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Johann Christian Ott 11 November 1818 in Worb 28 Dezember 1878 in Bern war ein Schweizer Kaufmann Beamter und Dichter sein Pseudonym war Hans der Bernermiliz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Werdegang 1 3 Schriftstellerisches Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Johann Christian Ott war der funfte Sohn von Christian Gottlieb Ott 4 September 1768 in Unterturkheim bei Stuttgart der die Maschinenfabrik Gebruder Ott AG 1 in Worb 1806 2 gegrundet hatte und dessen Ehefrau Barbara geb Muhlimann ehemalige Kochin bei Johann Rudolf von Sturler auf Schloss Jegenstorf Er war seit 1842 mit der Kaufmannstochter Jeanne Marie Verene Josephine geb Kohler aus der Spitalgasse in Bern verheiratet gemeinsam hatten sie mehrere Sohne Sein Neffe war der spatere Bauunternehmer Gottlieb Ott Werdegang Bearbeiten Nach dem Besuch einer Privatschule in Lenzburg kam Johann Christian Ott auf die Realschule in Bern und hielt sich danach zu einem Welschlandjahr in Grandson auf Er absolvierte von 1836 bis 1839 eine kaufmannische Lehre in Bern und war darauf bis 1851 erfolglos als Gastwirt und Weinhandler tatig Er erhielt in den 1840er Jahren eine militarische Ausbildung und besuchte 1840 die Offiziersschule In der Folgeausbildung wurde er am 7 Juli 1843 durch seinen damaligen Vorgesetzten zu einem Sabelduell herausgefordert bei dem er schwer verletzt wurde 3 Wahrend des Sonderbundskriegs war er Kompaniechef der ersten Kompanie des Simmentaler Bataillons am Tag seiner Entlassung erfolgte seine Beforderung zum Hauptmann 1848 ging er als Freiwilliger zur italienischen Befreiungsarmee in den Ersten Italienischen Unabhangigkeitskrieg und wurde Kompaniechef der ersten Schweizer Kompanie der Freischarendivision unter dem Befehl von General Giacomo Durando wahrend der Kampfhandlungen erfolgte seine Beforderung zum Major die spater jedoch nicht anerkannt wurde Im Oktober 1848 gehorte er der lombardischen Division an die unter dem Befehl von General Girolamo Ramorino stand Kurzzeitig wurde er noch in das Corpo Sacro die neu gegrundete Leibgarde von Konig Viktor Emanuel II versetzt Nachdem es dem osterreichischen Feldmarschall Josef Wenzel Radetzky gelungen war die Aufstande in Oberitalien niederzuschlagen und die Herrschaft der Habsburger wiederherzustellen wurde das Corpo Sacro aufgelost und Johann Christian Ott kehrte nachdem er der Hinrichtung von General Girolamo Ramorino noch beigewohnt hatte im Mai 1849 in die Schweiz zuruck Im Vorsommer 1849 unternahm er eine Fahrt nach Heidelberg weil er in Bern deutsche Freiheitskampfer kannte die einen Aufstand im Grossherzogtum Baden vorbereiteten und ihnen zuliebe diese Reise unternahm Er bemerkte wahrend seines Aufenthaltes im Badischen dass das Volk nicht auf der Seite der Revolutionare stand und so gelang es ihm seinen Freund Johann Philipp Becker zu warnen und in die Schweiz zu retten Nach einem letzten Versuch eine Wirtschaft zu betreiben hauften sich erneut seine Schulden sodass er von Oktober 1851 bis Marz 1852 eine provisorische Sekretarstelle bei der Schiffahrtskommission des Linthwerks 4 annahm Nachdem die Eidgenossenschaft ihr erstes Telegrafennetz aufgebaut hatte wurden dreissig Obertelegrafisten gesucht Johann Christian Ott meldete sich daraufhin und bestand die Prufung aufgrund seiner Sprachkenntnisse und der guten Allgemeinbildung als Bester Bundesrat Wilhelm Matthias Naeff veranlasste Johann Christian Ott daraufhin in seine Dienste zu treten und so trat er am 12 April 1852 sein Amt als zweiter Sekretar und Postrevisor des Kursburos an Trotz seiner Tatigkeit als Postrevisor verfolgte er die Entwicklung in Italien weiterhin Im Juni 1859 lud ihn der Bundesprasident und Minister des Auswartigen Jakob Stampfli zu einem Gesprach ein in dem dieser Johann Christian Ott bat eine Reise nach Italien zu unternehmen um die Stimmung in der Bevolkerung im Veltlin und in Tirol in Erfahrung zu bringen Fur seinen Auftrag den er Anfang Juli 1849 antrat erhielt er einen Pass ein Spezialbegleitschreiben und Reisemittel Bereits bei seiner Anreise mit dem Zug nach Zurich stiegen osterreichische Soldaten und Offiziere die in der Schweiz interniert worden waren und nun in ihre Heimat abgeschoben werden sollten in den Zug Aus den Gesprachen dieser Reisegruppe die er abends in Zurich in das Festzelt des eidgenossischen Freischiessens begleitete erfuhr er bereits viel Wissenswertes Wahrend seiner Weiterreise wurde er in Landeck in Tirol von den Osterreichern verhaftet und vor Gericht gestellt weil er 1849 in italienischen Diensten gestanden hatte Es gelang ihm den Richter zu uberzeugen dass er unschuldig sei und er wurde daraufhin entlassen erhielt jedoch das Verbot Aufzeichnungen zu erstellen und weiter nach Osterreich zu fahren Weil er befurchtete Opfer der Lynchjustiz zu werden in diesen Tagen hatte die Schlacht von Solferino stattgefunden nahm er eine Postkutsche nach Feldkirch in der sich eine Gruppe von Jesuitenpatern befand die ihn schutzend aufnahmen An der Schweizer Grenze machte er die Bekanntschaft eines weiteren Schweizers den er Rubens nannte und mit dem er die Reise uber den Bernina ins Puschlav fortsetzte Von dort aus sandte er einen ersten Artikel an die Tageszeitung Der Bund und telegrafierte an seinen Auftraggeber der ihm kurz darauf die Meldung mit Details vom Frieden von Villafranca zukommen liess dies verschaffte ihm einen Informationsvorsprung Gemeinsam mit seinem Reisebegleiter reiste er nach Bormio weiter Dort wurden die beiden durch Soldaten von Giuseppe Garibaldi festgenommen weil man ihm nicht glaubte dass er im offiziellen Auftrag reiste und er in der Vergangenheit eine Freischarenkompanie gefuhrt hatte verlangten sowohl die Bevolkerung als auch die Soldaten seine sofortige Hinrichtung Erst durch das Vorzeigen eines Briefes an den Burgermeister des Ortes den er von einem angesehenen Veltliner erhalten hatte erschien der Burgermeister und konnte ihn befreien hierauf mussten die beiden Reisenden allerdings Bormio sofort verlassen und in die Schweiz zuruckreisen Nach seiner Ankunft in Bern beschloss der Dichterklub Hopfenkranzchen den er mitgegrundet hatte Giuseppe Garibaldi einen Stutzen als Geschenk zu ubersenden das Johann Christian Ott uberbringen sollte Er erhielt eine Anzahl Empfehlungsschreiben nach Turin Mailand Genua sowie Sizilien und Der Bund und die Berliner Nationalzeitung ersuchten ihn um Berichterstattungen Am 3 Juli 1860 traf er in Mailand ein und reiste uber Turin nach Genua von wo er die Reise mit dem Schiff fortsetzte Nach seiner Ankunft auf Sizilien wurde er umgehend zu Giuseppe Garibaldi gebracht der ihn zu einem Fruhstuck empfing Nachdem er Sizilien mehrere Tage bereist hatte kehrte er in die Schweiz zuruck wahrend seines Aufenthaltes hatte er mehrere Berichte fur die beiden Tageszeitungen erstellt 1863 reichte er seinen Rucktritt vom Amt als zweiter Sekretar ein weil er sich bei der Wahl zum Adjunkten im Postdepartement zu dem er sich beworben hatte ubergangen fuhlte Aus finanziellen Grunden bewarb er sich erneut um eine staatliche Stelle und erhielt am 23 Mai 1864 den Posten eines Materialverwalters bei der Bernischen Staatsbahn 5 den er aus gesundheitlichen Grunden im Sommer 1878 wieder aufgab bis zu seinem Tod erhielt er seine Besoldung als Ruhegehalt weiter Schriftstellerisches Wirken Bearbeiten Johann Christian Ott grundete mit gleichgesinnten Mannern die sich der Poesie und der Politik widmeten in Bern das Hopfenkranzchen Zu den Mitgliedern des Dichterklubs gehorten unter anderem Karl Robert Pabst Karl Morell und Abraham Roth Im Herbst 1861 grundeten die gleichen Manner einen neuen Verein den Chutzen dessen Symbol fur die Wissenschaft und die Literatur nach einer Idee von Johann Christian Ott eine Schleiereule war In dem neuen Verein in dem Politik keine Rolle mehr spielen sollte wurde eine Reihe von Gedichtbandchen die Berna herausgegeben deren Reingewinn fur wohltatige Zwecke verwendet wurde Die beiden Gedichte von Johann Christian Ott Madeli vom Sibethal und Ds Vreneli vom Thunersee wurden spater vertont Seine Artikel Gedichte und Erzahlungen wurden in verschiedenen Zeitungen veroffentlicht Er publizierte 1864 mit seiner Schrift Rosen und Dornen eine Sammlung hoch und berndeutscher Gedichte Der Komponist Johann Georg August Thiele vertonte unter anderem 1854 seinen Text Trau Schau wem und weitere Texte Er war mit dem Fursprecher und Dichter Johann Jakob Romang befreundet Schriften Auswahl BearbeitenTrau Schau wem Zur Erinnerung an die Leuenmatte 1854 google de Ikommestur und G meindstell Ein Gesprach im Bernburgerdialekt 1855 Streiflichter auf den bernischen Eisenbahnwirrwar mit besonderer Rucksicht auf die Frage Verpachtung oder Selbstbetrieb 1859 google de Hans des Berner Milizen Erinnerungen aus dem lombardisch sardinischen Feldzuge von 1848 Berlin Bern 1860 google de Rosen und Dornen 1 Band Bern 1864 books google de 2 Band Bern 1864 books google de Der letzte Veteran des Kaiserreichs Pierre Meyer 1870 Literatur BearbeitenJohann Jakob Romang Biographie Hans des Berner Milizen Johann Christian Ott 1880 Ernst Aebi Johann Christian Ott In Berner Zeitschrift fur Geschichte und Heimatkunde Band 41 1979 S 81 112 e periodica ch Digitalisat Johann Christian Ott In Worber Post 2020 worb ch PDF Weblinks BearbeitenChristian Schmid Johann Christian Ott In Historisches Lexikon der Schweiz Johann Christian Ott In Literapedia BernEinzelnachweise Bearbeiten Geschichte Website der Ott Landmaschinen AG abgerufen am 4 November 2022 Vom Pflug bis zum Lebensmittelbetrieb Die Maschinenfabrik Gebruder Ott AG ist seit uber 170 Jahren in Worb In Der Bund 23 August 1979 S 17 abgerufen am 4 November 2022 Zeitschrift fur vaterlandisches Recht Haller 1845 Anklageschrift in der Google Buchsuche abgerufen am 5 November 2022 Karl Guggenbuhl Das Linthwerk PDF 7 4 MB Abgerufen am 4 November 2022 Der Regierungsrath hat ernannt In Eidgenossische Zeitung 24 Mai 1864 S 2 abgerufen am 5 November 2022 Normdaten Person GND 1020598778 lobid OGND AKS VIAF 233339004 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ott Johann ChristianALTERNATIVNAMEN Hans der Bernermiliz Pseudonym KURZBESCHREIBUNG Schweizer Kaufmann Beamter und DichterGEBURTSDATUM 11 November 1818GEBURTSORT WorbSTERBEDATUM 28 Dezember 1878STERBEORT Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Christian Ott amp oldid 227798066