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Jakob Couven 13 Oktober 1735 in Aachen 9 Oktober 1812 ebenda war ein deutscher Baumeister des Rokoko Als drittes Kind des Barockbaumeisters Johann Josef Couven und seiner Frau Maria Dorothea Gertrudis Mesters 1705 1788 aus Maastricht setzte er vor allem das Werk seines Vaters in Aachen und der naheren Umgebung fort und setzte spater eigene Massstabe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDie Familie Couven stammte ursprunglich aus dem Raum Clermont sur Berwinne und Jakobs Grossvater Johann Jakob Couven 1656 1740 trat erstmals als Notar und Gerichtsprokurator der Freien Reichsstadt Aachen in Erscheinung Jakobs Vater Johann Joseph Couven war als stadtischer Ratssekretar und Architekt mit zahlreichen Bauauftragen in Aachen und Umgebung sowie in Eupen Luttich und in den Niederlanden betraut Nach seiner Schulzeit ging Jakob Couven im Bauburo seines Vaters in die Lehre und wurde bereits im Alter von 15 Jahren mit den Vermessungsarbeiten fur die neue Strassenverbindung von Aachen nach Luttich heutige Lutticher Strasse vor dem Jakobstor betraut In der Folgezeit wurde er von seinem Vater bei fast allen Bauvorhaben mit einbezogen so dass es nicht immer ersichtlich ist welcher Bauplan vom Vater oder vom Sohn stammt Nachdem Ende der 1750er Jahre Jakobs Vater gesundheitliche Probleme bekam an denen er 1763 verstarb hatte Jakob immer mehr Verantwortung fur die laufenden Baumassnahmen ubernommen und wurde ferner auf eigenen Antrag hin ab 1760 offiziell bei der Stadt Aachen angestellt Diese ubernahm Couven als Kopist und ernannte ihn 1771 zum Ratssekretar 1782 zum Nebensekretar und ab 1797 zum Hauptsekretar Daruber hinaus bekleidete er ab 1782 das Amt des Sekretars beim stadtischen Baumgericht welches nach der Ordnung von 1747 uber Schuldforderungen von nicht unter 36 Aachener Gulden zu urteilen hatte Wahrend der Aachener Makelei vertrat Jakob Couven die Anschauungen der Alten Partei und wurde am 12 Dezember 1789 unter dem Vorwurf der Unterschlagung der Mehlakzise verhaftet und erst am 20 Juli 1790 auf Anordnung des Reichskammergerichtes wieder freigelassen Seit dem Jahr 1792 war er zudem als Weinhandler tatig Trotz seiner beruflichen Verpflichtungen arbeitete Couven weiterhin und meist nebenberuflich als Architekt und Baumeister Dabei ubernahm er bis zum Ende der 1770er Jahre vorrangig Auftrage fur Umbauten oder kleinere Wohnhausneubauten an bevor er Anfang der 1780er Jahre seitens der Stadt mit der Planung und dem Bau der Neuen Redoute beauftragt wurde Nach erfolgreicher Fertigstellung dieses Projektes bei dem es sich um seinen einzigen Monumentalbau handelte der als sein Hauptwerk angesehen wird erhielt Couven noch zahlreiche weitere Auftrage nicht nur aus Aachen sondern auch aus der Umgebung und der benachbarten Niederlande Jakob Couven bewohnte zeitlebens zusammen mit seiner jungeren Schwester Theresia 1741 1823 das Haus Litera A1097 heute Ecke Holzgraben Ursulinerstrasse in unmittelbarer Nahe zu dem historischen Doppelhaus Kluppel weswegen sein Haus Am Kluppel genannt wurde Couven selbst starb unverheiratet und blieb kinderlos Wirken BearbeitenIn seinen Anfangsjahren trat Jakob Couven selten als eigenstandiger Baumeister in Erscheinung und seine Tatigkeit beschrankte sich uberwiegend auf die enge Zusammenarbeit mit seinem Vater und Lehrmeister Durch diese langjahrige Zusammenarbeit mit Johann Joseph im gleichen Bauburo sind lediglich etwa 10 der uberlieferten Plane einwandfrei Jakob Couven zuzuordnen und der weitaus grossere Teil der bekannten Werke sind ihm nur auf Grund stilistischer Kriterien und ihrem Jahr der Entstehung zuzuschreiben Wiederholt dienten Innen und Aussenansichten der Werke Couvens als Motive fur die impressionistische Malweise des in Aachen tatigen Malers und Zeichners August von Brandis nbsp Haus FeyEine der ersten und laut Buchkremer von Jakob Couven eventuell schon selbst entworfenen Bauten ist der Pachthof in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kloster St Gerlach in Houthem bei Valkenburg aan de Geul aus dem Jahr 1759 wo sein Vater bereits die Plane fur einen der Propsteiflugel erstellen liess Mit Sicherheit war Jakob von Anfang an in die Bauplane fur die gesamte Anlage involviert und hat sie auf Grund der nachlassenden Gesundheit des Vaters zu Ende gebracht Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1763 schuf Couven zwischen 1765 und 1767 fur die Stadtvilla dem spateren Haus Fey des Aachener Kaufmanns Andreas Ludwigs und seiner Frau Constantia geb Becker eine schlossahnliche Dreiflugelanlage vom Typ des franzosischen Hotel particulier mit einem Ehrenhof Er verband dabei die beiden bestehenden Flugelbauten durch einen Mittelbau und schloss das Grundstuck strassenseitig heute Seilgraben durch eine Mauer mit Torbogen und zwei flankierende Pavillons ab In dem zum Lousberg hin ansteigenden Garten legte er Treppen und Terrassen an und baute am Ende ein Gartenhaus Dagegen werden ihm sowohl die ebenfalls im Jahr 1767 errichtete St Jakobskirche fur das Kloster des Ordens vom Heiligen Kreuz in Maaseik 1 als auch 1774 das grosse Gebaude fur das Pramonstratenser Kloster St Marien in Heinsberg und die Wohnung des Dechanten 1775 sowie weitere Hauser im Ort lediglich anhand der Formensprache und des Couvenschen Charakters lediglich zugeschrieben nbsp Neue Redoute um 1815 Kupferstich Seitens der Stadt wurden Couven zunachst nur kleinere und untergeordnete Auftrage erteilt wie beispielsweise die Planungen fur eine neue Service Kammer im Aachener Rathaus 1767 fur ein Erweiterungsgebaude des Armenhauses Friesheim am Seilgraben welches zwischen 1771 und 1774 verwirklicht wurde und fur Reparaturen am Ponttor 1775 Schliesslich erhielt er 1782 vom Stadtrat den Auftrag die Neue Redoute als Erganzungsbau zur Alten Redoute Aachen im Kurzentrum in der Komphausbadstrasse zu errichten Die Architektur des 1785 fertiggestellten Monumentalbaus dokumentiert dabei in eindrucksvoller Weise Couvens Ubergang von einem barocken Formenvokabular zum Louis seize Stil Mit steigendem Bekanntheitsgrad ubernahm er anschliessend zahlreiche weitere Bauauftrage in Aachen und Umgebung so beispielsweise Auftrage fur den Neubau des Hauses Beissel in der Jakobstrasse Nr 112 den Neubau des Hauses Brussel am Markt Ecke Pontstrasse 1785 den Umbau des Hauses Monheim am Huhnermarkt 1786 oder fur den Neubau von Haus Eckenberg in Burtscheid fur die dortige Familie Pastor 1788 Grosser war die Zahl der kleineren von ihm entworfenen Burgerhauser wie beispielsweise das Hofgebaude Komphausbadstrasse Nr 31 1794 in dessen erstem Stock Stuckarbeiten von Petrus Nicolaas Gagini eingebaut wurden und das Haus Zur Erholung am Friedrich Wilhelm Platz Nr 7 um 1800 welches ab 1820 von James Cockerill bewohnt wurde und spater der Erholungs Gesellschaft Aachen 1837 diente Ausserhalb Aachens ist unter anderem der Umbau von Schloss Neuburg in Gulpen Wittem und das Mausoleum fur die Familie des Tuchfabrikanten Johann Arnold von Clermont nach Couvens Planen entstanden wogegen ihm der Neubau der Hauser Binterim und Im Bau in Vaals sowie das Okonomiegebaude der Abtei Rolduc 2 zugeschrieben wird nbsp Haus Brussel Aachen Markt nbsp Haus Monheim Aachen Hof nbsp Haus Eckenberg Burtscheid nbsp Haus zum Kardinal AachenIn seiner letzten Schaffensperiode ab der Wende zum 19 Jahrhundert entwarf er unter anderem noch die Plane fur das Haus Zum Kardinal in der Alexanderstrasse Nr 12 1802 und fur das Haus in der Grosskolnstrasse Nr 19 Dabei bevorzugte er jetzt den in Aachen bekannten Typ des Dreifensterhauses und verwendet nun vermehrt Elemente der Empire Stilrichtung Vielen dieser spateren Burgerhauser gemeinsam ist der dominante Mittelrisalit mit einem auffalligen Tympanon und im ersten Geschoss oftmals ein zeitgemasser Erker mit schmiedeeisernem Gitter uber ein oder drei Achsen nach dem Vorbild der Neuen Redoute Das Tympanon wurde entweder mit den jeweiligen Wappen der Besitzerfamilie Zunftwappen oder mit schmuckvollen Ornamenten verziert Ebenso typisch fur Couven sind die mit einem Blausteinrahmen eingefassten Sprossenfenster und an manchen Hausern ein ebenfalls in Blaustein gehaltener Haussockel sowie die Mansarddacher mit den ausgebauten Mansarden Bei den Innenausstattungen mehrerer Bauten griff Couven gerne auf die Fertigkeiten des Stuckateurs Gagini zuruck und die Baumassnahmen selbst liess er wie schon sein Vater von der Burtscheider Familie Klausener ausfuhren Werke Auswahl Bearbeitensiehe Liste Werke von Jakob CouvenLiteratur BearbeitenThomas R Kraus Auf dem Weg in die Moderne Bonne ville d Aix la chapelle Aachen in franzosischer Zeit 1792 93 1794 1814 Handbuch Katalog zur Ausstellung im Kronungssaal des Aachener Rathauses vom 14 Januar bis zum 5 Marz 1995 Aachen Verlag des Aachener Geschichtsvereins 1994 S 612 613 Joseph Buchkremer Die Architekten Johann Joseph Couven und Jakob Couven in Zeitschrift Aachener Geschichtsverein ZAGV 17 1895 S 89 268 Buchkremer als Download beim Aachener Geschichtsverein Carl Rhoen Die Stadtbaumeister Johann Joseph Couven Vater und Sohn Kaatzer Aachen 1885 Richard Klapheck Die Baukunst am Niederrhein Kunst Verein fur die Rheinlande und Westfalen Hrsg Bagel Dusseldorf Band 2 1916 S 176ff Internet Archive Adam C Oellers Die Aachener Architekten Joh Jos und Jakob Couven und ihre Tatigkeit in Burtscheid Eine Ausstellung in der Stadtsparkasse Aachen Geschaftsstelle Burtscheid vom 23 April 21 Mai 1993 Hrsg Stadtsparkasse Aachen Stercken Aachen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jakob Couven Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biographie im Portal Rheinische GeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Klosterkirche Maaseik ndl Kloosterhoeve Rolduc ndl Normdaten Person GND 119538946 lobid OGND AKS VIAF 32809014 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Couven JakobKURZBESCHREIBUNG Baumeister des Aachener RokokosGEBURTSDATUM 13 Oktober 1735GEBURTSORT AachenSTERBEDATUM 9 Oktober 1812STERBEORT Aachen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakob Couven amp 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