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Holetice deutsch Holetitz ist eine Wustung auf dem Truppenubungsplatz Hradiste in Tschechien Das erloschene Dorf liegt acht Kilometer nordostlich von Bochov Buchau im Okres Karlovy Vary HoleticeHoletice Hradiste Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Karlovarsky krajBezirk Karlovy VaryGemeinde Truppenubungsplatz HradisteGeographische Lage 50 11 N 13 9 O 50 1773911 13 1507678 690 Koordinaten 50 10 39 N 13 9 3 OHohe 690 m n m Einwohner 0 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Ehemalige Bauwerke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Platzdorf Holetice befand sich rechtsseitig uber dem Tal des Baches Albericky potok in der zum Duppauer Gebirge gehorigen Hradistska hornatina Burgstadtler Masse Nordlich erheben sich die Stena 814 m n m die Tonka Tongaberg 800 m n m und der Za Tonkou 844 m n m im Nordosten der Mlynsky vrch Muhlberg 814 m n m und der Zlaty vrch Goldberg 786 m n m sudwestlich der Mlynsky vrsek 711 m n m im Westen der Kamenny vrsek Steinhubel 765 m n m sowie nordwestlich der Cisarsky vrch Kaiserberg 765 m n m und die Vysoka hora Hoher Berg 871 m n m Nachbarorte waren Jirov Jurau im Norden Lochotin Lochotin und Kopacov Kopitschau im Nordosten Maly Hlavakov Klein Lubigau im Osten Velky Hlavakov Gross Lubigau und Alberice Alberitz im Sudosten Luka Luck im Suden Zahori Serles und Hrivinov Mokowitz im Sudwesten Dolni Kleiuv Mlyn Untere Kleimuhle Horni Kleiuv Mlyn Obere Kleimuhle Radosov Reschwitz und Brezina Pirk im Westen sowie Doupovske Mezilesi Olitzhaus und Tes Tesch im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung des Dorfes Holoticz erfolgte 1390 als Sitz des Wenzel Chod von Holoticz 1397 wurde Lithorius ein Sohn des Zvest de Holeticz als Besitzer des Gutes erwahnt 1484 wurde im Zusammenhang mit dem Erbe des Zvest von Eistebno Zvest z Ejstebna erstmals auch die Feste in Holecziczich genannt Es wird angenommen dass das Gut bis ins 16 Jahrhundert im Besitz desselben Geschlechts blieb und die in dieser Zeit nachweislichen Herren von Eistebno zu den Nachfahren des Zvest von Holeticz gehorten Zum Ende des 16 Jahrhunderts erwarb Zumr von Herstosice das Gut Holoticz und verband es mit seiner Herrschaft Udrc Dessen Nachfahren verausserten das Gut Holeticze 1606 an Asman von Stampach Spater erwarb Christoph Niklas von Stampach auf Pomeisl das Gut fur 12 700 Schock Meissnische Groschen von Adam von Stampach und schlug es seiner Herrschaft zu Nach der Schlacht am Weissen Berg wurden 1622 die Guter des Christoph Niklas von Stampach konfisziert Im Jahre 1623 erfolgte der Verkauf der konfiszierten Herrschaft Pomeisl an Hermann von Questenberg dabei wurde auch die Feste Holeticze aufgefuhrt Nach dessen Tod fiel die Herrschaft 1651 seiner Witwe zu In der berni rula von 1654 sind fur Holeticze sechs Bauern mehrere Chalupner und ein Kleinhausler auf der Gemeinde aufgefuhrt 1661 erbte Questenbergs Tochter die Herrschaft sie uberschrieb sie 1686 testamentarisch ihrem Ehemann Gundacker von Dietrichstein Dieser bildete 1689 aus seinen umfangreichen Besitzungen den grossen Familienfideikommiss des Hauses Dietrichstein den er im Jahr darauf der 1690 der jungeren Nikolsburger Linie vererbte Nach dem Tode von Johann Karl von Dietrichstein Proskau Leslie erbte 1808 dessen altester Sohn Franz Joseph von Dietrichstein Proskau Leslie den Fideikommiss Im Jahre 1845 bestand das als Exklave des Saazer Kreis es im Elbogener Kreis gelegene Dorf Holetitz aus 27 Hausern mit 188 deutschsprachigen Einwohnern Die Bewohner lebten hauptsachlich vom Roggenanbau und der Viehzucht als Nebenerwerb diente die Korbflechterei Trotz der Hohenlage war der Feldbau wegen der fruchtbaren Boden ertragreich Holetitz war Sitz eines drei Pomeisler Forstreviere das eine Waldflache von 873 Joch 983 Quadratklafter die sich zwischen den Talern des Forellenbaches Velka Trasovka und des Leithenbaches nach Norden bis uber den Tongaberg und die Leithen erstreckte bewirtschaftete Im Ort gab es zudem einen herrschaftlichen Meierhof und ein dominikales Jagerhaus Abseits lag eine Muhle mit einer Brettsage Untere Kleimuhle am Forellenbach Das Dorf war zur Kirche St Laurentius in Luck eingepfarrt der Schulunterricht erfolgte ebenfalls in Luck 1 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Holetitz der Fideikommissherrschaft Pomeisl untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Holetitz Holetice ab 1850 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Buchau Da Joseph Franz von Dietrichstein Proskau Leslie keine mannlichen Erben hatte erfolgte per Familienvertrag die Teilung des grossen Fideikommisses zwischen seinen Tochtern Die bohmischen Guter Budin Libochowitz und Pomeisl fielen 1858 Therese von Dietrichstein zu die 1849 Friedrich von Herberstein und Proskau geheiratet hatte Ab 1868 gehorte Holeditz zum Bezirk Luditz Im Jahre 1869 bestand die Gemeinde aus 37 Hausern und hatte 235 Einwohner 1875 nahm in Holeditz eine einklassige Filiale der Lucker Schule den Unterricht auf An der Stelle eines gusseisernen Kreuzes wurde 1893 auf dem Dorfanger die Kapelle Maria Rosenkrenz errichtet Im Jahre 1900 hatte Holeditz 241 Einwohner 1910 waren es 269 Die Filialschule wurde 1904 in eine selbstandige Dorfschule umgewandelt Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn das Dorf wurde 1918 Teil der neu gebildeten Tschechoslowakischen Republik Beim Zensus von 1921 lebten in den 42 Hausern von Holetitz 288 Personen darunter 286 Deutsche und zwei Tschechen 2 Die untere Kleimuhle brannte zu Beginn der 1920er Jahre ab und wurde nicht wieder aufgebaut Im Zuge der Bodenreform wurden in dieser Zeit die zum Hof gehorenden Fluren an die Bewohner des Dorfes verkauft die Familie Herberstein behielt nur den Hof selbst und die Walder 1930 lebten in den 41 Hausern von Holetitz 246 Personen Das Zentrum des Ortes bildete ein grosser quadratischer Dorfplatz mit Teich und Kapelle um den sich zu drei Seiten die Bauernhofe reihten und an dessen Ostseite der vermutlich aus der alten Feste entstandene Meierhof stand In Holetitz gab es zwei Wirtshauser zwei Schuster zwei Metzger eine Trafik und eine Schmiede Wahrend der Sudetenkrise entzogen sich die Holetitzer Manner nach der Generalmobilmachung im September 1938 ihrer Einberufung durch Flucht in die Walder Nach dem Munchner Abkommen wurde Holetitz im Oktober 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Luditz 1939 hatte die Gemeinde 218 Einwohner 3 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Holetice zur wiedererrichteten Tschechoslowakei zuruck Nach der Aussiedlung der meisten deutschen Bewohner wurde das Dorf nur schwach mit Tschechen wiederbesiedelt Zwischen 1945 und 1947 schrumpfte die Zahl der Einwohner von 218 auf 29 Im Zuge der Gebietsreform von 1948 wurde der Okres Zlutice aufgelost und Holetice zum 1 Februar 1949 dem Okres Kadan zugeordnet 1950 lebten in den 30 Wohnhausern von Holetice 40 Personen In der zweiten Phase der Errichtung des Truppenubungsplatzes Hradiste erfolgte nach dem 31 August 1953 die Absiedlung des Dorfes und 1955 seine Eingliederung in das Militargebiet Von den 46 Gebauden des verlassenen Dorfes wurden 1958 21 zum weiteren Gebrauch fur die Armee bestimmt und die ubrigen bis 1961 abgerissen Bei der Gebietsreform von 1960 wurde der Truppenubungsplatz in den Okres Karlovy Vary eingegliedert Im Laufe der Zeit verschwanden auch die ubrigen Hauser Die Wustung wurde nach 1990 fur das Training von Abteilungen der schnellen Einsatztruppe genutzt Auf der mit Baumen und Straucher bewachsenen Dorfstelle sind heute der Trummerhaufen der Kapelle der Dorfteich die Ruine des Meierhofes und eine Hausruine erhalten Ortsgliederung BearbeitenDie Wustung Holetice ist Teil des Katastralbezirkes Radosov u Hradiste 4 Ehemalige Bauwerke BearbeitenRuine des Meierhofes an der Ostseite des ehemaligen Dorfplatzes die machtigen Steinmauern stammen vermutlich von der erloschenen Feste Holetice Trummer der Kapelle Maria Rosenkranz am Ostufer des Dorfteiches auf dem ehemaligen Dorfplatz Das ca 5 m hohe Bauwerk mit rechteckigem Grundriss von 7 5 11 5 m wurde 1893 anstelle eines der beiden gusseiserne Kreuze im Zentrum des Dorfes errichtet Das andere Kreuz stand unweit der Kapelle Nach der Vertreibung der deutschen Bewohner wurde die Kapelle dem Verfall uberlassen und sturzte schliesslich ein Zu Beginn der 2000er Jahre war noch ein bewachsener Torso mit verbrochenen Tur und Fensterwolbungen erhalten der 2006 umgerissen wurde Heute ist nur noch ein ca 1 2 m hoher Schutthaufen vorhanden 5 Literatur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres Karlovy Vary Zdena Binterova Zanikle obce Doupovska od A do Z Chomutov Oblastni muzeum Chomutov Oblastni muzeum Chomutov 2005 S 25 Zdena Binterova Zanikle obce Doupovska Svazek II V byvalem okrese Kadan Oblastni muzeum Chomutov 2004 S 28 30Weblinks BearbeitenHoletice Holeditz auf zanikleobce czEinzelnachweise Bearbeiten Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 14 Saazer Kreis 1846 S 272 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 369 Holcovice Dolni Holice Michael Rademacher Landkreis Luditz Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Historicky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres Karlovy Vary Holetice kaple Panny Marie Ruzencove pamatkyaprirodakarlovarska cz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Holetice Hradiste amp oldid 221532232