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Der Coburger Hofgarten ist ein ausgedehnter Landschaftspark der sich in Coburg zwischen dem Schlossplatz und der Veste erstreckt Ubersichtsplan des Hofgartens Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Bauwerke 2 Botanik 3 Heutige Bedeutung 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte und Bauwerke BearbeitenDie erste grosse Gartenanlage am Fusse des Festungsberges liess Herzog Albrecht im Rahmen des Ausbaus Coburgs als Residenzstadt zwischen den Jahren 1680 und 1682 im niederlandischen Stil als Herrengarten anlegen Der Saalfelder Bauschreiber Justinus Bieler plante im Auftrag Herzog Albrechts den Lustgarten der sich zwischen den beiden Gartenpavillons und dem kleinen Rosengarten erstreckte Der Garten bestand aus dem herzoglichen Probstacker sowie dazu gekauften Privatgarten Der terrassierte Hanggarten war streng geometrisch gegliedert Er bestand aus einem axial in Nord Sud Richtung orientierten Mittelteil in geometrischer Rasterteilung und zwei nach Ost und West in freien Formen auslaufenden Randteilen Der Garten war von einer zwei Meter hohen Mauer umgeben nbsp Westlicher Gartenpavillon nbsp Ostlicher GartenpavillonAls alteste heute im Hofgarten stehende Gebaude wurden 1754 im mittleren Drittel an der Festungsstrasse stehend zwei eingeschossige barocke Gartenpavillons errichtet Die Bauwerke sind in Nord Sud Richtung angeordnet und haben schiefergedeckte Walmdacher Die Sandsteinfassade ist durch Lisenen gegliedert Im westlichen Gartenpavillon sind drei Gipsmodelle aufgestellt Diese zeigen eine Prometheusgruppe von Eduard Muller den Phidias von Ferdinand Lepcke und eine Centaur Brunnen von August Sommer Ausserdem wurde dort spater eine offentliche Toilette eingebaut die aber nicht mehr genutzt werden kann Er wird seit 2013 als Galerie des Kunstmalers Benno Noll genutzt Der ostliche Gartenpavillon war lange Zeit ein Bildhaueratelier nbsp Veilchental Blick Richtung Stadt nbsp MausoleumMit dem Bau des herzoglichen Mausoleums in den Jahren 1816 und 1817 erfolgte die erste Vergrosserung und Umgestaltung zum Landschaftspark Das Mausoleum liess Herzog Ernst I fur seine Eltern Franz und Auguste errichten Das klassizistische rechteckige Bauwerk wurde mit Sandsteinmauerwerk im Stil eines griechischen Grabmales gebaut Zwei Sphinxe bewachen den Zugang zum Innenraum mit der Gruft der von einem Tonnengewolbe mit Sternen und Rosetten gestaltet uberspannt wird Zwischen 1832 und 1837 folgte die Erweiterung des Gartens in Richtung Westen sowie 1843 als architektonischer Abschluss der Bau der Arkaden am Schlossplatz Weitere Umgestaltungen bei den Arkaden wurden bis 1853 mit neuen Aufgangen zum Hofgarten gemass den Vorschlagen von Carl Gustav Zeissig Hofgartner seit dem 1 August 1844 durchgefuhrt Unter Einbezug der Grundstucke unterhalb der Veste die Herzog Ernst II bis Ende September 1856 erworben hatte erfolgte bis zum Jahr 1858 die komplette Umgestaltung des Hofgartens in einen englischen Landschaftspark mit einer neuen Ausrichtung vom Schlossplatz zur Veste sowie der Offnung des Parks fur die Offentlichkeit am 27 April 1857 nbsp Reiterdenkmal Herzog Ernsts II 1899 wurde am westlichen Rand des Hofgartens oberhalb vom Schlossplatz das Reiterdenkmal Herzog Ernsts II nach einem Modell von Gustav Eberlein errichtet Die bronzene Reiterfigur mit der Uniform des 7 Preussischen Kurassierregiments steht auf einem sechs Meter hohen Sockel nbsp Herzog Alfred Brunnen nbsp Kleiner RosengartenDer Herzog Alfred Brunnen zwischen den beiden Pavillons stammt aus dem Jahr 1903 und soll an den drei Jahre zuvor verstorbenen Herzog Alfred erinnern Die beiden Delfinskulpturen stammen von Carl Oehrlein die weibliche Bronzefigur Idylle ist ein Werk von August Sommer und die mannliche Figur Schreck des Bildhauers Christoph Franz Peter 1914 wurde am nordlichen Rand des Hofgartens das Naturkundemuseum eroffnet 1927 erfolgte die Erweiterung am sudlichen Rand durch den Kleinen Rosengarten Der Rosengarten war zuvor eine Orangerie und ab 1922 eine Ziergartenanlage Er war durch eine Mauer mit 1869 erganzten neugotischen Zinnenkranzturmen vom Hofgarten getrennt In dem Garten sind verschiedene Figuren aufgestellt unter anderem auch das lebensgrosse Standbild Phryne von Ferdinand Lepcke aus dem Jahr 1908 Der Rosengarten wird im Osten durch den Pavillon des Kunstvereins Coburg abgeschlossen Dort finden seit 1986 Wechselausstellungen mit Kunst der Gegenwart statt In der Nahe des Mausoleums errichtete die Stadt 1926 das Kriegerdenkmal der Deutschen Landsmannschaft zur Erinnerung an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Bundes und Verbandsbruder des Coburger Convents Der Entwurf stammte von dem Hamburger Bildhauer Richard Kuohl und den Architekten Zauleck und Hofmann Auf das Denkmal wurden des Ofteren Anschlage mit Beschadigungen ausgefuhrt weshalb es vor und wahrend des Pfingsttreffens des Coburger Convents rund um die Uhr durch einen privaten Wachdienst geschutzt wird Neben dem Kriegerdenkmal steht seit 1990 ein Gedenkstein fur die infolge des Zweiten Weltkrieges Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten Im Sommer 2007 wurde in der Mitte des Hofgartens auf Hohe des ostlichen Gartenpavillons die Skulptur Noon Column von David Nash aufgestellt die der Kunstler fur den Internationalen Skulpturenweg zum Jubilaum 1000 Jahre Bistum Bamberg schuf Der Baumstumpf lasst aufgrund eines Schlitzes bei Sonnenschein jeden Tag um Mittag Ortszeit im Sommer um 13 20 Uhr und im Winter 12 20 Uhr in seinem Schatten ein Licht aufleuchten An den Skulpturseiten verweisen Tierkreiszeichen auf den Jahreslauf Botanik BearbeitenDer Landschaftsgarten beruht auf einem Gestaltungsplan des Hofgartners Zeissig Er ist gekennzeichnet durch den Wechsel lichter offener Wiesenbereiche mit dichten Geholzzonen Der Park besitzt einen artenreichen Baumbestand in dem sich auch einige stattliche Exemplare exotischer Baumarten befinden Insofern stellt der Hofgarten ein kleines Arboretum dar Zahlreiche Baume sind vom Grunflachenamt der Stadt Coburg mit Schildern uber Baumart und Heimatland oder durch am Stamm angebrachte Nummern von 1 bis 37 markiert und im Faltplan Markante Baume im Hofgarten siehe unter Literatur verzeichnet und beschrieben Darunter befinden sich Baume folgender Arten und Zuchtformen Blaue Atlas Zeder Amerikanische Gleditschie Japanischer Schnurbaum Ginkgo Riesenmammutbaum Urweltmammutbaum Gelbe Rosskastanie Tulpenbaum Trompetenbaum Roteiche Hange Buche schlitzblattrige Rotbuche Weidenblattrige Eiche Ahornblattrige Platane Schwarznuss Farbermaulbeerbaum sowie ein Robinienwaldchen 1994 wurde fur die Anlage ein Parkpflegewerk beschlossen um langfristig den Charakter als Landschaftsgarten zu erhalten Heutige Bedeutung BearbeitenDer ungefahr ein Kilometer lange und zirka 30 Hektar grosse Park hat aufgrund seiner zentralen Lage eine Erholungsfunktion fur die Bevolkerung und ist gleichzeitig eine Frischluftschneise der Stadt Coburg Er enthalt zwei grossere Kinderspielplatze und im Veilchental wird bei ausreichend Schnee gerodelt Literatur BearbeitenPeter Morsbach Otto Titz Stadt Coburg Ensembles Baudenkmaler Archaologische Denkmaler Denkmaler in Bayern Band IV 48 Karl M Lipp Verlag Munchen 2006 ISBN 3 87490 590 X S 129 135 Grunflachenamt der Stadt Coburg Hrsg Markante Baume im Hofgarten 2 Auflage Coburg 2007 Der Faltplan ist kostenlos bei der Tourist Information in der Herrngasse beim Grunflachenamt der Stadt Coburg Glockenberg 27 im Burgerburo im Rathaus sowie im Naturkundemuseum im Hofgarten erhaltlich Steffen Roth Zur Entwicklungsgeschichte des Hofgartens der Ehrenburg in Coburg In Die Gartenkunst 13 2 2001 S 254 274 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hofgarten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Markante Baume im Hofgarten PDF 948 kB Entwicklungsgeschichte des Coburger Hofgartens Karte des Hofgartens von 186050 259722222222 10 973611111111 Koordinaten 50 15 35 N 10 58 25 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hofgarten Coburg amp oldid 232096175