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Kienberg ist eine politische Gemeinde im Bezirk Gosgen des Kantons Solothurn in der Schweiz KienbergWappen von KienbergStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Solothurn Solothurn SO Bezirk GosgenwBFS Nr 2492i1f3f4Postleitzahl 4468Koordinaten 639935 254676 47 441664 7 968062 549 Koordinaten 47 26 30 N 7 58 5 O CH1903 639935 254676Hohe 549 m u M Hohenbereich 447 915 m u M 1 Flache 8 53 km 2 Einwohner 529 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 62 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 14 2 31 Dezember 2022 4 Website www kienberg chKienberg von Westen Kienberg von WestenLage der GemeindeKarte von Kienbergww Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Bevolkerung 3 Wirtschaft 4 Verkehr 5 Geschichte 6 Sehenswurdigkeiten 7 Wappen 8 Personlichkeiten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Luftbild 1953 Kienberg liegt auf 549 m u M 11 km nordnordostlich der Stadt Olten Luftlinie Das Bauerndorf erstreckt sich auf der Nordseite des Solothurner Kettenjuras im Tal des Bruggbachs am Nordfuss der Salhohe Nur auf einer Lange von 123 m hat die nordostlichste Gemeinde des Kantons Solothurn eine gemeinsame Grenze mit dem ubrigen Kantonsgebiet Die Flache des 8 5 km grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des ostlichen Juras der eine grosse landschaftliche Vielfalt zeigt Geologisch liegt Kienberg am Ubergangsbereich vom ungefalteten und in einzelne Schollen zerlegten Tafeljura zum Faltenjura der hier einen komplizierten Schuppenbau aufweist und teilweise auf den Tafeljura aufgeschoben wurde Der Gemeindeboden wird vom Bruggbach einem linken Zufluss der Sissle entwassert Dieser Bach entspringt an den Nordhangen der Geissflue fliesst nach Norden durch einen Engpass zwischen Stellichopf 865 m u M und Rabnen 875 m u M und tieft sich unterhalb von Kienberg mit einem Tal in die Schichten des Tafeljuras ein Im Suden verlauft die Grenze meist auf dem Jurahauptkamm der Wasserscheide zwischen den Einzugsbereichen von Aare und Sissle Dieser Kamm wird von Westen nach Osten von der Geissflue an deren Osthang mit 915 m u M der hochste Punkt von Kienberg erreicht wird dem Rotholz 860 m u M und der Salhohe 779 m u M gebildet Ostlich von Kienberg weist die Hohe der so genannten Burg einen markanten Felsabsturz gegen Norden auf Von der Gemeindeflache entfielen 1997 4 auf Siedlungen 45 auf Wald und Geholze und 51 auf Landwirtschaft Das Gemeindegebiet von Kienberg ist Teil des Juraparks Aargau einem Regionalen Naturpark von nationaler Bedeutung Zu Kienberg gehoren zahlreiche Einzelhofe Nachbargemeinden von Kienberg sind Erlinsbach SO im Kanton Solothurn Oltingen und Anwil im Kanton Basel Landschaft sowie Wittnau Wolflinswil Oberhof und Erlinsbach AG im Kanton Aargau Ein Dreikantoneeck mit den Kantonen Aargau und Basel Landschaft findet sich am Heimetlosenspitz 522 m u M Bevolkerung BearbeitenMit 529 Einwohnern Stand 31 Dezember 2022 gehort Kienberg zu den kleineren Gemeinden des Kantons Solothurn Von den Bewohnern sind 97 3 deutschsprachig 0 8 franzosischsprachig und 0 4 sprechen Italienisch Stand 2000 Die Bevolkerungszahl von Kienberg belief sich 1850 auf 632 Einwohner 1900 auf 491 Einwohner Im Verlauf des 20 Jahrhunderts stieg die Bevolkerungszahl bis 1920 auf 547 Personen an um dann bis 1990 durch starke Abwanderung um uber 25 auf 402 Einwohner abzunehmen Seither wurde wieder eine deutliche Bevolkerungszunahme verzeichnet Wirtschaft BearbeitenKienberg war bis in die zweite Halfte des 20 Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft gepragtes Dorf Noch heute haben der Ackerbau der Obstbau vor allem Kirschbaume sowie die Viehzucht und die Milchwirtschaft einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevolkerung Weitere Arbeitsplatze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden unter anderem in Betrieben der Elektrobranche des Baugewerbes und in einer Sagerei Der sudlich des Dorfes bis weit in das 20 Jahrhundert hinein betriebene Gipsabbau ist heute eingestellt In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt Viele Erwerbstatige sind deshalb Wegpendler die hauptsachlich in der Region Aarau arbeiten Verkehr BearbeitenDie Gemeinde liegt abseits der grosseren Durchgangsachsen an der Strasse von Erlinsbach uber die Salhohe nach Frick respektive nach Sissach Durch einen Postautokurs welcher die Strecke von Gelterkinden nach Kienberg bedient ist das Dorf an das Netz des offentlichen Verkehrs angebunden Geschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung des Ortes erfolgte 1083 unter dem Namen Kunachperch Spater erschienen die Bezeichnungen Chienberh 1173 Chienberg 1185 Kienberg 1201 und Kiemberg 1276 Der Ortsname ist vom althochdeutschen Wort kien Fichte abgeleitet Der Ort konnte aber schon langer besiedelt gewesen sein worauf verschiedene archaologische Funde hinweisen Zwischen 1912 und 1921 fand Louis Jaggi Lehrer in Kienberg auf dem Muhlacker zwei Steinbeile aus der Jungsteinzeit Aus der Bronzezeit sind keine Funde auf dem Gemeindegebiet gemacht worden aber in der Nachbargemeinde Wittnau am Wittnauerhorn wurden Keramiken aus dieser Zeit und auch Uberreste einer machtigen Wallanlage gefunden die um 900 v Chr errichtet wurde Aus der Eisenzeit stammt ein Eisenschwert das in der Mitte des 19 Jahrhunderts gefunden wurde In Anwil wurde auf der Bergmatt 500 Meter von der Grenze zu Kienberg eine keltische Munze gefunden Da sich das Gemeindegebiet im Einflussbereich des Romischen Reiches befand wird vermutet dass zu dieser Zeit auf dem Gemeindegebiet ein oder mehrere Gutshofe existierten Allerdings konnte davon bisher keiner archaologisch bestatigt werden obwohl Louis Jaggi auf dem Behrten romische Ziegel entdeckte Aus der alemannischen Zeit sind die Graberfunde auf dem Hirsacker und dem Leibern aus dem 7 Jahrhundert zu erwahnen Auch die erhaltenen Ortsbezeichnungen und Namen lassen auf eine Entstehung der heutigen Siedlung zur Zeit der Alemannen schliessen Bei den Grabungsarbeiten 1835 im Hirsacker stiess man auf gemauerte Graber In einem Grab mit einem Gewolbe aus Kalkstein fand man ein Skelett mit Helm ein Schlachtschwert und einen Dolch einen Sturzbecher und eine dreieckige Munze Diesen Ausgrabungen werden auch ein Reitersporn und eine Riemenzunge mit drei Nietnageln zugeschrieben Im Jahr 1878 wurde in einem Skelettgrab ein zweischneidiges Langschwert gefunden Ob es aus dem Graberfeld auf Hirsacker oder Leibern stammt konnte nicht mehr nachvollzogen werden 5 Seit dem Mittelalter bildete Kienberg unter den Herren von Kienberg eine eigene Herrschaft die unter der Oberhoheit des Hauses Habsburg stand Nach verschiedenen Verpfandungen im Laufe des 14 Jahrhunderts gelangte das Dorf mit seiner Herrschaft 1398 an die Herren von Heidegg Durch Kauf kam die Herrschaft 1523 gegen den Willen der Osterreicher an Solothurn als letzte territoriale Erweiterung des Kantons Erst 1532 konnten die Streitigkeiten beigelegt werden Unter Solothurner Herrschaft wurde Kienberg der Vogtei Gosgen zugeordnet und bildete einen eigenen Gerichtskreis Nach dem Zusammenbruch des Ancien Regime 1798 gehorte das Dorf wahrend der Helvetik zum Verwaltungsbezirk Solothurn und ab 1803 zum Bezirk Gosgen Wahrend des 19 Jahrhunderts war die Posamenterei ahnlich wie in den Gemeinden des Baselbiets in Kienberg weit verbreitet Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Kienberg nbsp Pfarrkirche Maria HimmelfahrtDie Pfarrkirche Maria Himmelfahrt geht auf ein bereits 1276 erwahntes Gotteshaus zuruck Die Kirche wurde in der Zeit zwischen 1627 und 1635 im Stil des Fruhbarock weitgehend neu erbaut Im Rahmen einer Restauration wurde 1972 die ehemalige Innenausstattung im klassizistischen Stil wiederhergestellt Die Kirche wurde im Jahre 2009 innen und aussen sanft renoviert Im Ortskern sind einige charakteristische Bauernhauser aus dem 18 und 19 Jahrhundert erhalten Auf dem Gemeindegebiet von Kienberg befinden sich die beiden Burgstellen der Ruine Heidegg und der Ruine Alt Kienberg Bemerkenswert sind auch die Dolinen uber der alten Gipsgrube im ostlichen Ortsteil nbsp Wappen der Herren von Kienberg Zurcher Wappenrolle ca 1340Wappen BearbeitenBlasonierung Schragrechts geteilt von Schwarz mit weissem Schraglinksbalken und von Gelb Dieses Wappen ersetzte 1966 ein seit 1941 bestehendes Wappen In Gelb auf grunem Dreiberg schwarzer Stamm mit 4 abgehauenen Asten besteckt mit 3 roten Flammen Das heutige Wappen ist das der alten Herrschaft Kienberg und entspricht demjenigen der aargauischen Gemeinde Kuttigen Personlichkeiten BearbeitenLukas Hammer 1906 in Balsthal 1982 in Kienberg Mitglied des Kantonsrates von Solothurn 1941 53 Heinrich Hurbi 7 Oktober 1849 in Kienberg 21 Februar 1902 in Mariastein Pater und Mitglied des Kantonsrates von Solothurn 1899 1901 Peter Hurbi 7 Oktober 1853 in Kienberg 13 April 1929 ebenda Mitglied des Kantonsrates von Solothurn 1891 1894 und 1908 1912 Ernst Rippstein 13 Juni 1882 in Kienberg 30 Dezember 1972 ebenda Mitglied des Kantonsrates von Solothurn 1921 25 und 1933 37 Ernst Rippstein 25 April 1921 in Kienberg Mitglied des Kantonsrates von Solothurn 1961 1973 Sohn von Ernst Rippstein 1882 Gottlieb Rippstein 1862 in Kienberg 1914 in Zuchwil Mitglied des Kantonsrates von Solothurn 1912 14 Johann Rippstein Politiker 1818 21 Juni 1818 in Kienberg 15 April 1897 ebenda Mitglied des Kantonsrates von Solothurn 1876 1886 Johann Rippstein Politiker 1827 genannt Weibelgross 13 November 1827 in Kienberg 16 November 1910 ebenda Mitglied des Kantonsrates von Solothurn 1856 65 Louis Rippstein Gubler 26 Dezember 1915 in Kienberg 28 Juli 1999 ebenda Major der Traintruppe Mitglied des Kantonsrates von Solothurn 1949 1977 Kantonsratsprasident 1965 Mitglied des Nationalrates der Schweiz 1967 79 Autor des Buches Kienberg Die Geschichte einer Juragemeinde Literatur BearbeitenLouis Rippstein Kienberg Die Geschichte einer Juragemeinde Nord West Druck Trimbach 1991 Hans Brunner Kienberg In Historisches Lexikon der Schweiz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kienberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde Kienberg Burgenwelt Burg Alt Kienberg Burgenwelt Burg Kienberg HeideggEinzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Alle archaologischen Angaben entstammen Kienberg Die Geschichte einer JuragemeindePolitische 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