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Karl Wilhelm Kortum auch Carl Wilhelm Christian Kortum 9 Mai 1787 in Kuhblank Herzogtum Mecklenburg Strelitz 20 Juni 1859 in Berlin war ein deutscher Klassischer Philologe und Padagoge grossherzoglich bergischer Schulaufsichtsbeamter Grundungsdirektor des Koniglichen Gymnasiums in Dusseldorf preussischer Konsistorial und Schulrat der Koniglichen Regierung Dusseldorf sowie zuletzt Vortragender Rat im Preussischen Kultusministerium Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend Ausbildung und beruflicher Anfang 1787 1810 1 2 Dusseldorf 1810 1830 1 3 Berlin 1830 1859 2 Schrift 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend Ausbildung und beruflicher Anfang 1787 1810 Bearbeiten Karl Wilhelm Kortum kam als zweiter Sohn des Pastors Ludolf Ehrenreich Johann Friedrich Kortum 1750 1828 und dessen Ehefrau Eleonore geborene Masch 1754 der altesten Tochter des mecklenburg strelitzschen Landessuperintendenten Andreas Gottlieb Masch in einem evangelischen Pfarrhaus zur Welt Ersten Unterricht in Sprachen und Wissenschaften erhielt er von seinem Vater dann von privaten Hauslehrern Ein pragendes Kindheitserlebnis war der tragische Tod eines der Hauslehrer der rucklings in einen Brunnen sturzte und nur noch als Leiche aus diesem wieder hervorgeholt werden konnte Im Alter von zehn Jahren wurde er auf eine Gelehrtenschule in Friedland geschickt Ostern 1804 verliess er die Schule um dem vaterlichen Wunsch entsprechend an der Friedrichs Universitat in Halle evangelische Theologie zu studieren Insbesondere beschaftigte er sich dort unter Friedrich August Wolf jedoch mit Klassischer Philologie Kurz bevor die Universitat nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt im Jahr 1806 geschlossen wurde wechselte Kortum zum Studium der neueren Sprachen an die Universitat Gottingen Ostern 1807 verliess er Gottingen und kehrte in seine mecklenburgische Heimat zuruck um dort seine Studien fortzusetzen zumeist bei seinem Grossvater lebend dem Landessuperintendenten Masch Im April 1808 ging er an die Universitat Leipzig und begann mit dem Studium orientalischer Sprachen besonders des Arabischen unter Ernst Friedrich Karl Rosenmuller Durch Karl August Bottiger den er in Dresden kennengelernt hatte machte er Bekanntschaft mit dem Theologen und Padagogen August Hermann Niemeyer der ihm anbot am Padagogium der Franckeschen Stiftungen als Lehrer zu arbeiten Diesem Angebot folgte er ab Fruhjahr 1809 Dusseldorf 1810 1830 Bearbeiten Ebenfalls durch Niemeyer kam er im Herbst 1810 als Hauslehrer nach Dusseldorf um im Jacobi Haus in Pempelfort die Kinder des grossherzoglich bergischen Staatsrats Georg Arnold Jacobi zu unterrichten Der grossherzoglich bergische Innenminister Johann Franz Joseph von Nesselrode Reichenstein stellte ihn 1811 bei der Schuldeputation an Dort hatte er sich um die Schulangelegenheiten des Grossherzogtums zu kummern Insbesondere nahm er sich 1812 im Auftrag Nesselrodes der Umgestaltung des Dusseldorfer Lyzeums an Nesselrode berief ihn am 6 Mai 1813 zum Direktor des Lyzeums nachdem der bisherige Schulleiter der Rektor Aegidius Jacob Schallmeyer erkrankt war 1 Unter Kortums Agide wurden Theodor Bruggemann Friedrich Kohlrausch und Friedrich Strack spater Martin Boos Johannes Evangelista Gossner und Karl Grashof als Lehrer an die Schule berufen Nachdem das Grossherzogtum Berg 1813 durch das Generalgouvernement Berg unter Leitung von Justus Gruner abgelost worden war setzte sich Kortum bei Gruner fur die Einrichtung eines humanistischen Gymnasiums in Dusseldorf ein 1814 verfugte Gruner die Aufhebung des Lyzeums und seine Reorganisation als Gymnasium illustre Diesem stand Kortum bis 1827 weiter als Schulleiter vor Mit Beginn der preussischen Epoche Dusseldorfs im Jahr 1815 ging aus dem Gymnasium das Konigliche Gymnasium hervor Zu den Schulern Kortums zahlten die Juristen Christian Sethe Alexander von Daniels Romeo Maurenbrecher und Karl von Stedman die Philologen Ludwig Schopen und Ferdinand Deycks der Padagoge Heinrich Viehoff der Physiker Julius Plucker der General Georg Albano von Jacobi der Diplomat Hector Napoleon de Soult der Maler Dietrich Monten und der Schriftsteller Heinrich Heine Unter Hinweis auf fruhere schulaufsichtliche Tatigkeiten in der grossherzoglich bergischen Regierung wurde Kortum 1822 der Posten eines Konsistorial und Schulrats in der Koniglichen Regierung Dusseldorf angeboten Am 12 April des Jahres erklarte er sich zur Annahme der Stelle bereit Am 18 September erfolgte seine Ernennung 2 Seine Funktion als Schuldirektor behielt er bis 1827 bei wahrend Bruggemann die operative Schulleitung innehatte 3 4 Mehrere Jahre ubte er die obere Schulaufsicht im Regierungsbezirk Dusseldorf aus In diese Zeit fallt der Schulneubau des zuvor von ihm geleiteten Koniglichen Gymnasiums Dusseldorf an der Alleestrasse auch Kortums Mitwirkung im Grundungskomitee und Verwaltungsrat des Kunstvereins fur die Rheinlande und Westfalen 5 Berlin 1830 1859 Bearbeiten Am 28 Oktober 1830 berief der preussische Kultusminister Karl vom Stein zum Altenstein Kortum als Mitarbeiter in sein Ministerium Dort wurde ihm als Nachfolger fur Ludolph Beckedorff die oberste Schulaufsicht uber das gesamte Volksschulwesen und die hoheren Burger und Realschulen aller preussischen Provinzen anvertraut Ab Herbst 1842 reduzierte sich der Geschaftskreis Kortums auf die Angelegenheiten evangelischer Gymnasien aller Provinzen Diese Tatigkeit ubte er bis zum Antritt seines Ruhestands Mitte 1852 aus Danach leitete er in einer Oberexamination Commission nur noch die Prufung der Referendarien hinsichtlich ihrer allgemein wissenschaftlichen Bildung eine Tatigkeit die er 1846 ubernommen hatte und noch bis 1858 fortsetzte ehe ihn korperliche Schwache veranlasste auch von dieser Funktion zuruckzutreten Ab 1851 betreute er ausserdem noch Angelegenheiten der Konigin Luise Stiftung Als Vorganger von Franz Kugler fungierte Kortum im Ubrigen als Kunst und Kulturreferent des Ministers So hatte er beispielsweise in dessen Auftrag Unterhandlungen mit Felix Mendelssohn Bartholdy zu fuhren und Ausarbeitungen zu schreiben etwa einen Bericht an Konig Friedrich Wilhelm III uber das Unpassende der fur das Denkmal Friedrich II in Vorschlag gebrachten Saulenform Als Ruhestandsbeamter ubersetzte er eine Dichtung von Paulus Silentiarius Er war Mitglied im Verein der Kunstfreunde im preussischen Staate kurzzeitig auch in dessen Vorstand aktiv Ab 1834 gehorte er der geselligen Vereinigung die Graeca in Berlin an Schrift Bearbeiten nbsp Langenschnitt der Hagia Sophia BuchillustrationDes Silentiarius Paulus Beschreibung der H Sophia und des Ambon Metrisch ubersetzt und mit Anmerkungen versehen von Dr C W Kortum Anhang zu Wilhelm Salzenberg Alt christliche Baudenkmale von Constantinopel vom V bis XII Jahrhundert Ernst amp Korn Berlin 1854 Digitalisat Literatur BearbeitenFriedrich Kohlrausch Karl Wilhelm Kortum Ein Lebensbild Den Freunden und Verehrern Reimer Berlin 1860 Digitalisat Reprint 2018 ISBN 978 3 1117 1628 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Karl Wilhelm Kortum Quellen und Volltexte Karl Wilhelm Kortum 1787 1859 Personendatenblatt im Portal term museum digital deEinzelnachweise Bearbeiten Gustav Kniffler Das Jesuiten Gymnasium zu Dusseldorf Ein Beitrag zur Geschichte des Koniglichen Gymnasiums zu Dusseldorf Beilage zum Programm des Koniglichen Gymnasiums zu Dusseldorf fur das Schuljahr 1891 92 Dusseldorf 1892 S 46 Digitalisat Personal Chronik In Amtsblatt fur den Regierungsbezirk Dusseldorf Jahrgang 1822 Nr 67 S 530 Digitalisat Franz Moldenhauer Geschichte des Hoheren Schulwesens der Rheinprovinz unter preussischer Regierung Verlag von Paul Neubner Koln 1895 S 13 Digitalisat Ludwig Adolf Wiese Das hohere Schulwesen in Preussen Historisch statistische Darstellung Berlin 1864 1902 Band 1 Berlin 1864 S 353 Google Books Amtsblatt fur den Regierungsbezirk Dusseldorf Jahrgang 1829 Nr 12 S 91 Digitalisat Normdaten Person GND 117537969 lobid OGND AKS LCCN no2002099882 VIAF 19355434 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kortum Karl WilhelmALTERNATIVNAMEN Kortum Carl Wilhelm ChristianKURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer Philologe Padagoge Gymnasialdirektor Schul und Konsistorialrat der Koniglichen Regierung Dusseldorf sowie zuletzt Vortragender Rat im Preussischen KultusministeriumGEBURTSDATUM 9 Mai 1787GEBURTSORT Kuhblank Herzogtum Mecklenburg StrelitzSTERBEDATUM 20 Juni 1859STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Wilhelm Kortum amp oldid 228812480