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Johann Friedrich Hahn 15 August 1710 in Bayreuth 4 Juni 1789 in Aurich war ein deutscher evangelischer Geistlicher und Padagoge Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Friedrich Hahn war Sohn des Johann Heinrich Hahn 1668 1724 Backermeister und dessen Ehefrau Eva Margarethe geb Schrodtel 1720 aus Kulmbach Nach dem Tod seines Vaters wurde er vom Hofbacker Friedrich Freudel aufgenommen Im Alter von 16 Jahren las er Vier Bucher vom wahren Christentum 1 von Johann Arndt Er besuchte die Lateinschule und von 1727 bis 1733 das Gymnasium Christianum Ernestinum in Bayreuth bei dem Lehrer Johann Adam Flessa und begann 1733 sein Theologie Studium bei Johann Georg Walch an der Universitat Jena das Studium setzte er an der Universitat Halle fort und war dort auch Lehrer am Waisenhaus der Franckeschen Stiftungen Spater war er Hofmeister der Sohne unter anderem Peter Graf von Hohenthal 2 des Grafen Hohenthal in Dresden Im Rahmen seiner Wissensvermittlung entwickelte er eine Methode Litteral Methode in der er alles Wissenswurdige in tabellarischer Form an einer Wandtafel abgekurzt mit dem Anfangsbuchstaben des jeweils Dargestellten darstellte Diese von ihm entwickelte Methode erweckte die Aufmerksamkeit des Generalsuperintendenten Johann Adam Steinmetz der ihn 1738 zum Konventual und Prediger im Kloster Berge berief zu dem auch das bedeutendste Padagogium Preussens gehorte ernannte er hielt dort Unterricht in Sprachen Wissenschaften Mathematik und Physik und erhielt die Aufsicht uber die Seminaristen und die zum Kloster gehorigen Dorfschulen 1743 wurde er zum Klosterprediger und Schulinspektor des Padagogiums ernannt 1749 war er als Feldprediger des preussischen Regimentes Gensdarmes tatig und setzte in dieser Tatigkeit seine Bemuhungen fort das Unterrichtswesen zu verbessern so hatte er bereits in dieser Zeit Verbindung zu Johann Julius Hecker in Berlin aufgenommen der dort 1747 eine Realschule gegrundet hatte und fur den er die Schrift Agenda scholastica erstellte 1752 wurde er Schulinspektor und zweiter Prediger dieser Realschule nachdem er 1753 Pastor adjunctus an der Dreifaltigkeitskirche wurde Besonders wichtig war ihm an der Realschule das Anlegen und Erweitern der grossen realen Sammlung in der er Modelle von Gebauden und Stoffen von Saulen verschiedener Ordnungen von Pflugen und Butterfassern von weiteren Kunstprodukten wie beispielsweise von 100 verschiedenen Lederproben als Anschauungsmaterial zusammenstellte Konig Friedrich II ernannte ihn zum Instruktor des Prinzen Friedrich Wilhelm und 1759 erhielt er die Wurde des Oberdompredigers am Dom St Nikolaus in Stendal und wurde Generalsuperintendent der Altmark und Prignitz mit dem Wohnsitz in Stendal Am 19 Juli 1762 wurde er Konsistorialrat und Generalsuperintendent des Herzogtums Magdeburg und gleichzeitig auch Abt und Direktor des Padagogiums im Kloster Berge 3 Dort erfand er einen besonderen Koch und Bratofen zum wirtschaftlichen Nutzen des Klosters Er fuhrte weiterhin Lehrerseminare ein in denen die Lehrer in den Sommermonaten in Magdeburg zweimal wochentlich versammelt und weitergebildet wurden 1763 wurde das Generallandschulreglement erlassen wonach die bei der Berliner Realschule verlegten Schulbucher insbesondere die von Johann Friedrich Hahn in der ganzen Monarchie genutzt werden sollten Die Schulbucher waren auf eine Schulreform auf pietistischer Grundlage ausgerichtet und sollten allen Kindern aus allen Standen dienen Dies entsprach jedoch nicht dem Willen Friedrich II der weiterhin die Stande Adel Burgertum und Bauern getrennt sehen wollte In seiner Schrift Kurze Erlauterung einer in Kupfer gestochenen Vorstellung des Erdbodens worauf in XX kleinen Charten das Nothigste aus der Geographie Genealogie Chronologie Historie Heraldic und Numismatic fur die Anfanger dieser Wissenschaften entworfen zum Gebrauch der Real Schule in Berlin bestimmte er den Tauschwert der Munze Fettmannchen fur Westfalen mit einem halben Stuver Aufgrund seiner ubertriebenen Sparsamkeit der Harte gegen die Untertanen des Klosters Berge und seiner pietistischen Neigung sowie sein grosser werdender Eigensinn fuhrte es dazu dass der Konig 1770 den Oberhofprediger Friedrich Samuel Gottfried Sack gemeinsam mit Johann Joachim Spalding und Johann Georg Sulzer zur Revision nach Kloster Berge entsandte Sie legten dort die neue Verfassung des Padagogiums fest der zu einem gesellschaftspolitisch bedingten padagogischen Gegensatz fuhrte Dies fuhrte im Juli 1771 zur Absetzung Johann Friedrich Hahns als Abt des Klosters Berge und als Direktor des Padagogiums und des damit verbundenen Seminars sowie als Generalsuperintendent des Herzogtums Magdeburg Einen letzten Anlass zur Absetzung bildete die Beschwerde des Generals Robert Scipio von Lentulus dessen Sohne wegen Aufsassigkeit und Anmassung vom Padagogium verwiesen worden waren Als 1771 der lutherische Generalsuperintendent Johann Ludwig Lindhammer 1689 1771 in Aurich verstarb wurde Johann Friedrich Hahn am 25 Juli 1771 in dieses Amt berufen und traf Ostern 1772 in Aurich ein Er ubernahm die Leitung des Gymnasiums Aurich und war dort auch als Schlossprediger tatig Wahrend seines Aufenthaltes in Aurich gab er zwei Schulbucher Die Glaubenslehre 1772 und Die kleine Glaubenslehre heraus und geriet dadurch in Streit mit dem Aufklarer Gerhard Julius Coners Dieser Streit zog sich uber mehrere Jahre hin wobei Coners von der Berliner Behorde unter anderem von Oberkonsistorialrat Johann Joachim Spalding bestarkt wurde allerdings ging der Pietismus aus dieser Kontroverse gestarkt hervor Das Generallandschulreglement und die Schulbucher waren mit Erfolg eingefuhrt und Johann Friedrich Hahn als guter Prediger Padagoge und Schulreformer anerkannt Die lutherischen Lateinschulen in Aurich und Norden wurden neu geordnet 1775 fuhrte er fur die lutherischen Prediger Witwen und Waisen eine Unterstutzungskasse ein Auch die Kaiserin Maria Theresia orientierte sich an seinen Lehrmethoden als sie die osterreichische Volksschule grundete 4 Johann Friedrich Hahn war zeit seines Lebens unverheiratet und fand seine letzte Ruhestatte in der Stadtkirche Aurich Schriften Auswahl BearbeitenVon der Verbindung der Wahrheit und Liebe Cotbus 1743 Von der Einrichtung nutzlicher Schulen fur die zarteste Jugend Magdeburg 1744 Agenda scholastica oder Vorschlage Lehrarten und Vortheile welche sowol uberhaupt zur Einrichtung und Erhaltung guter Schulanstalten als auch besonders zur Beforderung und Erleichterung des Lehrens und Lernens abzielen Berlin 1750 Anweisung zur Krieges Bau Kunst Berlin 1757 Kurze Erlauterung einer in Kupfer gestochenen Vorstellung des Erdbodens worauf in XX kleinen Charten das Nothigste aus der Geographie Genealogie Chronologie Historie Heraldic und Numismatic fur die Anfanger dieser Wissenschaften entworfen zum Gebrauch der Real Schule in Berlin Berlin 1766 Kurzgefasste Beschreibung verschiedener Maschinen und eines Koch und Bratofens Leipzig 1772 Ausfuhrliche Abhandlung der Litteral Methode Berlin 1777 Betrachtungen uber Jesaias 35 3 zur Ermunterung und Beruhigung bekummerter Gemuther Bremen b Forster 1782 Berlinisches neu eingerichtetes ABC Buchstabier und Lesebuchlein Berlin 1800 Johann Friedrich Hahn in der Bayerischen Staatsbibliothek Schriften digital Johann Friedrich Hahn in Digitalisierte Sammlungen der Staatsbibliothek zu Berlin Schriften digital Literatur BearbeitenHeinrich Julius Kammel Hahn Johann Friedrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 10 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 373 f Georg Schindler Johann Friedrich Hahn In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 432 Digitalisat Johann Friedrich Hahn PDF In Ostfriesische LandschaftWeblinks BearbeitenJohann Friedrich Hahn Munchener DigitalisierungszentrumEinzelnachweise Bearbeiten MDZ Reader Band Johann Arnds Vier Bucher vom Wahren Christenthum das ist von heilsamer Busse herzlicher Reue und Leid uber die Sunde und wahrem Glauben auch heiligem Leben und Wandel der rechten wahren Christen nebst dessen Paradies Gartlein Arndt Johann Johann Arnds Vier Bucher vom Wahren Christenthum das ist von heilsamer Busse herzlicher Reue und Leid uber die Sunde und wahrem Glauben auch heiligem Leben und Wandel der rechten wahren Christen nebst dessen Paradies Gartlein Arndt Johann Abgerufen am 22 Marz 2019 Ulrike Lotzsch Joachim Georg Darjes 1714 1791 Der Kameralist als Schul und Gesellschaftsreformer Bohlau Verlag Koln Weimar 2016 ISBN 978 3 412 50149 5 S 95 google de abgerufen am 22 Marz 2019 Friedrich der Grosse Eine Lebensgeschichte Nauck 1833 S 120 f google de abgerufen am 22 Marz 2019 Joseph Alexander Freiherr von Helfert Die osterreichische Volksschule Die Grundung der osterreichischen Volksschule durch Maria Theresia 1860 Friedrich Tempsky 1860 google de abgerufen am 22 Marz 2019 Normdaten Person GND 11870009X lobid OGND AKS LCCN n93071221 VIAF 68964754 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hahn Johann FriedrichALTERNATIVNAMEN Hahn Johann Friedrich Haehn Johannes Fridericus Haehn Johann Friedrich Haehn Joannes Fridericus Haehn Ioannes Fridericus Hahn Ioannes Fridericus Hahn Johannes Fridericus Hahn Joannes Fridericus Hahn Johann Friederich Hohn Johann Friedrich Hahne Johann Friedrich Han Johann FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Geistlicher und PadagogeGEBURTSDATUM 15 August 1710GEBURTSORT BayreuthSTERBEDATUM 4 Juni 1789STERBEORT Aurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Friedrich Hahn amp oldid 225111321