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Als Kustengeschutze oder artillerie wird die in Kustenbefestigungen zur Bekampfung feindlicher Schiffe aufgestellte Artillerie bezeichnet 28 cm Kanone von Krupp in der Festung Oscarsborg Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts 2 Entwicklung 1858 1864 3 Entwicklung 1864 1880 4 Entwicklung 1880 1900 5 Entwicklung 1900 bis ca 1950 6 Entwicklung ab 1950 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEntwicklung bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts Bearbeiten nbsp Franzosischer Vorderlader in Fort La Latte Cotes d Armor Frankreich 1778Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts kamen in Kustenbefestigungen Vorderladergeschutze verschiedener Kaliber zur Anwendung Sie feuerten im direkten Richten Konstruktiv unterschieden sich diese Geschutze nicht von den Schiffsgeschutzen der damaligen Zeit auch die verwendeten Lafetten entsprachen den damals auf Schiffen ublichen Die begrenzte Reichweite dieser Geschutze erforderte insbesondere bei grosseren Naturhafen ein aufeinander abgestimmtes System von Befestigungsanlagen Als Beispiel fur ein derartiges System kann die Befestigung des Grand Harbour bzw Marsamxett Harbour auf der Insel Malta gelten Nur bei gunstigen geografischen Bedingungen wie in Fort Rammekens Niederlande war der Bau eines einzigen Forts ausreichend Aufgestellt wurden diese Geschutze wie in anderen Festungen auch in offener Stellung auf Bastionen und sogenannten Batterien In diesem Falle bezeichnet der Begriff Batterie die Gruppenaufstellung von Geschutzen nicht aber die taktische Einheit der Artillerie Entwicklung 1858 1864 Bearbeiten nbsp RBL 20 pdr Fort Lei Yue Mun HongkongMartin von Wahrendorff entwickelte 1848 in Schweden ein Hinterladergeschutz mit gezogenem Lauf Ab 1858 wurden mit der von William George Armstrong 1 Baron Armstrong entwickelten Armstrong Kanone die ersten Hinterladergeschutze mit gezogenem Lauf als RBL Rifled Breech Loading gezogenes Rohr Hinterlader bei der British Army kurze Zeit spater auch bei der Royal Navy in Dienst gestellt Der gezogene Lauf verlieh diesen Geschutzen eine hohere Reichweite und Treffgenauigkeit Dennoch ging man davon aus dass der Kampf gegen Schiffe auf Entfernungen von wenigen hundert bis maximal 2000 m gefuhrt werden wurde Der Vorteil der hoheren Reichweite fuhrte daher noch nicht zu einer aufgelockerten Bauweise der Befestigungen vorhandene Befestigungsanlagen wurden grundsatzlich weitergenutzt Allerdings konnte die gleiche Wirkung im Ziel jetzt mit weniger Geschutzen erreicht werden Der Schutz der Kuste musste sich daher auf die Befestigung der Einfahrt strategisch wichtiger Hafen und Kustenabschnitte beschranken Beispiele fur derartige Befestigungen sind Castle Williams ab 1807 und Fort Sumter ab 1829 in den Vereinigten Staaten oder die Lascaris Battery auf Malta Teilweise erfolgte die Aufstellung der Geschutze jetzt in Kasematten Dies wurde moglich da die Walle bzw Mauern der Befestigungen diese nur gegen Artilleriebeschuss jedoch nicht gegen Infanterieangriffe schutzen mussten sie konnten daher durch die in mehreren Etagen angeordneten Kasematten aufgelockert werden Durch den gezogenen Lauf wurde jedoch auch der Verschuss von Langgeschossen moglich die die bisherigen Vollgeschosse ablosten Durch entsprechende Gestaltung als panzerbrechende bzw Brisanzgranate konnte die Wirkung im Ziel gesteigert werden Andererseits wurden die Schiffe durch eine immer bessere Panzerung geschutzt Nachdem die ersten Monitore nur auf Binnengewassern und im Kustenvorfeld verwendbar waren wurde 1861 mit HMS Warrior das erste hochseetaugliche Panzerschiff bei der Royal Navy in Dienst gestellt Gleichzeitig wuchs die Bedeutung von Hafenanlagen und Kohlestationen fur die seefahrenden Nationen In der Zeit der Segelkriegsschiffe war die Reichweite des Schiffes nur durch mitgefuhrten Proviant und Trinkwasser begrenzt Mit Einfuhrung der Dampfmaschine als Antrieb mussten jedoch Kohlevorrate und Kesselspeisewasser relativ haufig erganzt werden William Francis Drummond Jervois wies auf den dadurch eintretenden Verlust an Mobilitat der Royal Navy hin und schlug die Errichtung von durch Befestigungen geschutzten Kohlenstationen an strategisch wichtigen Punkten vor Dies fuhrte in der Folge zum Bau von Befestigungsanlagen entlang der britischen Hauptverbindungswege von den britischen Inseln uber Gibraltar Malta den Sueskanal Aden bis nach Indien die Straits Settlements und Australien 1 Andere Lander vollzogen den Schritt zum Hinterlader mit gezogenem Lauf spater In den Vereinigten Staaten waren die von Dahlgren entwickelten gusseisernen Kanonen die machtigen Columbiads und deren Weiterentwicklung die Rodman Kanonen sowie die von Parrott konstruierten Parrot Geschutze noch im Sezessionskrieg 1861 1865 im Gebrauch wobei die von Parrot entworfenen Kanonen immerhin schon Zuge aufwiesen Die Rohrkonstruktion bestand ahnlich wie bei der Armstrong Kanone aus einem Seelenrohr mit aufgeschrumpftem Mantelrohr Entwicklung 1864 1880 Bearbeiten nbsp RML 17 72 inch Gibraltar nbsp Russische 229 mm Kanone in der Festung Suomenlinna FinnlandZwischenzeitlich waren Royal Navy und British Army aufgrund technischer Probleme vor allem aber aus Kostengrunden von der Verwendung der Armstrong Hinterlader abgekommen Ab 1864 wurde deren Fertigung eingestellt Das Rohr herkommlicher Vorderlader konnte jedoch nicht mit Zugen versehen werden da das Einfuhren des Geschosses von vorn in den Lauf nur schwer bei grosskalibrigen Geschutzen uberhaupt nicht moglich war Armstrong entwickelte jedoch spezielle Granaten die auch bei einem gezogenen Rohr von vorn geladen werden konnten Bei Royal Navy und British Army wurden derartige Geschutze als RML Rifle Muzzle Loading gezogenes Rohr Vorderlader eingefuhrt Zwischen 1865 und 1874 entstanden in schneller Folge Geschutze der Kaliber 178 bis 318 mm 7 bis 12 5 inch Wahrend die maximale Schussweite im Bereich zwischen 4000 und 4500 m lag und im Laufe der Entwicklung relativ konstant bleibt konnte durch das grossere Geschossgewicht die Durchschlagsleistung immer mehr gesteigert werden Da diese Kanonen zunehmend auf neuerbauten Panzerschiffen installiert wurden mussten die Geschutze der Kustenartillerie ebenfalls modernisiert werden Hohepunkt und Abschluss dieser Entwicklungslinie bildete die 1874 konstruierte aber erst ab 1883 bei der Royal Navy in Dienst gestellte und nur in 15 Exemplaren gefertigte RML 17 72 inch gun Bei einem Kaliber von 450 mm verschoss sie Granaten mit einem Gewicht von 910 kg Die Treibladung bestand aus Schwarzpulver Eine Ladung hatte einen Durchmesser von 399 mm war 368 mm lang und wog 51 kg Normalerweise wurden vier oder funf Ladungen eingelegt Die Kadenz betrug 1 Schuss je 5 Minuten Die maximale Kampfentfernung betrug bei hochster Ladung und Rohrerhohung 5 990 m dabei konnten noch 394 mm Stahl durchschlagen werden Diese Leistungen reichten jedoch nicht aus um auf diese Entfernung Gurtelpanzer und Turmpanzerung des italienischen Schlachtschiffes Duilio zu durchschlagen zu dessen Bekampfung war die Kanone jedoch ursprunglich entworfen worden Nach Indienststellung der Duilio hatte man befurchtet das Schiff konne im Kriegsfall in die beiden grossen Naturhafen Maltas durchbrechen und mit der uberlegenen Reichweite seiner Geschutze die Kustenbefestigungen nacheinander ausschalten ohne in deren Reichweite zu gelangen Grosse und Komplexitat der Waffensysteme machten den Bau eines neuen Typs von Befestigungsanlagen notwendig Die Befestigungen nahmen jetzt nur noch wenige Geschutze auf Die vergrosserte Reichweite ermoglichte eine aufgelockerte Bauweise von Forts und Kustenbatterien Die Stellungen wurden isoliert von anderen Befestigungsanlagen im Gelande angeordnet Die Schutzwirkung gegen Infanterieangriffe war nur noch gering ausgepragt und wurde durch Walle Graben und Kaponniere realisiert Die Geschutze feuerten aus einer offenen Stellung Die enormen Ruckstosskrafte grosskalibriger Geschutze erforderten nun besondere Lafettenkonstruktionen da leistungsfahige Rohrrucklaufvorrichtungen noch nicht verfugbar waren Das Zuruckspringen der Geschutze war bei Gewichten von mehreren zehn bis zu einhundert Tonnen zu gefahrlich zum anderen erforderten Ladehilfen und Richtantriebe eine feste Position der Geschutze in der Stellung Die Geschutze wurden daher auf Pivot oder Drehscheibenlafetten mit Vavasseur Gleitbahn montiert bei kleineren Kalibern kamen auch Gelenklafetten zur Anwendung die ein Nachladen der Waffe unter Schutz erlaubten Munitionsbunker mechanische oder hydraulische Richtantriebe sowie Ladehilfen wurden in die Stellungen integriert Beispiele fur diese Entwicklung sind Fort St Leonardo 1875 und die Zonqor Battery 1882 eigentlich zu diesem Zeitpunkt bereits veraltet auf Malta Fur die RML 17 7 wurden auf Malta Cambridge Battery Rinella Battery und Gibraltar Befestigungsanlagen errichtet die jeweils nur ein einziges Geschutz aufnahmen In Russland kamen konstruktiv sehr ahnliche Typen wie die 229 mm orudie obr 1867 g 9 Zoll Kanone M1867 zum Einsatz Um 1890 verbreitete sich die Brisanzgranate Ihre Zerstorungskraft war deutlich hoher gemauerte Festungen wie z B in Frankreich die Barriere de fer konnten nun zusammengeschossen werden Entwicklung 1880 1900 Bearbeiten nbsp BL 8 inch Davenport NeuseelandAb Beginn der 1880er Jahre kam es wieder zum Ubergang auf Hinterladergeschutze In der Royal Navy wurden diese als BL Breech Loading Hinterlader gefuhrt Konstruktiv fanden auch hier wieder die gleichen Typen wie auf Kriegsschiffen Verwendung Obwohl anfanglich die vorhandenen Treibladungen aus Schwarzpulver verwendet wurden fuhrten die konstruktiven Veranderungen schlagartig zu einer Verdoppelung der Reichweite Neu errichtete Kustenbefestigungen konnten daher weiter im Hinterland angeordnet werden die oben charakterisierten Grundzuge des Baus von Kustenbefestigungen blieben jedoch erhalten Die Verwendung von langsam abbrennenden Treibladungen wie Kordit und die dadurch mogliche Konstruktion von Geschutzen mit langerem Rohr vergrosserte die Reichweite nochmals nachhaltig Nach wie vor ging man jedoch davon aus dass das Gefecht auf relativ kurze Entfernungen gefuhrt werden wurde Wie schon 10 Jahre zuvor setzte auch hier ein Wettlauf zwischen der Panzerung der Schiffe und dem Kaliber der Geschutze ein Das Kaliber wuchs von 6 inch 152 mm BL 6 inch 80 pounder gun 1880 bis auf 10 inch 254 mm BL 10 inch gun Mk I IV 1885 an Reichweite und Durchschlagsleistung wuchsen die Kadenz nahm jedoch mit zunehmenden Kaliber ab Der Kampf gegen die aufkommenden Torpedoboote erforderte jedoch Geschutze mit hohen Feuer und Richtgeschwindigkeiten die Durchschlagsleistung war nebensachlich da Torpedoboote nicht gepanzert waren Bei der Royal Navy setzten sich die Kaliber 6 inch zum Kampf gegen schnellfahrende kleine Ziele und 9 2 inch zum Kampf gegen grossere gepanzerte Einheiten durch In Russland wurde 1877 ein konstruktiv den Waffen der britischen BL Serie ahnliches Geschutz mit einem Kaliber von 152 mm und einer Rohrlange von 35 Kalibern entwickelt Die als 6 35 morskaya pushka 152 mm L 35 Kanone M1877 bekannt gewordene Waffe wurde zunachst jedoch auf russischen Schlachtschiffen verwendet und kam erst 1913 in Kustenbefestigungen zum Einsatz Die deutsche 28 cm SK L 40 1893 wurde ebenfalls erst ab 1916 als Kustengeschutz eingesetzt Wahrend grossere Kaliber weiterhin bevorzugt offen aufgestellt wurden baute man die kleineren Kaliber bei Vorliegen gunstiger naturlicher Voraussetzungen auch wieder in Kasematten ein Vorteil der offenen Aufstellung war der grosse seitliche Schwenkbereich der die Abdeckung eines grossen Seegebietes ermoglichte Ahnliche Entwicklungen wie im britischen Machtbereich vollzogen sich in anderen Landern beispielsweise in Norwegen Festung Oscarsborg oder den Niederlanden Stellung von Amsterdam Die Festung Oscarsborg wurde mit drei 1893 von Krupp gebauten 28 cm Geschutzen ausgerustet dazu kam noch eine Reihe kleinkalibriger Geschutze Entwicklung 1900 bis ca 1950 Bearbeiten nbsp Russische 152 mm 50 in der Festung Suomenlinna Finnland Entwurf Vickers Baujahr 1909 Beachte die Lafette im Vergleich zur 28 cm Krupp Kanone der Festung Oscarsborg nbsp Kustengeschutz M1919 im U S Army Ordnance Museum nbsp Fort St Elmo Valletta Malta In der Bildmitte sind die zur Zeit des Zweiten Weltkrieges errichteten Beobachtungs und Feuerleitstande zu erkennen Gegen Ende des 19 Jahrhunderts wurden wirksame Rohrrucklaufbremsen verfugbar Mit dem Ubergang zur Wiegenlafette konnten Lafetten leichter und platzsparender gebaut werden Gleichzeitig wurde erkannt dass die Geschutzstellungen Schutz zumindest gegen Splitter teilweise aber auch direkte Treffer erhalten mussten Bisher hatte man angenommen dass eine Kustenbefestigung einem Schiff taktisch uberlegen war 2 Noch bei der Konstruktion der Cambridge Battery war man Ende der 1870er Jahre davon ausgegangen dass ein direkter Treffer von einem Kriegsschiff direkt in die Batterie eher unwahrscheinlich war Durch die verbesserte Feuerleitung aber auch die gestiegene Kadenz konnte ein Kriegsschiff inzwischen mehr Geschosse in kurzerer Zeit genauer ins Ziel bringen Teilweise wurden Geschutze daher mit an der Oberlafette befestigten und damit mitschwenkenden Schutzschilden ausgerustet die zumindest gegen Splitter schutzten In anderen Fallen wurden Panzerkuppeln installiert Ab den 1920er Jahren gewann der Schutz gegen Luftangriffe grossere Bedeutung Dies fuhrte zu einer nochmals aufgelockerten dem Gelande angepassten Aufstellung der Geschutze Damit fand die Entwicklung von Kustenbefestigungsanlagen ihren Abschluss Die in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts errichtete Befestigungen wie Fort Campell auf Malta wurden nach diesen Grundsatzen errichtet Teilweise kamen in den Batterien wie bei der Kustenbatterie Maxim Gorki I auch komplette Geschutzturme ausgedienter Schlachtschiffe zum Einsatz Mit dem gezogenen Hinterlader auf Wiegenlafette hat auch die Entwicklung der Kustengeschutze selbst ihren vorlaufigen Abschluss gefunden Beim Neubau von Kustenbefestigungen wurden die jeweils aktuellen Modelle montiert meist handelt es sich hier um Schiffsgeschutze Das Deutsche Reich war bereits am Ende des 19 Jahrhunderts zu Krupps 35 Italien zur 40 cm Kanone ubergegangen in den Vereinigten Staaten wurden Kanonen M1919 eingesetzt In Grossbritannien war das grosste Kaliber 15 inch 381 mm Das Anwachsen der Kaliber und damit des Gewichtes der Kanonen erforderte den Bau spezieller Bettungen In alteren Anlagen blieben die ab Ende der 1880er Jahre vorhandenen Geschutze bis nach Ende des Zweiten Weltkrieges in Dienst Zwar hatte sich um die Jahrhundertwende die Entfernung auf die Seeschlachten ausgetragen wurden erhoht Wahrend des Chinesisch Japanischen Krieges 1894 wurden funf Seeschlachten auf eine Entfernung von 2 000 m ausgetragen aber in der Seeschlacht im Gelben Meer 1904 begann das Gefecht auf 6 500 m 3 Die meisten verbauten Geschutze konnten diesen Entfernungsbereich jedoch muhelos abdecken in einigen Fallen wie zum Beispiel in Oscarsborg war aufgrund der geografischen Bedingungen das Gefecht sowieso nur auf kurzere Entfernungen zu fuhren Die grossere Reichweite der Kanonen stellte jedoch wie auch auf den Kriegsschiffen dieser Zeit erhohte Anforderungen an die Feuerleitung Typisch war fur diese Zeit der Bau von Beobachtungs und Feuerleitstanden Diese wurden teilweise direkt in der Feuerstellung oder in deren unmittelbaren Nahe teilweise aber auch weit entfernt erbaut Konstruktiv handelt es sich meist um aus Stahlbeton errichtete Hochbunker Typisch fur diese Zeit ist auch der Einsatz alterer Schiffsgeschutze Wie die russische 152 mm Kanone von 1887 oder die deutsche 28 cm SK L 40 wurden sie auf Schiffen durch modernere Typen ersetzt oder die alteren Schiffe wurden ganzlich ausgemustert Die vorhandenen Geschutze setzte man in Kustenbefestigungen ein In den Vereinigten Staaten und Deutschland wurden auch Steilfeuerwaffen wie der 12 in mortar oder die 28 cm Haubitze L 12 als Kustengeschutze verwendet Ihr Vorteil lag darin dass ihre Granaten nicht die durch den Gurtelpanzer stark geschutzten Bordwande sondern die wesentlich schwacher gepanzerten Decks durchschlugen Da jedoch ausreichend gebrauchte Schiffsgeschutze zur Verfugung standen war die Zahl der Neuentwicklungen und bauten begrenzt auch die Steilfeuerwaffen konnten sich nicht im grossen Massstab durchsetzen Die Bedeutung der Kustenartillerie wurde unterstrichen als 1940 wahrend des Unternehmens Weserubung der deutsche Schwere Kreuzer Blucher von den Kanonen und Torpedos der Festung Oscarsborg versenkt wurde Konzeptioneller Abschluss und Hohepunkt der Kustenbefestigungen und der herkommlichen Kustenartillerie war der zwischen 1942 und 1944 errichtete Atlantikwall vgl Kustenbatterie Graf Spee Letztendlich wurden jedoch durch Landung der Alliierten in der Normandie 1944 die begrenzte Eignung der Kustenbefestigungen und der herkommlichen Kustenartillerie aufgezeigt Entwicklung ab 1950 Bearbeiten nbsp 7 5 cm tornpjas m 57 Festung Hemso SchwedenMit der gesteigerten taktischen Beweglichkeit der Entwicklung von Seezielraketen und den Moglichkeiten der elektronischen Aufklarung von Seezielen verlor die herkommliche Kustenartillerie ab den 1950er Jahren immer mehr an Bedeutung In einigen Staaten wurden mobile landbasierte Raketensysteme zur Seezielbekampfung wie die P 15 Termit Sowjetunion und die RBS15 Schweden entwickelt grosstenteils ubernahm jedoch die mobile Feldartillerie die Aufgabe der Kustenverteidigung im Bedarfsfall Lediglich Schweden und Norwegen stellten von 1962 bis 1975 mit der 7 5 cm tornpjas m 57 Kaliber 75 mm ab 1962 mit der 10 5 cm tornautomatpjas m 50 nur Schweden ab 2000 ausgemustert und ab 1976 Schweden bzw 1989 Norwegen mit der 12 cm tornautomatpjas m 70 sowie Finnland mit der 100 56 TK Turm des Kampfpanzers T 55 1961 und der 130 53 TK ab 1971 nochmals stationare Kustengeschutze in Dienst Derzeit verfugen nur noch wenige Lander uber eine eigenstandige im Regelfall mobile Kustenartillerie Die vorhandenen Geschutze in den bestehenden Befestigungsanlagen wurden grosstenteils abgebaut und verschrottet die Anlagen aufgegeben oder umgewidmet Siehe auch BearbeitenListe von Kustengeschutzen Liste von KustenbefestigungenLiteratur BearbeitenGeorge Sydenham Clarke Fortifications It s Past Achievements Recent Developments And Future Progress Beaufort Publishing 1890 The Coast Artillery Journal Band 80 Nr 4 July August 1937 englisch archive org Donald M Schurman John F Beeler Imperial Defence 1868 1887 Cass London 2000 ISBN 0 7146 5006 4 Lawrence Sondhaus Naval Warfare 1815 1914 Routledge London 2001 ISBN 0 415 21478 5 Frank Binder Hans H Schlunz Schwerer Kreuzer Blucher Koehler Hamburg 2001 ISBN 3 7822 0784 X Charles Stephenson The Fortifications of Malta 1530 1945 Osprey Publishing Limited 2004 ISBN 1 84176 836 7 J M Wismayer British Fortifications in Sliema 1814 1943 In Kunsill Lokali Tas Sliema Lehen il Kunsill Tieghek 2007 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kustengeschutz Sammlung 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