaster befindet sich an der Ostwand des sudlichen Querhauses Die Platte wurde von seinem ubernachsten Nachfolger Bonifacius II Merget 1755 gestiftet Literatur BearbeitenKarl Vitus Heller Bilder Chronik Abt Bonifacius I Heller 1695 1738 vom Tauberrettersheimer Hackerjungen zum Abt des Benediktinerklosters Seligenstadt am Main Einhard Arbeitsgemeinschaft Michelstadt 1989 F Leonhard Moeren IMMORTALE GLORIOSI NOMINIS DECUS IMMORTALI BENEFACTORUM GLORIA COMPARATUM SOLENNIS AGGRATULATIO ANNIVERSARIO VENERANDO NOMINIS REVERENDISSIMI PERILLUSTRIS AMPLISSIMI AC GRATIOSI DOMINI DOMINI BONIFACII ANTIQUISSIMI AC CELEBERRIMI ORD S BENEDICTI REGALIS ABBATIAE AD SS MM MARCELLINUM ET PETRUM IN SELIGENSTATT S CONGREG BURSFELD ABBATIS DISNISSIMI amp c DOMINI IN GAISSELBACH OMMERSBACH ET HOFFSTAETTEN Frankfurt am Main 1738VorgangerAmtNachfolgerPetrus II genannt IV SchultheisAbt des Benediktinerklosters Seligenstadt 1730 1738Hyacinthus BuchnerNormdaten Person GND 1109068573 lobid OGND AKS VIAF 716146998387718941322 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heller KilianALTERNATIVNAMEN Heller Bonifacius I Ordensname KURZBESCHREIBUNG Abt des Benediktinerklosters in SeligenstadtGEBURTSDATUM 21 Mai 1695GEBURTSORT TauberrettersheimSTERBEDATUM 15 September 1738STERBEORT Seligenstadt 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