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Heinrich Karl Ewald Held 1 25 September 1897 in St Johann Saar 19 September 1957 in Dusseldorf war deutscher evangelischer Theologe Heinrich Held 1934 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeld Sohn eines Zuschneiders und Leiters einer privaten Zuschneider Schule in Koln besuchte das Friedrich Wilhelm Gymnasium in Trier und dann das Friedrich Wilhelm Gymnasium in Koln Dort legte er 1915 schon als Rekrut das Notabitur ab Von 1915 bis 1918 nahm er als Freiwilliger am Ersten Weltkrieg teil Eisernes Kreuz II Klasse 2 Nach dem Krieg studierte Held an der Universitat Bonn dort trat er der Burschenschaft Burschenschaft Rheno Germania Bonn im Schwarzburgbund bei und an der Universitat Tubingen dort gehorte zu seinen Lehrern Adolf Schlatter Evangelische Theologie Nach dem Examen war er erst Vikar in Koln 1 und besuchte dann ein Jahr das Predigerseminar in Wittenberg Ab 1924 war er Hilfsprediger heute Pfarrer zur Anstellung in Wesseling fur die evangelische Gemeinde Bruhl 3 1925 heiratete er Hildegard Rohrig eine Pfarrerstochter aus Elberfeld 4 1930 wurde er zum Pfarrer in Essen Ruttenscheid gewahlt 5 Kurz nach der Machtubernahme Adolf Hitlers protestierte Held im Namen Essener Pfarrer in einem Telegramm an das preussische Innenministerium gegen die rechtswidrige Einsetzung staatlicher Kommissare in der evangelischen Kirche Daraufhin wurde er als erster evangelischer Pfarrer inhaftiert Held war als eine der fuhrenden Personlichkeiten des kirchlichen Widerstandes mit einem reichsweiten Redeverbot belegt Ungeachtet dessen stellte er mit seiner rechten Hand Irene Thiessiess grosse Mengen an Flugblattern und Schriften her die Irene im ganzen Ruhrgebiet verteilte 6 Er gehorte zu den Begrundern der rheinischen Sektion des Pfarrernotbundes um Martin Niemoller Heinrich Held war Mitinitiator der Bekennenden Kirche im Rheinland Mitglied des altpreussischen Bruderrats und der Barmer Bekenntnissynode Er rettete gemeinsam mit Gustav Heinemann und den Pfarrern Friedrich Graeber und Johannes Bottcher den 50 bis 60 Juden die sich in den Kellern ausgebombter Essener Hauser noch bis Ende des Krieges versteckt hatten das Leben indem er ihnen die uberlebensnotwendigen Lebensmittel brachte und zwar auch noch nach dem 17 September 1944 dem Tag an dem die letzten Juden aus Essen deportiert worden waren und Essen offiziell als judenfrei galt Die dafur notwendigen Lebensmittelmarken waren von den drei Pfarrern gesammelt und von Mitgliedern der Bekennenden Kirche die aus Solidaritat mit den verfolgten Juden Hunger in Kauf nahmen fur bedurftige Gemeindeglieder gespendet worden Nach dem Zweiten Weltkrieg partizipierte er am Kirchlichen Einigungswerk des wurttembergischen Landesbischofs Theophil Wurm Im Mai 1945 wurde Heinrich Held zum Superintendenten des Kirchenkreises Essen gewahlt Im Oktober 1945 gehorte er zu den Mitunterzeichnern des Stuttgarter Schuldbekenntnisses 1946 wurde er als Mitglied der Leitung der Evangelischen Kirche im Rheinland zum Oberkirchenrat berufen 1947 wurde er Vorsitzender des Bruderrats der Evangelischen Kirche in Deutschland und im Januar 1949 letztlich zum ersten Prases der Evangelischen Kirche im Rheinland gewahlt 1956 wurde er in diesem Amt von der rheinischen Landessynode bestatigt Zwischen 1949 und 1954 war er ausserdem Mitglied des Rats der EKD 1952 1954 war er Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche der Union Er hat das Hilfswerk der EKD und den Deutschen Evangelischen Kirchentag mitbegrundet Held hat entschieden zum ausseren und inneren Wiederaufbau der rheinischen Kirche nach dem Zweiten Weltkrieg beigetragen Gemeinsam mit dem westfalischen Prases Karl Koch vertrat er die evangelische Kirche bei den Beratungen zum Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland Seit 1925 war Heinrich Held mit Hildegard Rohrig 1901 1978 aus Elberfeld verheiratet Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor Sein Sohn Heinz Joachim Held 1928 war von 1975 bis 1993 Prasident im Kirchenamt der EKD Nach der Ruckkehr von einer Tagung des Lutherischen Weltbundes in Minneapolis erlag Heinrich Held sechs Tage vor seinem sechzigsten Geburtstag einer Lungenembolie Ehrungen BearbeitenDie evangelisch theologische Fakultat der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn verlieh Heinrich Held 1948 die Ehrendoktorwurde Die Stadte Essen und Meisenheim haben Verkehrsflachen nach Heinrich Held beziehungsweise Prases Held benannt Des Weiteren tragen Altenheime in Essen das Heinrich Held Haus 2008 und ab 2010 11 das Altenheim der Diakonie Michaelshoven Koln in Wesseling Prases Held Haus seinen Namen Richtfest war am 16 Juli 2010 Am 16 September 2003 wurde Heinrich Held gemeinsam mit seinem Essener Amtsbruder Johannes Bottcher und dessen Ehefrau Kathe posthum mit dem Ehrentitel Gerechter unter den Volkern geehrt Die Holocaust Gedenkstatte Yad Vashem in Jerusalem verleiht diese Auszeichnung an nichtjudische Personen die wahrend des Nationalsozialismus unter Einsatz ihres Lebens Juden vor Verfolgung und Ermordung durch die Nationalsozialisten gerettet haben Literatur BearbeitenGunter Heidtmann Hrsg Prases D Heinrich Held Erinnerung und Vermachtnis Dusseldorf 1968 Heinz Joachim Held Heinrich Held der Prases der Gemeindepastor der Mensch Kapitel in Einsichten und Ausblicke Verlag Otto Lembeck Frankfurt am Main 2008 S 41 56 Vorschau bei Google Books Walter Schmidt Held Heinrich Karl Ewald In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 464 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich Held Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Held Heinrich Karl Ewald in der Datenbank Saarland Biografien Heinrich Held Ausstellungstafeln zum 50 Todestag bei archiv ekir de Zugriff Dez 2015 Uta Ranke Heinemann Der BDM Keller im Hause meines Vaters In Alfred Neven DuMont Hrsg Jahrgang 1926 27 Erinnerungen an die Jahre unter dem Hakenkreuz Koln 2007 S 95 106Einzelnachweise Bearbeiten a b Held Heinrich Karl Ewald in der Datenbank Saarland Biografien Ausstellungstafeln zum 50 Todestag bei archiv ekir de Zugriff Dez 2015 Georg Grosser Evangelisches Gemeindeleben im Kolner Land Verlag der Lowe Koln 1958 S 60f mit falscher Jahresangabe zur Wahl in Ruttenscheid nach H J Held ab hier Heinrich Held in Ruttenscheid bei ekir de Christl Wickert Frauen zwischen Dissens und Widerstand in Wolfgang Benz und Walter H Pehle Lexikon des deutschen Widerstandes 1994 ISBN 3 10 005702 3Prasides der Evangelischen Kirche im Rheinland Heinrich Held 1948 1957 Joachim Beckmann 1958 1971 Karl Immer 1971 1981 Gerhard Brandt 1981 1989 Peter Beier 1989 1996 Hans Ulrich Stephan kommissarisch 1996 1997 Manfred Kock 1997 2003 Nikolaus Schneider 2003 2013 Manfred Rekowski 2013 2021 Thorsten Latzel seit 2021 Ratsvorsitzende und Leitende Bischofe der EKU bis 1953 APU Ratsvorsitzende der EK ap U 1951 1972 Heinrich Held 1951 57 Kurt Scharf 1957 60 Joachim Beckmann 1960 63 Ernst Wilm 1963 69 Hans Joachim Frankel 1970 72 Ratsvorsitzende der EKU Bereich West Karl Immer 1972 75 Hans Thimme 1975 81 Gerhard Brandt 1981 87 Hans Martin Linnemann 1987 91 Ratsvorsitzende der EKU Bereich Ost Horst Gienke 1972 76 Werner Krusche 1976 79 Eberhard Natho 1979 83 Gottfried Forck 1984 85 Joachim Rogge 1989 91 Ratsvorsitzende der EKU 1992 2003 Joachim Rogge 1992 93 Peter Beier 1994 96 Eduard Berger 1996 98 Helge Klassohn 1998 2000 Manfred Sorg 2000 03 Normdaten Person GND 118710079 lobid OGND AKS LCCN n99027568 VIAF 76627882 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Held HeinrichALTERNATIVNAMEN Held Heinrich Karl Ewald vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer TheologeGEBURTSDATUM 25 September 1897GEBURTSORT St Johann SaarSTERBEDATUM 19 September 1957STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Held Theologe amp oldid 229368714