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Die Artikel Festung Holland Hollandische Wasserlinie Schlacht um die Niederlande Niederlandische Verteidigungsstrategie und Stellung von Amsterdam uberschneiden sich thematisch Informationen die du hier suchst konnen sich also auch in den anderen Artikeln befinden Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen die Artikel zusammenzufuhren oder besser voneinander abzugrenzen Anleitung Die Stellung von Amsterdam niederlandisch Stelling van Amsterdam war ein etwa 135 km langer Verteidigungsring mit einem Radius von 10 bis 15 km um die niederlandische Hauptstadt Amsterdam Die Anlage die u a aus zahlreichen Forts Batterien Deichen Wehren sowie Wassergraben bestand sollte auf Grundlage der Inundierung arbeiten und kam nie zum Einsatz Verlauf der Stelling van AmsterdamKehlseite des Forts bei Aalsmeer 2009Die noch erhaltenen Bauwerke der Stellung wurden 1996 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Planung 1 2 Inundierung 1 3 Forts 1 4 Erster Weltkrieg 1 5 Zweiter Weltkrieg 1 6 Kalter Krieg und heute 2 Wichtige Unterteile der Stellung 2 1 Sektor Ilpendam 2 1 1 Gruppe Purmerend 2 1 2 Gruppe Edam 2 2 Sektor Ouderkerk 2 2 1 Gruppe Diemerbrug 2 2 2 Gruppe Abcoude 2 2 3 Gruppe De Nes 2 3 Sektor Sloten 2 3 1 Gruppe Schiphol 2 3 2 Gruppe Halfweg 2 4 Sektor Zaandam 2 4 1 Gruppe Westzaan 2 4 2 Gruppe Wormerveer 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenPlanung Bearbeiten Nach langem Drangen des Militars und unter dem unmittelbaren Eindruck des Deutsch Franzosischen Krieges 1870 1871 plante die niederlandische Regierung die Stadt Amsterdam als nationales Reduit und damit als Festung auszubauen Grundlage hierfur war das 1874 verabschiedete Festungsgesetz das u a den Bau der Stellung von Amsterdam verankerte Obwohl wichtige Entscheidungsprozesse noch nicht abgeschlossen waren begann man 1881 mit dem Bau der Anlage was sich zunachst auf Erdarbeiten beschrankte Wegen neuer technischer Entwicklungen vor allem der Verbreitung der Brisanzgranate mussten die Plane noch lange nach Baubeginn den aktuellen Anforderungen angepasst werden Die Arbeiten wurden mehrfach durch Baustopps und weitere Planungsphasen unterbrochen Inundierung Bearbeiten nbsp Dieser Deich sollte die Inundierung auf die sudliche Halfte des Haarlemmermeer Polders beschranken Nach dem Vorbild der Hollandischen Wasserlinie entschied man sich fur einen Verteidigungsring auf Basis der Inundierung Bei einem Angriff sollten vorgesehene Flachen etwa 50 cm hoch mit Wasser geflutet werden Mit diesem Wasserstand konnte eine Uberwindung sowohl zu Fuss als auch mit Booten verhindert werden Neben den relativ geringen Kosten sprachen auch die geographischen Gegebenheiten fur eine derartige Anlage Grosse Gebiete um Amsterdam bestanden aus Poldern die zum Teil erst wenige Jahre vorher trockengelegt wurden und deshalb dunn besiedelt waren Dennoch stellte das Vorhaben hohe Anspruche an die verantwortlichen Wasserbauingenieure Fur eine gleichmassige und moglichst schnelle Flutung innerhalb von 3 bis 10 Tagen baute man zahlreiche Wassergraben Wehre und Schleusen Um unkontrollierte Uberschwemmungen auszuschliessen legte man Deiche von mehreren Kilometern Lange an So sollte u a die nordliche Halfte des Haarlemmermeer Polders trocken bleiben um im Falle einer Belagerung als Ackerland die Selbstversorgung Amsterdams zu ermoglichen Auch bereits vorhandene Deiche Kanale und andere Verkehrswege wurden in die Stellung einbezogen und teilweise baulich verandert An einigen Abschnitten der Sudostfront konnte man auf Anlagen der Hollandischen Wasserlinie zuruckgreifen Forts Bearbeiten nbsp Seitenansicht des Forts bei Spijkerboor mit Legende 2008 Alle Forts der Stellung haben einen ahnlichen Aufbau wobei vor allem die Lage und Anzahl der Panzerkuppeln variieren Hoher gelegene Gelandeabschnitte und Verkehrswege die die Wehranlage durchquerten verhinderten die Moglichkeit zur luckenlosen Inundierung An der Westseite sorgten die nahe gelegenen Dunen fur eine relativ schmale Verteidigungslinie Im Osten grenzte die Stellung direkt an die Zuiderzee Um feindliche Angriffe auch an diesen Stellen abwehren zu konnen plante man die Errichtung von 42 Forts und Batterien Diese bestanden ursprunglich aus Wassergraben und Erdwallen wurden jedoch ab 1897 in mehreren Bauphasen mit Kasematten aus Beton und Panzerkuppeln versehen Zwischen den Forts sorgten zahlreiche Nebenbatterien fur zusatzlichen Schutz Die Artillerie der Stellung bestand zunachst aus Festungsgeschutzen von Krupp Gruson mit einem Kaliber von 6 cm Spater rustete man mit Maschinengewehren und grosseren mobilen Geschutzen nach bzw um Batterien und Nebenbatterien verfugten ebenfalls uber mobile Waffen Die in Friedenszeiten unbesetzten Forts waren fur eine Besatzung von jeweils rund 250 bis 350 Mann ausgelegt Ausserhalb des Wassergrabens befanden sich ein standig bewohntes Warterhauschen und eine Lagerhalle Erster Weltkrieg Bearbeiten nbsp Bunker aus der Zeit des Ersten Weltkrieges zwischen den Forts von Spaarndam 2008Am 31 Juli 1914 einen Tag vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges erfolgte in den neutralen Niederlanden die Generalmobilmachung Wenige Tage spater war die Stellung von Amsterdam mit ca 10 000 Soldaten gefechtsbereit Nach der schnellen Eroberung des vergleichbaren Festungsrings Luttich im August 1914 spatestens jedoch mit dem Einsatz von Kampfflugzeugen galt die Stellung von Amsterdam als technisch uberholt 1915 begann man die Festungsartillerie teilweise an andere Teile der Armee zu ubergeben Die bei Kriegsbeginn nicht vollendete Festung wurde dennoch wenn auch nur notdurftig weiter ausgebaut 1916 errichtete man den Flugplatz Schiphol als Teil der Anlage Im gleichen Jahr wurden auf Drangen des Deutschen Reiches einige westlich gelegenen Forts um zusatzliche Bunker erweitert um eventuelle Angriffe aus England abzuwehren Grossere Plane wie die Errichtung eines inneren Verteidigungsringes und die Modernisierung alterer Forts liess man fallen Da die Niederlande wahrend des Krieges ihre Neutralitat bewahren konnten kam es zu keiner Inundierung und die Anlage blieb von Kampfhandlungen verschont 1920 zwei Jahre nach Kriegsende galt die Stellung von Amsterdam als fertiggestellt Als Konsequenz der neuen Kriegsfuhrung verlor sie 1921 den Status einer eigenstandigen Wehranlage und wurde Teil der Festung Holland Zweiter Weltkrieg Bearbeiten nbsp Fort bei Vijfhiuizen Geschutzstand aus dem Zweiten Weltkrieg mit Holzattrappe links hinter der Bank Reste der originalen Panzerkuppel des Forts 2008Als die deutsche Wehrmacht am 10 Mai 1940 die Niederlande uberfiel war die Stellung von Amsterdam nur noch von geringer militarischer Bedeutung Im nordlichen Abschnitt wurden Soldaten stationiert und Inundierungen vorbereitet Innerhalb weniger Tage war ein Grossteil des Landes jedoch uberrannt und die Niederlande kapitulierten bevor deutsche Truppen die Stellung erreichten In der Folgezeit dienten die meisten Forts den deutschen Besatzern als Munitionslager oder Kasernen Aus einem Grossteil der Gebaude wurde Metall fur die deutsche Rustungsindustrie demontiert Viele Forts wurden in den Atlantikwall integriert und u a mit Abhorposten Geschutzen und zusatzlichen Bunkern ausgestattet Gegen Ende des Krieges machte die deutsche Wehrmacht auch im Bereich der Stellung von Amsterdam von nicht fachgerecht ausgefuhrten Inundierungen Gebrauch und setzte in Nordholland Gebiete von mehr als 10 000 ha Flache unter Wasser um sich vor einer Invasion der Alliierten zu schutzen Kalter Krieg und heute Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor die Stellung von Amsterdam ganzlich ihre ursprungliche Funktion Zwischen 1946 und 1948 dienten zahlreiche Forts der Stellung als Gefangenenlager fur politische Delinquenten Anschliessend benutzte das Militar die meisten Forts als Depots fur explosive Stoffe Verbandmaterial Fahrzeuge oder Lebensmittelvorrate In den 1950er und 1960er Jahren wurden die Forts aufgegeben und grosstenteils ab 1990 an das Ministerium fur Finanzen verkauft und anschliessend verpachtet Die Anlagen zur Inundierung wurden bereits in den 1970er Jahren an Wasserverbande uberschrieben Da die Bebauung des Verteidigungsrings einst nur unter strengen Auflagen moglich war bildet er in der heute dicht besiedelten Randstad eine wichtige Kette von Biotopen und Naherholungsgebieten Die meisten Forts der seit 1996 zum UNESCO Welterbe zahlenden Stellung sind an Vereine gastronomische Betriebe oder Galerien verpachtet und nicht frei zuganglich Inzwischen bieten mehrere Vereine und Stiftungen an Wochenenden Fuhrungen durch einzelne Forts an Auch am Tag des offenen Denkmals und im offiziellen Fortmonat September konnen viele Forts besichtigt werden Wichtige Unterteile der Stellung Bearbeiten nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Fort am Nekkerweg 2010 Sektor Ilpendam Bearbeiten nbsp Fort nordlich von Purmerend 2010 nbsp Kuche im Fort bei Edam 2010Materiallager des Sektors Ilpendam teilweise abgetragen Munitionslager des Sektors Ilpendam abgetragen Gruppe Purmerend Bearbeiten Fort am Jisperweg Fort am Middenweg Inundierungsdamme Beemster Fort am Nekkerweg Inundierungsdamm Kwadijk Fort nordlich von Purmerend Fort bei Kwadijk unvollendet teilweise abgetragen Gruppe Edam Bearbeiten Fort bei Edam Batterie Janhagelhoek unvollendet abgetragen Batterie bei Uitdam unvollendet abgetragen Kustenbatterie bei DurgerdamSektor Ouderkerk Bearbeiten nbsp Fort am Pampus im heutigen IJmeer 2005 nbsp Kustenbatterie bei Diemerdam 2009 nbsp Linienwall Geindijk Nigtevecht 2009 nbsp Eine Geschutzkuppel des Forts bei Nigtevecht zur Verteidigung des Amsterdam Rhein Kanals 2009Fort im Laander und Westbijlmerpolder Munitionslager 1968 abgetragen Materiallager des Sektors OuderkerkGruppe Diemerbrug Bearbeiten Fort am Pampus Kustenbatterie bei Diemerdam Festung Muiden ursprunglich Teil der Hollandischen Wasserlinie Muizenfort Westbatterie Muiden Kasematten Muiden Festung Weesp ursprunglich Teil der Hollandischen Wasserlinie Turmfort am Ossenmarkt Batterie De Roskam 1924 und 1998 abgetragen Kasematten Weesp Position von Muiderberg Fort bei Muiderberg unvollendet Feldstellung Hakkelaarsbrug Uitermeer Kasematten Hakkelaarsbrug Fort Uitermeer ursprunglich Teil der Hollandischen Wasserlinie Kasematten Uitermeer Feldstellung Uitermeer Fort Hinderdam ursprunglich Teil der Hollandischen Wasserlinie Gruppe Abcoude Bearbeiten Linienwall Geindijk Nigtevecht Fort bei Nigtevecht Batterien an der Gein Fort bei Abcoude Fort an der Winkel unvollendet Gruppe De Nes Bearbeiten Fort im Botshol unvollendet Fort Waver Amstel Linienwall Kudelstaart Uithoorn Fort bei Uithoorn Fort an der Drecht Fort bei De Kwakel Vorposten entlang der DrechtSektor Sloten Bearbeiten nbsp Fort bei Hoofddorp 2009 nbsp Transportable Lagerhalle des Forts bei Vijfhuizen 2009 nbsp Fort bei der Liebrug 2008 nbsp Fort sudlich von Spaarndam 2009 nbsp Fort nordlich von Spaarndam 2009Materiallager des Sektors Sloten Munitionslager des Sektors Sloten Materiallager HalfwegGruppe Schiphol Bearbeiten Fort bei Kudelstaart Fort am Schiphol abgetragen Geniedijk Haarlemmermeer Fort bei Aalsmeer Batterie am Aalsmeerderweg Kasematten Slotertocht Batterie am Sloterweg Fort bei Hoofddorp Batterie am IJwegGruppe Halfweg Bearbeiten Fort bei Vijfhuizen Vorposten bei Vijfhuizen Vorposten bei Cruquius Linienwall an der Liede Fort an der Liede teilweise abgetragen Fort bei der Liebrug Fort bei Penningsveer Linienwall bei Spaarndam Fort sudlich von Spaarndam Fort nordlich von Spaarndam Kasematten Seitenkanal BSektor Zaandam Bearbeiten nbsp Ein Innenraum des Forts bei IJmuiden 2009 nbsp Fort am Den Ham 2009 nbsp Nebenbatterie am Fort am Den Ham 2009Gruppe Westzaan Bearbeiten Batterie am Nordseekanal Posten von IJmuiden Fort bei IJmuiden Kustenbatterie bei IJmuiden Kasematte Velserspoorbrug Fort bei Velsen teilweise abgetragen Assendelver Zeedijk Linienwall Aagtendijk Zuidwijkermeer Fort Zuidwijkermeer Fort am St Aagtendijk St Aagtendijk Fort bei Veldhuis Linienwall ostlich des Forts bei Veldhuis Inundierungsdamm westlich des Forts bei VeldhuisGruppe Wormerveer Bearbeiten Batterie am Bahnhof Uitgeest nicht vollendet abgetragen Fort nordlich von Uitgeest nicht vollendet abgetragen Inundierungskai von der Nauernasche Fahrt bis De Dam Fort am Den Ham Fort bei Krommeniedijk Fort bei Marken Binnen Linienwall im Starnmeerpolder Weg durch die Polder Wormer Jisp und Nek Fort bei SpijkerboorSiehe auch BearbeitenHollandische Wasserlinie Festung Holland Atlantikwall Liste von Festungen Fachbegriffe Festungsbau Kanale in AmsterdamLiteratur BearbeitenHenk Baas und Paul Vesters De Stelling van Amsterdam Harnas voor de Hoofdstad Matrijs 2003 ISBN 978 90 5345 210 3 ausfuhrliches Buch uber die Stellung von Amsterdam niederlandisch H van Ginkel Het rijke verleden van Vestingstad Muiden Waanders 2004 ISBN 90 400 8843 8 Buch uber die mehr als tausendjahrige Geschichte der Festungsstadt niederlandisch Ernst Kurpershoek Amsterdam verdedigd Bescherming van de stad Bureau Monumenten amp Archeologie Lubberhuizen 2004 ISBN 90 5937 060 0 Buch uber die verschiedenen Verteidigungsanlagen von Amsterdam niederlandisch R Schimmel Fortenroutes langs de vuurlijn Buijten amp Schipperheijn 2003 ISBN 90 5937 060 0 Fahrradtouren entlang der Stellung niederlandisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stelling van Amsterdam Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stelling van Amsterdam Een stadsmuur van water niederlandisch und englisch Die Stellung von Amsterdam bei festungsbauten de Besucherinformationen des Forts bei Spijkerboor niederlandisch deutsch und englisch Website der Arbeitsgemeinschaft Fortinsel IJmuiden niederlandisch deutsch und englisch niederlandische Website der Stiftung Fort Aan den Ham niederlandische Website der Stiftung Fort bij Edam niederlandische Website der Stiftung Fort Pampus niederlandische Website der Stiftung Kunstfort Vijfhuizen niederlandische Website uber das Fort Nigtevecht Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stellung von Amsterdam amp oldid 235211289