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Die evangelische Heilig Kreuz Kirche ist eine einschiffige gotische Kirche aus dem 14 Jahrhundert in Kemnitz in Vorpommern Sie gehort seit 2012 zur Propstei Demmin im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland Vorher gehorte sie zum Kirchenkreis Greifswald der Pommerschen Evangelischen Kirche Heilig Kreuz Kirche in Kemnitz Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 4 Ausstattung 5 Literatur 6 WeblinksLage BearbeitenDie Dorfstrasse verlauft von Nordwesten kommend v formig nach Nordosten durch den Ort Am Scheitelpunkt trifft sie auf die Schulstrasse die nach Sudwesten und Sudosten fuhrt Die Kirche steht westlich dieser Kreuzung auf einem erhohten Grundstuck dass mit einer Mauer aus unbehauenen und nicht lagig geschichteten Feldsteinen eingefriedet ist Sie kann von Suden her durch ein weiss verputztes Backsteinportal mit einer Pforte sowie einer Durchfahrt betreten werden Es steht wie auch die Kirche unter Denkmalschutz Am Bauwerk fuhrt die Route der Norddeutschen Romantik vorbei Der 54 km lange Lehrpfad verbindet von Greifswald bis nach Wolgast insgesamt zehn Lebens und Motivstationen fruhromantischer Maler der Region Geschichte BearbeitenDie Kirche zu Kemnitz entstand um 1300 unter dem Kirchenpatronat des Klosters Eldena als dreischiffige sechsjochige Hallenkirche mit Nordsakristei Im 14 Jahrhundert erganzten Handwerker eine spatgotische Sudvorhalle aus Backstein Nach einer Zerstorung im Dreissigjahrigen Krieg trug die Kirchengemeinde das nordliche Seitenschiff ganz und die sudlichen Umfassungsmauern so weit ab dass das Mittel und das Seitenschiff unter einem ziegelgedeckten Dach zusammengefasst werden konnte 1743 wurde unter der Leitung von Andreas Mayer aus Greifswald eine Instandsetzung durchgefuhrt Dabei wurde auch die Kirchenausstattung erneuert Der quadratische westliche Kirchturm in neugotischen Formen entstand von 1841 bis 1842 nach Planen des Architekten C A P Menzel aus Alt Pansow Architektur Bearbeiten nbsp Ansicht von SudenDas gesamte Bauwerk wurde uberwiegend aus rotlichem Mauerstein errichtet Der dreijochige Chor ist gerade und nicht eingezogen An seiner ostlichen Seite ist ein wenige Zentimeter breiter Vorbau der leicht nach Norden versetzt ist Daruber ist eine grosse spitzbogenformige Blende die bis in den Giebel hineinreicht Sie ist weiss gestrichen Im unteren Bereich ist der Titel der Kantate von Johann Sebastian Bach Gott ist unsere Zuversicht BWV 197 zitiert daruber ein gedruckt segmentbogenformiges und dreiteiliges Fenster Es wird von sechs Paar gestaffelten Putzblenden mit Kleeblattbogen und einem gemauerten Blendkreuz und Rautenblenden umrahmt Seitlich sind zwei Fialen darunter je ein Strebepfeiler Das sudliche Chorfenster ist ebenfalls spitzbogenformig Am Ubergang zum Dachfirst ist ein umlaufender Kleeblattbogenfries Die sudliche Wand des Kirchenschiffs wird vom Umbau nach dem Dreissigjahrigen Krieg dominiert Zwischen mehreren Strebepfeilern ist westlich ein kleines rechteckiges Fenster Im darauffolgenden ostlich gelegenen Feld ist eine Pforte mit einem dreifach gestuften Gewande Die mittlere Wand ist geschlossen jedoch sind die Reste einer zugesetzten gedruckt segmentbogenformigen Offnung erkennbar Ostlich folgt am Chor eine weitere kleinere Pforte mit zwei begleitenden Fenstern zu jeder Seite An der westlichen Wand des sudlichen Kirchenschiffs sind weitere Reste des ursprunglichen Baus erkennbar so eine gedruckt segmentbogenformige Offnung in Richtung Westturm die jedoch zugesetzt ist Sudlich eines weiteren Strebepfeilers ist eine rundbogenformige ebenfalls zugesetzte Offnung in der die Reste von zwei gekuppelten spitzbogenformigen Offnungen erkennbar sind An der Nordseite ist eine kleine Sakristei Sie hat einen quadratischen Grundriss und an der nordlichen Seite eine holzerne Pforte Daruber ist im kielbogenformigen Giebel ein Stern gemauert Ostlich ist ein kleines Fenster die Westseite ist geschlossen Der Giebel wird von einem kleinen Turmchen mit einem Kreuz gekront An der Chorseite sind zwei grosse spitzbogenformige Fenster gefolgt von einem Strebepfeiler Das Kirchenschiff fusst auf einem Sockel aus unbehauenen Findlingen Daruber sind drei grosse Fenster mit je einem machtigen Strebepfeiler Die Reste des ursprunglich vorhandenen Seitenschiffs sind an Abbruchkanten erkennbar Der Westturm ist quadratisch und gegenuber dem Kirchenschiff eingezogen Seine Ecken werden mittels durchgangiger Lisenen betont die einzelnen Geschosse durch Gesimse voneinander getrennt Im Westen ist ein vierfach getrepptes grosses und spitzbogenformgies Portal Die Nord und Sudseite ist geschlossen Im daruberliegenden Geschoss sind weitere spitzbogenformige Blenden in die gekuppelte Fenster eingearbeitet wurden Das Turmgeschoss greift diese Formensprache auf dort sind entsprechende Klangarkaden Der eingezogene Pyramidenhelm ist schiefergedeckt und von vier kleinen Fialen umgeben Er schliesst mit Turmkugel und Kreuz ab Ausstattung Bearbeiten nbsp Blick ins Kirchenschiff nach OstenZur Ausstattung gehort ein Kanzelaltar von Mayer aus dem Jahr 1743 Der Altar ist gemauert und mit Holz verkleidet dahinter auf einer muschelformigen Konsole der abgerundete Kanzelkorb Die Brustungsfelder sind in blaulichem Ton gehalten und zeigen mittig eine Wolkenglorie mit einem daruber angebrachten Engelskopf sowie links und rechts Abendmahlsgerat wie Kelch Patene sowie Taufkanne und Taufschale Der Zugang erfolgt durch eine segmentbogige Tur mit marmorierten Pilaster Oberhalb des Kanzelkorb ist ein baldachinartiger Schalldeckel der mit einer Krone verziert ist Ein Brustungsfragment aus der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts hangt an der ostlichen Chorwand Es besteht aus zwei bemalten Holztafeln und zeigt Jesus Christus sowie Simon Petrus Links daneben ist eine Sakramentsnische mit einer Skulptur Der Chor hat in seinem Innern ein Kreuzgewolbe Die Emporen im Westen und Suden des Kirchenschiffs stammen vermutlich aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts Die Brustungsfelder sind mit Psalmen verziert zum Beispiel Lobe den Herrn meine Seele und vergiss nicht was er dir Gutes getan hat Ps 103 2 Die Orgel wurde 1855 von Johann Friedrich Nerlich aus Stralsund gefertigt 1885 durch Friedrich Albert Mehmel aus Stralsund umgebaut und 1963 durch die Firma Sauer aus Frankfurt Oder erneuert Aus dem Jahr 1368 stammt eine Grabplatte aus Kalkstein eine weitere wurde im 16 17 Jahrhundert aus braunem Kalkstein gefertigt Die einzige Glocke der Kirche wurde 1819 von Simon Zach aus Stralsund gegossen Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Hans Christian Feldmann u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Mecklenburg Vorpommern Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2016 ISBN 978 3 422 03128 9 Flyer Die Dorfkirchen Kemnitz und Ludwigsburg aus barocker Perspektive Auslage in der Kirche in Ludwigsburg Juli 2017 S 4Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heilig Kreuz Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Heilig Kreuz Kirche in der Landesbibliographie MV Pfarramt Kemnitz Webseite der Evangelischen Kirche in Mecklenburg Vorpommern abgerufen am 20 August 2017 54 074277777778 13 529 Koordinaten 54 4 27 4 N 13 31 44 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heilig Kreuz Kirche Kemnitz amp oldid 231368199