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Johann Wilhelm Suvern 3 Januar 1775 in Lemgo 2 Oktober 1829 in Charlottenburg war ein deutscher Lehrer und Politiker Suvern reformierte in der Nachfolge Wilhelm von Humboldts gegen erhebliche reaktionare Widerstande die Schulgesetzgebung Preussens und war Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften Johann Wilhelm Suvern Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Berlin 1 2 Das neue Schulgesetz blieb Planung 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Wilhelm Suvern stammt aus einer evangelischen Predigerfamilie Nach Studien in Jena dort unter Einfluss von Friedrich Schiller und Johann Gottlieb Fichte und Halle Saale bei Friedrich August Wolf wo er sich 1796 dem Corps Guestphalia angeschlossen hatte 1 gelangte er an das philologisch padagogische Seminar Friedrich Gedikes in Berlin als Lehramtskandidat Im Alter von 25 Jahren ubernahm Suvern 1800 die Direktorenstelle des Gymnasiums zu Thorn 1803 wechselte er auf die Direktorenstelle des Gymnasiums zu Elbing Dort wurde er Mitglied der Elbinger Freimaurerloge Constantia zur gekronten Eintracht Im Herbst wurde Suvern als Professor an die Albertus Universitat Konigsberg berufen wo er 1807 1808 nach dem Zusammenbruch Preussens die hoffnungsvolle Vorlesung Uber die politische Geschichte Europas seit Karl dem Grossen hielt Weil der Hof und die Regierung Preussens nach den verlorenen Schlachten von Jena und Auerstedt nach Konigsberg gefluchtet waren wurde die Frau des Konigs Friedrich Wilhelms III Konigin Luise auf ihn aufmerksam Im Juli 1808 wechselte Suvern in die interimistische oberste preussische Staatsverwaltung und wurde zum 1 Januar 1809 Staatsrat in der Sektion fur den Kultus und den offentlichen Unterricht Abteilung III des neuen Innenministeriums zustandig fur Gymnasien Nachdem im Herbst 1808 die Position des Freiherrn vom Stein gefahrdet war sprang Suvern zusammen mit Gerhard von Scharnhorst August Neidhardt von Gneisenau Georg Heinrich Ludwig Nicolovius Theodor von Schon Karl von Grolmann und dem Feldpropst Christian Gottlieb Rockner mittels einer Denkschrift bei in der die Nichtratifizierung des Pariser Traktats gefordert wurde Auf die Huldigungsverse fur vom Stein veroffentlicht durch Suvern in der Konigsberger Zeitung vom 27 Oktober und 3 November 1808 sah sich Ernst Moritz Arndt zu dem auf vom Stein gemunzten Spruch veranlasst des Guten Grundstein des Bosen Eckstein der Deutschen Edelstein Vom Stein sturzte im November 1808 als Minister und wurde durch den sehr viel mehr kameralistisch denkenden Karl August von Hardenberg ersetzt Nachfolger Wilhelm von Humboldts als Vorgesetzter Suverns wurde der aufgeklarte Jurist Friedrich von Schuckmann uber den vom Stein mit dem Verdikt Erzphilister geurteilt hatte Durch Uberarbeitung und durch wenig Vorkenntnisse in Schuldingen behielt Suvern jedoch freie Hand in seinem Ressort Berlin Bearbeiten Im Winter 1809 wechselte Suvern nach Berlin Suvern ordnete im Edikt wegen Prufungen der zu den Universitaten abgehenden Schuler die Reifeprufung neu die jedoch noch bis 1834 mittels Aufnahmeprufungen durch Hochschulen umgangen werden konnte Zusammen mit dem Pfarrer und Lehrer Bernhard Christoph Ludwig Natorp erarbeitete Suvern die Gesamtinstruktion uber die Verfassung von Schulen welche Grundsatze fur das Elementarschulwesen fur eine allgemeine Schulverfassung enthielt Ausgehend von Humboldtschen Gedanken sollte das gesamte Schulwesen aus einem gegliederten Bildungsgang aus Elementarschule und Gymnasium zusammengesetzt werden Die Elementarschulen sollten nicht zu Specialschulen fur die unteren und mittleren Classen ausarten Beabsichtigt war eine einzige grosse Anstalt fur die National Jugendbildung die grundsatzlich fur jedermann offenstehen sollte Suvern setzte sich als Reformer auch fur Bestrebungen auf dem Weg zu Nationenbildung ein so fuhrte er als Hauptmann eine Abteilung der Landwehr Der Verkaufserlos seiner Schrift Erinnerungen an einige merkwurdige Ausserungen Friedrichs des Grossen widmete er verwundeten preussischen Soldaten Das neue Schulgesetz blieb Planung Bearbeiten Das Wiedererstarken der Reaktion verschleppte die Umsetzung der Reformbestrebungen Suverns So wurde den Provinzialkonsistorien im Januar 1816 lediglich ein von Suvern uberarbeiteter Auszug eines geplanten Schulgesetzes Unterrichtsverfassung der Gymnasien und Stadtschulen vorgelegt Bei der Umwandlung des Departements fur Kultus und offentlichen Unterricht in ein Ministerium fur Kultus Unterricht und Medizinalwesen am 5 November 1817 war als neuer Minister Karl vom Stein zum Altenstein Finanzminister von 1808 bis 1810 zustandig geworden Altenstein war weniger ein Parteiganger vom Steins als ein Anhanger des zentral denkenden Hardenbergs jedoch in Dingen der Wissenschaften reformerisch gesinnt Der ebenfalls am 5 November 1817 einberufenen Kommission schlug Suvern eine Promemoria vor die eine zu entwerfende allgemeine Schulordnung und eine darauf zu grundende Provinzialschulordnung enthielt Der von dieser Immediatkommission erst 1819 an die Provinzen verschickte Entwurf stiess dort auf erheblichen Widerstand man war einerseits nicht mit der Humboldt Suvernschen Verbindung von Elementarschule und Gymnasium einverstanden andererseits stiessen die Einschrankungen der Rechte in Dingen der Schulaufsicht Auswahl der Schulbucher und Fragen der Simultanschule auf starken Widerstand Nach der Ermordung von August von Kotzebue im Marz 1819 waren reaktionare Krafte immer einflussreicher geworden Altenstein wurden die Reformgegner Bischof Rulemann Friedrich Eylert Ludolph von Beckedorff sowie der Polizeiprasident Karl Albert von Kamptz als Mitarbeiter aufgedrangt Suverns Reformvorschlage wurden 1826 endgultig zu den Akten gelegt Suvern schied ab 1817 aus immer mehr Funktionen so aus dem Gymnasialreferat aus und zog sich auf die Mitarbeit im Referat Akademie der Wissenschaften zuruck Seine Vorschlage und Entwurfe zum allgemeinen Schulplan blieben steinbruchartige Grundlage fur Entscheidungen des Ministeriums in der Folgezeit Obwohl das Schulgesetz nicht verabschiedet wurde war es Grundlage des von Johannes Schulze geschaffenen preussischen Gymnasiums Suvern zog 1829 nach Charlottenburg wo er am 2 Oktober 1829 in seiner neuen Wohnung verstarb Beigesetzt wurde er auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof I vor dem Halleschen Tor Berlins Das Grab ist nicht erhalten Veroffentlichungen BearbeitenUber Schillers Wallenstein in Hinsicht auf griechische Tragodie Buchhandlung der Konigl Realschule Berlin 1800 Digitalisat Schiller antwortete von Suvern in einem Brief Erinnerung an einige merkwurdige Aeusserungen Friedrichs des Grossen geschrieben am 17ten August 1813 Hitzig Berlin 1813 Digitalisat Literatur BearbeitenWilhelm Dilthey Suvern Johann Wilhelm In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 37 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 206 245 Rudolf Lassahn SUVERN Johann Wilhelm In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 11 Bautz Herzberg 1996 ISBN 3 88309 064 6 Sp 231 236 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Joachim Scholz Suvern Johann Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 689 f Digitalisat Weblinks BearbeitenJohann Wilhelm Suvern im Lexikon Westfalischer Autorinnen und AutorenEinzelnachweise Bearbeiten Kosener Corpslisten 1960 1167176Normdaten Person GND 118619926 lobid OGND AKS LCCN n85816417 VIAF 67258537 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Suvern Johann WilhelmKURZBESCHREIBUNG preussischer Lehrer und PolitikerGEBURTSDATUM 3 Januar 1775GEBURTSORT LemgoSTERBEDATUM 2 Oktober 1829STERBEORT Berlin Charlottenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Wilhelm Suvern amp oldid 214453387