www.wikidata.de-de.nina.az
Das Kollegiatstift St Andreas war ein Kollegiatstift auf dem Domberg in Freising Domannexstift 1 Die Gebaude des Stifts lagen auf dem westlichen Teil des Dombergs westlich der Furstbischoflichen Residenz Die Stiftskirche war nach dem Dom die zweitgrosste Kirche von Freising zum Stift gehorten auch acht Pfarreien mit 30 Filialen Die Andreaskirche rechts neben dem Dom und der Residenz nach einem Kupferstich von Michael Wening Die Stiftskirche auf einem Kupferstich in der Topographia Germaniae des Matthaeus Merian 1642 oben die linke Kirche unten die rechte Kirche auf dem Domberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Personen 2 1 Reihe der Propste 2 2 Bekannte Kanoniker 3 Gebaude 3 1 Stiftskirche 3 2 Martinskapelle 4 Quellen 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSchon im 8 Jahrhundert gab es an dieser Stelle ein Stift Dieses trug den Namen Hugibertsmunster und wurde vor 720 durch Hugibert einem Priester als Sippenklosterstiftung gegrundet Um das Jahr 770 gab es eine Schenkung an das Monasterium Hukiperthi und die Kirche St Andreas Wahrend das Benediktinerkloster vermutlich das 10 Jahrhundert nicht uberdauerte bestand die dem Apostel Andreas geweihte Kirche weiter Das Stift St Andreas wurde vor 1062 von Bischof Ellenhard gegrundet Ein schriftliches Dokument vom 24 Oktober 1062 existiert in Form einer Schenkungsurkunde von Heinrich IV in der einige Fiskalguter in Pirano und Cittanova in Istrien an das Stift ubertragen wurden Die von Ellenhard an das Stift ubertragenen Guter entnahm er den Bischofsgutern und seinen elterlichen Erbgutern bei Meran Zum Stift gehorte auch die gleichnamige Pfarrei bis zur Sakularisation eine der drei Pfarreien in Freising neben St Veit am Osthang des Weihenstephaner Berges und St Georg mitten in der Stadt Die Pfarrei St Andreas umfasste ausser dem Domberg nur noch den Bereich Am Worth und einige Hauser vor dem Munchner Tor Die Hauptaufgabe der anfangs 21 Kanoniker von St Andreas lag in der Assistenz der Liturgie im Freisinger Dom Im Laufe der Zeit sank die Zahl der Kanoniker Im Jahre 1601 hatte das Stift noch 18 Mitglieder und ab dem 17 Jahrhundert nur noch zwolf nbsp Korbinian und Nonnosushof Ehemalige Chorherrenhofe von St AndreasDas Stift wurde am 27 November 1802 im Zuge der Sakularisation aufgehoben Zum Jahresende 1803 wurden alle zugehorigen Kirchen versperrt Die Einrichtungsgegenstande wurden versteigert und am 23 Dezember 1803 ordnete Kurfurst Maximilian IV Joseph den Abbruch der Gebaude an Die Pfarrei St Andreas wurde in die Pfarrei St Georg eingegliedert Auf dem Gelande des Propsteihofes wurde spater unter Nutzung dessen Bausubstanz das Erzbischofliches Knabenseminar erbaut in dem heute das Diozesanmuseum Freising seinen Sitz hat Auch der Andreasbrunnen von 1697 erinnert an das Stift Daneben sind noch einige Herrenhofe der Kanoniker erhalten Erhalten ist auch das freistehende Gebaude sudwestlich des Diozesanmuseums das ehemalige Archiv von St Andra Personen Bearbeiten nbsp Gedenkstein fur Placidus von Camerloher am DiozesanmuseumEiner der ersten Kanoniker war Batho von Freising Den Bischofen wurde die Propstwurde zuerkannt um ihre Reisetatigkeit mit den mit dieser Wurde verbundenen Pfrunden zu unterstutzen Ob sie ihrer Propstwurde in Freising jedoch nachkamen ist unbekannt Reihe der Propste Bearbeiten Quelle 2 Rudolph 1104 Gottfried um 1125 1129 Wichmann 1129 1147 Otto von Moosen 1147 1165 Heinrich I 1168 1170 Conrad I Wittelzhofer 1180 1198 Heinrich II 1206 1220 Friedrich von Schwabing 1224 1267 Emicho von Alzey 1267 1277 Gerhard von Alzey 1283 1312 Conrad II von Ehrenfels 1312 1341 Wernher 1345 1346 Conrad III von Schaumberg 1349 Ulrich I von Massenhausen 1354 1369 Conrad IV von Grunertshofen 1369 1390 Hermann von Pillefeld 1392 1298 Georg I von Aresing 1405 1407 Hildebrand von Kammer 1408 1409 Johann I Durlacher 1410 1415 Heinrich III Fleckel 1415 1418 Johann II Turndl 1421 1431 Heinrich IV Fleckel 1433 1436 Georg II von Egling 1436 1437 Ulrich II von Nussdorf 1440 1444 Diepold Aichberger 1445 1447 Johann III Simonis 1447 1461 Paul Neumaier 1462 1471 Heinrich Baruther 1471 1481 Conrad V Kranz 1484 1485 Markus Hornlein 1486 1517 Matthaus Hornlein 1517 1535 Hieronymus Busilidius 1535 1558 Otto von Waldburg 1558 Johann IV Pfister 1560 1562 Ludwig Schrenk 1583 1608 Johann V Baptist Rembold 1608 Rupert Auer 1621 Melchior Klesl 1627 1630 Ernst Adalbert von Harrach 1630 1667 Andreas Hulling 1668 1670 Andreas Graf von Lanterini 1670 1707 Alexander Clemens von Scarlatti 1707 1725 Christoph Ignaz Franz Benno von Eckher 1725 1770 Josef Dominik von Taufkirchen 1770 1772 Ernest Johann Nepomuk von Herberstein 1772 1788 Franz Josef von Stengel 1788 Ludwig Adam Graf von Ezdorf 1789 1802 Domkapitular in Freising und Regensburg Probst zu St Emmeram in Spalt Grosskreuz des St Michaels Ordens Furstlich freisingscher Hofkastner 3 Bekannte Kanoniker Bearbeiten Klemens Alois Baader Theologe Placidus von Camerloher Joseph Jakob von Heckenstaller Philipp Franz Lindmayr um 1719 Diozesanvisitator Grunder des Peterspakts der spateren Bruderschaft an der Peterkapelle 4 Johann Baptist Spangher Dr theol Passauischer und freisingscher wirklicher geistlicher Rat Domkustos 1753 5 Konrad Wilbrecht um 1378 6 auch Pfarrer in St Peter Munchen Gebaude BearbeitenStiftskirche Bearbeiten Die Stiftskirche St Andreas war eine romanische Basilika mit drei Kirchenschiffen Insgesamt befanden sich im Innenraum zehn Altare Ab 1756 wurde die Kirche von Johann Baptist Zimmermann Stuck Franz Xaver Wunderer Fresken und Ignaz Gunther neu ausgestattet Zuvor waren Gemalde von Hans von Aachen Peter Candid Joachim Sandrart Johann Sebastian Degler Andreas Wolff und Franz Joseph Lederer Teil der Ausstattung Aus gotischer Zeit stammten unter anderem Teile des Chorgestuhls und lebensgrosse Apostelfiguren Im Zuge der Sakularisation wurde die Kirche am 31 Dezember 1802 geschlossen und spater abgerissen Der Hochaltar von Ignaz Gunther kam nach Partenkirchen und verbrannte dort im Jahr 1865 Martinskapelle Bearbeiten Die Kapelle wurde nach dem Brand 1159 erbaut bei dem alle Gebaude auf dem Domberg zerstort wurden Der Ziegelbau war 12 m lang und 8 m breit mit einer nach Osten gerichteten Apsis Innerhalb des Stiftes diente die Kapelle als Friedhofs und Pfarrkirche Im Zuge der Sakularisation wurde die Kapelle profaniert und fur die Aufbewahrung der Feuerwehrgeratschaften verwendet Dafur wurde in die Westseite ein neues grosseres Tor gebrochen und der Sudeingang vermauert Ab Mitte des 19 Jahrhunderts diente der Raum als Vorlaufer des heutigen Diozesanmuseums Dort wurden die gesammelten Kunstwerke des Priesterseminars ausgestellt bevor diese Ausstellung in den sudlichen Domturm verlegt wurde Letztendlich wurde das Gebaude als Lagerraum fur Kartoffeln und Kraut genutzt Beim Bau eines Erweiterungsbaus des Priesterseminars heute Kardinal Dopfner Hauses ab 1900 wurde auf die Kapelle noch Rucksicht genommen 1959 wurde sie jedoch beim Neubau des Erweiterungsbaus trotz Protesten von mehreren Seiten abgerissen 7 Quellen BearbeitenSigmund Benker Marianne Baumann Engels Freising 1250 Jahre Geistliche Stadt Ausstellung im Diozesanmuseum und in den historischen Raumen des Dombergs in Freising 10 Juni bis 19 November 1989 Wewel Verlag Munchen 1989 ISBN 3 87904 162 8 S 135 ff Historischer Atlas von Bayern Altbayern Reihe I Heft 33 Hochstift Freising Komm fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1974 S 162 ff digitale sammlungen de Freising St Andra Hugibertsmunster Basisdaten und Geschichte Christine Riedl Valder Eines der bedeutendsten Stifte Altbayerns in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte Frank G Hirschmann Domannexstifte In Historisches Lexikon Bayerns Abgerufen am 1 Januar 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Frank G Hirschmann Artikel Domannexstifte in Historisches Lexikon Bayerns online verfugbar Michael Hartig Die oberbayerischen Stifte Band II Die Pramonstratenserstifte die Kloster Altomunster und Altenhohenau die Collegiatstifte der Deutsch und der Malteserorden die nachmittelalterlichen beguterten Orden und Stifte Verlag vorm G J Manz Munchen 1935 DNB 560552157 S 59 1 Artikel zur ehem Peterskapelle Schematismus des Bistums Passau S 15 Felix Joseph Lipowsky Urgeschichten von Munchen Mit Schriften des Franz Storno Band 2 Munchen 1815 S 149 Spalte 1 Bericht im Freisinger Magazin Fink uber den Abriss der Martinskapelle Memento des Originals vom 4 Mai 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www fink magazin de Ausgabe 09 2009 Oktober S 12 13 PDF 7 8 MB Kirchen in Freising Altottinger Kapelle St Andra St Benedikt Pfarrkirche Christi Himmelfahrt Franziskuskapelle Attaching St Erhard Attaching Stadtpfarrkirche St Georg St Georg Sunzhausen Heiliggeistspital St Jakob Votting St Johannes St Johannes der Taufer St Klara St Korbinian St Lantpert St Laurentius Haindlfing Dom St Maria und St Korbinian St Maria The Chapel of Mary s Mantle St Michael Tuntenhausen St Peter und Paul St Peter und Paul Achering Kapelle Pellhausen Peterskapelle St Ulrich Hohenbachern St Ulrich Pulling St Valentin Altenhausen St Veit Wieskirche Kirche nicht mehr vorhanden 48 398978 11 74402 Koordinaten 48 23 56 3 N 11 44 38 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Andra Freising amp oldid 229792139