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Die Jicarilla engl Aussprache Hee ka re a oder hick ah REE uh 1 span kleiner Korb offiziell heute Jicarilla Apache Nation 2 sind eine Stammesgruppe der Apachen im Sudwesten der Vereinigten Staaten und zahlen kulturell zusammen mit den Mescalero Chiricahua Lipan und Kiowa Apache Plains Apache zu den Ostlichen Apache engl Eastern Apache Gebiete der Stammesgruppen der Apachen 18 Jahrhundert und der Navajo Ch Chiricahua M Mescalero J Jicarilla L Lipan Pl Kiowa Apache Plains Apache WA Westliche Apache N Dine Navajo Heute leben die ca 3 403 Stammesmitglieder 3 als federally recognized tribe im ca 2 920 km grossen Jicarilla Reservat nordwestlich von Santa Fe in New Mexico mit dem Verwaltungssitz in Dulce Loosi wobei ihr traditionelles Stammesgebiet ursprunglich rund 200 000 km 50 Millionen Acre 4 umfasste Inhaltsverzeichnis 1 Sprache 2 Namen 3 Wohngebiet 4 Gruppen der Jicarilla 5 Sozio politische Organisation 6 Geschichte und Lebensweise 6 1 Lebensweise 6 2 Geschichte 7 Kultur Religion und Subsistenz 8 Bevolkerung 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseSprache BearbeitenIhre Sprache das Jicarilla oder Abaachi Abaachi mizaa gehort zusammen mit dem Lipan Apache sowie dem Plains Apache Kiowa Apache oder Naishan zum ostlichen Zweig der sudathapaskischen Apache Sprachen der athapaskischen Sprache aus der Na Dene Sprachfamilie Siehe Mithun 1999 und Campbell 1997 Nach Hoijer und Opler jedoch weicht das Plains Apache so weit von allen Apache Sprachen ab dass letztere zusammen die sudwestliche Gruppe und die Sprache der Kiowa Apache als einziges Mitglied die sog Plains Gruppe bildet nbsp Heutige Reservate der Westlichen Apachen rot der Mescalero inkl Chiricahua und Lipan grun der Jicarilla violett der Chiricahua blau der Kiowa Apache Plains Apache inkl Lipan braun und Dine Navajo orange im Sudwesten der USA1990 sprachen von ca 1 800 Jicarilla noch 812 ihre Muttersprache laut einem Zensus im Jahr 2000 gibt es noch ca 300 Muttersprachler sowie etwa gleich viel oder etwas mehr sog Halbsprecher Semi Speakers die die Sprache zwar verstehen aber im Alltag selten damit kommunizieren nutzen sie diese jedoch dann mit Fehlern die einem Muttersprachler sofort auffallen Victor Golla Atlas of the World s Languages 2007 Auch 2010 galt die Sprache mit immer noch nur ca 300 Muttersprachlern sowie ca 300 Halbsprechern als sicher gefahrdet bzw ernsthaft gefahrdet unter den bedrohten Sprachen da auf Grund der vergangenen Sprachpolitik der Vereinigten Staaten die Mehrheit der Jicarilla nach Sprachwechsel zur dominanten Mehrheitssprache heute im Alltag meist American English benutzt Damit ist sie wie viele andere Minderheitensprachen vom Sprachtod bedroht 5 Namen BearbeitenDie Jicarilla nannten sich selbst T Inde Dinde oder Dide 6 was wortlich einfach Person oder Volk bedeutet 7 zudem bezeichneten sie sich auch als Haisndayin Volk das aus der Unterwelt hervorkam oder Ha Nas Zani Jene die aufgetaucht sind da sie glaubten dass sie die einzigen Nachfahren der ersten Menschen seien die aus der Unterwelt auf die Erde hervorkamen Heute bezeichnen sie sich jedoch meist im Englischen als Apache oder als Abaachi eine Adaption des englischen spanischen Begriffes Von den verwandten jedoch meist feindlichen Dine Navajo im Westen und den ebenfalls feindlichen Mescalero Apache im Suden und Lipan Apache im Osten wurden die Jicarilla Kinya Inde Volk welches in festen Hausern wohnt genannt meist bezeichneten die Dine Navajo sie hingegen als Beehai Always Winter People 8 Andere Namen fur die Jicarilla Apache Vaquero Apache oder Vaqueros Querechos Carlanes Calchufines Apaches de Cuartelejo Quinia Apache span Adaption von Kinya Inde 9 Llaneros Wohngebiet BearbeitenDie Jicarilla lebten als Halbnomaden vom Ackerbau Sammeln von Wildpflanzen und als Jager im Nordosten von New Mexico im Suden von Colorado im Nordwesten von Texas sowie in Nebraska und Kansas Im 18 Jahrhundert jedoch wurden die Jicarilla von den Comanche und Ute aus den Plains abgedrangt uberquerten den Rio Grande und suchten in den Bergen New Mexicos und Colorados sowie bei den Pueblo Schutz Einige Gruppen im Osten von Colorado New Mexico im Nordwesten von Texas sowie im Westen von Oklahoma gingen weiterhin auf die Jagd und in die Plains zur Bisonjagd Laut Uberlieferung der Jicarilla wurde ihr Land durch die vier heiligen Flusse begrenzt den Arkansas River den Canadian River dem Rio Grande sowie dem Rio Pecos Heute leben sie im Jicarilla Reservat das etwa 2 920 km gross ist und nordwestlich von Santa Fe in New Mexico liegt Gruppen der Jicarilla BearbeitenDie Jicarilla unterteilten sich ab ca 1750 nach dem fast vollstandigen Verlust ihrer Plains Gebiete an die Comanche kulturell und geographisch in zwei Bands englisch Stammesgruppen und wurden Verbundete der Nordlichen Pueblo Volker sowie zweier Bands der Sudlichen Ute ihrer ehemaligen Feinde Olleros span Topfer oder Saidinde Saitinde Sand Volk oder Sandberg Volk 10 auch Hoyeros Volk der bewaldeten Bergtaler auch Northern Jicarilla Nordliche Jicarilla suchten in den Rocky Mountains meist westlich des Rio Grande in New Mexico und Colorado Schutz bei den sesshaften Pueblo Volkern der Taos und Picuris und spater den Spaniern und ubernahmen von diesen die Topferkunst 11 und den Ackerbau 12 hatten bedeutende Pflanzungen entlang des Arkansas River dessen Nebenflussen dem Rio Chama Canadian River sowie am Oberlauf des San Juan River wurden bald teilweise in puebloartigen Dorfern im Taos Valley und Chama River Valley sesshaft wie dem Ranchos de Taos nahe der Sangre de Cristo Range 13 14 waren sudwarts bis in die Gegend rund um Santa Fe anzutreffen konnten somit neben der Jagd ihren Lebensunterhalt durch den Verkauf von Tongefassen und Korbwaren sowie landwirtschaftlichen Produkten erganzen manche Olleros blieben jedoch Halbnomaden und zogen sich weiter in die Berge zuruck z B in die San Juan Mountains engste Verbundete waren die Kahpota Capote Band der Sudlichen Ute 15 sowie die Pueblo Volker von Ohkay Owingeh San Juan und von Santa Clara 6 Lokalgruppen James Mooney konnte 1897 noch zwei Lokalgruppen identifizieren Dachizhozhin oder Nachizhozihn Rebellen Abtrunnige im Gebiet der San Juan Mountains Tusas Range im Chama Valley sowie im Gebiet der heutigen Jicarilla Reservation und Saitinde 16 17 Gebiet rund um das heutige Espanola im Rio Arriba County entlang des Rio Grande des Rio Chama und Rio Santa Cruz in den Jemez Mountains und den Sangre De Cristo Mountains im Norden von New Mexico dd Llaneros span Bewohner der Plains Ebenen oder Gugahen Gulgahen Guhlkainde Kolkhahin Volk auf den Plains Ebenen auch Eastern Jicarilla Ostliche Jicarilla lebten weiterhin als Nomaden ostlich des Rio Grande auf den Sudlichen Plains vom heutigen Trinidad am Purgatoire River im Sudosten Colorados sudwarts bis nach Las Vegas am Gallinas River im Nordosten von New Mexico wo die Stammesgebiete der Mescalero Apache begannen streiften zur Bisonjagd ostwarts bis ins Texas und Oklahoma Panhandle entlang des Oberlaufs des Canadian und Cimarron Rivers in Tipis kozhan genannt im Winter lebten sie in den Bergen zwischen dem Canadian River und dem Rio Grande campierten und handelten nahe den Picuris Pueblo Pecos Pueblo und Taos Pueblo engste Verbundete waren die Mahgrahch Muache Band der Sudlichen Ute oder Taos Ute sowie die Pueblo Volker von Taos und Picuris 8 Lokalgruppen James Mooney konnte 1897 noch drei Lokalgruppen identifizieren 18 Apatsiltizhihi Schwarze Apache Gebiet rund um das heutige Mora im Mora County im Nordosten von New Mexico Golkahin entlang des Canadian River und ostlich von Manzano im Torrance County bis zum Galisteo Basin im Nordosten von New Mexico Canadian River und Manzano District und Ketsilind People of Rio Chiquito Ruin sudlich von Taos Gebiet rund um Ute Park und Cimarron und Ocate sowie Ocate Peak im Colfax County Cimarron River District dd Zusammen mit den Sudlichen Ute und sog Eight Northern Indian Pueblos 19 20 Nambe Ohkay Owingeh San Juan Picuris Pojoaque San Ildefonso Santa Clara Taos und Tesuque sowie den Spaniern bekampften die Olleros und Llaneros die von ihnen als Inda Feinde 21 bezeichneten Stamme der Sudlichen Plains die feindlichen Comanche Kiowa Kiowa Apache Sudlichen Arapaho und Sudlichen Cheyenne Sozio politische Organisation BearbeitenWie die meisten Apachen waren die Jicarilla Apache nicht zentralistisch organisiert und kannten keine zentrale Autoritat wie die eines Oberhauptlings uber den gesamten Stamm oder fur die zwei Bands Die kleinste organisatorische Einheit war die ein Wickiup oder Tipi kowa genannt bewohnende Kleinfamilie die zusammen mit anderen meist verwandten kowa Kleinfamilien eine matrilokale und matrilineare Grossfamilie Gotah genannt engl Extended family bildete Diese Grossfamilien bestanden aus den Grosseltern Eltern den unverheirateten Sohnen den verheirateten Tochtern sowie deren Ehemannern und Kindern die einzelnen kowas der Kleinfamilien der jeweiligen Gotah zentrierten sich meist an einem Platz In einer Siedlung span rancheria genannt konnten mehrere oder nur eine grosse machtige Gotah zusammen leben Da die Familien sowohl matrilokal als auch matrilinear organisiert waren musste der zukunftige Ehemann seine eigene Familie verlassen und zur Familie seiner Frau ziehen Zudem wurde nun von ihm erwartet fur die gesamte Gotah seiner Frau zu sorgen Da die Kinder aus dieser Verbindung erbrechtlich sowie sozial zur Familie Lineage der Frau gehorten hatte der Onkel mutterlicherseits ein besonders starkes Mitspracherecht sowie eine Verantwortung bei der Erziehung der Kinder Falls seine Frau starb wurde vom Witwer erwartet dass er eine unverheiratete oder bereits verwitwete Schwester seiner Frau heiratete Sororat somit war er weiterhin als Arbeitskraft sowie als Beschutzer an die Familie gebunden Sollte die Ehe jedoch scheitern was gar nicht so selten vorkam und von beiden Seiten vollzogen werden konnte musste der Mann die Frau und deren Gotah verlassen und sich einer anderen Gruppe anschliessen die Kinder jedoch blieben bei der Familie seiner Ex Frau Mehrere meist verwandte Gotah Grossfamilien bildeten wiederum Lokalgruppen engl local groups oder local bands die gemeinsam Jagd und Sammelgebiete beanspruchten Besonders im Sommer zur Organisation einer Jagd und Sammeln von Wildfruchten Wildpflanzen und Wurzeln im Herbst zur Verarbeitung und Haltbarmachung des erbeuteten Wildbrets sowie der gesammelten Beeren und Pflanzen sowie im Winter zum gegenseitigen Schutz sowie wg kulturellen religiosen Zeremonien kamen einzelne Lokalgruppen zusammen Die Lokalgruppen manchmal auch einzelne grosse Gotah unternahmen meist im Fruhjahr und spaten Herbst auch die Raubzuge oder sog Raids in Apache to search out enemy property genannt gegen feindliche Stamme Spanier Mexikaner und Amerikaner diese Unternehmungen umfassten jedoch meist zwischen 10 und 30 Krieger unter der Fuhrung eines angesehenen Kriegers der nicht zwingend ein Hauptling sein musste meist verfugte der Anfuhrer eines Raub oder Kriegszuges nach Auffassung der Apachen uber spezielle spirituelle Machte und Krafte die ihn hierzu befahigten Sollte der Anfuhrer nur auf Grund seines Charakters Kriegserfahrung Weitsicht und Autoritat ernannt worden sein und uber keine besondere Kraft verfugen gesellte sich meist ein Schamane hinzu Viele beruhmte Anfuhrer der Apachen waren daher auch Schamanen siehe Geronimo oder verfugten uber spezielle Krafte oder Macht siehe Nana Die hochste organisatorische und politische Einheit bildeten zuletzt die zwei geographisch kulturellen bands Gruppen die Olleros und Llaneros die jeweils aus mehreren Lokalgruppen bestanden War ein grosser Kriegszug oder eine wichtige rituelle Zusammenkunft oder Zeremonie geplant kamen alle Lokalgruppen der jeweiligen Bands Gruppen zusammen Rache sowie Kriegszuge in Apache to take death from an enemy genannt um Vergeltung fur einen erlittenen feindlichen Uberfall zu uben oder um die wahrend eines Raubzuges getoteten Krieger zu rachen konnten oft zwischen 100 und 200 Krieger umfassen diese wurden meist von einer oder mehreren Lokalgruppen selten von der ganzen Band durchgefuhrt Anders als bei Raubzugen war es hierbei Ziel so viele Feinde wie moglich zu toten oder zu verschleppen die Kriegszuge wurden zudem meist von Hauptlingen oder Schamanen angefuhrt Geschichte und Lebensweise Bearbeiten nbsp Hauptling Garfield 1904 Fotografie von Edward Curtis nbsp Madchen der Jicarilla 1907 Fotografie von Edward Curtis nbsp Mann der Jicarilla 1904 Fotografie von Edward Curtis Lebensweise Bearbeiten Mehr als andere Apachen waren die Jicarilla sowohl durch die Pueblo Kultur als auch durch die Plains Kultur gepragt Hierbei ubernahmen die Olleros von den Pueblo die sesshafte auf Ackerbau basierende Lebensweise sowie die Topferei und viele andere Kunstfertigkeiten Die Olleros bauten mitunter mit Bewasserungssystemen auf ihren Feldern verschiedene Fruchte an wie Kurbisse Sqash und Pumpkin Cantaloupe Melonen Bohnen Erbsen Tabak Mais und durch Vermittlung der Spanier spater dann Weizen Die wichtigste Pflanze der Mais wurde auf Schnuren gereiht getrocknet und in Vorratskammern vergraben um als Nahrung fur den Winter sowie fur die neue Saat im Fruhjahr zu dienen Die grossten Felder erstreckten sich hierbei entlang des oberen Arkansas River 22 Wie andere Apachen auch trugen die Olleros ihre Haare mittels eines Tuchs der bandera nach hinten gebunden und schulterlang Auf Kriegszugen trugen sie zudem oft eine kleine mit Stickereien verzierte Lederhaube mit Adler oder Truthahnfedern ahnlich der Kriegshauben der Westlichen Apachen und Chiricahua Apache Die Llaneros hingegen ubernahmen viele kulturelle Aspekte der Plains Indianer wie die personliche individuelle Visionssuche den Kriegs und Siegestanz trugen Leggings sowie die auf den Plains ubliche Warbonnet wobei diese keinesfalls so opulent war als die der Lakota oder Cheyenne Beide Gruppen trugen Plainstypische niedrige Mokassins Die beiden Gruppen der Jicarilla trafen sich regelmassig um Waren untereinander auszutauschen und gemeinsame Raub und Kriegszuge zu unternehmen Die Olleros lieferten Feldfruchte und Topferwaren die Llaneros Antilopen und Bisonfleisch sowie Haute Bei kriegerischen Unternehmungen ubernahmen oft die wilden Verwandten die Llaneros die Fuhrung da diese in den standigen Machtkampfen uber die Plains die die Comanche als ihre Jagdgrunde betrachteten erprobt waren Geschichte Bearbeiten Die halbnomadischen Gruppen der Jicarilla auf den Plains durch ihren saisonalen Ackerbau an einen Ort fur langere Zeit gebunden waren hierdurch leichter auffindbar und schutzloser moglichen Feinden gegenuber Durch die Einfuhrung des Pferdes erweiterten die verschiedenen Jicarilla Mescalero und Lipan Banden die Apacheria nach Osten und Suden erheblich und ihre Kriegs und Raubzuge gegenuber den sesshaften Prariestammen der Wichita Pawnee Caddo Jumano sowie anderen Stammen machten sie zum Feind fast aller Stamme der Sudlichen Plains Bald kontrollierten die ostlichen Apachen die Jagd den Handel sowie den Sklavenhandel auf den Plains Als nun jedoch im 18 Jahrhundert von den berittenen Comanche im Verbund mit den Ute aus Colorado in schnellen Raububerfallen auf die an ihre Felder gebundenen Apachen immerfort einzelne rancherias der Apachen ausgeloscht wurden oder deren Pferdeherden gestohlen konnten diese die mobilen Comanche und Ute nicht schnell genug verfolgen oder in den Weiten der Plains auffinden Wie viele Stamme im Sudwesten waren die verschiedenen Gruppen der Apachen ausdauernde schnelle Laufer sowie extrem anspruchslose harte und geduldige Krieger hatten sich aber nie zu aussergewohnlichen Reitern entwickelt da das Pferd ihnen in der Not auch als Nahrung diente sie entwickelten sogar eine besondere Vorliebe fur Pferdefleisch Hingegen wurden die Comanche die besten Reiterkriegern der gesamten Plains sowie die gerissensten Pferdediebe Bald hatten Comanche Banden Hunderte Pferde in ihren Camps und sogar Zuchterfolge etwas was den Apachen nie gelungen war Zudem verstanden die Comanche sich sehr schnell zur Schutzmacht der von den Apachen bekriegten und ausgeraubten Stamme zu erheben und hatten hierdurch nicht nur die Schnelligkeit sondern auch die hohere Anzahl an Kriegern auf ihrer Seite Durch das Verbot der Spanier an Indianer Waffen auszuhandigen hatten die Apachen keinen direkten Zugang zu Waffen ausser durch Raub oder illegalen Handel mit texanischen Kustenstammen Die Comanche hingegen bekamen Waffen und andere nutzliche Guter uber die Caddo und Wichita sowie Pawnee die direkten Zugang zu den Handelsniederlassungen der Franzosen in Louisiana hatten Gegen 1710 mussten die ersten Jicarilla Banden aus Nebraska und Kansas bis sudlich des Arkansas River ausweichen Gegen 1740 hatten die meisten Jicarilla und Mescalero die Sudlichen Plains verlassen und hatten in den Bergen New Mexicos und Colorados Schutz gesucht Die ostliche Gruppe die Llanero behielt ihr Nomadentum bei und streifte weiterhin in den Plains im Osten New Mexicos Colorados und im Nordwesten Texas und ging dort auf Bisonjagd Die ostliche Apacheria war nun fast vollkommen zur Comancheria geworden 1773 errichteten die Spanier eine Mission bei Taos um die Jicarilla zu missionieren Man gab diese Bemuhungen bald wieder auf denn die Indianer lehnten ein sesshaftes Leben unter spanischen Gesetzen ab Als die Spanier 1785 und 1786 jeweils in San Antonio und Santa Fe mit den Westlichen sowie den Ostlichen Comanche unter Einbeziehung der Ute Dine Wichita Pueblo Coahuiltec eine Allianz gegen alle Apachen schlossen der besonders gegen die offensiv starken und rauberischen ostlichen Apachen gerichtet war sahen sich die Jicarilla gezwungen sich dieser Allianz anzuschliessen um nicht vernichtet zu werden Die Jicarilla dienten in den kommenden Jahren den Spaniern oft als Scouts und Krieger in deren Kampfen gegen die Ostlichen Comanche sowie den stammesverwandten Mescalero Lipan sowie Westliche Apachen und Chiricahua Gegen den gemeinsamen Feind die Ostlichen Comanche und Kiowa verbundeten sich die Ollero oft mit den Pueblo Indianern Spaniern und Mexikanern die Llanero mit den Ute die seit Mitte des 18 Jahrhunderts erbitterte Feinde der Comanche waren Zudem beraubten und plunderten die Jicarilla Haciendas Ranches und Dorfer der Spanier und Mexikaner in New Mexico und im nordlichen Mexiko sowie die Indios Mansos span Zahme Indianer in Missionen und auf dem Land Zu ihren Feinden gehorten zudem die Cheyenne Arapaho Wichita Pawnee Osage Caddo Dine und sogar die zu den Apachen zahlenden Kiowa Apachen Mescalero und Lipan Die Jicarilla werden in damaligen Berichten als die nutzlosesten grausamsten und rauberischsten Indianer in New Mexico beschrieben Tapferkeit und Stolz sprach man ihnen ab sie galten als Feiglinge und hinterlistig da sie nicht wie Comanche und andere Plains Stamme offen den Kampf suchten Lieber uberfielen sie wie ihre Apachen Verwandten ihre Feinde aus dem Hinterhalt und zerstreuten sich sofort in kleine Gruppen falls sie auf offenen Widerstand stiessen und nicht im Vorteil waren Dies hatte nichts mit Feigheit zu tun sondern mit der Einsicht dass ein toter Krieger nicht so leicht zu ersetzen war und somit der ruhmreiche Tod dem Stamm nicht zum Vorteil gereichte Prestige erlangte ein Jicarilla Krieger nicht durch das Toten eines Feindes sondern mit der Geschicklichkeit und Schlaue mit der es ihm gelang seine Familie und Angehorigen mit geraubten Nahrungsmitteln Waffen Kleidung und Pferden zu versorgen Auch das Skalpieren war den Jicarilla fremd 1851 wurden sie von einer US Truppe unter Kit Carson besiegt und in ein Reservat gebracht verliessen dieses aber aufgrund von Versorgungsschwierigkeiten bald wieder Durch die Zerstorung ihrer Acker und Felder sowie der Bisonherden ihrer Lebensgrundlagen beraubt nahmen sie die Lebensgewohnheiten der anderen Apachen Stamme an und lebten nur noch von Raub und Plunderung Die US Regierung versuchte 1853 mehrere Hundert Jicarilla in ein Reservat am Rio Puerco umzusiedeln Auch dieser Versuch misslang und die Indianer setzten ihre Uberfalle auf amerikanische Siedlungen fort Nach einer erneuten Niederlage schlossen die Jicarilla am 30 Juli 1853 einen Friedensvertrag der nie gebrochen wurde Zwischen 1853 und 1883 mussten die Jicarillas nicht weniger als achtmal umziehen bevor die Regierung endlich einen Platz fur sie gefunden hatte und sie 1887 in einem Reservat im Norden New Mexicos ansiedelte Kultur Religion und Subsistenz BearbeitenVon der ursprunglichen Kultur ist ausser der Sprache diese wird von weniger als der Halfte der Jicarilla noch gesprochen meistens Alteren und der sozialen Organisation wenig ubrig geblieben Die einzigen uberlieferten Zeremonien sind der sog Bear Dance eine Heilungszeremonie hat manche Ahnlichkeiten mit dem Ute Bear Dance Ubergangsriten fur Jungen ins Mannsein das Pubertatsritual KEESDA meist sunrise dance fur Madchen nach deren erster Menstruation das bei allen Apachen heute ein zentraler Bestandteil ihres zeremoniellen Lebens ist Zudem finden wie seit Jahrhunderten jahrlich Mitte September die dreitagigen zeremoniellen Wettlaufe wahrend Gojiiya GO JII YA einem Art Erntefest zwischen den Ollero und Llanero statt In der Stammesmythologie der Jicarilla werden die Ollero Weisser Clan mit dem Mond und den Pflanzen assoziiert und die Llanero Roter Clan mit der Sonne und den Tieren Daher symbolisiert der Wettlauf zwischen den beiden Gruppen den Wettlauf der zwei Gestirne des Mondes und der Sonne sowie der durch diese symbolisierten Nahrungsmitteln Tieren als Quelle von Fleisch und Pflanzen als Quelle von Getreide Beeren Wurzeln 23 Vor einiger Zeit gab es Versuche alte Handwerkstechniken erneut einzufuhren So wird heute wieder Lederbekleidung Perlenstickerei und eine begrenzte Anzahl in besonderer Technik geflochtener Korbe engl Coiled Baskets hergestellt Okonomisch sind die Jicarilla besser gestellt als die meisten anderen sudwestlichen Stamme Ein betrachtliches Einkommen wird aus der Verpachtung von Schurfrechten und dem Verkauf von Holz erzielt Auch der Tourismus mit der Vergabe von Jagd und Angel Lizenzen wird zunehmend zu einem wirtschaftlichen Faktor Das Geld investiert man in stammeseigene Unternehmungen und in die Ausbildung um jungen Stammesmitgliedern Jobs zu sichern Viehzucht und Lohnarbeit sind die wichtigsten privaten Einkommensquellen Die Jicarilla zuchten ausserdem Schafe eine Tatigkeit fur die Dine Navajo angeworben werden weil sie wenig Prestige bringt Die moderne Stammesorganisation wird von einem gewahlten Prasidenten regiert Bevolkerung BearbeitenLaut spanischen Berichten soll es ca 10 000 Jicarilla vor ihrer vernichtenden Niederlage durch die Comanche 1724 gegeben haben Die Personenzahl ist wohl eher eine Ubertreibung seitens der Spanier die selber nicht fassen konnten dass die von ihnen so sehr gefurchteten und stolzen Jicarilla sowie andere Gruppen der Apachen fluchtartig die nordlichen und ostlichen Teile der Apacheria nach Westen und Suden verliessen In Wirklichkeit mogen die Jicarilla zwischen 2 500 und 3 500 hochstens 5 000 Personen gezahlt haben wobei bedacht werden muss dass hiervon 25 Prozent Manner waren und der Rest Frauen 35 Prozent und Kinder 40 Prozent Gesamte Gruppen in den Plains von Kansas Nebraska und Texas wurden ausgeloscht und die Uberlebenden nochmals durch von den Spaniern eingeschleppte Krankheiten und durch Hunger dezimiert Anfang des 19 Jahrhunderts gab es nur noch ca 1 800 Jicarilla mit ca 450 Kriegern Um 1840 schatzte man die Jicarilla die zudem durch die standigen Kriege aufgerieben waren nur noch auf 800 bis 1 200 Stammesmitglieder sowie ca 200 bis 300 Kriegern Von den landesweit heute 25 000 Apachen gelten ca 3 400 als Jicarilla Siehe auch BearbeitenListe nordamerikanischer IndianerstammeLiteratur BearbeitenWilliam C Sturtevant Hrsg Handbook of North American Indians Smithsonian Institution Press Washington Alfonso Ortiz Hrsg Southwest Band 9 1979 ISBN 0 16 004577 0 Alfonso Ortiz Hrsg Southwest Band 10 1983 ISBN 0 16 004579 7 Tom Bathi Southwestern Indian Tribes KC Publ Las Vegas 1997 ISBN 0 88714 097 1 Weblinks BearbeitenJicarilla Apache Nation Einzelnachweise Bearbeiten How to pronunce Jicarilla In encyclopediaofsantafe com Archiviert vom Original am 5 November 2013 abgerufen am 1 Januar 1970 englisch Homepage der Jicarilla Apache Nation INDIAN AFFAIRS Jicarilla Agency The Jicarillas A Resourceful People Memento vom 23 Februar 2014 im Internet Archive Endangered Languages Project Jicarilla Apache PanLex Abaachi mizaa Vocabulary Jicarilla Orientation Laurance D Linford Tony Hillerman s Navajoland Verlag B amp T 2001 ISBN 0 87480 698 4 engl Anthropological Report on the Cuelcahen Nde Lipan Apaches of Texas Memento vom 8 April 2011 im Internet Archive S 100 Jicarilla History Jicarilla Apache pottery Northern Rio Grande National Heritage Area Native Heritage Memento vom 22 Oktober 2013 im Internet Archive THE HISTORY AND ARCHAEOLOGY OF THE EIGHTEENTH CENTURY COMMUNITY AT RANCHOS DE TAOS NEW MEXICO Jicarilla Resettlement in the Taos Valley Memento vom 1 Februar 2014 im Internet Archive 1 2 Vorlage Toter Link research wsulibs wsu edu This Land is Your Land This is Mine The Socioeconomic Implications of Land Use Among the Jicarilla Apache and Arden Communities Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im November 2017 Suche in Webarchiven The Northern Utes of Utah Memento des Originals vom 8 Mai 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot historytogo utah gov Jicarilla Apache Tinde Identity Memento vom 20 Februar 2014 im Internet Archive The Jicarilla Apaches and the Archaeology of the Taos Regionmore Bernice Sunday Eiselt The emergence of Jicarilla Apache enclave economy during the 19th century in Northern New Mexico Band 1 University of Michigan 2006 Eight Northern Indian Pueblos Memento des Originals vom 1 Februar 2014 im 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