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Hohenlohe Oehringen ist eine Linie der Dynastie um das edel und hochfreie Adelsgeschlecht Hohenlohe Sie gehoren zum deutschen und europaischen Hochadel Fursten zu Hohenlohe OehringenHohenlohe ist eine bedeutende Dynastie und aufgrund der fortlaufenden Linie des Geschlechts bis in die heutige Zeit gelten sie als eines der langlebigsten Adelsgeschlechter Deutschlands und Europas Die Dynastie ist mit den Staufern um den beruhmten Kaiser Barbarossa verwandt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Linie Hohenlohe Oehringen 1 1 Aufstieg zu Fursten und Herzoge 1 2 Hohenlohe Zentralarchiv 1 3 Landkreis Hohenlohe 2 Schlosser 2 1 Schloss Ohringen 2 2 Schloss Neuenstein 3 Wappen 4 Namen seit 1919 5 Mitglieder des Hauses 6 EinzelnachweiseGeschichte der Linie Hohenlohe Oehringen Bearbeiten nbsp Schloss NeuensteinDas Herrschaftsgebiet erstreckte sich uber die spater nach ihm benannte Hohenloher Ebene zwischen Kocher Jagst und Tauber Obwohl sie mit schwierigen ausseren Umstanden konfrontiert waren und nur uber begrenzten Besitz verfugten gelang es den freien Edelherren ihren Besitz zu verteidigen Burgen und Stadte auf ihrem Gebiet zu grunden zu erweitern und verschiedene Residenzen zu errichten Trotz wiederholter Teilungen im 13 und 15 Jahrhundert sowie Gebietsschenkungen an den Deutschen Orden 1219 konnte Hohenlohe ein fast geschlossenes Territorium bilden Die Edelfreien von Hohenlohe stiegen als Erben der 1450 ausgestorbenen Grafen von Ziegenhain und Nidda in Hessen in den Reichsgrafenstand auf Obwohl sie auf das eigentliche Erbe gegen eine hohe Geldabfindung verzichten mussten behielten sie den Grafentitel und dieser wurde seit 1495 fur das von ihnen beherrschte Gebiet um Kocher Jagst und Tauber ublich Das bisherige Konglomerat von Rechten Lehen Patronaten Wildbannen und Zollen entwickelte sich immer mehr zu einem echten Flachenstaat Diese Entwicklung wurde durch den Abschluss eines grundlegenden Erbvertrags gefordert der seit 1511 die Einheit der Grafschaft trotz aller Teilungen sicherte Die Bedeutung die die neuen Grafen ihrem Titel beimessen wird in der Stiftskirche Ohringen deutlich die damals gerade neu erbaut wurde Uber dem Hochaltar schwebt als Schlussstein im Scheitel des gotischen Gewolbes nicht ein christliches Symbol wie die Taube als Sinnbild des heiligen Geistes Nein dort prangt als Stein gewordener Anspruch das damals gefuhrte kombinierte Wappen Hohenlohe Ziegenhain Nidda Die Grafen traten spat der Reformation bei und machten aus Hohenlohe aufgrund des Augsburger Religionsfriedens von 1555 ein protestantisches Land mit einem eigenen Katechismus Die Untertanen hatten den Konfessionswechsel des Landesherrn mitzumachen oder auszuwandern Dies war ein ebenso einschneidendes Ereignis wie die sogenannte Hauptlandesteilung von 1551 bis 1555 nach der sich zwei Linien in Waldenburg und Neuenstein bildeten die sich nie wieder beerben sollten Die Linie Hohenlohe Oehringen gehort zu der Neuensteiner Hauptlinie Diese Hauptlinie spaltete sich 1586 in mehrere Nebenlinien Hohenlohe Neuenstein Hohenlohe Langenburg und Hohenlohe Weikersheim Hohenlohe Oehringen hiess ursprunglich Hohenlohe Neuenstein 1757 wurde der Phonix Orden als Hausorden gegrundet der Leitspruch Ex Flammis Orior Aus Flammen erstanden steht seitdem fur das Haus Hohenlohe Aufstieg zu Fursten und Herzoge Bearbeiten Am 7 Januar 1764 wurde die Neuensteiner Linie durch Kaiser Franz in den Reichsfurstenstand erhoben Mit dem Tod von Furst Ludwig Friedrich Karl zu Hohenlohe Neuenstein Ohringen im Jahr 1805 erlosch die Linie und fiel an Furst Friedrich Ludwig zu Hohenlohe Ingelfingen Der Name Hohenlohe Oehringen wurde aber fortgefuhrt Friedrich Ludwig Furst zu Hohenlohe Ingelfingen gelangte 1782 durch Heirat in den Besitz der Herrschaft Slawentzitz in Oberschlesien 1804 erwarb er auch die Herrschaften Landsberg und Koschentin Dessen Enkel Hugo Furst zu Hohenlohe Oehringen der die Herrschaft Slawentzitz ab 1849 innehatte erreichte deren Ernennung zur Freien Standesherrschaft und erlangte 1861 bei der Kronungsfeier Wilhelms I den Titel eines Herzogs von Ujest Das Herzogtum das seinen Sitz in Slawentzitz hatte vereinte die Fideikommisse Slawentzitz Ujest und Bitschin mit einer Flache von 175 km Das Haus Hohenlohe Oehringen wurde mit dem Einstieg in den Galmeibergbau und in die Zinkverhuttung in Oberschlesien unter Furst Hugo und seinem Sohn Furst Christian Kraft zu einem der weltweit grossten Zinkhersteller 1921 wurde Slawentzitz nach Auseinandersetzungen mit Polen Deutschland zugeschlagen und kam 1945 mit dem Grossteil Schlesiens an Polen Mit der Rheinbundakte wurden 1806 die Furstentumer des Hauses Hohenlohe vom Konigreich Wurttemberg mediatisiert doch behielt die evangelische Furstenfamilie ihren Besitz Hohenlohe Zentralarchiv Bearbeiten Das Hohenlohe Zentralarchiv im Schloss Neuenstein befindet sich im gemeinsamen Besitz der sechs hohenlohischen Linien und ist zustandig fur alle ehemaligen und noch tatigen Verwaltungen des Hauses Hohenlohe sowie fur die Nachlasse der Familienangehorigen 1 Landkreis Hohenlohe Bearbeiten nbsp Wappen HohenlohekreisIm Zuge der Kreisreform von 1973 wurde der Hohenlohekreis aus den ehemaligen Kreisen Kunzelsau und Ohringen sowie Teilen der fruheren Kreise Buchen Schwabisch Hall und Crailsheim neu gebildet Fur diesen neuen Kreis wurde ein Wappen festgelegt das die hohenloheschen Wappentiere in Anspielung auf den Kreisnamen und die bedeutende Rolle des Hauses Hohenlohe in der Geschichte dieses Gebietes zeigt Zusatzlich weist das Mainzer Rad im Schildfuss auf die fruhere Zugehorigkeit der Gebietsteile um Krautheim zum Erzbistum Mainz hin Die offizielle Beschreibung des Wappens lautet Auf einem erhohten roten Schildfuss mit einem sechsspeichigen silbernen weissen Rad befinden sich zwei schreitende rot bezungte schwarze Leoparden mit untergeschlagenen Schwanzen Das Innenministerium verlieh das Wappen am 3 April 1974 2 Schlosser BearbeitenSchloss Ohringen Bearbeiten Der alteste Teil des Schlosses der Lange Bau mit der Durchfahrt zum Schlosshof wurde zwischen 1611 und 1616 anstelle alter Chorherrenhauser errichtet Die Plane fur den Renaissance Stil stammten vom Baumeister Georg Kern der fur die Grafen von Hohenlohe arbeitete Das Schloss wurde als Witwensitz fur Grafin Magdalena von Hohenlohe konzipiert Sie war eine geborene Grafin von Nassau Katzenelnbogen und die Witwe des Grafen Wolfgang II von Hohenlohe Der rechteckige Bau erhielt an den Enden grosse Volutengiebel mit aufwendigem Roll und Beschlagwerk sowie Obelisken Auf der Hofseite wurde ein achteckiger Wendeltreppenturm mit einem Zugang zum Schlosskeller hinzugefugt Graf Johann Friedrich I von Hohenlohe Neuenstein der im Jahr 1677 erstmals Ohringen zur Residenzstadt machte liess zwischen 1681 und 1683 westlich des Langen Baus den Marstallbau rechtwinklig anfugen Zudem wurden zwei Giebel des Langen Baus versetzt Furst Ludwig Friedrich Karl der Erbe liess zwischen 1770 und 1775 westlich des Schlosses den Remisenbau errichten der eine Rokoko Bibliothek beherbergte Zudem wurde im Schlosshof eine Freitreppe gebaut Um 1790 entstand das Landschaftszimmer mit Wandbildern des Hofmalers Johann Jakob Schillinger Furst August II zu Hohenlohe Oehringen liess zwischen 1813 und 1814 nordwestlich des Schlosses einen niedrigen klassizistischen Bau fur den Erbprinzen errichten und die Freitreppe zum Hofgarten neu gestalten Im Jahr 1847 wurden der Kuchenbau und das Turmoberteil erneuert Zudem wurde der Blaue Saal in einer Mischung aus Renaissance und Fruhbarock eingerichtet Nachdem die Stadt Ohringen das Schloss mit dem Hofgarten im Jahr 1961 erworben hatte erfolgte ab 1975 eine umfassende Renovierung fur die Nutzung als Stadtverwaltung Dabei wurde ein neues Haupttreppenhaus im Marstallflugel erbaut und alte Reprasentationsraume restauriert Die Schlosskellerei des Fursten zu Hohenlohe Oehringen nutzte den machtigen Keller und Teile des Erdgeschosses bis zum Jahr 2009 fur ihren Betrieb Seitdem befindet sich die Schlosskellerei Furst Hohenlohe Oehringen an einem neuen Standort im Ohringer Stadtteil Verrenberg Schloss Neuenstein Bearbeiten Neuenstein spielt eine besondere Rolle in diesem Raum Das Schloss das das Stadtchen dominiert war ursprunglich eine bescheidene Wasserburg der Herren von Neuenstein die auf einer Felsrippe im sumpfigen Land zwischen zwei Bachen errichtet wurde Einige Buckelquader im Mauerwerk zeugen von ihrer Entstehung in staufischer Zeit Im 16 Jahrhundert wurde das Schloss nach einer Landesteilung zu einer Residenz im Renaissance Stil umgebaut und fur fast 150 Jahre zur namensgebenden Residenz einer der vielen Linien des Hauses Hohenlohe 3 Die Erben des letzten Grafen von Hohenlohe Neuenstein Neuenstein die bereits in Ohringen im Schatten des alten Stifts ein Schloss als Witwensitz erbaut hatten verlegten nach dem Dreissigjahrigen Krieg ihre Residenz in den bedeutenderen Nachbarort Neuenstein Ohne die Residenzfunktion Beamte und grafliche Diener versank Neuenstein fast vollstandig in der Bedeutungslosigkeit Das Schloss wurde zunachst als Waisenhaus Arbeitshaus Zuchthaus und Spital genutzt Erst als Furst Christian Kraft zu Hohenlohe Oehringen der in Oberschlesien und Berlin lebte das heruntergekommene Schloss erwarb und es zu einem zentralen Museum fur die Geschichte von Haus und Land umbauen wollte erwachte das alte Gemauer zu neuem Leben Der Selfmade Architekt Bodo Ebhardt der fur den Wiederaufbau der Hochkonigsburg in den Vogesen im Auftrag von Kaiser Wilhelm II verantwortlich war begann 1907 mit der Restaurierung des Schlosses Unter seiner Leitung wurde das Schloss weitgehend zu einem unvollendeten Neubau wobei er markante Renaissancegiebel und eine Erhohung um ein Geschoss hinzufugte Heute prasentiert sich das Schloss als prachtige Residenz die wieder von einer furstlichen Familie bewohnt wird Wappen Bearbeiten nbsp Darstellung des Stammwappens mit der ursprunglichen Helmzier nbsp Wappen nach dem Scheiblerschen Wappenbuch nbsp Wappen nach der Erbeinigungsurkunde 1511Ein quadrierter Schild mit rotem Herzschild blauer eingepfropfter Spitze und rotem Schildfuss Der Herzschild ist mit einem roten Furstenhut bedeckt und hat einen silbernen Schildfuss Im ersten goldenen Feld des Hauptschildes ein doppelkopfiger schwarzer Adler im zweiten blauen drei silberne Lilien gestellt zwei zu eins im dritten silbernen die zwei schwarzen Leoparden und im vierten schwarzen oben der Lowe und unten die goldenen Rauten In der gepfropften blauen Spitze ein silberner goldgekronter Lowe mit zwei silbernen und einer blauen Straussenfeder besteckt wegen Gleichen Der Schild ist von funf Helmen besetzt Auf dem mittelsten goldenen mit rechts rot silberner Decke links schwarz goldener mit auf einem roten Kissen mit goldenen Quasten ein blauer Furstenhut mit drei goldenen Bugeln und besteckt mit drei roten Straussenfedern belegt mit einer silbernen Lilie Dem Helm zur Rechten mit rot silberner Decke ein wachsender silberner Adler mit roten Schwungfedern und goldenem Schnabel der zur Linken ein Stechhelm mit schwarz goldener Decke ist mit zwei silbernen spitzen Hornern versehen deren jedes mit vier goldenen Lindenstangeln besteckt ist Auf dem vierten gekronten Helm zur Rechten mit rot silberner Decke zwei oben rote unten silberne Buffelhorner jedes im Mundloch mit einer rot silbernen Fahne besteckt und der funfte gekronte zur Linken mit schwarz goldener Decke zeigt zwischen zwei schwarzen Buffelhornern den goldenen Lowen wachsend Schildhalter zur Rechten ein goldener doppeltgeschwanzter Lowe mit dem blauen Furstenhut auf dem Haupt in seinen Pranken die silberne Fahne mit den drei goldenen Flammen haltend und zur Linken ein schwarzer goldgekronter Leopard eine schwarze Sturmfahne mit zwei schreitenden goldgekronten Lowen haltend Beide Schildhalter stehen auf einem roten geriesserten Bande mit weissem Saum und dem goldenen Motto EX FLAMMIS ORIOR Der ganze Schild wird von einem roten Furstenmantel mit Furstenhut umgeben Namen seit 1919 BearbeitenSeit 1919 beginnen die burgerlichen Namen der Linien des Hauses Hohenlohe in Deutschland mit Prinz zu Hohenlohe Oehringen oder Prinzessin zu Hohenlohe Oehringen Der jeweilige Chef der Linien verwenden jedoch traditionell in der Offentlichkeit den Titel Furst zu Hohenlohe Oehringen Diese traditionelle Bezeichnung mit dem sogenannten Erstgeburtstitel kann als Pseudonym betrachtet werden Es ist ublich den Namen mit Erstgeburtstitel als Hoflichkeitsform in nichtamtlichen Zusammenhangen sowohl in der Literatur als auch in der Gesellschaft zu verwenden Gemass einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 11 Marz 1966 sollte diese Praxis die auf nicht mehr existierenden und vererbbaren Primogenituradel zuruckgeht eigentlich amtlich irrelevant sein In einigen Fallen insbesondere auch im Fall des Hauses Hohenlohe wurde der Namensbestandteil Furst jedoch aufgrund des Wohlwollens der ortlichen Behorde auch im Melderegister aufgenommen Mitglieder des Hauses BearbeitenAugust zu Hohenlohe Oehringen 1784 1853 deutscher Standesherr Christian Kraft zu Hohenlohe Oehringen 1848 1926 Standesherr Unternehmer und Politiker Felix zu Hohenlohe Oehringen 1818 1900 wurttembergischer Oberst Friedrich zu Hohenlohe Oehringen 1812 1892 deutscher Standesherr Hugo zu Hohenlohe Oehringen 1816 1897 deutscher General und Politiker Hugo Prinz zu Hohenlohe Oehringen 1864 1928 deutscher Verwaltungsbeamter und Finanzinvestor Mathilde zu Hohenlohe Oehringen 1814 1888 Furstin von Schwarzburg Sondershausen Kraft Alexander zu Hohenlohe Oehringen 1925 2006 deutscher Schauspieler und Theaterintendant Max zu Hohenlohe Oehringen 1860 1922 deutscher OffizierEinzelnachweise Bearbeiten Website des Landesarchivs Baden Wurttemberg Geschichte auf hohenlohekreis de Hohenlohe Haus und Land im Reich der Burgen und Schlosser auf landeskunde baden wuerttemberg de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hohenlohe Oehringen amp oldid 238167565