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Hokov deutsch Hokau ist ein Ortsteil der Gemeinde Horovicky in Tschechien Er liegt 14 Kilometer nordwestlich von Rakovnik und gehort zum Okres Rakovnik HokovHokov Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Stredocesky krajBezirk RakovnikGemeinde HorovickyFlache 352 4819 1 haGeographische Lage 50 9 N 13 34 O 50 155833333333 13 561388888889 375 Koordinaten 50 9 21 N 13 33 41 OHohe 375 m n m Einwohner 83 1 Marz 2001 Postleitzahl 270 04Kfz Kennzeichen SVerkehrStrasse Horovicky Kolesovice Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Hangrutsch 4 Ortsgliederung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenHokov befindet sich am Oberlauf des Baches Hokovsky potok bzw Ratzkovsky potok eines Zuflusses zum Ocihovecky potok Kleiner Goldbach im Rakonitzer Hugelland Nordlich erheben sich der Plan 425 m und der Novovesky vrch 440 m im Nordosten der Cerveny vrsek 422 m ostlich der Na Vyhlidce 426 m im Suden der Smikousky vrch 438 m sowie sudwestlich der Lovic 520 m die Skalky 492 m und der Lisci vrch 436 m Einen halben Kilometer nordlich von Hokov verlauft die Strasse I 6 E 48 zwischen Prag und Karlsbad Nachbarorte sind Dekov Vlkov und Nova Ves im Norden Svojetin Veclov und Horesedly im Nordosten Novy Dvur und Knezeves im Osten Kolesovice Keblany und Hermanov im Sudosten Zderaz Svihov und Oracov im Suden Cizkov Bedlno Smikousy und Bukov im Sudwesten Horovicky und Kolesov im Westen sowie Strojetice Vrbice und Besno im Nordwesten Geschichte BearbeitenHokov wurde wahrend der bohmischen Binnenkolonisation zwischen dem 11 und 13 Jahrhundert angelegt Der Name des Dorfes leitet sich von einem Personennamen Hok bzw Hocke her Die erste urkundliche Erwahnung des Ortes erfolgte im Jahre 1386 im Zusammenhang mit Otto von Hokov Seit dem Ende des 14 Jahrhunderts ist eine Feste nachweislich die Sitz der Vladiken Hok von Hokov war Besitzer des Gutes aus dieser Familie waren Radislav Racek von Hokov ab 1404 dessen Witwe Dorota und Ulrich von Drasovice sowie von 1412 bis 1413 Jindrich Hess von Hokov Im Jahre 1430 kaufte Burghard von Sanov das Gut ihm folgte 1437 Dalibor von Hokov Spater gehorte der grosste Teil von Hokov dem Prager Burggrafen Jan Hokovsky der das Gut 1483 dem Prager Oberstburggrafen Janec von Janowitz auf Petersburg verausserte Dieser verkaufte Hokov zusammen mit Petersburg noch im selben Jahre an den koniglichen Kammerer Burian von Guttenstein Im Jahre 1485 tauschte Burian von Guttenstein das Gut Hokov bei Ota von Hokov und Hajek von Stebno gegen andere Guter ein 1513 wurde Konrad Kunes von Hokov in der Landtafel als Besitzer der von seinem Vater Ota ererbten Herrschaft Hokov mit der Burg Hokov dem Hof und dem Dorf Hokov eingetragen Spater lebte auf der Burg auch Konrads Sohn Dalibor Kunes von Hokov mit seiner Frau Margarethe von Vchynice und neun Dienern Nach dem Tode von Dalibor der jung und ohne Nachkommen verstarb verkaufte Konrad Kunes die Herrschaft 1545 an Johann Stampach von Stampach Nach Johanns Erhebung in den Ritterstand war Hokov fur 18 Jahre ein Rittersitz in dieser Zeit erfolgte die deutsche Kolonisation des Dorfes Sein Sohn Adam Stampach von Stampach vergrosserte die Herrschaft durch den Zukauf des Gutes Strojetice Dessen Sohn Wenzel Adam Stampach von Stampach machte das Schloss Strojetice zu seinem Sitz und tauschte das Gut Hokov 1597 bei Benedikt Kolowrat Liebsteinsky gegen Krty ein Der Hauptmann des Rakonitzer Kreises erweiterte das Gut Hokov um 1612 durch den Ankauf der Guter Besno und Kolesov Im Jahre 1617 erbte sein jungster Sohn Ferdinand die Herrschaft Hokov Ferdinand Kolowrat Liebsteinsky war ein gluhender Katholik und blieb auch wahrend des Standeaufstandes im Gegensatz zu den meisten seiner nahen Verwandten ein treuer Gefolgsmann Ferdinands II Dieser ernannte ihn 1628 zum Hauptmann und kaiserlichen Reformkommissar fur den Rakonitzer und den Saatzer Kreis Ferdinand Kolowrat pflegte einen verschwenderischen Lebensstil als er 1648 verstarb waren die Hokauer Guter so uberschuldet dass seine Tochter Maria Elisabeth sie nicht halten konnte 1652 verkaufte ihr Kurator die Herrschaft an Johann Sebastian von Potting Dieser verausserte sie zwei Jahre spater an Ludmilla Eva Grafin von Wolkenstein geborene Hieserle von Chodau Zwischen dem 16 August und 8 Dezember 1680 verstarben in Hokau 35 Einwohner an der Pest sie wurden ausserhalb des Dorfes in einem Gemeinschaftsgrab beigesetzt Im Jahre 1688 kaufte der konigliche Statthalter in Prag Johann Peter Hoberg von Hennersdorf die Herrschaft drei Jahre spater erbte sie sein Sohn Johann Friedrich Dieser verkaufte Hokau 1707 an Wenzel Johann Adalbert Walkaun von Adlar 1722 der zuvor Zlonice besessen hatte Er uberschrieb den Besitz 1713 in Folge einer schweren Erkrankung seiner Frau Marie Claudia Felicitas geborene von Aldringen Zu dieser Zeit lebte auf dem alten Schloss auch Anna Maria Walkaun von Adlar geborene Grafin von Wallis Im Jahre 1716 kaufte Georg Olivier von Wallis die Herrschaft Hokau mit den Dorfern Hokau Dereisen Zderaz und Woratschen dem Zizkahof Cizkov und dem wusten Dorf Geblan Keblany am 10 Mai 1717 wurde der Kauf in der Landtafel eingetragen Am 14 Juli 1717 erwarb Georg Olivier von Wallis auch das Gut Dekau sowie 1724 das Gut Koleschowitz Seit 1719 ist mit Simon Tischer in Hokau ein Schlosskaplan nachweislich Georg Olivier von Wallis vereinigte die Guter Dekau Koleschowitz und Hokau 1744 zur Herrschaft Koleschowitz und erklarte diese zum Familienfideikommiss 1744 erbte die Besitzungen sein Sohn Stephan Olivier von Wallis Dieser liess das alte Schloss abtragen und an seiner Stelle 1757 die offentliche Kapelle des hl Prokop erbauen Die Kapelle war 1780 in einem so schlechten Zustand dass sie abgerissen werden musste Das Altarbild des hl Prokop wurde in die Kirche nach Dekau verbracht die anderen beiden Bilder aus der Kapelle kamen in die Kirchen von Horschowitz und Wiessen Besno 1832 erbte Stephans Sohn Rudolf Olivier Graf von Wallis den Besitz ihm folgte 1838 dessen Sohn Friedrich Olivier Graf von Wallis 2 1837 lebten in Hokau 266 Christen und 28 Juden 7 Familien Im Jahre 1843 umfasste das Gut Hokau eine Nutzflache von 2971 Joch 911 Quadratklafter 3 Das an der Karlsbader Poststrasse gelegene Dorf Hokau Hokow bestand aus 52 Hausern mit 335 deutschsprachigen Einwohnern darunter funf judischen Familien Im Ort gab es einen obrigkeitlichen Meierhof ein dominikales Hegerhaus und ein Wirtshaus Pfarrort war Dekau Die Bewohner lebten vornehmlich vom Hopfenbau 4 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Hokau der Fideikommissherrschaft Koleschowitz untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Hokau Hokov ab 1850 eine Gemeinde im Bezirk Saaz und Gerichtsbezirk Jechnitz 1868 wurde Hokau dem Bezirk Podersam zugeordnet Im Jahre 1873 wurde der Besitz von Friedrich Olivier Graf von Wallis unter dessen sieben Sohnen aufgeteilt Das Gut Koleschowitz mit dem 140 42 ha umfassenden Fideikommisshof Hokau erhielt Karl Graf von Wallis Mit seinem Bruder Friedrich von Wallis auf Hoch Libin grundete er zur gemeinschaftlichen Bewirtschaftung der Guter Koleschowitz und Hoch Libin ein Unternehmen das 1881 Konkurs anmelden musste Bis 1879 erfolgte der Schulunterricht in Dekau danach in der zur Schule hergerichteten Chaluppe Nr 14 Im Jahre 1895 lebten in den 58 Hausern des Dorfes 326 Personen 1896 wurde ein neues Schulhaus eingeweiht die Baukosten betrugen 8000 Gulden Im Jahre 1900 lebten in den 66 Hausern von Hokau 312 Personen sechs Hauser waren unbewohnt Die Haupterwerbsquelle war die Landwirtschaft bei der der Ackerbau und der Obstbau dominierten Die Halfte der Gemeindeflache gehorte zum Meierhof der Grafen Wallis Am Hang sudlich des Dorfes wurde 1902 ein Gemeindefriedhof angelegt Nach der Grundung der Tschechoslowakei wurden verstarkt tschechische Familien angesiedelt Im Jahre 1930 lebten in Hokau 348 Personen 1932 waren es 375 Nach dem Munchner Abkommen wurde die Gemeinde 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen 1939 wurden die meisten tschechischen Familien aus Hokau in das Protektorat Bohmen und Mahren vertrieben Infolgedessen hatte die Gemeinde 1939 nur noch 262 Einwohner 5 Bis 1945 gehorte Hokau zum Landkreis Podersam Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Hokov zur Tschechoslowakei zuruck die Schule wurde 1945 geschlossen und im Jahre darauf die deutschsprachigen Einwohner vertrieben Die Wiederbesiedlung mit Tschechen gelang nur massig Der Okres Podborany wurde 1960 aufgehoben seitdem gehort Hokov zum Okres Rakovnik 1961 wurde Hokov nach Horovicky eingemeindet Im Jahre 1991 hatte das Dorf 77 Einwohner beim Zensus von 2001 lebten in den 50 Wohnhausern von Hokov 83 Personen 6 Hokov ist ein traditionelles Hopfenanbaugebiet und wird von Hopfenfeldern umgeben Hangrutsch BearbeitenAusgelost durch unterirdische Quellen kam es im Jahre 1900 in Hokau zu einem Hangrutsch bei dem das Haus Nr 33 einschliesslich seiner Nebengebaude zerstort wurde Das angrenzende Haus Nr 32 wurde um zwei Meter verschoben es blieb aber bewohnbar und wurde erst spater abgerissen Reste der Grundmauern beider Hauser sind noch sichtbar Der Hangrutsch ist noch immer in Bewegung Ortsgliederung BearbeitenDer Ortsteil Hokov bildet zugleich einen Katastralbezirk Sehenswurdigkeiten BearbeitenKapelle erbaut 1925 Denkmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges an der Kapelle enthullt 1928 Gehofte in Volksbauweise Pestfriedhof von 1680 am Feldweg nach Smikousy auf der Grabstelle befindet sich ein Holzkreuz mit Dornenkrone und Inschrift Ehemalige Volksschule der klassizistische Bau wurde 1896 fertiggestellt Nach der Einstellung des Unterrichts im Jahre 1945 diente er noch einige Jahre als Jugendzentrum und wurde danach den Verfall uberlassen Im Jahre 1996 kaufte Michaela Scheid aus Deutschland das desolate Gebaude um darin wieder eine Gemeinschaftsschule fur tschechische und deutsche Kinder einzurichten Das Projekt scheiterte heute ist das Gebaude eine Ruine mit eingesturztem Dach Literatur BearbeitenErnst Pfohl Ortslexikon Sudetenland Helmut Preissler Verlag Nurnberg 1987 ISBN 3 925362 47 9 S 176Weblinks BearbeitenGeschichte von Hokov Ortsbeschreibung auf rakovnickesudety czEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz katastralni uzemi 645486 Hokov Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Statistisch topographisch dargestellt Band 13 Rakonitzer Kreis Calve Prag 1845 30 31 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A10011373 SZ 3D80 doppelseitig 3D LT 3D30 E2 80 9331 PUR 3D Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Statistisch topographisch dargestellt Band 13 Rakonitzer Kreis Calve Prag 1845 S 31 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A10011373 SZ 3D81 doppelseitig 3D LT 3DS 2031 PUR 3D Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Statistisch topographisch dargestellt Band 13 Rakonitzer Kreis Calve Prag 1845 S 36 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A10011373 SZ 3D89 doppelseitig 3D LT 3DS 2036 PUR 3D Michael Rademacher Landkreis Podersam tschech Podborany Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 http www czso cz csu 2009edicniplan nsf t 010028D080 File 13810901 pdfOrtsteile von Horovicky Bukov Hokov Horovicky mit Smikousy Vrbice Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hokov amp oldid 228948106