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Kembs ist ein Ortsteil von Gremersdorf im Kreis Ostholstein in Schleswig Holstein mit etwa 50 Einwohnern KembsGemeinde GremersdorfKoordinaten 54 21 N 10 55 O 54 347777777778 10 9175 Koordinaten 54 20 52 N 10 55 3 OEingemeindung 1937Postleitzahl 23758Vorwahl 04362Kembs Schleswig Holstein Lage von Kembs in Schleswig Holstein Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Hofe 4 Einwohnerentwicklung 5 Flurnamen 6 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenKembs liegt etwa sieben Kilometer sudostlich von Oldenburg in Holstein an der Kreisstrasse 41 von Oldenburg in Holstein nach Heiligenhafen Die Ostsee mit dem Kembser Strand liegt etwa 2 km in nordlicher Richtung nbsp Kembs 1877 Konigl Preuss Landes Aufnahme Geschichte BearbeitenDer Name Kembs hat seinen Ursprung im altpolabischen Wort Kapica welches Hugel im Sumpf Insel bedeutet 1 Das Gebiet um Kembs war aber schon vor den Slawen besiedelt Die Grosssteingraber Kembs I und Kembs II und Funde aus der Kugelamphoren Kultur auf dem Saaltzer Kamp belegen eine Besiedlung um 3 500 bis 2 800 v Chr 2 Funde aus dem Urnenfeld bei Kembs durch R Klinkhamer belegen eine Besiedlung in der Bronzezeit 3 Bis ins 3 Jahrhundert n Chr war der Ort von den Warnen besiedelt die wahrend der Volkerwanderung ihre Heimat verliessen Slawen Westslawen aus dem Raum nordlich der Karpaten zwischen oberer Weichsel mittlerem Dnepr und Desna ruckten nach und der Ort bekam den Namen Kapica Vom 8 Jahrhundert n Chr bis zum 12 Jahrhundert n Chr gehorte Kembs oder Kapica wie es damals hiess zum Siedlungsgebiet der Abodriten genauer zum Stamm der Wagrier und wurde von slawischen Fursten mit Sitz in Starigard verwaltet Sechs Grubenhauser mit Feuerstellen sowie das Grab eines slawischen Madchens wurden in Kembs ergraben 4 Zwischen dem 12 Jahrhundert und dem 13 Jahrhundert kam das Dorf in den Besitz der Familie Schorlemer die an der Seite der Grafen von Holstein an der Deutschen Ostsiedlung beteiligt waren Der Ritter Ludolf Scorlemer wird in der erstmaligen schriftlichen Erwahnung des Dorfes Kembs am 12 Mai 1267 bei einem Gebietstausch bei dem der Graf Gerhard von Holstein sein Dorf Sulsdorf Zoldestorpe mit 10 zugehorigen Hufen gegen das dem St Johannis Kloster Jungfrauenkloster gehorende Dorf villa Kempiz wie Kembs genannt wurde mit 10 zugehorige Hufen 5 als ursprunglicher Besitzer genannt Somit gehorte das Dorf ab 1267 den Grafen Holstein Am 28 Oktober 1304 verkaufte die Witwe des Grafen Heinrich I von Holstein Rendsburg die Grafin Heilwig 1265 1324 mit ihren Kindern Gerhard und Giselbert das jetzt villa Kempetze genannte Dorf an das St Johannis Jungfrauenkloster in Lubeck 6 Ab diesem Zeitpunkt gehorte Kembs privatrechtlich aber auch hoheitsrechtlich dem reichsunmittelbaren St Johannis Jungfrauenkloster in Lubeck Im Lubecker Zehntregister von 1433 ist Kembs als Kemptze vermerkt 7 Am 12 Juli 1577 genehmigt die Aebtissin des St Johannis Jungfrauenkloster in Lubeck Meta Plonnies und der Lubecker Burgermeister Hermann Luneburg das Detlev von Buchwald den Schutz des Dorfes an den Sievert Ranzau fur die Dauer von 20 Jahren ubertragt und sie bewilligen dem Schutzherren das ubliche Schutzgeld und die Bruchgelder Strafgeld 8 Auf der Ducatus Holsatiae Nova Tabula von Henricus Hondius wird Kembs 1630 bzw 1645 als Tems dargestellt nbsp Ducatus Holsatiae Nova Tabula 16451789 wurde Kembs als Kems auf der Varendorfschen Karte eingezeichnet Im Zuge eines Vergleiches zwischen Danemark Holstein und Lubeck zu Beginn des Jahres 1802 und des Reichsdeputationshauptschluss kam Kembs um 1806 hoheitrechtlich zum Herzogtum Holstein 9 und wurde als sogenanntes Lubsches Stadtstiftsdorf besonders verwaltet Steuern und Abgaben wurden durch das Amt Cismar verwaltet Militarangelegenheiten durch den Guterdistrikt Oldenburg und die Gutsobrigkeit und polizeilichen Geschafte durch beauftragte Notare Bauernvogte ubernahmen die interne Verwaltung und die Vertretung des Dorfes nach aussen Nach dem Deutschen Krieg 1866 wurde Kembs 1867 Teil des neu gegrundeten preussischen Provinz Schleswig Holstein Kembs wurde eine preussische Landgemeinde und gehorte bis 1937 zum Amtsbezirk Putlos Es gehorte zum Kirchspiel Heiligenhafen auch die Gerichte waren dort 10 Seit 1 April 1937 11 ist Kembs Teil der Gemeinde Gremersdorf Die Freiwillige Feuerwehr Kembs wurde 1934 gegrundet und wird jetzt zusammen mit dem Nachbardorf Dazendorf als Freiwillige Feuerwehr Kembs Dazendorf unterhalten Die Bushaltestelle Kembs Abzweigung wird an Schultagen von zwei Linien der Autokraft angefahren Hofe BearbeitenDas St Johannis Jungfrauenkloster war ab 28 Oktober 1304 bis 1806 Eigentumer des Dorfes und somit Lehnsherr die Bauern waren lehnsabhangige Bewohner des Dorfes sie besassen keinerlei Grundeigentum ihnen gehorten nur die Gebaude Haus Stalle die beweglichen Sachen und das Vieh Sie waren an den von ihnen bewirtschafteten Grund gebunden sie waren aber keine Leibeigenen Ihr Eigentum konnten die Lehnsnehmer vererben Witwen die nicht neu geheiratet haben mussten den Grund innerhalb eines Jahres verlassen 12 nbsp Kembs in der Vahrendorf schen Karte 1796Hofe Stellen Lehnsnehmer und deren Abgaben im Laufe der Zeit 13 Stelle Lehnsnehmer Hufen 1600 1636 1647 17001 Hans Reise Hinrich Reise Hinrich Reise Martin Raloff 3 5 16 Lubsche Mark 4 Schilling 32 Mark 8 Schilling 43 Mark 69 Mark 14 Schilling 1 2 Witten2 Asmus Raloff Asmus Raloff Peter Schroder Peter Lieske 3 15 Mark 30 Mark 39 Mark 57 Mark 12 Schilling3 Jurgen Averdieck Jochim Massmann Jochim Massmann Marx Hahne 2 25 11 Mark 4 Schilling 22 Mark 8 Schilling 29 Mark 4 Schilling 44 Mark 1 Schilling4 Hinrich Reise Thomas Schildknecht Franz Mess e Thomas Mess e 2 125 10 Mark 10 Schilling 21 Mark 4 Schilling 27 Mark 10 Schilling 41 Mark 12 Schilling 1 2 Witten5 Pasch Tamm Hans Lutke Hans Lutke Peter Lutke n 2 75 13 Mark 12 Schilling 27 Mark 8 Schilling 35 Mark 12 Schilling 56 Mark 7 Schilling 1 2 Witten6 Peter Raloff Martin Raloff Martin Raloff Peter Schildknecht 3 15 Mark 30 Mark 39 Mark 57 Mark 12 Schilling7 Jochim Stuck Peter Stuck Peter Stuck Claus Klinkhamer 3 375 16 Mark 14 Schilling 33 Mark 12 Schilling 43 Mark 14 Schilling 78 Mark 9 Schilling 1 2 WittenGesamt 20 98 Mark 12 Schilling 197 Mark 8 Schilling 257 Mark 8 Schilling 406 Mark 5 SchillingEinwohnerentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklungJahr Haushalte Hufen Einwohner1267 14 10 Hufen1433 15 20 mansi Hufen 1700 16 20 Hufen1845 17 7 Hufen 3 Kathen 1231855 18 921925 19 1081987 20 25 Haushalte 67Flurnamen BearbeitenNamen umliegender Schlage 21 Name LageMuhlenbergKabelBamloRugenbergBollerskampKarroKlutzerkampKloster 54 349111111111 10 918269444444GoldkampFolkenbergTreeschenSeekampSaalzerkampSchmelin Namen umliegender Teiche 22 Name LageCorinthen 54 351169444444 10 910605555556Langensoll 54 354366666667 10 894116666667KlutzersollQuassollGrossensaalGrossenseeKleinenseeEinzelnachweise Bearbeiten Michael Muller Wille Dietrich Meier Henning Unverhau Slawen und Deutsche im sudlichen Ostseeraum vom 11 bis zum 16 Jahrhundert Neumunster 1995 Seite 202 Manfred Woidich Die Westliche Kugelamphorenkultur Untersuchungen zu ihrer raumzeitlichen Differenzierung kulturellen und anthropologischen Identitat de Gruyter Berlin 2014 ISBN 978 3 11 031125 9 Abbildung 916 Universitat Kiel Schriften der Universitat zu Kiel Band 25 1878 Seite 84 Dietrich Meier Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz Schleswig Holsteinische Regesten und Urkunden Band 1 1250 1300 Seite 285 Urkundenbuch der Stadt Lubeck 1139 1470 Band 2 Seite 159 Wolfgang Prange Lubecker Zehntregister von 1433 1972 Seite 57 George Wilhelm Dittmer Urkunden Verzeichnisse zur Geschichte Lubeckischer Wohlthatigkeits Anstalten 1864 Seite 65 Findbuch des Stadtarchivs Lubeck Bestand 05 2 02 Johannis Jungfrauenkloster Moller Kroger Ortschafts Verzeichnis fur Schleswig Holstein Kiel 1873 Seite 78 Gemeinde Gremersdorf Zahlen und Daten Abgerufen am 27 Februar 2020 Georg Wilhelm Dittmer Das Sassen und Holsten Recht in practischer Anwendung auf einige im 16ten Jahrhunderte vorgekommene Civil und Criminalfalle nach den im Archive des St Johannis Klosters zu Lubeck aufbewahrten Protokollen des vormaligen klosterlichen Vogteigerichts nebst einer tabellarischen Uebersicht der im ganzen klosterlichen Gerichtsbezirke in dem ferneren Zeitraume vom Jahre 1601 bis zum Jahre 1730 vorgekommenen erheblicheren Criminalfalle und deren Erledigung Lubeck 1843 S 32 33 digitale sammlungen de abgerufen am 22 Juni 2021 Georg Wilhelm Dittmer Das Hufen Areal und die Hufen Hauer in den theils zum Lubeckischen Staatsgebiete gehorigen theils in Holstein belegenen Dorfern des St Johannis Klosters zu Lubeck wahrend des 16 und 17 Jahrhunderts 1856 Seite 36 Schleswig Holsteinische Regesten und Urkunden Band 1 1250 1300 Seite 285 Wolfgang Prange Lubecker Zehntregister von 1433 1972 Seite 57 Georg Wilhelm Dittmer Das Hufen Areal und die Hufen Hauer in den theils zum Lubeckischen Staatsgebiete gehorigen theils in Holstein belegenen Dorfern des St Johannis Klosters zu Lubeck wahrend des 16 und 17 Jahrhunderts 1856 Seite 36 Johann Friedrich Kratzsch Neuestes und grundliches alphabetisches Lexicon der sammtlichen Ortschaften der Deutschen Bundesstaaten Band 2 Teil 1 Kiel 1845 Seite 788 Johannes v Schroder und Hermann Biernazki Topographie der Herzogthumer Holstein und Lauenburg des Furstenthums Lubeck und des Gebiets der freien und Hanse Stadte Hamburg und Lubeck Oldenburg in Holstein 1855 Michael Rademacher Holstein Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Statistisches Amt fur Hamburg und Schleswig Holstein Wohnplatzverzeichnis Schleswig Holstein 1987 Statistisches Landesamt Schleswig Holstein abgerufen am 22 Juni 2021 AKVZ TOP4283 Kembs Abgerufen am 24 Februar 2021 AKVZ TOP4283 Kembs Abgerufen am 24 Februar 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kembs Gremersdorf amp oldid 225513884