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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Mit der Verberuflichung des Journalismus im 19 Jahrhundert begann die theoretische Beschreibung des Phanomens Schon 1910 erschien Max Webers Vorbericht uber eine vorgeschlagene Erhebung uber die Soziologie des Zeitungswesens der eine theorie und empiriegeleitete Bestandsaufnahme der deutschen Presse darstellt und die Produktions und Arbeitsbedingungen beleuchtet Viele theoretische Ansatze folgen die Aussagen basieren auf Beobachtungen wobei individuelle kulturelle und sozialstrukturelle Unterschiede miteinzubeziehen sind Den Journalismus an sich gibt es nicht aber Beschreibungen werden durch Theorien und Versuche die Ansatze zu systematisieren gelenkt Inhaltsverzeichnis 1 Journalismuskonzepte 1 1 Der Normative Individualismus 1 2 Die Materialistische Medientheorie 1 3 Der Analytische Empirismus 1 4 Der Legitimistische Empirismus 1 5 Kritische Handlungstheorien 1 6 Die Funktionalistischen Systemtheorien 1 7 Die Integrativen Sozialtheorien 1 8 Cultural Studies 2 Siehe auch 3 Literatur 4 EinzelnachweiseJournalismuskonzepte BearbeitenIn der Journalistik und der Kommunikationswissenschaft werden hochst unterschiedliche theoretische Ansatze diskutiert In einer Synopse aktueller Ansatze im deutschsprachigen Raum unterscheidet Martin Loffelholz acht Journalismuskonzepte Der Normative Individualismus Bearbeiten Beim Normativen Individualismus liegt der Schwerpunkt auf der Begabung und Gesinnung von Journalisten Die Komplexitat und der Ertrag sind sehr gering Er ist personenbezogen was durch geschichtliche Ereignisse mitgepragt wurde zum Beispiel durch eine individualistische Weltanschauung gegen Ende des 18 Jahrhunderts die die Basis fur den Utilitarismus wo Nutzlichkeit die Grundlage sittlichen Verhaltens bedeutet ist Begabungsideologie Journalisten galten als geistige Fuhrer vor allem in der NS Zeit Subjektivitat und Normativitat machten die Zeitungswissenschaft zur akademischen Instanz der Rechtfertigung Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden manche Pramissen beibehalten zum Beispiel von Dovifat der die zentral gesteuerte Propaganda gut hiess Die Publizistik war die Basis fur den personenbezogenen Journalismusbegriff einem sehr alten Verstandnis das weit hinter Max Weber zuruckreicht Dovifats Einfluss auf Begabungsideologie und wissenschaftliche Theoriebildung ist bis heute erkennbar Weitere Vertreter sind Karl Bucher Hermann Boventer Walter Hagemann und Otto Groth Die Materialistische Medientheorie Bearbeiten Der Fokus liegt bei der Materialistischen Medientheorie auf Klassen und Kapitalverwertung Komplexitat ist gering der Ertrag sehr gering Sie stammt aus Leipzig und wurde in der DDR an der Sektion Journalistik als Zweig der marxistisch leninistischen Gesellschaftswissenschaften nach Karl Marx Lenin und Friedrich Engels gelehrt Journalismus wird als ausgepragt klassenmassig bestimmte Institution des politischen Uberbaus der Gesellschaft gesehen Daraus wurden die Genretheorie der proletarischen Presse und die journalistische Methodik entwickelt Berufspolitisch waren diese in der DDR erfolgreich im Westen eher nicht Vertreter sahen den Journalismus als Produktionsprozess von Medienaussagen klassenabhangig Kapitalverwertung Medien als Unternehmen Nachrichten als Waren Produktivkraft Diese Okonomisierung bzw Hinweise auf die Kommerzialisierung sind Standard von empirischen Journalismusanalysen haben Komplexitat und Relevanz aber stark vermindert Weitere Vertreter sind Emil Dusiska Horst Holzer und Wulf D Hund Der Analytische Empirismus Bearbeiten Bei dem Analytischen Empirismus liegt der Fokus auf der Nachrichtenselektion dem Agenda Setting und den Akteuren Die Komplexitat ist mittel der Ertrag hoch Dieser Ansatz ist ein zentrales Paradigma der gegenwartigen Diskussion Der Erfolg basiert auf der Entwicklung und Prufung von Theorien mittlerer Reichweite zum Beispiel Agenda oder Gatekeeper Forschung Die Theorie soll verschiedene Variablen verknupfen die ausreichend definiert und mit Beobachtungen verbunden sind Die Regeln der Beobachtung sind zu beschreiben Wichtig sind die objektive Uberprufbarkeit und die logische Arbeit Das Problemfeld soll durch die Empirie beleuchtet werden Das Gatekeeper Modell von White wird auf den Journalismus ubertragen Entscheidungsprozesse der Journalisten wurden beobachtet Das ebnete den Weg fur den Umbruch der Publizistikwissenschaft von einer Vermutungs zu einer Erklarungswissenschaft Vertreter sind Winfried Schulz David Weaver Maxwell E McCombs und Klaus Schonbach Der Legitimistische Empirismus Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Kritiker bemangeln Wer Der Fokus liegt beim Legitimistischen Empirismus auf dem Verhalten dem Wirklichkeitsbezug und den Akteuren Die Komplexitat ist mittel der Ertrag mittel Die Wissenschaft hatte sich auf Rezipienten und Aussagen festgelegt Wolfgang Donsbach meinte dass der Einfluss der Massenmedien nur dann gut zu erklaren ist wenn die Wirkungsforschung sich auch den Kommunikatoren zuwendet Die Hauptfrage ist ob Journalisten mit ihrer Macht adaquat umgehen konnen So betrachtet scheint Journalismusforschung als Teil der Medienwirkungsforschung Kommunikationspolitische Normen werden empirisch analytischen Ergebnissen gegenubergestellt Gefragt wird nach Selbstverstandnis und Motivation Ausserdem sind Aussagen uber Kollegen wichtig weil sie Konsequenzen fur Produkt und Publikum haben Kritiker bemangeln eine zu starke individuelle Orientierung Strukturelles wie Zeit und Quellen wurden vernachlassigt Journalismus mit Medien gleichgesetzt Es wird unterstellt dass Einstellungen der Journalisten handlungsrelevant sind Befragungen wurde auf vermutete Inhalte und Einstellungen geschlussfolgert Weitere Vertreter sind Hans Mathias Kepplinger und Renate Kocher Kritische Handlungstheorien Bearbeiten Bei den Kritischen Handlungstheorien liegt der Fokus auf Journalismus als kommunikativem und sozialem Handeln mit Handlungsregeln Die Komplexitat ist hoch der Ertrag gering Kerngegenstand der an Max Weber orientierten Handlungstheorien sind die Akteure ihre Handlungen und deren Sinn Soziales Handeln wird durch Regeln geformt Ziel ist eine Typologisierung journalistischer Handlungsmuster formen und regeln Es gibt nur wenige theoretisch elaborierte Ansatze Baum und Gottschlich orientierten sich an Jurgen Habermas kritisch theoretischem Ansatz Baum will zeigen dass Massenkommunikation uber soziales Handeln in lebensweltliche Zusammenhange eingebettet ist Journalisten handeln demnach verstandigungsorientiert Gottschlich beschaftigt sich mit der Rolle Legitimitat des Journalisten fur den gesellschaftlichen Diskurs Er beschreibt den Orientierungsverlust der durch die Diskrepanz zwischen dem subjektiven Berufsbild und dem tatsachlichen entsteht Bucher thematisiert Zusammenhange journalistischer Handlungen Handlungsnetze als komplexe soziale Ereignisse Buchers Ansatz orientiert sich an der Dynamik der Kommunikation nicht an den Absichten der Handelnden und ist laut Bucher komplementar zur Systemtheorie zu sehen Die Funktionalistischen Systemtheorien Bearbeiten Der Fokus liegt bei den Funktionalistischen Systemtheorien auf dem Journalismus als soziales System in der Weltgesellschaft Die Komplexitat ist sehr hoch der Ertrag mittel Sie begann 1969 mit Manfred Ruhls Studie Die Zeitungsredaktion als organisiertes soziales System Redaktionelles Handeln ist in eine rationalisierte und differenzierte Organisation eingebettet Ruhl befindet die Person als Paradigma als zu unelastisch Die Alternative ware ein ordnendes Sozialsystem Hier kann zwischen Journalismus und seinen Umwelten unterschieden werden Das bedeutet eine Trennung von Journalisten als Personen und Journalismus als Sozialsystem Die Einbettung des Journalismus ist stets abhangig von Soziohistorischem Der Systembegriff ist nicht einheitlich Es stellt sich die Frage wie offen Siegfried Weischenberg oder geschlossen Manfred Ruhl so ein System ist Hieruber bestehen divergente Auffassungen Kritiker bemangeln dass in der Luhmannschen Systemtheorie die Relevanz der Journalisten als handelnde Akteure unterschatzt wird Die mikrostrukturelle Akteursperspektive werde in der Systemtheorie verkurzt dargestellt Zudem vernachlassige die scheinbare Dichotomie von System und Subjekt die engen Bezuge zwischen handelnden Individuen und der funktional differenzierten Gesellschaft Ausserdem werden Verschrankungen zum Beispiel zwischen okonomischen und journalistischen Prozeduren ausgeblendet Autopoiesis ist der Prozess der Selbsterneuerung oder schaffung eines Systems Weitere Vertreter sind Bernd Blobaum Alexander Gorke und Matthias Kohring Die Integrativen Sozialtheorien Bearbeiten Bei den Integrativen Sozialtheorien liegt der Fokus auf journalistischen Kognitionen Akteure und Kommunikationen System im Systemzusammenhang Die Komplexitat ist hoch der Ertrag gering Es existiert keine wirklich elaborierte Theorie Christoph Neuberger ubertragt Akteur Institutionen und Systemtheorie auf die Journalismusforschung Die Redaktion ist eine Institution mit handelnden Akteuren Beides kann analysiert werden Kritiker bemangeln theoretische Bruche wenn ein Anschluss an die konstruktivistische Systemtheorie gesucht wird zum Beispiel einflusstheoretische Pramissen gegenuber operationaler Geschlossenheit sozialer Systeme Es bestehe keine Beziehung zwischen dem Journalismus und seiner Umwelt Eine integrative Journalismustheorie muss erst entstehen Cultural Studies Bearbeiten Bei Cultural Studies liegt der Fokus auf dem Journalismus als Teil der Popularkultur zur Produktion von Bedeutungen Die Komplexitat ist mittel der Ertrag sehr gering Cultural Studies sind keine eigene Disziplin Wichtig ist die kontextuelle Erforschung von Veranderungen des Verhaltnisses zwischen Kultur Medien und Macht Das Konzept ist offen mit vielen Wurzeln Kultur wird nicht definiert Das Hauptaugenmerk liegt auf der Rezeption von TV Unterhaltungsprogrammen Es gibt Versuche Kerngedanken auf den Journalismus zu ubertragen John Hartley Stuart Allan Rudi Renger Journalismus gilt in dieser Denkschule als kultureller Diskurs und Teil der Popularkultur Stichworte sind Produktion von Bedeutungen Journalismus als Alltagsressource dient pleasures Medien als Bedeutungsstrukturen als literarische oder visuelle Konstrukte die von Regeln und Traditionen geformt werden Der Kulturbegriff wird allmahlich relevanter In der globalisierten Welt verbindet das was trennt die kulturellen Unterschiede Die hier dargestellte Unterscheidung von Loffelholz ist nicht die einzige Differenzierungsmoglichkeit Allerdings hat sie konkurrierenden Sichtweisen eine klare Systematik voraus Diese Systematik bedingt wiederum dass eine Vielfalt an nicht einordenbaren Ansatzen und Sichtweisen unerwahnt bleibt die zum Teil in Loffelholz eigenem Standardwerk Theorien des Journalismus 2000 2004 diskutiert werden In dem 2016 von Loffelholz und Rothenberger herausgegebenen Handbuch Journalismustheorien wurden jedoch weitere Theorien aufgenommen u a kritische partizipatorische und kulturorientierte Ansatze sowie Theorien mittlerer Reichweite Die Systematik kann zwar nur fur den deutschsprachigen Raum Gultigkeit beanspruchen was Loffelholz und Quandt an anderer Stelle selbst explizit machen So ist beispielsweise die in Deutschland weit verbreitete Systemtheorie nach Luhmann in der US amerikanischen Journalismusforschung weitgehend unbekannt Allerdings weisen Loffelholz und Rothenberger in der Einleitung zu ihrem Handbuch darauf hin dass dieses Werk die weltweit umfassendste Ubersicht zu Journalismustheorien sei 1 Siehe auch BearbeitenPublic JournalismLiteratur BearbeitenMartin Loffelholz Hrsg Theorien des Journalismus 2 erganzte Auflage Westdeutscher Wiesbaden 2004 Erstausgabe 2000 Martin Loffelholz Journalismuskonzepte Eine synoptische Bestandsaufnahme In Irene Neverla Elke Grittmann Monika Pater Hrsg Grundlagentexte zur Journalistik Universitatsverlag UVK Konstanz 2002 S 35 51 Martin Loffelholz amp Thorsten Quandt 2005 New journalism old theories Current developments in journalism theory The German speaking countries in Ecquid Novi The South African Journal for Journalism Research 26 2 228 246 Martin Loffelholz amp David Weaver Hrsg 2008 Global Journalism Research Theories Methods Findings Future Blackwell Publishing Malden Oxford Carlton ISBN 978 1 4051 5331 7 Martin Loffelholz amp Liane Rothenberger Hrsg 2016 Handbuch Journalismustheorien Wiesbaden Springer VS ISBN 978 3 531 18157 8 Manfred Ruhl 1980 Journalismus und Gesellschaft Bestandsaufnahme und Theorieentwurf Mainz v Hase amp Koehler ISBN 3 7758 0975 9 Max Weber Die Presse als Forschungsfeld Vorbericht uber eine vorgeschlagene Erhebung uber die Soziologie des Zeitungswesens in Pottker Horst Herausgeber 2001 Offentlichkeit als gesellschaftlicher Auftrag Klassiker der Sozialwissenschaft uber Journalismus und Medien Universitatsverlag UVK Konstanz 498 Seiten ISBN 3 87940 632 4 Seiten 313 bis 325 Einzelnachweise Bearbeiten Martin Loffelholz amp Liane Rothenberger Hrsg Handbuch Journalismustheorien Springer VS Wiesbaden 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Journalismustheorie amp oldid 238493760