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Der Domberg zu Freising ist eine nordlich der Isar gelegene knapp 30 Meter hohe 1 Erhebung die ein weithin sichtbares Wahrzeichen Freisings bildet Den Mittelpunkt bildet der Freisinger Dom oder genau bezeichnet Dom St Maria und St Korbinian in Freising Den westlichen Abschluss des Domhofes bildet die ehemalige Furstbischofliche Residenz der Freisinger Furstbischofe bis 1802 jetzt Kardinal Dopfner Haus Domberg Freising von SudenDomberg im Winter von NordostenUbersichtskarte des Dombergs Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bebauung 4 Nicht mehr bestehende Gebaude 5 Verkehr 6 Garten 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksLage Bearbeiten nbsp Innenhof des Dombergs mit Sicht auf den Freisinger Dom Hauptportal nbsp Sud und Nordansicht des Dombergs um 1642 nbsp Ostliches Domtor Agilolfenturm 1479 nbsp Ehem Furstbischofliche Residenz heute Kardinal Dopfner Haus im Kern 14 Jh nbsp Furstengang zwischen Furstbischoflicher Residenz und Freisinger Dom nbsp Diozesanmuseum Freising mit Andreasbrunnen im Vordergrund 1697 nbsp Das Dom Gymnasium nbsp Freising von OstenDer Domberg und die Altstadt die spater entstandene Burgerstadt bilden den historischen Stadtkern von Freising Die tiefer gelegene Altstadt grenzt im Norden und Westen an Die einzigen beiden Zugange zum Domberg sind durch die Altstadt von Osten her das Agilolfingertor und von Westen der Kanzlerbogen Der Sudhang des Berges bildet die Grenze zwischen Donau Isar Hugelland westlicher Teil des unterbayerischen Hugellandes und der Munchner Schotterebene Der Domberg steht jedoch isoliert von anderen Hugeln und wird sowohl im Suden als auch im Norden von Flussarmen der Moosach umflossen Wenige hundert Meter westlich erhebt sich der Weihenstephaner Berg Auf der Sudseite befinden sich zwei Aussichtsterrassen das Belvedere aus der Barockzeit und die tiefer liegende neue Terrasse auf der Tiefgarage Es gibt einen Ausblick in Richtung Erdinger Moos mit dem dort liegenden Flughafen Munchen Bei guter Sicht reicht vom Belvedere der Blick uber die Munchner Schotterebene bis nach Munchen und in die Alpen bei Fohn Sicht auf die nordliche Alpenkette von den Berchtesgadener Alpen bis zu den Allgauer Alpen Geschichte Bearbeiten Hauptartikel Geschichte der Stadt Freising und Freisinger Dom Geschichte Die altesten Spuren menschlicher Besiedelung verweisen auf die spate Linearbandkeramik ca um 5 000 v Chr und stammen von den Ausgrabungen einer privaten Grabungsfirma im Auftrag des Diozesanmuseums Freising auf dem Domberg im Jahr 2019 20 2 Bereits 1976 wurden bei fruheren Ausgrabungen Keramik und Hornsteingerate zu Tage gefordert die der jungneolithischen Munchshofener Kultur zugeordnet wurden Weitere Zeugnisse geben umfangreiche Funde aus der fruhen Bronzezeit und der Urnenfelderzeit Eine kontinuierliche Besiedlung ist bisher zwar nicht zweifelsfrei belegt wegen der exponierten landschaftlichen Lage des Dombergs aber hochstwahrscheinlich Der Domberg ist jedenfalls die Keimzelle des heutigen Freisings und dominierte uber Jahrhunderte die Stadt Auf dem agilolfingischen Burgberg grundete der hl Korbinian 739 das Bistum und spatere Hochstift Freising Am 5 April 1159 fiel die Bebauung des Dombergs und Teile der Stadt einem verheerenden Stadtbrand zum Opfer Auf Grund der uber Jahrhunderte auf dem Domberg existierenden Domschulen Scriptorien Bibliotheken und anderen Bildungseinrichtungen war der Berg das kulturelle kunstlerische und religiose Zentrum Altbayerns Vermutlich ab dem 12 Jahrhundert laut Karl Meichelbeck trug der Berg den Beinamen mons doctus lat Berg der Gelehrsamkeit Diese Epoche endete zunachst mit der Sakularisation in deren Folge alle Einrichtungen geschlossen wurden 3 Um die Stadt Freising fur die schweren Verluste der Sakularisation zu entschadigen grundete Ludwig I 1826 das Priesterseminar im Gebaude der ehemaligen Residenz das konigliche Lyceum ab 1923 philosophisch theologische Hochschule und ein Knabenseminar Das Dom Gymnasium Freising wurde im Jahre 1828 als konigliche Studienanstalt gegrundet Seit 1964 gab es Geruchte uber die Verlegung des Priesterseminars nach Munchen und die damit verbundene Schliessung der Hochschule Das Priesterseminar wurde 1968 nach Munchen verlegt und die Hochschule 1969 offiziell geschlossen Ihre Lehrstuhle wurden an die Universitat Munchen verlegt Ganz im Westen des Dombergs auf dem Gelande des ehemaligen Andreasstiftes befindet sich heute im Gebaude des fruheren Knabenseminars das Diozesanmuseum Freising 4 Heute existieren nur noch das Dom Gymnasium und das Bildungszentrum Kardinal Dopfner Haus Mit der Sakularisation in Bayern endete auch die Geschichte des Dombergs als Zentrum eines Bistums 1821 wurde der Bischofsstuhl nach einigen Jahren der Sedisvakanz nach Munchen verlegt und das Erzbistum Munchen und Freising gegrundet Seit 1972 ist Freising Sitz eines Regionalbischofs Bebauung BearbeitenDomberg 1 Ehemaliger Domherrenhof am Schoneck jetzt Forstamt im Kern 15 Jahrhundert 1838 um zwei Geschosse gekurzt Domberg 2 2 a Torturm des Osttores des Dombergs Agilolfenturm mit Zinnengiebel 1479 80 errichtet 1954 55 umgebaut und erweitert Domberg 3 5 Dom Gymnasium Hier standen das ehemalige Philippsschloss das 1534 37 als Altersruhesitz fur Bischof Philipp von der Pfalz erbaut worden war und zwei Domherrenhofe Waldkirch Lehrbach Spater wurde das Schloss als Brauerei und Berufsschule genutzt Zwischen 1919 und 1930 erster Sitz der Pallottiner in Freising und nach dem Zweiten Weltkrieg Nutzung als Wohngebaude 1975 mussten das noch weitgehend erhaltene Renaissanceschloss und die Domherrenhofe einem Neubau des Domgymnasiums weichen der sich in den Baumassen und der Sudfassade an die alten Verhaltnisse anlehnt Damit verschwand einer der bedeutendsten Renaissancebauten Freisings 5 Domberg 7 Sog Kanzlerbogen Westtor des Dombergs dreigeschossig mit gewolbter Durchfahrt um 1720 von Dominik Glasl neu erbaut ab 1764 Wohnhaus des furstbischoflichen Kanzlers Domberg 9 11 Ehem Herrnhofe des Stiftes St Andreas Doppelhaus mit Walmdach und reicher Putzgliederung um 1670 neu erbaut reduziert mit Nebengebauden im 18 Jahrhundert erweitert Domberg 13 Ehem Herrnhof des Stiftes St Andreas sog Molitorhof zweigeschossiges Giebelhaus mit gittergeschlossenem Vorhof erbaut 1737 Domberg 14 Ehem Hofwagenremise jetzt Baustadel stattlicher Satteldachbau mit Hochfahrt 1672 von Jodok Moosbrugger erbaut Domberg 15 17 Hiendlhof zweiflugeliger Chorherrenhof des 18 Jahrhunderts mit Stuckdecken Domberg 16 Ehem Dompropstei jetzt Wohnhaus stattlicher dreigeschossiger Bau mit Schopfwalmdach im Kern 16 Jahrhundert Domberg 19 Rest der Fassade und des Dachstuhls des Spangerhofs ehem Chorherrenhaus 17 18 Jahrhundert mit alterem Kern Domberg 20 Ehem domkapitelisches Syndikatshaus mit steilem Satteldach und Aufzugsgaube im Kern 18 Jahrhundert 1986 87 zum Vermessungsamt umgebaut Domberg 21 Ehem Erzbischofliches Knabenseminar Vierflugelbau um Lichthof im Rundbogenstil 1868 1870 von Matthias Berger seit 1974 Diozesanmuseum Domberg 22 24 Ehem Domdechantei Baugruppe mit Ostturm und barocker Hauskapelle im Kern Ende 17 Jahrhundert 1984 86 Umbau zum Amtsgericht Freising Domberg 23 Ehem Archivbau von St Andreas dreigeschossiger Pavillonbau 17 Jahrhundert Domberg 26 26 a 26 b Lerchenfeldhof barocker Domherrenhof in drei Flugeln um Innenhof mit Stuckdecken 18 Jahrhundert Garten mit Gitter von 1788 Domberg 27 Ehem Furstbischofliche Residenz jetzt Kardinal Dopfner Haus im Kern 14 Jahrhundert mit Arkaden im Hof 1519 von Stefan Rottaler 1607 22 umgebaut 1617 21 Hauskapelle im Nordostturm eingerichtet stuckiert Domberg 28 St Benedikt am Ostflugel des Kreuzgangs dreischiffige Basilika steil proportioniert ab 1347 Glasgemalde Anfang 15 Jahrhundert 1716 durch Nikolaus Liechtenfurtner stuckiert mit Ausst Domberg 29 Kath Filialkirche St Johannes dreischiffige Basilika 1319 21 neu erbaut wohl an der Stelle der ehem Taufkirche mit Ausstattung uber dem sudlichen Seitenschiff der Furstengang siehe Domberg 27 Domberg 30 Dombibliothek Freising im 1 Obergeschoss des um 1440 errichteten Kapitelhauses 1732 34 neu erbaut mit Ausstattung Domberg 32 Kath Domkirche Maria Geburt und St Korbinian dreischiffige romanische Basilika mit Krypta nach Brand 1159 uber Resten des Vorgangers neu erbaut 1205 geweiht Westwerk Ende 14 Jahrhundert erneuert die heutige Innenausstattung stammt von den Gebrudern Asam Domberg 34 Domsakristei in zwei Geschossen untere Sakristei zweischiffig mit Rotmarmorsaulen 15 Jahrhundert Obergeschoss 17 Jahrhundert Domberg 38 40 Ehem Marstall und furstbischofliche Galerie im Obergeschoss 1670 71 von Johann und Jodok Moosbrugger 1877 aufgestockt spater Dom Gymnasium und Philosophisch theologische Hochschule Freising jetzt Dombibliothek Domberg 42 Ehem furstbischofliches Beamtenwohnhaus mit Zeltdach 18 Jahrhundert um 2000 stark erneuert Andreasbrunnen achteckiges Becken aus Untersberger Marmor einem Kalkstein aus Osterreich und Brunnenstock mit Andreas am Kreuz bez 1697 Denkmal in Form einer gotischen Fiale fur Veit Arnpeck Rupprecht von Freising und Joachim Haberstock bez Einsele Mitte 19 Jahrhundert Saulenvase 18 Jahrhundert bei der Benediktuskirche Kruzifix 1867 mit Inschrift fur die 1803 abgebrochene Peterskapelle Denkmal fur Otto von Freising Bischof und Geschichtsschreiber 1858 von Karl Zumbusch The Chapel of Mary s Mantle 2023 erbaute Kapelle neben dem DiozesanmuseumVon Sommer 2018 bis voraussichtlich 2023 finden auf dem Domberg im Auftrag der Erzdiozese umfangreiche Umbauarbeiten statt Fur die insgesamt 30 Einzelmassnahmen sind Kosten in Hohe von 215 Millionen Euro veranschlagt 6 Nicht mehr bestehende Gebaude BearbeitenPeterskapelle Stiftskirche St Andreas Romanik und Neuausstattung im Barock Martinskapelle Romanik Philippsschloss Renaissance Verkehr BearbeitenVon Osten her fuhrt eine enge Strasse auf den Berg hinauf Vom Fusspunkt der Strasse fuhrt auch eine Treppe auf den Berg hinauf die unterhalb des Amtsgerichts endet Die westliche Zufahrt ist wesentlich steiler und daher normalerweise fur den motorisierten Verkehr gesperrt Vom Suden her fuhren keine offentlichen Wege auf den Domberg Am Sudhang befindet sich eine Tiefgarage die durch den Domhof erreichbar ist Auf ihr befindet sich eine der beiden Aussichtsterrassen Garten BearbeitenDer Sudhang des Dombergs wurde als Hofgarten genutzt Neben Obst Gemuse und Krautern wurde hier bis in die erste Halfte des 18 Jahrhunderts Wein angebaut Der Weinanbau wurde vermutlich infolge der kleinen Eiszeit eingestellt Infolge der Sakularisation und der Verlegung des Bischofssitzes nach Munchen 1821 verlor der Hofgarten seine Hauptabnehmer Er wurde jedoch ab 1826 zur Versorgung des Priesterseminars genutzt Nachdem dieses 1968 auch nach Munchen gegangen war blieb der Garten grosstenteils ungenutzt Erst in den letzten Jahren werden die Flachen wieder in Stand gesetzt Abnehmer ist vor allem das Bildungszentrums Kardinal Dopfner Haus 7 Im Jahr 2009 wurden erstmals wieder Weinstocke angepflanzt 8 Literatur BearbeitenBritta von Rettberg Freising Stadttopographie und Denkmalpflege Petersberg 2009 zum Domberg besonders S 62 65 75 84 104 117 196 203 Mark Bankus Der Freisinger Domberg und sein Umland Untersuchungen zur prahistorischen Besiedlung Dissertation Verlag Marie Leidorf Rahden 2004 ISBN 3 89646 891 X Hermann Joseph Busley Die Geschichte des Freisinger Domkapitels von den Anfangen bis zur Wende des 14 15 Jahrhunderts Dissertation Universitat Munchen 1956 Joseph A Fischer Der Freisinger Dom Beitrage zu seiner Geschichte Festschrift zum 1200jahrigen Jubilaum der Translation des heiligen Korbinian Historischer Verein Freising 1967 B Grun K Massy E Maier P Muller Reinholz M Simm Baren wo gebuffelt wurde Bronzezeit und Karzer auf dem Domberg zu Freising in Das Archaologische Jahr in Bayern 2019 Stuttgart 2020 S 29 32 Denkmalliste fur Freising PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Audio Guide zum Domberg in Freising48 39924 11 745703 Koordinaten 48 23 57 3 N 11 44 44 5 OEinzelnachweise Bearbeiten Hohenangaben im BayernAtlas Freising Hl Geist Spitalkirche 443 Domberg 471 Freising Diozesanmuseum Grabungsfirma Bayern Abgerufen am 11 Januar 2021 Sigmund Benker Marianne Baumann Engels Freising 1250 Jahre Geistliche Stadt Ausstellung im Diozesanmuseum und in den historischen Raumen des Dombergs in Freising 10 Juni bis 19 November 1989 Wewel Verlag Munchen 1989 ISBN 3 87904 162 8 S 58 ff 122 ff Die staatlichen philosophisch theologischen Hochschulen in Bayern von 1923 bis 1978 Dissertation Ingo Schroder Munchen 2004 PDF 1 3 MB Sigmund Benker Das Schloss des Bischofs Philipp In Hubert Glaser Hrsg Domberg und Philipps Schloss Bewahrung oder Zerstorung Eine Denkschrift Freising 1972 S 15 19 Britta von Rettberg Freising Stadttopographie und Denkmalpflege Petersberg 2009 S 196 203 Petra Schnirch Fur 215 Millionen Euro Erzbistum gestaltet Domberg neu In www sueddeutsche de 13 Juni 2018 abgerufen am 13 Juni 2018 Bildungszentrum Kardinal Dopfner Haus Der weinberg schlaft nicht Gernot Anders im August 2015Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Domberg Freising Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Domberg Freising im Bayerischen Denkmalatlas Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Domberg Freising amp oldid 239051742