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Johann Christian Wiederhold 18 Januar 1775 in Marburg 10 Februar 1832 in Kassel war ein Rechtswissenschaftler Richter und zuletzt kurhessischer Justiz und Innenminister sowie Prasident des kurhessischen Gesamtstaatsministeriums Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Akademischer Werdegang 3 Juristische und politische Laufbahn 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenWiederholds Vater Johann Heinrich Henrich Wiederhold war Hessen Darmstadter Hofrat Assessor am fur das Oberfurstentum zustandige Kriminalgericht Marburg und zwischen 1776 und 1803 insgesamt sechsmal Burgermeister von Marburg er war zuletzt Prasident des fur das Departement der Werra zustandigen westphalischen Kriminalgerichtshofs Marburg und verstarb 1813 Seine Mutter war Friederike Karoline geb Dorr alteste Tochter des Johann Christian Dorr kurpfalzischer Ehegerichtsrat in Mannheim Er heiratete 1798 in Marburg Katharine Elisabeth Friederike Gleim einzige Tochter des Arztes Wilhelm Heinrich Ludwig Gleim und dessen Ehefrau Christine Eleonore geb Braumann Nach ihrem noch im selben Jahr erfolgten Tod infolge von Komplikationen nach der Geburt ihrer noch als Saugling verstorbenen Tochter Friederike Karoline ehelichte er im Februar 1801 Friederike Hermine Wissmann die am 25 November 1801 den Sohn Ludwig Heinrich gebar Dieser wurde ebenfalls Jurist und Richter war 1848 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung und starb 1850 Wiederholds Sohn Karl Moritz 1805 1860 wurde 1855 56 fur funf Monate Vorstand des kurhessischen Finanzministeriums Akademischer Werdegang BearbeitenNach dem Besuch des Padagogiums in Darmstadt studierte Wiederhold von 1790 bis 1795 zunachst Englisch Franzosisch Geschichte und Philosophie und schliesslich Rechtswissenschaften an der Philipps Universitat Marburg wo er 1795 zum Dr jur promoviert wurde Danach hielt er als Privatdozent in Marburg Vorlesungen in Staats und Lehensrecht Kirchenrecht Volkerrecht deutscher Reichsgeschichte und neuerer deutscher und hessischer Geschichte Ende Oktober 1797 wurde er zum ordentlichen Professor und Beisitzer der juristischen Fakultat an der Universitat Rinteln berufen wo er nach Beendigung seiner Arbeit in Marburg im April 1798 seinen Dienst begann und noch im gleichen Jahr zweiter Professor wurde Juristische und politische Laufbahn BearbeitenIm Jahre 1804 wurde Wiederhold gleichzeitig Justizrat bei der Regierung der hessen kasselschen Grafschaft Schaumburg in Rinteln 1 Nach dem Intermezzo des napoleonischen Konigreichs Westphalen 1807 1813 wurde er 1814 zunachst Regierungsrat und im Dezember 1816 als Nachfolger des nach Fulda versetzten Wilhelm August von Meyerfeld Direktor der kurhessischen Provinzialregierung in Rinteln Am 23 Juli 1821 wurde er zum Direktor des durch das Organisationsedikt im Juni verfugten Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung neu geschaffenen Obergerichts fur die Provinz Niederhessen in Kassel ernannt 1831 wurde er in gleicher Position an das Obergericht fur die Grafschaft Schaumburg in Rinteln versetzt Daneben wurde er am 26 Marz 1831 als Abgeordneter der Stadte der Grafschaft Schaumburg zum ersten Landtag der kurhessischen Stande nach der im Januar 1831 in Kraft getretenen Kurhessischen Verfassung von 1831 gewahlt die kurfurstliche Bestatigung zu der auf ihn gefallenen Prasidentenwahl blieb ihm allerdings versagt 2 Er war Mitglied der Abordnung der Landstande die im September 1831 den nach Hanau geflohenen Kurfursten Wilhelm II zur Ruckkehr nach Kassel zu bewegen suchte statt dessen dann die Ernennung des Kurprinzen Friedrich Wilhelm zum Mitregenten und zur Ubernahme der Regierungsgeschafte erreichte Da Wilhelm II nie wieder nach Kassel zuruckkehrte kam dies faktisch einer Abdankung gleich Der gemassigt liberale Wiederhold wurde daraufhin noch im September vom Prinzregenten zum kurhessischen Innen und Justizminister ernannt und im Oktober 1831 zusatzlich zum Prasidenten des kurhessischen Gesamtstaatsministeriums berufen 3 Wiederhold starb bereits nach weniger als funf Monaten im Amt am 10 Februar 1832 Als Nachfolger berief der Prinzregent im Mai 1832 den reaktionaren Ludwig Hassenpflug zum Innen und Justizminister und de facto Ministerprasidenten Literatur BearbeitenEwald Grothe Verfassungsgebung und Verfassungskonflikt Das Kurfurstentum Hessen in der ersten Ara Hassenpflug 1830 1837 Duncker amp Humblot Berlin 1996 Schriften zur Verfassungsgeschichte Bd 48 ISBN 3 428 08509 4 Ewald Grothe Hrsg Die Abgeordneten der kurhessischen Standeversammlungen 1830 1866 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 13 Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 43 Historische Kommission fur Hessen Marburg 2016 ISBN 978 3 942225 33 5 Nr KSV 497 Harald Hoffner Kurhessens Ministerialvorstande der Verfassungszeit 1831 1866 phil Diss Giessen 1981 Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 409 Philipp Losch Die Abgeordneten der Kurhessischen Standeversammlungen von 1830 bis 1866 Elwert Marburg 1909 S 59 Hellmut Seier Hrsg Akten und Briefe aus den Anfangen der kurhessischen Verfassungszeit 1830 1837 bearb von Ewald Grothe und Hellmut Seier Elwert Marburg 1992 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 4 Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen Bd 8 ISBN 3 7708 0993 9 S 133 Anm 2 Friedrich Wilhelm Strieder Grundlage zu einer hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte Bd 17 Von der Reformation bis 1806 hrsg von Karl Wilhelm Justi Marburg 1819 S 39 44 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Christian Wiederhold im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wiederhold Johann Christian Hessische Biografie Stand 10 Februar 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Die Grafschaft Schaumburg erhielt 1651 wegen ihrer entfernten Lage zur landgraflichen Residenzstadt Kassel eine eigene Regierung mit Obergericht Friedrich Wilhelm Strieder Grundlage zu einer hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte von 1831 bis auf die neueste Zeit Bd 20 hrsg von Otto Gerland Freyschmidt Kassel 1863 S 239 Anm Friedrich Wilhelm Strieder Grundlage zu einer hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte von 1831 bis auf die neueste Zeit Bd 20 hrsg von Otto Gerland Freyschmidt Kassel 1863 S 239 Anm Direktoren des Gesamt Staatsministeriums des Kurfurstentums Hessen George von Schmerfeld 1821 1823 Friedrich Ludwig von Witzleben 1823 1830 Friedrich Christoph von Schmincke 1830 Ferdinand Carl Wilhelm Heinrich von Schenck zu Schweinsberg 1830 1831 Johann Christian Wiederhold 1831 1832 Gerhard Heinrich von Motz 1832 1848 Moritz Ernst von Baumbach 1848 1850 Hans Daniel Ludwig Friedrich Hassenpflug 1850 1855 Siegmund Friedrich von Meyer 1855 1859 Conrad Abee 1859 1862 Jacob Arnold Carl von Dehn Rotfelser 1862 1863 Conrad Abee 1863 1866 Justizminister des Kurfurstentums Hessen George von Schmerfeld 1821 1823 George Franz Hugo Riess 1824 1826 Friedrich Christoph von Schmincke 1826 1830 Ferdinand Carl Wilhelm Heinrich von Schenck zu Schweinsberg 1830 1831 Johann Christian Wiederhold 1831 1832 Gerhard von Motz 1832 Friedrich Heinrich Ludwig Wilhelm von Trott zu Solz 1832 Hans Daniel Ludwig Friedrich Hassenpflug 1832 1834 Gerhard von Motz 1834 Ludwig Hassenpflug 1834 1837 Johann Hermann Koch 1837 Friedrich Mackeldey 1837 1846 Johann Wilhelm Bickell 1846 1848 Gerhard von Motz 1848 Moritz Ernst von Baumbach 1848 1850 Ludwig Hassenpflug 1850 1855 Carl Rohde 1855 1859 Conrad Abee 1859 1862 Carl Pfeiffer 1862 1865 Adolf Etienne 1865 Conrad Abee 1865 1866 Normdaten Person GND 1120979188 lobid OGND AKS VIAF 3653148149517196930009 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wiederhold ChristianALTERNATIVNAMEN Wiederhold Johann ChristianKURZBESCHREIBUNG kurhessischer Jurist und MinisterGEBURTSDATUM 18 Januar 1775GEBURTSORT MarburgSTERBEDATUM 10 Februar 1832STERBEORT Kassel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Wiederhold amp oldid 234520716