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Ursprunglich war Haus Horst ein Rittergut mit einer Wasserburg die um 1250 angelegt wurde Es lag zwischen Dusseldorf Benrath und Hilden in Nordrhein Westfalen Es lag an der alten Kolnischen Landstrasse Strata coloniensis 1 Hilden Haus Horst Turm der ehemaligen RitterburgHilden Haus Horst SpringbrunnenTafel am MauerrestDa auch die Grafen und spateren Herzoge von Berg dieses Gebiet des rechten Rheinlandes als ihr Hoheitsgebiet beanspruchten kam es immer wieder zu Streitigkeiten zwischen Berg und dem Kolner Erzbischof Diese betrafen uberwiegend Hilden und Haan aber zeitweise auch Haus Horst Betroffen waren besonders die Bewohner der beiden Weistumer da ihnen beide Obrigkeiten haufig Leistungen und Steuern abforderten Inhaltsverzeichnis 1 Ritter von der Horst im Mittelalter 12 bis 14 Jahrhundert 2 Gemeinsames Lehen Haus Horst und die Kirchspiele Hilden Haan im 15 Jahrhundert 2 1 Schenk von Nideggen 2 2 Erb und Besitzstreit ab 1589 2 3 18 Jahrhundert 2 4 19 Jahrhundert 2 4 1 Eigentumer Theodor Bongard von Maercken Spieker Maklerring 2 4 2 Eigentumer Lieven Klingelhofer 2 5 20 Jahrhundert 2 5 1 Stadt Hilden Abriss des Herrenhauses 2 5 2 Seniorenwohnstift Haus Horst 3 Besitztumer die zum Rittergut Haus Horst gehorten 3 1 Horster Lehen 3 2 Hilden Haaner Honschaften 3 3 Waldungen 3 4 Zehnpflichtige Honschaften 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksRitter von der Horst im Mittelalter 12 bis 14 Jahrhundert BearbeitenEiner der ersten urkundlichen Nachweise eines Adelsgeschlechts von Horst stammt von 1224 In einer Urkunde des Kolner Erzbischof Engelbert I ist ein Theodericus de Horst als Zeuge genannt 2 3 Weitere Nachweise fur die Adelsangehorigen der von Horst sind als freie Ritter dokumentiert fur 1224 Ritter Dietrich von Horst 1241 Ritter Theoderich von der Horst 1263 Ritter Rutger von der Horst 1290 Werner von der Horst Droste von Berg 1290 amp 1296 Ritter Heinrich von Horst Kirchspielverwalter von Hilden 4 1363 Ritter Balduin von der Horst Waldgraf der Richrather Gemark 1372 Junker Konrad III von der Horst der Altere Bis dahin waren das Lehen Haus Horst und das Hoflehen Hilden Haan getrennte Lehen 1372 ubertrug der damalige Erzbischof Friedrich III von Koln beide Kirchspiele Hilden und Haan an Gerhard Kraft von Elverfeldt als Lehen Gerhard Kraft starb 1403 5 Gemeinsames Lehen Haus Horst und die Kirchspiele Hilden Haan im 15 Jahrhundert BearbeitenNach dem Tod von Gerhard Kraft vergab 1404 das Kolner Erzstift unter Friedrich III von Saarwerden das Haus Horst als kurkolnisches und das Hoflehen der beiden Kirchspiele Hilden und Haan an den Knappen Konrad IV von der Horst den Jungeren Er war mit Gerhard Krafts Tochter Ida verheiratet 6 Die beiden Lehen blieben bis zur Gutertrennung im Jahre 1690 zusammen wurden jedoch getrennt betrachtet Der Lehenstext lautete 1404 Jan 19 Samstag nach Antoniustag zu Fritzstromen Zons verleiht in unserer Burg Erzbischof Friedrich von Koln dem Konrad van der Horst ihm selbst und allen seinen Abkommen das Gericht Hilden wie es bisher Dyederich Dietrich Wilhelm Elverfeldt der Vater von Kraft und Kraft von Elverfeldt Konrads Schwiegervater inne gehabt haben Abschr 15 Jahrh Pap No 131 7 Als Gegenleistung musste Konrad IV von der Horst der Jungere seinen Rittersitz Haus Horst der als altes Kolnisches Lehen bezeichnet wurde zum Offenhaus des Erzbischofs erklaren d h ihm das Recht einraumen es im Bedarfsfall militarisch zu besetzen ausser gegen den Herzog von Berg Das bisherige Lehnsgut der Kolner gehorte damit fortan eindeutig zum Besitz des Kolner Erzbischofs Es war ab dann kein freies Rittergut mehr 6 8 Haus Horst war ursprunglich ein Mannlehen was bedeutete dass es nur im Mannesstamm vererbt wurde 1501 starb Konrad IV von der Horst der Jungere Er war der letzte mannliche Namenstrager aus dem Geschlecht der von der Horst Da Konrad IV von der Horst der Jungere verheiratet mit Ida geborene Elverfeld keine mannlichen Nachkommen hatten gelangte das Lehen uber Tochter Adriane bei deren Hochzeit 1498 an ihren Ehemann Bertram von Plettenberg um 1470 77 1522 9 Da auch aus dieser Ehe keine mannlichen Erben hervorgingen ging Haus Horst danach uber die Tochter Elisabeth um 1541 48 an deren Ehemann Wilhelm von Quade zu Wickrath um 1562 Die Lehen wurden folglich wie ein Kunkellehen in weiblicher Linie vererbt 10 Schenk von Nideggen Bearbeiten Die Tochter von Wilhelm Quade Agnes Quade die Altere schloss am 10 November 1548 mit Otto Schenk von Nideggen zu Vorst 1601 einen Ehevertrag die Heirat Ottos erste Ehe in Dusseldorf folgte jedoch erst im Jahr 1555 Er war von 1562 bis 1600 Lehensherr von Haus Horst und der Kirchspiele Hilden Haan Sie hatten zwei Sohne und vier Tochter Die Sohne starben jedoch fruh Heinrich ertrank 1588 in der Ruhr Otto starb 1587 in Frankreich Die alteste Tochter Agnes die Jungere heiratete Werner von Galen zu Muchhausen bei Rommerskirchen Beide wohnten auf Haus Vorst bei Leichlingen Die zweite Tochter Anna 1638 war mit Robert Stael von Holstein zu Heisingen verheiratet Als ihre Mutter Agnes die Altere 1571 starb heiratete Otto Schenk von Nideggen in seiner zweiten Ehe Anna von Plettenberg Ihre Kinder hiessen Robert Roland Johann Heinrich 1638 und Marie Otto Schenk von Nideggen war nunmehr bemuht die Lehnsherrschaft seinen Sohnen aus der zweiten Ehe zu sichern 2 Erb und Besitzstreit ab 1589 Bearbeiten Es kam im Jahre 1589 zu einem Abkommen zwischen Otto und seinen vier Tochtern aus erster Ehe worin diese einwilligten dass ihren Stiefgeschwistern die Lehnsrechte auf Horst und Hilden Haan zufallen sollten Die Erbfolge der Horster Lehnsguter als auch der Hilden Haaner ging zunachst auf die aus zweiter Ehe des Otto Schenk von Nideggen 1601 stammenden Sohne uber 10 Alle Beteiligten waren zunachst mit dieser Regelung einverstanden die seine Tochter aus erster Ehe aus dem Erbe der beiden Hildener Lehen ausschloss Aber sie sollte sich als verhangnisvoll erweisen Gegen den Erbverzicht der weiblichen Linie klagten ab 1592 die Nachkommen der Familie Agnes der Jungeren Schenk von Nideggen 1602 und deren Ehemann Werner von Galen sowie die Familien ihrer Schwester Anna geb Schenk von Nideggen und ihrem Ehemann Robert Stael von Holstein Reformierte Linie Das war der Anfang des Horster Lehnstreites der sich von 1592 bis 1796 hinzog Er brachte den Rittersitz an den Rand des Ruins da er bald heftige ja erbitterte Formen annahm Mit Recht wies Werner von Galen darauf hin dass die weibliche Erbfolge in Hilden durch Generationen ublich gewesen sei Aber mit mindestens dem gleichen Recht stellte die Gegenseite Schenk fest dass eine solche Erbfolge immer nur dann eingetreten war wenn es an mannlichen Erben gebrach und auch dann immer nur mit besonderer Genehmigung des Erzbischofs Es stand ja in dem altesten Weistum von 1386 dass das Lehen Hilden Haan ein Mannlehen sei und darauf konnte man sich mit Recht berufen Roland Robert Schenk von Nideggen 20 Februar 1634 der alteste Sohn aus der zweiten Ehe von Otto Schenk von Nideggen zog in die Eifel und heiratete in erster Ehe Eva von Heyer wurde katholisch und begrundete damit die katholische Linie Schenk Heyer die spater wieder in Hilden auftauchen sollte Aber zunachst wurde Roland von seinem Vater Otto per Testament wegen nicht standesgemasser Ehe bis auf einen Pflichtteil von 3500 Talern enterbt Roland prozessierte dagegen und erhielt durch Vergleich 8000 Taler Nach dem Tod seines Schwagers Hieronimus von Heyer bekam Roland Schenk von Nideggen von seinem betagten Schwiegervater Ruprecht von Heyer um 1511 12 Juni 1611 Haus und Hof Heyer bei Borler Vulkaneifel ubertragen 1610 wurde er vom Erzbischof Ernst von Bayern mit Haus Heyer belehnt 11 12 Das Erbe der Hilden Haaner Lehen trat kurz nach Ottos Tod jedoch Rolands jungerer Bruder Johann Heinrich Schenk von Nideggen 1638 an Nach dessen Tod bekam sein Sohn Otto Wilhelm Schenk von Nideggen 1636 3 Februar 1679 in Hilden das Lehen Er starb ohne Erben Roland Schenk von Nideggen inzwischen Amtmann zu Densborn und Vater eines Sohnes Hans Heinrich Schenk von Nideggen 1690 91 heiratete 1629 in zweiter Ehe Anna Regina von Eltz 1663 auf Burg Eltz 13 Im Dusseldorfer Kuhkrieg wurde Haus Horst 1651 kurzzeitig von brandenburgischen Truppen besetzt 14 Der Prozess vor dem Reichskammergericht vererbte sich derweil von Generation zu Generation An die Stelle des Werner von Galen traten seine beiden Schwiegersohne Friedrich Wilhelm von der Reven und Eberhard von Bottlenberg Kessel auf Schloss Hackhausen Uber das Reichskammergericht wurde die Erb und Besitzfolge immer wieder angefochten Im Zwischenurteil von 1682 wurden der reformierten Linie die Erb und Besitzrechte zugesprochen Demnach erhielt die Familie Bottlenberg Kessel den ganzen Komplex Bei einer 1690 erfolgten Guterteilung ubergab die Familie Bottlenberg Kessel das Kurlehen Haus Horst mit allem Zubehor ihren Verwandten von der Reven erblich zur freien Verfugung Sie behielt fur sich Besitzteile die im Wesentlichen aus dem alten Kolner Hoflehen Hilden Haan herruhrten So bedeutete die Gerichtsentscheidung von 1682 den Anfang einer Trennung der seit 1404 vereinten Lehensguter Haus Horst und Hilden Haan Ab dann hatte jeder Teil von nun an wieder seine eigene Geschichte 6 9 15 Die Erzbischofliche Kammer erhob Einspruch gegen das Urteil von 1682 und belehnte weiter Hilden Haan nach eigenem Gutdunken indem sie auf die Nachfahren des Roland Schenk von Nideggen zuruckgriff der katholischen Linie Schenk Heyer Es wurden nacheinander mit Hilden und Haan belehnt der Sohn von Roland Schenk von Nideggen Hans Heinrich Schenk von Nideggen Beginn als Lehensherr L 1615 dessen Enkel Friedrich Anton d J und Felix Theodor L 1689 dann der Sohn von Felix Theodor Dietrich Heinrich L 1707 und schliesslich dessen Bruder Theodor Felix Schenk von Nideggen 1748 L 1728 Das Erzbistum Koln erklarte nach dem Tod von Theodor Felix Schenk von Nideggen die beiden Lehen Hilden und Haan fur heimgefallene katholische Lehen 18 Jahrhundert Bearbeiten Die Besitzer des Ritterguts Horst die reformierte Linie blieben aber in Linie erhalten Der Familienstamm von Agnes Schenck von Nideggen verzweigte sich in den Familienstamm von der Reven und in den Familienstamm von dem Bussche Ippenburg genannt Kessel Zum Familienstamm von der Reven gehorten Friedrich Wilhelm von der Reven sein Sohn Jobst Maximilian von der Reven und sein Enkel Ambrosius Wilhelm Bernhardt von der Reven 1724 Mit der Zeit wurde durch Gutertrennung Abtretungen und Verkauf das ursprunglich stattliche Gut Horst immer kleiner 9 Da Ambrosius Wilhelm Bernhardt von der Reven ein abenteuerliches Reiseleben fuhrte hatte er gewaltige Schulden gemacht die ihn veranlassten die Horster Besitzungen an den Pfalzischen und Julich Bergischen Hofkammer Direktor Wilhelm Sebastian von Lemmen gegen ein betrachtliches Darlehen zu verpfanden Freiherr von der Reven starb dann 1724 ganz pauvre in einem Hospiz und liess die Horst im Pfandschaftsbesitz des genannten Glaubigers 2 Der Pfandinhaber Wilhelm Sebastian von Lemmen erhielt das Gut schliesslich mit allen Rechten und nahm sich noch einige mehr wohnte aber nicht dort Nach dem Tod des Herrn von Lemmen wurde das Erbe auf seine vier Nachkommen verteilt Die unverheiratete gebliebene Tochter Franziska von Lemmen gelangte durch Kauf wiederum in den vollen Besitz der Horst Franziska von Lemmen vererbte den gesamten Besitz am 22 Marz 1776 testamentarisch auf ihre beiden Nichten Maria Theresia und Maria Anna von Ropertz die ebenfalls unverheiratet blieben Der Besitz ging auf Familie von Ropertz uber 6 16 17 19 Jahrhundert Bearbeiten Als 1801 das Erzstift Koln als deutscher Kurstaat aufhorte und 1803 die Lehen dem jeweiligen Landesherrn zufielen in dessen Gebiet sie lagen ging Hilden als Bergisches Lehen an den Herzog von Berg uber Eigentumer Theodor Bongard von Maercken Spieker Maklerring Bearbeiten Theodor Bongard der Jungere getauft am 5 Juni 1759 in Hilden 8 Januar 1834 in Hilden lebte als reicher Kaufmann in Amsterdam kam spater von dort zuruck und wohnte in Hilden in Haus Hagdorn Er kaufte von den Nichten von Ropertz am 1 Marz 1810 das Burghaus mit einigen angrenzenden Landereien Jagd Wald und Muhle 6 Theodor Bongard der Jungere war mit Anna Gertrud Leven getauft 18 November 1780 in Hilden 27 Mai 1821 verheiratet Sie vererbten die Besitzungen von Haus Horst und Haus Hagdorn an ihre Tochter Anna Elisabeth Bongard 12 Juli 1806 11 Januar 1875 Mit ihrer Heirat am 20 November 1828 mit Karl August Hubert Reichsfreiherr von Maercken zu Geerath 10 Juli 1799 in Ratingen 18 Oktober 1877 in Koln gingen die Guter auf von Maercken uber Freifrau von Maercken Geerath verkaufte 1840 Haus Horst an den in Unterbach wohnenden Muller und Gutsbesitzer Friedrich Spiecker zur Rohrsmuhle Sie behielt Haus Hagdorn mit den zugehorigen Landereien die damit wieder aus dem Horster Besitz ausschieden Schon 1842 verkaufte Spieker an den Kolner Kaufmann Jacob Joseph Haan Mitglied eines Maklerrings der Guter und Grundstucke aufkaufte und wieder verausserte 6 Ein Jahr nach diesem Kauf am 6 August 1843 verlor das Gut Horst wegen wiederholter Verminderung seines Areals die Vorrechte auf ein Rittergut und wurde ein normales Gut Es wurde aus der Liste der landtagsfahigen Rittersitze gestrichen Der Eigentumer des Hauses wurde also nicht mehr wie fruher allein auf Grund dieses Besitzes ins Herrenhaus des preussischen Landtages beschieden Haus Horst horte auf ein Rittergut zu sein 18 Eigentumer Lieven Klingelhofer Bearbeiten 1858 loste sich der Maklerring auf Haus Horst fiel per Los mit allem Zubehor an das Mitglied der Gesellschaft Heinrich Joseph Lieven von Gut Rodderhof bei Bruhl 17 Sein Sohn Wilhelm Ferdinand Lieven 15 Juni 1839 in Niederembt 9 August 1902 in Dusseldorf erbte 1866 samtliche in und bei Hilden gelegenen Guter darunter auch die inzwischen weitgehend verfallene Anlage Haus Horst Lieven zog zunachst von Bayern nach Hilden Mittelstrasse 41 Haus Horst sollte sein Wohnsitz werden Er setzte zunachst 1892 bis 1893 den Turm mit Kranzgesims und Turmhaube instand und liess dann auf den Grundmauern der alten Burg ein villenartiges Herrenhaus errichten in dem er wohnte 2 6 Wilhelm Ferdinand Lieven war 18 Jahre lang Erster Beigeordneter 30 Jahre lang Stadtverordneter und als Kreisdeputierter tatig Er arbeitete auch ehrenamtlich in zahlreichen stadtischen Ausschussen mit Als Wohltater mit hohen Verdiensten um die Entwicklung der Stadt Hilden wurde er am 18 Dezember 1900 anlasslich der Einweihung des neuen Rathauses zum Hildener Ehrenburger ernannt Wilhelm Ferdinand Lieven vermachte der Stadt Hilden seine samtlichen Waldungen mit 188 ha 18 a 82 m Es ist der heutige Stadtwald im Nord Osten von Hilden 6 Wilhelm Ferdinand Lieven verkaufte am 2 Januar 1896 den Horster Besitz fur 400 000 Mark an den Dusseldorfer Industriellen Gustav Klingelhofer 27 September 1857 in Schleiden 17 Marz 1918 in Dusseldorf und behielt nur seine in der Hildener Heide gelegenen Waldungen und das Eickertgut Klingelhofer begnugte sich nicht mit dem Villenbau den Lieven gerade erst errichtet hatte Ein bedeutend grosserer Neubau entstand 1896 auf den Fundamenten der alten Wasserburg nach Planen des Berliner Architekten Otto March Dazu kam ein gepflegter Park und mit alledem war die Moglichkeit geschaffen hier ein reprasentables geselliges Leben zu fuhren Gustav Klingelhofers Sohn und Erbe Paul Klingelhofer 19 August 1885 in Gerresheim am 17 September 1956 in Zurich wohnte ab 1928 in Zurich wahrend seine Mutter Aurelie geb Poensgen weiter auf der Horst wohnte 20 Jahrhundert Bearbeiten Stadt Hilden Abriss des Herrenhauses Bearbeiten Im Marz 1951 erwarb die Stadt Hilden den zugehorigen Wirtschaftshof mit noch vorhandenen 515 Morgen landwirtschaftlich genutzten Landereien fur 525 000 DM Danach wies sie das Gelande als Bauland aus erschloss und parzellierte es um einen Teil bald darauf an 3M zu verkaufen 19 Die ursprunglich als sudliche Fortsetzung der Niedenstrasse verlaufende Horster Allee wurde entwidmet in das Werksgelande von 3M einbezogen und weiter westlich neu gebaut Ingeborg Glasmacher 27 Oktober 1909 in Dusseldorf 29 Januar 1978 die Tochter Paul Klingelhofers die mit Hugo Glasmacher 26 Januar 1899 in Solingen 5 September 1962 vermahlt war behielt zusammen mit einer Erbengemeinschaft das Herrenhaus und den zugehorigen Park verzog aber schon wenige Jahre darauf nach Dusseldorf So stand das Haus wiederum verwaist und ein langsam einsetzender Verfall konnte nicht ausbleiben 6 Noch ein letztes Mal machten Haus und Park von sich reden als hier im Fruhjahr 1965 ein von ausserhalb zugereister Hotelier als Pachter auftrat der einen Restaurationsbetrieb einrichtete und dabei unterstutzt von seinem Schwiegersohn als besondere Attraktion einen Tiergarten den Flamingopark eroffnete der als Durchgangsstation fur den Handel mit exotischen Tieren dienen sollte Dieser Park lockte zahlreiche Besucher von nah und fern an konnte aber nur bis zum November bestehen da keinerlei Voraussetzungen fur das Uberwintern der Tiere gegeben waren Der Unternehmer verschwand bei Nacht und Nebel und hinterliess ausser einem Berg von Schulden die z T kostbaren Tiere der Obhut des Tierschutzvereins Damit fand diese letzte Episode aus der wechselvollen Geschichte des Hauses Horst ihr unruhmliches Ende Die Erbengemeinschaft Klingelhofer verkaufte 1967 auch das demolierte Haus mit allem restlichen Besitz an den Dusseldorfer Makler Jobst Muller Jager Wenig spater veraussert Muller Jager jedoch an die Neue Heimat und Bremer Treuhand mit einem Gewinn von 1 7 Millionen DM 19 Diese verkauften ihrerseits an eine Baugesellschaft weiter Das Herrenhaus von Theodor Bongard mit Klingelhofers Erweiterungen wurde 1965 abgebrochen Nur der Turm mit angrenzenden Mauerresten blieb ubrig Seniorenwohnstift Haus Horst Bearbeiten nbsp Hilden Haus Horst Senioren WohnstiftAuf dem Gelande der herrlichen Wald Auen Landschaft wurde bis 1977 der erste Bauabschnitt der Altenwohnsiedlung Haus Horst der Haus Lorick e V errichtet 6 16 Laut Hausprospekt des Senioren Wohnstifts Haus Horst sind hier inmitten eines malerischen Parks ausgedehnter Rasenflachen und Spazierwege 300 geraumige 1 2 und 3 Zimmer Wohnungen entstanden Sie sind auf zwei Wohntrakte um einen Innenhof verteilt Weitere Baumassnahmen waren im Sommer 2005 im Gange 2006 war der Bau eines zusatzlichen Hauses fur Pflegebedurftige fertiggestellt Im Interesse der rund 360 Bewohner die nun hier residieren ist zu hoffen dass inzwischen endlich Ruhe und Frieden eingekehrt sind und Zwistigkeiten nicht mehr vorkommen 20 Das Wohnstift Haus Horst ist heute auch ein kultureller Ort Hildens Die Hildener Teilnehmer von Jugend musiziert stellen sich direkt vor dem Wettbewerb im Konzertsaal von Haus Horst einem breiteren Publikum vor Beim Eroffnungskonzert zu den Hildener Jazztagen treffen sich Jung bis Alt im Park des Wohnstifts Haus Horst Die Klange des Sinfonischen Blasorchesters der Musikschule Hilden locken die Bewohner des Senioren Wohnstifts vor den Pavillon in den Park Besitztumer die zum Rittergut Haus Horst gehorten BearbeitenHaus Horst gehorte wie die Honschaften Hilden Haan zum Einflussbereich der Kolner Erzbischofe Das Rittergut wurde vom Erzbischof an einen Ministerialen kolnischer Adel als Lehen ausgegeben 3 Im Rahmen der Lehensprozesse wurden 1599 und 1602 die Besitztumer und Einnahmen von Haus Horst genauestens erfasst und taxiert 21 Horster Lehen Bearbeiten Westlich von Hilden nahe bei Benrath und dem Rittersitz Schloss Garath stand die alte von Wassergraben umschlossene Wasserburg und der Horster Bauhof in der Itteraue Ritter Wilhelm Quade liess 1540 nordlich von Haus Horst die Horster Muhle Untere Muhle 51 09 29 9 N 06 54 37 3 E an der Itter erbauen 6 Zum Horster Lehen gehorte als Pachtgut der Steinhof 51 09 37 4 N 06 54 43 4 E Auf spateren Karten ist das Gelande ab 1822 als Restaurant Zum Jagerhaus bzw Manerts Penn eingezeichnet Nach Abriss des Restaurantgebaudes wurde das Gelande an der Ecke Dusseldorfer Strasse 160 Niedenstrasse gegenuber dem 3M Werksgelande 2015 mit Einfamilienhausern bebaut 3 22 Hilden Haaner Honschaften Bearbeiten Direkt zum Hilden Haaner Lehen gehorte der Fronhof Fronhoff Hilden Unterstadt rund um die Mittelstrasse Benrather Strasse und Hof zum Hoeffe Hilden Hofstrasse Dem Rittergut wurde schon 1056 die Ringwallanlage Holterhofchen zugeschlagen Bei den zum Hof gehorenden Ackern handelte es sich um die Fluren Kuhlerfeld und Pungskamp Das Gebiet wurde spater in den Prozessakten als Oberster Muhlenhof mit der Buchmuhle bezeichnet 3 21 In Haan gehorte der Hof zu Haan Hoff zue Haen neben der Kirche zum Lehensgebiet Die sieben Gehofte umfassten zusammen 613 Morgen landwirtschaftliches Gelande 78 Morgen Heu und Weideland 28 Morgen mit Hausern Hof Obstbaum und Gemusegarten Waldungen Bearbeiten Zum Lehen Haus Horst gehorten damals 1178 Morgen an Waldungen Lehnbusche und Junkerholz Es waren Waldungen im Nord Osten von Hilden deren Reste spater von Wilhelm Ferdinand Lieven der Stadt Hilden vermacht wurden Zehnpflichtige Honschaften Bearbeiten Zu den Lehensgutern kamen die zehntpflichtigen Honschaften mit ihrem Ackerland als Einnahmequellen hinzu Es waren abgabepflichtige Hildener und Haaner Hofe 1 Sandhonschaft 462 Morgen 2 Lehmhonschaft 487 Morgen 3 Haanhonschaft 166 Morgen 4 Kirchspiel Haan Haen mit drei Gewanden 463 Morgen 21 23 Ein grosser Teil der fruheren Hofe und Weiler ist im heutigen Hilden nur noch in davon abgeleiteten Strassennamen erkennbar Einzelnachweise Bearbeiten Guter und Hofe in Benrath und Umgebung Schriftenreihe des Archivs der Heimatgemeinschaft Gross Benrath e V Heft Nr 9 Erstausgabe erschienen im November 1990 Mit Beitragen von Inge Lackinger Maria Lampenscherf Otto Flamig Theo Fuhles Peter Muller Klaus Jurgen Schwenzer und Wolfgang Theisen Heimatarchiv Benrath Archiv der Heimatgemeinschaft Gross Benrath e V Herausgeber a b c d Anton Schneider Beitrage zur Geschichte von Hilden und Haan Stadtarchiv Hilden 1900 S 186 a b c d Zeitspurensuche Haus Horst mit Bild und Karte von Erich Philipp Ploennies von 1715 Theodor Joseph Lacomblet Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstiftes Koln Urkunde Nr 904 1846 Band 2 S 576 538 Digitalisierte Ausgabe ULB Bonn Zeitspurensuche Haus Horst unter Zeitraum 12 bis 14 Jahrhundert a b c d e f g h i j k Wolfgang Wennig Hilden gestern und heute Stadtarchiv Hilden 1977 Erzbischof Friedrich von Koln verleiht dem Conrait van der Horst und seinen Abkommen das Lehensrecht Zeitspurensuche Haus Horst unter Zeitraum 15 Jahrhundert a b c Zeitspurensuche Haus Horst unter Zeitraum 16 bis 18 Jahrhundert a b Grafenhof als Pfandbesitz der von Plettenberg zu Horst Heinrich Ferber Geschichte der Familie Schenk von Nydeggen insbesondere des Kriegsobristen Martin Schenk von Nydeggen Schwann Koln und Neuss 1860 S 42f Peter Haubrich Haus Hof und Kapelle Heyer Bonifacius Druckerei Paderborn 1878 S 6f Ferdinand Wilhelm Emil Roth Geschichte der Herren und Grafen zu Eltz unter besonderer Berucksichtigung der Linie vom Goldenen Lowen zu Eltz Band 2 Mainz 1890 S 31 34f Ernst Huckenbeck Die Eroberung von Haus Horst Eine Episode aus dem Dusseldorfer Kuhkrieg 1651 In Hildener Jahrbuch Neue Folge Jg 4 1983 S 133 150 Erbstreit der Erben des Otto Schenck von Nideggen aus dessen 1 Ehe mit Anna Agnes Quadt gegen die Erben aus der 2 Ehe mit Anna von Plettenberg Signaturen 1878 1879 1880 1881 1882 1883 1884 AA 002 a b Zeitspurensuche Haus Horst unter Zeitraum 19 bis 20 Jahrhundert a b Heinrich Strangmeier Weitere Nachrichten uber das Haus am Hagdorn und seine Bewohner in Niederbergische Beitrage Band 28 Huls Forschungen I Peters Hilden 1974 S 344 360 In Hand Martrikel der in sammtlichen Kreisen des preussischen Staats auf Kreis und Landtagen vertretenen Ritterguter 1857 Karl F Rauer Hrsg S 436 424 Onlinefassung a b Rheinische Post Serie Ich war einmal eine Wasserburg Villa Wohnstift RP 6 September 2011 Website Haus Lorick e V Wohnstift Haus Horst a b c Heinrich Strangmeier Elisabeth Kraut Agrargeschichtliche Quellen von Hilden und Umgebung Vornehmlich aus dem 17 Jahrhundert Stadtarchiv Hilden 1976 Steinhof Zum Jagerhaus Manerts Penn Honschaften des Kirchspiels HildenLiteratur BearbeitenHerrenhaus Horst bei Benrath In Blatter fur Architektur und Kunsthandwerk 17 Jahrgang 1904 S 34 und Tafeln 45 und 46 Klaus Gunther Conrads Vom Rittergut Horst zur Senioren Wohnanlage In Journal 12 Jahrbuch des Kreises Mettmann 1992 1993 S 6 11 Friedrich Everhard von Mering Geschichte der Burgen Ritterguter Abteien und Kloster in den Rheinlanden und den Provinzen Julich Cleve Berg und Westphalen 3 Heft Koln 1836 S 112 115 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Haus Horst Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bild von Herrenhaus Haus Horst Burgen und Schlosser in Nordrhein Westfalen Haus Horst Eintrag zu Wasserschloss Horst in der privaten Datenbank Alle Burgen Klingelhofer Poensgen Gustav und Aurelie Klingelhofer51 15652 6 907284 Koordinaten 51 9 23 5 N 6 54 26 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haus Horst Hilden amp oldid 228105682