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Die evangelische Johanneskirche von 1854 in Kerpen ist eine der altesten Diaspora Kirchen im ehemals rein katholischen Gebiet um Koln Sie steht unter Denkmalschutz Die JohanneskircheBlick zur Apsis der KircheInhaltsverzeichnis 1 Gemeindegeschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGemeindegeschichte BearbeitenDas als Enklave im Gebiet Kurkolns liegende und dem katholischen Herzogtum Brabant zugehorige Kerpen blieb bis zur Zeit Preussens rein katholisch Erste Evangelische sind aus den Niederlanden gefluchtete verfolgte Geusen nach deren Klompen wurde die kleine Kirche auch dat Klumpche genannt 1 Erst die Preussen schickten evangelische Amtstrager in ihre neu erworbenen Gebiete So war der Burgermeister der Burgermeisterei Kerpen evangelisch Zudem kam Gewerbe und Industrie auf wie die Kerpener Strumpffabrik J J Heick mit evangelischem Inhaber Gegen Mitte des 19 Jahrhunderts lebten etwa 40 Evangelische in Kerpen Sie wurden von der Evangelischen Kirche und Gemeinde Frechen des toleranteren Herzogtums Julich betreut 1852 fragten einflussreiche evangelische Burger beim Gemeinderat an ob im Gemeindehaus alle 14 Tage ein evangelischer Gottesdienst abgehalten werden durfe Dies wurde in der Gemeinderatssitzung vom 3 April schroff und deutlich abgelehnt Die Kerpener Burgerschaft ist katholisch solange Kerpen existiert und hofft dies auch zu bleiben Treu hat Kerpen durch all Jahrhunderte bei seinem Glauben gestanden und Gott sei Dank weiss man noch von keinem Abtrunnigen Weil die Kerpener Burgerschaft katholisch ist muss sie auch jedes andere sogenannte reformierte Christentum verwerfen und darf und wird deshalb auch keinem fremden Glauben noch seinem Gottesdienste irgendwelchen Vorschub leisten Der katholische Ortsvorsteher Schoengen der diesen abzusehenden Beschluss nicht mittragen wollte hatte den Vorsitz im Gemeinderat extra an seinen Stellvertreter Dominick abgegeben Daraufhin brachte Johann Josef Heick mit Unterstutzung des kurz zuvor konstituierten Gustav Adolf Werks damals noch Gustav Adolf Stiftung eine Spenden Summe von etwa 2000 Talern zusammen mit der ein eigener Kirchenbau 1853 begonnen wurde und mit einem Gnadengeschenk von Konig Friedrich Wilhelm IV uber 1 000 Taler das am 12 Juni 1854 bewilligt wurde Die Mittel reichten fur Bau und Ausstattung mit Orgel der Firma Ehrenfried Leichel aus Duisburg 1859 und zwei Stahlglocken des Bochumer Vereins Die Kirche wurde am 9 August 1854 im Beisein des Generalsuperintendenten der Kirchenprovinz Rheinland Georg August Ludwig Schmidtborn und des Kerpener Burgermeisters Alexander Wolff eingeweiht Gleichzeitig wurde auch der erste Pfarrvikar fur Kerpen und Bergheim Cornelius Schwabe in sein Amt eingefuhrt Der Kirchbezirk wurde weiterhin verantwortlich von Frechen gefuhrt und blieb die nachsten Jahrzehnte gleich klein Gelegentlich kamen evangelische Wandergesellen in die Kolping Stadt Zuwachs entstand mit der Braunkohleindustrie in den Bezirken Horrem und Bruggen In Horrem entstand 1925 ein Kirchengebaude und 1928 wurde die Kirchengemeinde Kerpen Horrem gegrundet Sie war anfangs noch mit Frechen pfarramtlich verbunden das heisst der Pfarrer von Frechen war auch Vorsitzender des Presbyteriums der neuen Gemeinde In Bruggen wurde 1937 die Lukaskirche eingeweiht Gottesdienst fand nun vormittags in Horrem und nachmittags abwechselnd in Kerpen und Bruggen statt Nach dem Kirchbau und dem Ende des Zweiten Weltkriegs grundete sich in Bruggen eine eigene Kirchengemeinde die dann bedingt durch den Kirchenkampf und die Folgen des Krieges erst zum 1 Juli 1949 mit einer eigenen Pfarrstelle von Frechen unabhangig wurde Sie umfasste die Ortschaften Bruggen Balkhausen Turnich Modrath Kerpen Blatzheim mit Bergerhausen und Niederbolheim 1969 wurde der Bezirk Kierdorf eingemeindet der bis dahin zur Kirchengemeinde Liblar gehorte Da sich etliche Fluchtlinge aus dem Osten in Blatzheim angesiedelt hatten liess die Religionsgemeinschaft dort 1966 die nach dem Reformator Pommerns benannte Johannes Bugenhagen Kirche errichten Gut 3200 evangelische Christen zahlte Kerpen zusammen mit Blatzheim als am 1 Januar 1974 2 Kerpen eine eigenstandige Kirchengemeinde wurde und die Gemeindebezirke Kerpen Blatzheim Bergerhausen und Niederbolheim aus Bruggen ausgepfarrt wurden 3 Die Kirchengemeinde gehort zum Kirchenkreis Koln Sud der Evangelischen Kirche im Rheinland Baubeschreibung BearbeitenDie aus der Flucht des Filzengrabens etwas zuruckgesetzte Kirche steht frei Sie fallt innerhalb der Wohnbebauung aufgrund ihrer geringen Ausmasse nicht auf Der einschiffige giebelstandig zur Strasse stehende neuromanische Backsteinbau ist 12 Meter lang und 8 Meter breit Im Westen schliesst sich eine halbrunde Chorapsis an Das Schiefer Dach wird von einem Dachreiter mit zwei Glocken bekront Die Schalllocher spiegeln vierfach die Seitenfenster des Baukorpers wider Der Dachreiter hat an der Spitze Kreuz Wetterpfeil und Wetterhahn Als ausserer Bauschmuck sind Lisenen und ein umlaufender Rundbogenfries angebracht Die Seitenwande haben je zwei hohe Rundbogenfenster In der Apsis belichten zwei weitere Fenster den Altarraum Apsis und der Eingangs Giebel weisen je ein Rundfenster auf Eine farbige Holztur mit Kassettierung daruber ein Halbkreisbogen mit Rosettensprossen wie im runden Giebelfenster bildet an der Ostseite zum Filzengraben den Eingang Im Jahr 1965 wurde das alte Kuster Haus hinter der Kirche abgebrochen und an dessen Stelle ein Gemeindezentrum erbaut 1968 erfolgte der Anbau einer Sakristei Das Kircheninnere ist schlicht gehalten Im Chorscheitel findet sich typisch fur Reformierte Kirchen hochragend die Kanzel Die Orgel Empore uber dem Eingang wurde ursprunglich von zwei Saulen getragen Wahrend der letzten Renovierung in den 1990er Jahren wurde die Empore erweitert und mit einem Eisentrager gestutzt Ausstattung BearbeitenDie Glocken der Erstausstattung wurden nach 150 Jahren 1984 ausgetauscht gegen zwei Bronze Glocken des Glockengiessers Petit amp Gebr Edelbrock Die Orgel von Ehrenfried Leichel wurde 2008 generaluberholt und bekam ein zusatzliches separat aufgestelltes Pedalwerk Sie steht unter Denkmalschutz und ist wohl das einzige weitgehend erhaltene Werk Leichels 4 5 Literatur BearbeitenFrank Kretschmar Kirchen Kloster und Kapellen im Erftkreis Koln 1984 Frank Kretschmar Kirchen und Andachtsstatten im Rhein Erft Kreis Koln 2005 ISBN 3 7616 1944 8 Susanne Harke Schmidt und andere 150 Jahre Klumpchen Zur Geschichte der evangelischen Gemeinden in der Stadt Kerpen Herausgeber Verein der Heimatfreunde Stadt Kerpen e V Beitrage zur Kerpener Geschichte und Heimatkunde Band VII Kerpen 2004Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johanneskirche Kerpen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeindegeschichte auf evangelisch in kerpen deEinzelnachweise Bearbeiten s Literatur und Buchankundigung der Rhein Erft Rundschau vom 27 April 2004 nach Geschichte ev Gem Bruggen Nach Abschnitt Geschichte 1 der Webseite der Kirchengemeinde Kerpen Grundungsdatum aber falsch Artikel bei kirche koeln Archiv vom 24 Mai 2008 Memento des Originals vom 6 November 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kirche koeln de Orgelseite der GemeindeKirchen und Kapellen in Kerpen Christus Kirche Kerpen Christus Konig Horrem Heilig Geist Kirche Neu Bottenbroich Johannes Bugenhagen Kirche Blatzheim Johanneskirche Kerpen Kreuzkirche Horrem Lukaskirche Bruggen Lutherkirche Buir Marienkapelle Niederbolheim Schlosskapelle St Elisabeth Turnich St Albanus und Leonhardus Manheim St Clemens Hemmersbach St Cyriakus Gotzenkirchen St Josef Bruggen St Kunibert Blatzheim St Maria Konigin Sindorf St Martinus Kerpen St Michael Buir St Quirinus Modrath St Rochus Balkhausen St Ulrich Sindorf 50 869639 6 690843 Koordinaten 50 52 11 N 6 41 27 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johanneskirche Kerpen amp oldid 235155235