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Iwiecino bis 1945 Eventin bis ins 19 Jahrhundert Ewenthin ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern Es gehort heute zur Landgemeinde Gmina Sianow Zanow im Kreis Koszalin Koslin Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Demographie 4 Amtsbezirk Eventin 5 Standesamt Eventin 6 Kirche 6 1 Kirchspiel 6 2 Pfarrkirche 6 3 Pfarrer der Kirche 1545 bis 1945 7 Schule 8 Verkehr 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDer Ort liegt in Hinterpommern auf einer Hohe von 15 Metern uber dem Meeresspiegel Das flache Gelande fallt allmahlich nach Norden zum Buckower See Jezioro Bukowo auf etwas uber Meereshohe ab In den ostlich des Dorfes gelegenen Feldern sind einige Hugel deren hochste Erhebung 28 Meter erreicht Die Gemarkung des Dorfs wird vom fruher so genannten Bordelbach durchflossen der bei Wieck Wiekowice entspringt und der im Westen und im Suden zum Teil die naturliche Ortsgrenze bildet Nachbargemeinden von Iwiecino sind im Osten die schon zur Gmina Darlowo Rugenwalde gehorende Gemeinde Gleznowo Steinort sowie Bielkowo Beelkow im Suden Wierciszewo Wandhagen und im Westen Rzepkowo Repkow Im Norden grenzt das Dorf an den Buckower See Jezioro Bukowo Geschichte Bearbeiten nbsp Eventin Ewentin nordostlich der Stadt Koslin und sudwestlich der Ostseestadt Rugenwalde auf einer Landkarte von 1910 nbsp Dorfkirche Eingangsseite bis 1945 evangelisches Gotteshaus der Gemeinde Eventin Aufnahme 2008 Der Siedlungsart nach war Eventin ursprunglich ein Angerdorf Diese Dorfform ist dadurch gekennzeichnet dass zahlreiche Einzelhofe in der Feldmark liegen Die meisten Hofe waren in Form von Vierkanthofen angelegt Die Gebaude hatten Spitzdacher die in fruheren Zeiten mit Reet vom Buckower See abgedeckt gewesen waren Spater wurden die Reetdacher durch Ziegeldacher ersetzt Das bis 1945 Eventin auch Eventhin fruher Geventhin genannte Dorf gehort zu den altesten Dorfanlagen der Region Im Jahre 1278 leisten die Bauern den Zehnten an das Kloster Buckow Im Jahre 1290 bittet Herzog Mestwin II von Pommerellen Papst Nikolaus IV um die Bestatigung der Besitzungen des Klosters wobei auch die Zehntleistung aus Geventhin erwahnt wird Die Reformation von 1535 in Pommern kam nur zogerlich nach Eventin Die Grundherrin der benachbarten Domane Repkow Katharina von Bulgrin ihr waren einige Eventiner Bauern dienstpflichtig besuchte regelmassig die Eventiner Dorfkirche blieb aber der vorreformatorischen Lehre vorerst treu In der Mitte des 16 Jahrhunderts kommt Eventin mit den anderen Abteidorfern des Klosters Buckow zum Rugenwalder Amt Um das Jahr 1784 hatte das Dorf einen Prediger einen Kuster 16 Bauern einen Pfarrbauernhof zwei Landkossaten funf Budner ein Predigerwitwenhaus und einen Hirtenkaten 1 1818 lebten hier 304 Menschen Die Zahl der Einwohner stieg 1887 auf 687 und sank dann aber wieder bis 1939 auf 541 ab Am 5 Marz 1945 besetzte die Rote Armee das Dorf Im Herbst wurde es unter polnische Verwaltung gestellt Die kommunistische polnische Verwaltungsbehorde begann nun mit der Vertreibung der einheimischen Bevolkerung die bis 1946 vollzogen war Fur Eventin wurde die polnische Ortsbezeichnung Iwiecino eingefuhrt Der Ort ist heute Teil der Gmina Sianow im Powiat Koszalinski Demographie BearbeitenBevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1818 304 Kirchdorf und Windmuhle in koniglichem Besitz 2 1852 574 3 1864 618 4 1867 667 5 1871 610 ausnahmslos Evangelische 5 1887 6871910 618 am 1 Dezember 6 7 1925 658 darunter 657 Evangelische und eine katholische Person 8 1933 548 9 1939 541 9 Amtsbezirk Eventin BearbeitenEventin bildete bis 1945 zusammen mit den Gemeinden Abtshagen heute polnisch Dobieslaw Beelkow Bielkowo Wandhagen Wierciszewo und Wieck Wiekowice den Amtsbezirk Eventin im Landkreis Schlawe i Pom im Regierungsbezirk Koslin Standesamt Eventin BearbeitenAlle im Amtsbezirk zusammengeschlossenen Gemeinden bis auf Abtshagen gehorten bis 1945 zum Standesamtsbereich Eventin Noch vorhandene Standesamtsregister aus dieser Zeit werden heute im Standesamt Sianow Zanow und im Staatsarchiv Koszalin Koslin aufbewahrt Kirche BearbeitenKirchspiel Bearbeiten Bis 1945 bildete Eventin mit den Orten Beelkow heute polnisch Bielkowo und Wandhagen Wierciszewo ein selbstandiges evangelisches Kirchspiel dessen Bewohner zu uber 99 evangelischer Konfession waren Es gehorte zum Kirchenkreis Rugenwalde der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreussischen Union Heute 2008 ist Iwiecino eine Filialgemeinde im romisch katholischen Kirchspiel Dobieslaw Abtshagen Die hier noch lebenden evangelischen Gemeindeglieder werden vom Pfarramt in Koszalin Koslin in der Diozese Pommern Grosspolen der polnischen Evangelisch Augsburgischen d h lutherischen Kirche betreut Pfarrkirche Bearbeiten nbsp Seitenansicht der Dorfkirche Aufnahme 2008 Die Dorfkirche Eventin ist ein roter Backsteinbau aus gotischer Zeit 10 Auf einer Anhohe gelegen war sie eine der altesten und schonsten Kirchen des Kreises die im 14 Jahrhundert vom Kloster Buckow aus angelegt worden war Das Gotteshaus enthalt eine wertvolle Innenausstattung Es tragt nach Ubernahme durch die Romisch katholische Kirche in Polen im Jahre 1946 den Namen Kirche der Gottesmutter Konigin von Polen Pfarrer der Kirche 1545 bis 1945 Bearbeiten 1545 1589 Johannes Becker 1589 1614 Gregor Muller 1614 1630 Christian Muller Sohn von 2 1631 1656 Petrus Betichius Betcke 1656 1673 Johann Zeidler 1674 1677 Lukas Vanselow 1679 1718 Jakob Malichius 1719 1738 Nikolaus Ernst Witte 1738 1759 Christian Misch 1760 1766 Johann Friedrich Behmer 1766 1774 Christian Friedrich Misch Sohn von 9 1775 1804 Friedrich Schmidt 1806 1814 Georg Peter Gieseler 1814 1836 Johann Heinrich Blume 1837 1881 Friedrich Wilhelm Mevius 1881 1899 Karl Ernst August Kuhl 1899 1927 Christoph Splittgerber 1928 1929 Karl Kruger 1930 1940 Kurt Koschnik 1940 1945 Heinz PuttkammerSchule BearbeitenBereits im Jahre 1784 gab es in Eventin eine Schule Mitte des 19 Jahrhunderts wurde an der Stelle des vorigen ein neues Schulhaus errichtet das zweiklassig und mit Lehrerwohnungen ausgestattet war Es gab bis 1945 zwei Lehrer die je etwa 50 Kinder unterrichteten Die Namen der letzten deutschen Schulmeister sind Herbert Knoop und Georg Geier Verkehr BearbeitenDas Dorf erreicht man uber die Landstrasse 203 die auch Kustenstrasse genannt von Koslin Koszalin uber Rugenwalde Darlowo nach Stolpmunde Ustka fuhrt 11 Bis zur fruheren Kreisstadt Schlawe Slawno sind es 30 Kilometer bis zum jetzigen Kreissitz Koszalin lediglich 18 Kilometer Bahnstation ist das sieben Kilometer entfernte Skibno Schubben an der Bahnstrecke Stargard Szczecinski Gdansk Literatur BearbeitenErnst Muller Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart 2 Teil Stettin 1912 Ewald Pitzke Eventin In M Vollack Hrsg Der Kreis Schlawe Ein pommersches Heimatbuch 2 Band Die Stadte und Landgemeinden Husum 1989 ISBN 3 88042 337 7 S 884 889 Weblinks BearbeitenEventin beim Heimatkreis Schlawe Ansichten und Modelle der Dorfkirche durch das Biuro Dokumentacji Zabytkow in Stettin englisch polnisch Einzelnachweise Bearbeiten Ludwig Wilhelm Bruggemann Ausfuhrliche Beschreibung des gegenwartigen Zustandes des Koniglich Preussischen Herzogtums Vor und Hinterpommern Teil II Band 2 Stettin 1784 S 859 Nr 9 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Alexander August Mutzell und Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 1 A F Halle 1821 S 356 Ziffer 1507 Topographisch statistisches Handbuch des Preussischen Staats Kraatz Hrsg Berlin 1856 S 151 Preussisches Finanzministerium Die Ergebnisse der Grund und Gebaudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Koslin 9 Kreis Schlawe Berlin 1866 S 10 Nr 57 a b Preussisches Statistisches Landesamt Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung VIII Kreis Schlawe Berlin 1873 S 132 133 Nr 34 Eventin Kreis Schlawe in Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Eventin Kreis Schlawe gemeindeverzeichnis de U Schubert 2021 Die Gemeinde Eventin im ehemaligen Kreis Schlawe in Pommern Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft 2011 Memento des Originals vom 16 Juli 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot gemeinde eventin kreis schlawe de a b Michael Rademacher Schlawe Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Ludwig Bottger Die Bau und Kunstdenkmaler des Regierungs Bezirks Koslin Gesellschaft fur pommersche Geschichte und Altertumskunde Hrsg Band I Heft III Kreis Schlawe Stettin 1892 S 26 30 Strassenkarte Hinterpommern Koslin Stolp Danzig 9 Auflage Hofer Verlag Dietzenbach 2005 ISBN 978 3931 103 14 9 Gmina Sianow Ortsteile Bielkowo Beelkow Dabrowa Damerow Gorzebadz Gohrband Grabowko Neu Martinshagen Iwiecino Eventin Karnieszewice Karnkewitz Kedzierzyn Meyringen Kleszcze Kleist Klos Kluss Maszkowo Maskow Mokre Mocker Osieki Wusseken Ratajki Ratteick Rzepkowo Repkow Sieciemin Zitzmin Sierakowo Slawienskie Zirchow Skibno Schubben Skwierzynka Schwerinsthal Sowno Alt Zowen Sucha Koszalinska Zuchen Szczeglino Steglin Szczeglino Nowe Neu Steglin Wegorzewo Koszalinskie Vangerow Wierciszewo Wandhagen 54 29587 16 276253 15 Koordinaten 54 18 N 16 17 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Iwiecino amp oldid 235783817