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Die Amerikanische Gleditschie Gleditsia triacanthos auch Dreidornige Gledischie Honigdorn Lederhulsenbaum oder Falscher Christusdorn genannt ist eine Pflanzenart in der Gattung der Gleditschien aus der Familie der Hulsenfruchtler Fabaceae Amerikanische GleditschieAmerikanische Gleditschie Gleditsia triacanthos SystematikOrdnung Schmetterlingsblutenartige Fabales Familie Hulsenfruchtler Fabaceae Unterfamilie Johannisbrotgewachse Caesalpinioideae Tribus CaesalpinieaeGattung Gleditschien Gleditsia Art Amerikanische GleditschieWissenschaftlicher NameGleditsia triacanthosL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 3 Chromosomenzahl 2 Fotos 3 Okologie 4 Verbreitung 5 Giftigkeit 6 Nutzung 7 Varietaten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Gleditsia triacanthos Die naturlichen Pflanzenfamilien Vol III 3 Abt Engelmann 1894 nbsp Dornenbewehrter StammVegetative Merkmale Bearbeiten Die Amerikanische Gleditschie wachst als sommergruner Baum und erreicht Wuchshohen von bis zu 40 Metern Sie bildet normalerweise eine trichterformige Baumkrone aus Der Stammdurchmesser erreicht uber 1 5 Meter Die Rinde ist graubraunlich im Alter mit langen flachen Langsrissen und flachschuppig Der Stamm und die Zweige sind oft dornenbewehrt manchmal erst im Alter 1 mit grossen Buscheln starker verzweigter oder einfachen grun rotlich bis graubraunlichen und spitzigen Dornen die bis etwa 18 cm lang werden was zu der Bezeichnung Falscher Christusdorn gefuhrt hat 2 Die Zweige sind etwas hin und hergebogen und haben meist drei Dornen an jeder Knospe Die gestielten wechselstandigen Laubblatter sind uberwiegend einfach viele aber auch doppelt gefiedert Die einfach gefiederten Blatter sind bis 30 Zentimeter lang und haben 14 bis 28 schmaleiformig bis elliptische feingekerbte und rundspitzige abgerundete bis stumpfe Blattchen die jeweils 2 bis 4 Zentimeter lang sind ein Endblattchen fehlt meist Die doppelt gefiederten Blatter besitzen 8 bis 14 Fiedern mit je 10 20 Blattchen Ende Oktober bekommen die Laubblatter fur kurze Zeit eine schone goldgelbe Herbstfarbung Generative Merkmale Bearbeiten Die aromatischen Bluten sind funktionell eingeschlechtlich oder zwittrig sie sind einhausig es kann Andro Tri oder Gynomonozie vorliegen oder meist zweihausig verteilt 3 4 Es sind mannliche und einige mit zwittrigen Bluten gemischte Blutenstande auf mannlichen Pflanzen oder es sind weibliche und einige mit zwittrigen Bluten gemischte Blutenstande auf anderen Zweigen oder auf anderen weiblichen Pflanzen vorhanden Die Dornen konnen sich manchmal in Blutenstande umwandeln 5 Die kleinen radiarsymmetrischen grunlichen Bluten der Amerikanischen Gleditschie sind in traubigen Blutenstanden locker verteilt angeordnet Die vielblutigen mannlichen Blutenstande sind bis ca 13 cm lang Die mannlichen Bluten sind etwa 5 mm gross und haben vier bis funf Kronblatter und bis zu 10 Staubblatter Der feinhaarige Kelch am becherformigen Blutenbecher besitzt vier bis funf elliptisch lanzettlichen Lappen Der Stempel ist rudimentar oder fehlt in den Staminatenbluten Die weiblichen bis etwa 9 cm langen Blutenstande enthalten wenige vier bis funfzahlige Bluten Der grun weisse mittelstandige Stempel ist filzig mit kopfiger gelb grunlicher Narbe der langliche abgeflachte Fruchtknoten ist fast sitzend Die Staubblatter sind viel kleiner in den weiblichen Bluten und abortiv Auffalliger sind dagegen die schmalen langlichen und abgeflachten ledrigen nicht offnenden Hulsenfruchte die im Herbst und Winter von den Baumen herabhangen Die etwa 25 cm in warmen Lagen auch bis zu 50 cm langen und 2 5 bis 4 cm breiten Hulsenfruchte sind oft unregelmassig verdreht und oft wellig oder sichelformig bogig sie verfarben sich bei Reife rot bis dunkelbraun Sie konnen eingebettet in eine breiige sussliche Pulpa bis zu mehr als 25 ziemlich hartschalige Samen enthalten Die glatten und hell bis dunkelbraunen elliptischen bis eiformigen abgeflachten Samen sind etwa 8 10 mm lang und 6 5 7 5 mm breit 6 Die Tausendkornmasse betragt etwa 160 220 Gramm 7 Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 28 8 Fotos Bearbeiten nbsp Zweig mit mannlichen Blutenstanden nbsp Zweige mit noch unreifen Hulsenfruchten nbsp Samen von Gleditsia triacanthos nbsp Erscheinungsbild eines ausgewachsenen Baums nbsp Stamm mit den typischen verastelten Dornen nbsp DornenOkologie BearbeitenAls Ausbreitungsstrategie nutzt die Amerikanische Gleditschie uberwiegend die Verdauungsausbreitung oder sogenannte Endochorie Die seit dem 16 Jahrhundert eingefuhrten Pferde und Hausrinder fressen die nahrhaften Hulsenfruchte und breiten die unverdaulichen Samen uber den Kot aus Man vermutet dass fruher vor allem das Prariemammut sowie Mastodons und Riesenfaultiere an der Verbreitung dieser Baumart beteiligt waren nbsp Verbreitungsgebiet nbsp Holz im Quer und LangsschnittVerbreitung BearbeitenDie Amerikanische Gleditschie ist in den zentralen und ostlichen Teilen der USA beheimatet In Sudeuropa ist sie haufig eingeburgert in Mitteleuropa sind Verwilderungen dagegen eher selten In Deutschland wurde sie z B in Koln verwildert gefunden 9 Giftigkeit BearbeitenDie Blatter gelten als giftig die Samen und Fruchte dagegen sind essbar Hauptwirkstoff in den Blattern ist das Triacanthin von dem als Vergiftungserscheinungen Krampfe sowie Atem und Kreislaufstorungen beschrieben sind Tatsachlich sind aber von den Blattern des Baumes bisher keine Vergiftungen bekannt geworden Nutzung BearbeitenSie ist in Mitteleuropa vollig winterhart und wird hier haufig in Parks und Anlagen gepflanzt Wegen ihrer Anspruchslosigkeit wird die Amerikanische Gleditschie in Mitteleuropa und Nordamerika z B in New York City 10 gelegentlich auch als Strassenbaum verwendet Die Pulpa der Hulsenfruchte und die Samen sind essbar Das Holz ist hart und sehr haltbar splittert aber leicht 11 Varietaten BearbeitenDornenlose Sorten dieser Art werden heute sehr gerne im Mittleren Westen der USA angebaut wo nur sehr wenige Baumarten gedeihen Eine weitere Verwendung in Mitteleuropa ist der urbane Raum Strassen Parks mit besonderen Bedingungen Inermis Eine Sorte bei der Stamm und Aste ohne Dornen sind der Stamm ist tiefer gefurcht als beim Typ In Parks und als Strassenbaum anzutreffen Sunburst Eine in den USA entstandene Form mit goldgelbem Austrieb der alsbald deutlich nachgrunt Skyline Eine Sorte der ein strafferer Wuchs nachgesagt wird welche haufig als Strassenbaum Verwendung findet nbsp Gleditsia triacanthos Sunburst Blatter im Austrieb und BlutenstandeLiteratur BearbeitenCharles Sprague Sargent The Silva of North America Volume III Houghton Mifflin 1893 S 75 ff Tab CXXV online auf biodiversitylibrary org Lutz Roth Max Daunderer Kurt Kormann Giftpflanzen Pflanzengifte 6 Auflage Nikol Hamburg 2012 ISBN 978 3 86820 009 6 Marilena Idzojtic Dendrology Academic Press 2019 ISBN 978 0 128 19644 1 S 310 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Amerikanische Gleditschie Gleditsia triacanthos Album mit Bildern Videos und Audiodateien Gleditsia triacanthos honey locust auf cabi org abgerufen am 29 Dezember 2017 Honey Locust Gleditsia triacanthos auf illinoiswildflowers info abgerufen am 29 Dezember 2017 Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Einzelnachweise Bearbeiten Baharul Islam Choudhury Mohammed Latif Khan The Himalayan Soap Pod Tree CABI 2019 ISBN 978 1 78639 198 8 S 51 G W Bischoff Lehrbuch der Botanik 3 Band Erster Theil Schweizerbart 1840 S 8 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche A Schnabel J Nason J Hamrick Understanding the population genetic structure of Gleditsia triacanthos L seed dispersal and variation in female reproductive success In Molecular Ecology 7 1998 S 819 832 doi 10 1046 j 1365 294x 1998 00397 x S M Csurhes D Kriticos Gleditsia triacanthos L Caesalpiniaceae another thorny exotic fodder tree gone wild In Plant Protection Quarterly Vol 9 3 1994 S 101 105 PDF online auf researchgate net Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft Band 90 Borntrager 1977 S 311 Vit Bojnansky Agata Fargasova Atlas of Seeds and Fruits of Central and East European Flora The Carpathian Springer 2007 ISBN 978 1 4020 5361 0 S 299 Seed Information Database bei KEW Royal Botanical Gardens abgerufen am 29 Dezember 2017 Gleditsia triacanthos bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Bochumer Botanischer Verein Beitrage zur Flora Nordrhein Westfalens aus dem Jahr 2013 Jahrbuch des Bochumer Botanischen Vereins Bd 5 2014 S 130 163 PDF 6 4 MB Margaret Mittelbach Michael Crewdson Wild New York Birkhauser Basel Boston Berlin 1999 ISBN 3 7643 5994 3 Gleditsia triacanthos bei Useful Temperate Plants abgerufen am 29 Dezember 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amerikanische Gleditschie amp oldid 237649180