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Irritator ist eine Gattung theropoder Dinosaurier Irritator wird zu den Spinosauriden gezahlt einer Gruppe bipeder Dinosaurier mit stark verlangerter Schnauze und geraden Zahnen Das wahrscheinlich bis zu acht Meter lange Tier lebte vor ungefahr 113 bis 100 Millionen Jahren Albium in der unteren Kreidezeit im heutigen Sudamerika IrritatorSkelettrekonstruktion von Irritator challengeriZeitliches AuftretenUnterkreide Albium 1 112 9 bis 100 5 Mio JahreFundorteSantana Formation BrasilienSystematikDinosaurier Dinosauria Echsenbeckensaurier Saurischia TheropodaSpinosauroideaSpinosauridaeIrritatorWissenschaftlicher NameIrritatorMartill et al 1996Von der Typusart und einzigen beschriebenen Art Irritator challengeri wurde bisher nur der etwa 80 Zentimeter lange fossile Schadel im Romualdo Member einem Schichtglied der brasilianischen Santana Formation gefunden Da dieser den Schadeln von Suchomimus und Spinosaurus stark ahnelt nimmt man an dass er wie diese verlangerte Dornfortsatze an den Wirbeln besass Diese Art wird heute allgemein als identisch synonym mit Angaturama limai angesehen der zur selben Zeit am gleichen Ort gelebt hat und von dem nur der vorderste Teil eines Schadels bekannt ist Inhaltsverzeichnis 1 Fossilbeschreibung 1 1 Geschichte und Merkmale des Irritator Fossils 1 2 Angaturama limai Kellner amp Campos 1996 2 Fundlokalitat und Palaookologie 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Rekonstruktion 6 Namensgebung 7 Belege 7 1 Zitierte Belege und Fussnoten 7 2 Literatur 8 WeblinksFossilbeschreibung BearbeitenGeschichte und Merkmale des Irritator Fossils Bearbeiten Irritator wurde 1996 von den Palaontologen Martill Cruickshank Frey Small und Clarke erstmals wissenschaftlich beschrieben Diese Beschreibung basierte auf dem Fund eines Schadels des Holotypus aus der Santana Formation im ostlichen Brasilien im sudlichen Teil des Bundesstaates Ceara im Araripe Becken Er lag im Romualdo Schichtglied das der Unteren Kreidezeit zugeordnet wird Den Fund hatten private Sammler gemacht Diese hatten versucht den fossilen Schadel durch eine gipsahnliche Modelliermasse zu vervollstandigen wodurch die Rekonstruktion durch die Praparatoren sehr aufwendig wurde Uber eine Computertomografie konnte zudem festgestellt werden dass der Schadel kunstlich verlangert wurde indem Teile des Oberkiefers an den Zwischenkiefer Pramaxillare montiert wurden Heute wird das Fossil in der Sammlung des Staatlichen Museums fur Naturkunde in Stuttgart unter der Katalognummer SMNS 58022 aufbewahrt Der Schadel ist fast komplett erhalten und gilt als der vollstandigste Schadelfund eines Spinosauriden Er zeichnet sich vor allem durch seine ungewohnlich lange und gebogene Schnauzenregion aus die seitlich stark komprimiert ist Die Gesamtlange des vollstandigen Schadels wird auf etwa 84 Zentimeter geschatzt Er besitzt einen deutlichen Sagittalkamm der von der Stirn uber das Nasalia bis auf das Pramaxillare verlauft und sich somit uber den gesamten Schadel zieht ein solcher Kamm ist zwar auch bei einigen anderen Dinosauriern zu finden fur die Theropoda ist er jedoch nur selten nachgewiesen Die Nasenlocher sind nach hinten bis fast vor die Augen verschoben und durch die Verschmelzung des Zwischenkiefers zu einem sekundaren Munddach wird die Choane die innere Nasenoffnung nach hinten in Richtung Rachen verlagert Die Zahne weisen eine einzigartige Einbettung der stark verlangerten und geraden Zahne mit konischen Zahnkronen auf die einen mesolingualen Zahnwechsel anzeigt bei dem neue Zahne zwischen die aktuell genutzten Zahne geschoben werden dies wird aufgrund der nahen Verwandtschaft aktuell auch fur Spinosaurus angenommen Dabei weisen die Zahne Langen von 6 bis etwa 40 Millimeter auf Das obere der beiden Schlafenfenster Supratemporalfenster des Schadels ist fast vollstandig reduziert und auch andere Merkmale der Schadelanatomie lassen eine klare Abgrenzung von Irritator von anderen bekannten Gattungen zu Eine Reihe von Merkmalen wie etwa die geringe Anzahl der Oberkieferzahne und deren Form teilt Irritator mit Spinosaurus Viele weitere Merkmale konnen fur ubergeordnete Taxa angenommen aufgrund der haufig fehlenden Schadel jedoch nicht abgesichert werden Im Jahr 2004 wurden ebenfalls in der Santana Formation Teile einer Wirbelsaule bestehend aus drei Kreuz und sechs Schwanzwirbeln gefunden die sich aufgrund des Aufbaus der Wirbelkorper den Spinosauriden zuordnen lassen Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gehoren diese Wirbel ebenfalls zu Irritator da dieser der einzige bislang bekannte Spinosauride der Formation ist 2 Eine Schadelanalyse aus dem Jahr 2023 bei der der Holotyp mittels Computertomographie untersucht wurde kam zu dem Ergebnis dass Irritator seine Unterkieferknochen beim Offnen des Mauls weit spreizen konnte um mit dem breiten Schlund auch grosse Beutetiere in einem Stuck verschlucken zu konnen 3 Angaturama limai Kellner amp Campos 1996 Bearbeiten Angaturama limai aus der gleichen Zeit wie Irritator challengeri wurde im Februar 1996 von Alexander W A Kellner und Diogenes A Campos erstmals ebenfalls auf der Basis eines Fossils aus der Santana Formation beschrieben 4 und wird heute mehrheitlich als Synonym zu Irritator angesehen Einzelne Wissenschaftler nehmen sogar an dass es sich bei den beiden Fossilien um Teile des Schadels desselben Individuums handelt 5 6 Kellner und Campos 2000 sowie Machado und Kellner 2005 vertreten allerdings die Ansicht dass es sich um zwei unterschiedliche Arten handelt und dass Angaturama einen deutlich hoheren und seitlich mehr abgeflachten Schadel hatte als Irritator 7 8 Das Fossil besteht nur aus dem Vorderteil des Schadels der sich dadurch auszeichnet dass er sehr schmal ist und einen pramaxillaren Sagittalkamm tragt Im Pramaxillare war ein abgebrochener Zahn mit teilweise erhaltener Zahnkrone erhalten der dem eines Irritator entspricht insgesamt trug das Pramaxillare 7 Zahne wie aus den Zahnfachern hervorgeht wobei der dritte Zahn der grosste war Das beschriebene Fossil wird heute unter der Nummer USP GP 2T 5 an der Universidade de Sao Paulo verwahrt Es wurde als der erste bekannte Uberrest eines Dinosaurierschadels aus Brasilien beschrieben 4 die Beschreibung von Irritator challengeri erfolgte jedoch zu einem Zeitpunkt als sich die von Angaturama noch im Fachreview befand und stellte damit tatsachlich die erste Dinosaurierbeschreibung aus der Santana Formation da Fur den Fall dass Angaturama und Irritator tatsachlich als Angehorige der gleichen Art angesehen werden ware Irritator challengeri somit der gultige wissenschaftliche Name Prioritatsregel Fundlokalitat und Palaookologie BearbeitenDer genaue Fundort des Irritator Fossils ist unbekannt da der Schadel erst uber Fossilienhandler und sammler der Wissenschaft zugetragen wurde Die Gesteinsmasse welche den Schadel einschloss die Matrix konnte aufgrund lithologischer Merkmale einem Gestein des Romualdo Member der Santana Formation zugeordnet werden bestatigt wurde diese Einordnung durch Mikrofossilien von Muschelkrebsen der Gattung Pattersoncypris sowie Fischschuppen die dem Ichthyodectiden Cladocylus zugeordnet werden konnten Eine Befragung der lokalen Fossilienhandler durch den Erstbeschreiber ergab einen Fundort nahe dem Dorf Buxexe nahe Santana do Cariri an der Flanke des Chapada do Araripe in einer Hohe von etwa 650 m NN Da dort tatsachlich Gestein aus dem Romualdo Member aufgeschlossen ist wird dieser Fundort als sehr wahrscheinlich fur das Fossil angesehen Das Romualdo Member der Santana Formation wird gemeinhin aufgrund der Fischfauna dem Albium und damit dem letzten Abschnitt der Unterkreide zugeordnet wohingegen die haufig zur Biostratigraphie genutzten Muschelkrebse Ostracoda eine Einordnung in das Aptium nahelegen Die Schichten haben entsprechend ein Alter von etwa 110 Millionen Jahren und stammen aus einer Zeit in der die Kontinente Afrika und Sudamerika im nordlichen Teil Brasiliens noch miteinander verbunden waren Der Horizont der Santana Formation in dem beide Fossilien gefunden wurden entstand mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit durch die Sedimentation in einem flachen Binnensee der mit Suss oder Brackwasser gefullt war Bezuglich der Salinitat vermitteln die bisher gemachten Fossilienfunde ein ambivalentes Bild so spricht das Vorhandensein einiger Susswasser Fische fur ein salzfreies oder salzarmes Wasser es wurden jedoch auch Formen gefunden die als typischerweise marin gelten Die gefundenen Insekten sind eher ein Indiz fur Susswasser der Fund der an Salzwasser angepassten Schildkrote Santanachelys gaffneyi wiederum lasst Salzwasser vermuten 9 Die grosste Anerkennung findet daher die Theorie nach der es sich um eine brackige Lagune handelte die mit dem Meer in Verbindung stand Das Klima war tropisch warm und soll dem heutigen Klima in Brasilien weitgehend entsprochen haben Lebensweise Bearbeiten nbsp Rekonstruktion von Baryonyx als FischjagerIrritator challengeri ernahrte sich wie die in grosser Zahl in der Santana Formation gefundenen Flugsaurier wahrscheinlich von Fischen die er in dem ehemals dort gelegenen See jagte Irritator war dabei wahrscheinlich wie die heutigen Krokodile ein Nahrungsgeneralist der neben den Fischen auch alle anderen Tiere frass die er fangen konnte Durch eine fossilisierte Halswirbelsaule eines Flugsauriers mit einem darin steckenden Zahn der Irritator zugeordnet wird gilt als gesichert dass auch Flugsaurier zu seinem Nahrungsspektrum gehorten 10 Ob er diese als aktiver Jager erbeutete oder als Aasfresser tote Tiere frass ist nicht bekannt Auf eine Ernahrung die hauptsachlich auf Fischfang basierte deutet die bei allen Spinosauriden verlangerte und sehr schmale Schnauze mit den relativ gleichformigen spitzen Zahnen hin Es handelt sich dabei um eine Konvergenz zu vielen anderen Tiergruppen die sich im Laufe der Evolution an Fische als Nahrung angepasst haben So findet man diese Ausgestaltung vor allem bei Krokodilen sehr stark ausgepragt etwa beim Ganges und beim Sunda Gavial aber auch bei Walen und vielen ausgestorbenen Meeresreptilien wie den Ichthyosauriern den Mosasauriern und einigen Plesiosauriern nbsp Sunda Gavial Die stark verlangerte Schnauze ist fur den Fischfang optimalDie verlangerten konischen Zahne die keine Sagekanten besitzen eignen sich vor allem zum Zupacken und Festhalten der gesamten Beute und unterscheiden sich dadurch von den Zahnen der Fleischfresser die nach dem Zupacken Teile der Beute abreissen bzw schneiden mussen Weit nach hinten verlagerte Nasenlocher sowie das sekundare Munddach ermoglichen die Atmung auch wenn sich der Grossteil der verlangerten Schnauze unter Wasser befindet oder ein Beutetier festhalt Insbesondere der Sagittalkamm von Irritator ist zudem ein Indiz fur eine ausgepragte Nackenmuskulatur die notwendig ist um die Schnauze gegen den Wasserwiderstand durch das Wasser zu ziehen und den Kopf schnell zuruckzuziehen Sues et al 2002 stellen allerdings heraus dass es keinen Grund gabe anzunehmen dass sich die Spinosauridae vollstandig auf den Fischfang spezialisiert haben Sie betonen vielmehr dass diese Schadelmorphologie eine generalistische Ernahrung die sich vor allem auf kleine Beutetiere fixiert und dabei den Fischfang einschliesst befurwortet und fuhren dabei an dass im Skelett des ebenfalls den Spinosauriden zugeordneten Baryonyx Teile eines jungen Iguanodon also eines landlebenden Pflanzenfressers gefunden wurden Naish et al 2004 teilen diese Annahme auch fur Irritator und stellen dar dass er als Generalist im Kustenbereich sowohl aquatische als auch terrestrische Beutetiere jagte und zudem wahrscheinlich zusatzlich Aas suchte 11 Vor allem bei Irritator sowie bei Suchomimus wird vor allem eine Konvergenz zu den Krokodilen regelmassig diskutiert die bei Suchomimus Krokodilnachahmer sogar namensgebend ist 12 Einzelne Fossilien der Spinosauriden wurden in der Vergangenheit sogar irrtumlich fur Krokodilfossilien gehalten und beschrieben so etwa Baryonyx Fossilien aus Portugal die ursprunglich als Suchosaurus beschrieben und erst 2007 als Baryonyx erkannt wurden 10 Mit Ausnahme des Schadels gibt es allerdings keine Konvergenzen mit Krokodilen im Korperbau der bekannten Spinosauriden sodass eine generelle Anpassung an eine aquatische Lebensweise als wenig wahrscheinlich interpretiert wurde 12 Mehrere aktuellere Studien kommen jedoch zu einem anderen Ergebnis Verschiedene Aspekte wie beispielsweise die Identifikation von Fischen als der wesentliche Anteil der Beutetiere deuten auf eine eng an das Wasser gebundene Lebensweise bei Spinosauriden hin Eine Schadelanalyse aus dem Jahr 2023 zeigte ausserdem dass Irritator beim Verschlingen grosser Beutetiere sein Maul ahnlich wie einige Wasservogel beispielsweise Kormorane Reiher oder Pelikane durch Spreizen der Unterkieferknochen stark verbreitern konnte Irritator hielt den Kopf wohl in einem Winkel von 45 geneigt was ihm ein dreidimensionales Sehen uber die lange Schnauze hinweg ermoglichte Seine Kiefer waren nicht besonders kraftig dafur konnte er in einer hohen Geschwindigkeit zuschnappen 3 Systematik BearbeitenIrritator challengeri wurde von seinen Erstbeschreibern 1996 in die Maniraptora innerhalb der Tetanurae eingeordnet Hier sollten sie eine eigene Familie Irritatoridae innerhalb der Bullatosauria sein Angaturama wurde dagegen in die Spinosauridae als neue Gattung eingeordnet und im gleichen Jahr ordnete Kellner auch Irritator in diese Familie ein 13 Diese Einordnung ubernahmen Sues et al 2002 ebenfalls fur die mittlerweile als Synonyme erkannten Fossilien sodass sie heute als allgemein akzeptiert angesehen wird nbsp Lebendrekonstruktion von Suchomimus tenerensisPaul Sereno et al stellten 1998 bei der Erstbeschreibung von Suchomimus tenerensis einen phylogenetischen Stammbaum der Spinosauridae dar der diese in die zwei Unterfamilien Spinosaurinae und Baryonychinae aufteilte und Irritator als Schwesterart der Gattung Spinosaurus definierte 6 Bestatigt wurde diese Darstellung von dal Sasso et al 2006 14 Demnach bilden Suchomimus und Baryonyx dessen einziger Vertreter Baronyx walkeri 1986 aus England beschrieben wurde 15 zusammen die Baryonychinae wahrend Irritator und Spinosaurus als Spinosaurinae diesen gegenubergestellt wurden Sasso et al fugen den Baryonychinae zudem den 1998 beschriebenen Cristatusaurus lapparenti 16 hinzu der in der ursprunglichen Darstellung von Sereno et al noch nicht beschrieben war Als Schwestergruppe der gesamten Spinosauridae werden die Torvosauridae mit den Gattungen Torvosaurus und Eustreptospondylus benannt die jedoch heute den Megalosauridae zugeschlagen werden 17 Spinosauridae Spinosaurinae Spinosaurus Irritator Baryonychinae Baryonyx SuchomimusVorlage Klade Wartung StyleBegrundet wird dieser Stammbaum vor allem durch Merkmale der Schadelmorphologie da dieser Teil des Skeletts bei den meisten Arten zumindest teilweise vorhanden ist Die Spinosauroidea werden primar durch die Ausbildung der kraftigen Vordergliedmassen mit einer sichelartigen Daumenkralle begrundet Die als Spezialisierung auf den Fischfang erfolgte Verlangerung der Schnauzenregion durch eine parallele Verlangerung sowohl des Maxillare wie auch des Pramaxillare die spezifische Ausgestaltung der Nasenhohle sowie die Bildung eines sekundaren Munddaches sind sehr gewichtige eigenstandige Merkmale Apomorphien die die Monophylie der Spinosauridae absichern Hier werden zudem Merkmale angefuhrt wie die weit nach hinten verlagerten Nasenlocher und die konischen Zahne ein kleines postnasales Schadelfenster und die spezifische Ausgestaltung des Hirnschadels der im Vergleich mit anderen Theropoden relativ kurz dafur aber tief ausgebildet ist Bei den Spinosaurinae kam es zu einer Reduktion der Anzahl der pramaxillaren und maxillaren Zahne mit einer damit einhergehenden Vergrosserung der Zahnabstande sowie einer fast geraden Ausbildung der Zahne die sowohl bei Irritator als auch bei Spinosaurus vorhanden ist Spinosaurus wird gegenuber Irritator hauptsachlich uber die starke Vergrosserung der Dornfortsatze der Wirbelsaule und das dadurch gebildete Ruckensegel begrundet 6 wie diese beim Irritator ausgesehen haben ist allerdings nicht bekannt Rekonstruktion BearbeitenObwohl von Irritator auch nach Zusammenfugen der beiden bekannten Fossilien nur ein Schadel vorhanden ist ist eine relativ realistische Rekonstruktion des gesamten Tieres moglich Die Palaontologen profitieren in diesem Fall stark von den Arten die in die nahere Verwandtschaft des Irritator eingeordnet werden und von denen sehr vollstandige Skelette existieren oder existiert haben das in Munchen aufbewahrte Skelett von Spinosaurus wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort Uber einen Merkmalsvergleich konnen viele Merkmale bei Irritator als Plesiomorphien also bereits in der gemeinsamen Stammart vorhandene Merkmale vorausgesetzt werden darunter vor allem die Haltung und Gestaltung der Gliedmassen sowie der allgemeine Korperbau und die Korperhaltung Da beispielsweise alle fossilen Theropoda biped und landlebend waren und dies auch fur alle anderen Arten Spinosauroidea zutrifft kann man diese Merkmale auch fur den Irritator annehmen es ist extrem unwahrscheinlich dass Irritator apomorph diese sehr zentralen Merkmale in stark abgewandelter Form ausgebildet hat Entsprechend kann man fast alle Merkmale die die nahe verwandten Arten Baryonyx Spinosaurus und Suchomimus gemeinsam haben auch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit als bei Irritator existent voraussetzen dadurch ist eine Grundrekonstruktion moglich Nicht moglich ist dagegen beispielsweise die gesicherte Annahme eines Ruckensegels das nur fur Spinosaurus nachgewiesen ist da jedoch auch Suchomimus stark verlangerte Dornfortsatze hatte ist zumindest dieses Merkmal fur Irritator auch anzunehmen Namensgebung BearbeitenMartill et al beschrieben in ihrem 1996 erschienenen Beitrag sowohl die Gattung als auch die bislang einzige bekannte Art innerhalb der Gattung Die Namensgebung der Gattung Irritator wurde von den Autoren mit der Irritation begrundet die sie empfanden als sie die kunstliche Verlangerung der Schnauze des Fossils bemerkten 18 Namensgebend fur die Art war der fiktive Professor Challenger in Sir Arthur Conan Doyles Roman Die vergessene Welt The Lost World 19 wodurch Irritator als zweite Art neben dem Flugsaurier Arthurdactylus conandoylei der ebenfalls in der Santana Formation gefunden wurde in seiner Benennung auf Conan Doyle hinweist Angaturama wurde von Kellner und Campos fur die Benennung des von ihnen beschriebenen Fossils gewahlt weil das Wort in der Sprache der Tupi fur edel steht Das Epitheton limai ist eine Wurdigung der Arbeit des brasilianischen Palaontologen Murilo Rodolfo de Lima der das Fossil gefunden und den Erstbeschreibern ubergeben hat Belege BearbeitenZitierte Belege und Fussnoten Bearbeiten Die Informationen dieses Artikels entstammen zum grossten Teil den unter Literatur angegebenen Quellen daruber hinaus werden folgende Veroffentlichungen zitiert Gregory S Paul The Princeton Field Guide To Dinosaurs Princeton University Press Princeton NJ 2010 ISBN 978 0 691 13720 9 S 88 Online Jonathas de Souza Bittencourt Alexander W A Kellner On a sequence of sacrocaudal theropod dinosaur vertebrae from the Lower Cretaceous Santana Formation Northeastern Brazil In Arquivos do Museu Nacional Rio de Janeiro Bd 62 Nr 3 2004 ISSN 0365 4508 S 309 320 Abstract Memento vom 2 August 2012 im Webarchiv archive today a b Marco Schade Oliver W M Rauhut Christian Foth Olof Moleman Serjoscha W Evers A reappraisal of the cranial and mandibular osteology of the spinosaurid Irritator challengeri Dinosauria Theropoda In Palaeontologia Electronica Band 26 Nr 2 10 Mai 2023 ISSN 1094 8074 S 1 116 doi 10 26879 1242 palaeo electronica org abgerufen am 25 Mai 2023 a b Alexander W A Kellner Diogenes A Campos First Early Cretaceous theropod dinosaur from Brazil with comments on Spirosauridae In Neues Jahrbuch fur Geologie und Palaontologie Abhandlungen Bd 199 1996 ISSN 0077 7749 S 151 166 Alan J Charig Angela C Milner Baryonyx walkeri a fish eating dinosaur from the Wealden of Surrey In Bulletin of the British Museum Natural History Geology Series Bd 53 Nr 1 1987 ISSN 0007 1471 S 11 70 Digitalisat a b c Paul C Sereno Allison L Beck Didier B Dutheil Boubacar Gado Hans C E Larsson Gabrielle H Lyon Jonathan D Marcot Oliver W M Rauhut Rudyard W Sadleir Christian A Sidor David D Varricchio Gregory P Wilson Jeffrey A Wilson A Long Snouted Predatory Dinosaur from Africa and the Evolution of Spinosaurids In Science Bd 282 Nr 5392 13 November 1998 S 1298 1302 doi 10 1126 science 282 5392 1298 Volltext PDF 393 kB Alexander W A Kellner Diogenes A Campos Brief Review of Dinosaur Studies and Perspectives in Brazil In Anais da Academia Brasileira de Ciencias Bd 72 Nr 4 2000 ISSN 0001 3765 S 509 538 Volltext PDF 988 kB Elaine Batista Machado Alexander W A Kellner Notas Sobre Spinosauridae Theropoda Dinosauria In Anuario do Instituto de Geociencias Bd 28 Nr 1 2005 ISSN 0101 9759 S 158 173 Volltext PDF 375 kB Memento vom 6 Juli 2011 im Internet Archive Ren Hirayama Oldest known sea turtle In Nature Bd 392 Nr 6677 1998 S 705 708 doi 10 1038 33669 a b Eric Buffetaut The spinosaurid dinosaur Baryonyx Saurischia Theropoda in the Early Cretaceous of Portugal In Geological Magazine Bd 144 Nr 6 2007 ISSN 0016 7568 S 1021 1025 doi 10 1017 S0016756807003883 Darren Naish David M Martill Eberhard Frey Ecology Systematics and Biogeographical Relationships of Dinosaurs Including a New Theropod from the Santana Formation Albian Early Cretaceous of Brazil In Historical Biology Bd 16 Nr 2 2004 S 57 70 doi 10 1080 08912960410001674200 a b Thomas R Holtz Jr Spinosaurs as Crocodile Mimics In Science Bd 282 Nr 5392 13 November 1998 S 1276 1277 doi 10 1126 science 282 5392 1276 Alexander W A Kellner Remarks on Brazilian dinosaurs In Memoirs of the Queensland Museum Bd 39 Nr 3 1996 ISSN 0079 8835 S 611 626 Cristiano Dal Sasso Simone Maganuco Eric Buffetaut Marco A Mendez New information on the skull of the enigmatic theropodSpinosaurus with remarks on its sizes and affinities In Journal of Vertebrate Paleontology Bd 25 Nr 4 2005 S 888 896 doi 10 1671 0272 4634 2005 025 0888 NIOTSO 2 0 CO 2 Alan J Charig Angela C Milner Baryonyx a remarkable new theropod dinosaur In Nature Bd 324 Nr 6095 1986 S 359 361 doi 10 1038 324359a0 Philippe Taquet Dale A Russell New data on spinosaurid dinosaurs from the Early Cretaceous of the Sahara In Comptes Rendus de l Academie des Sciences Series IIA Earth and Planetary Science Bd 327 Nr 5 1998 S 347 353 doi 10 1016 S1251 8050 98 80054 2 David B Weishampel Peter Dodson Halszka Osmolska Hrsg The Dinosauria 2nd edition University of California Press Berkeley CA u a 2004 ISBN 0 520 24209 2 from irritation the feeling the authors felt understated here when discovering that the snout had been artificially elongated Zitat Martill et al 1996 from Prof Challenger the ficticious hero and dinosaur discoverer of Sir Arthur Conan Doyle s Lost World Zitat Martill et al 1996 Literatur Bearbeiten David M Martill Arthur R I Cruickshank Eberhard Frey P G Small M Clarke A new crested maniraptoran dinosaur from the Santana Formation Lower Cretaceous of Brazil In Journal of the Geological Society Bd 153 Nr 1 1996 ISSN 0016 7649 S 5 8 doi 10 1144 gsjgs 153 1 0005 Hans Dieter Sues Eberhard Frey David M Martill Diane M Scott Irritator challengeri a spinosaurid Dinosauria Theropoda from the Lower Cretaceous of Brazil In Journal of Vertebrate Paleontology Bd 22 Nr 3 2002 ISSN 0272 4634 S 535 547 doi 10 1671 0272 4634 2002 022 0535 ICASDT 2 0 CO 2 Marco Schade Oliver W M Rauhut Christian Foth Olof Moleman amp Serjoscha W Evers A reappraisal of the cranial and mandibular osteology of the spinosaurid Irritator challengeri Dinosauria Theropoda In Palaeontologia Electronica 2023 Artikel 26 2 a17 doi 10 26879 1242 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Irritator Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Dieser Artikel wurde am 10 November 2007 in dieser Version in 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