www.wikidata.de-de.nina.az
Das Holterhofchen ist eine Ringwallanlage mit Restmauerwerk eines ehemals befestigten Hofes in der nordrhein westfalischen Stadt Hilden Kreis Mettmann Planskizze von J Schneider 1875Am HolterhofchenMauerreste eines Bauwerks3D Gelandemodell der Ringwallanlage Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie von der Walder Strasse gleich ostlich des Krankenhauses abzweigende Gartenstrasse fuhrt zur Anlage Das Holterhofchen liegt im flachen Gelande am Ubergang von der Niederrheinterrasse zur unteren Mittelterrasse Gut 130 Jahre lang versuchten Forscher die fur das Rheinland untypische Anlage zu interpretieren und zu datieren Nach Ausgrabungen und den Datierungen der dabei 1887 gefundenen Keramikscherben durch Constantin Koenen wird eine Entstehung der Ringwallanlage im 9 10 Jahrhundert angenommen 1 Das Holterhofchen bestand aus zwei Graben sowie zwei Wallen und hatte einen Innendurchmesser von 60 80 Metern Fruher wurde noch ein dritter ausserer Wall angenommen Tatsachlich handelt sich hierbei nur um die alte Oberflache in der der aussere Graben eingetieft war 2 Im Nord Westen fehlt ein grosser Teil des Wallabschnitts Rafael von Uslar zitiert dass zwischen 1870 und 1878 ein Wallstuck zur Gewinnung von Erde fur die Anschuttung an einem Haus abgetragen wurde 3 4 Die heutige Interpretation folgt der Annahme dass das Holterhofchen ein befestigter Hof war 3 Dieser wurde auf dem Sand der Niederrheinterrasse angelegt Ein Teil der Wirtschaftsflachen werden sich wohl auf dem Losslehm der unteren Mittelterrasse befunden haben die sich direkt ostlich des Hofes anschloss Der Muhlenbach ein Seitenarm der Itter umfloss bis 1819 das Holterhofchen 5 Anhand des Ausschnitts aus der Katasterkarte von 1830 6 geht hervor dass der Muhlenbach sich bei Kalstert vom Itterbach verzweigte Richtung Suden die Buchmuhle heute westliches Ende der Strasse Kalstert an der Autobahn A3 durchfloss dann von Nord Osten her das Holterhofchen im Norden umfloss und Richtung Oberste Muhle heute Itter Brucke Elberfelder Strasse sich wieder mit dem Itterbach vereinte 1819 wurde durch Bauarbeiten der sudliche Teil des Muhlenbaches der das Holterhofchen umschloss trockengelegt und der Bachverlauf entlang der Walder Strasse begradigt 3 Gechter fasst 2 7 den Stand der heutigen Forschung zusammen Die Anlage entstand im 10 Jahrhundert nachdem eine fruhere Hofanlage durch Brand gegen Ende des 9 Jahrhunderts zerstort worden war Erst danach wurde der Hof mit einem Doppelgraben und Doppelwall gesichert Die 1 2 Meter starke Steinmauer des ausseren Walls wurde zuerst auf dem anstehenden Boden hochgezogen und dann mit dem Aushub aus den Graben beidseitig angeschuttet Wahrscheinlich ragte sie nicht weit aus dem Erdreich hervor da sie etwaigen Angreifern keine Deckungsmoglichkeit gegenuber den Verteidigern auf dem Innenwall bieten sollte Die ein Meter dicke Steinmauer des inneren Walls war dagegen einem hinten angeschutteten Erdwall vorgeblendet Wahrend die aussere Mauer dem Einsatz von Rammbocken standgehalten hatte trifft dies auf die innere Mauer nicht zu Sie diente wohl hauptsachlich als Brustwehr fur die Verteidiger 2 Die verstarkte Ruckseite der Ringwallanlage zeigte auf die Niederterrasse in Richtung des heutigen Feuerwehrhauses Moglicherweise war dies die einzige Richtung aus der Gefahr drohen konnte Auf der Niederterrasse am Rand der Rheinebene liefen westlich vom Holterhofchen Handelswege z B Mauspfad Schutzstrasse 8 9 wahrend das Gelande ostlich des Holterhofchens im 10 Jahrhundert noch dicht bewaldet war und es in Richtung der Stadt Wald heute zu Solingen anstieg Die Toranlage des Hofs scheint im Sudosten in Richtung Pungshaus gelegen zu haben 2 Neben der Toranlage wurde zu einem spateren Zeitpunkt auf dem ausseren Wall ein rechteckiges Gebaude mit den Massen von 6 5 7 Metern errichtet Die Mauerreste sind als einzige der Anlage noch sichtbar Von einer Innenbebauung die wahrscheinlich aus Holz gewesen ist sind bislang keine Spuren gefunden worden 2 Eine Vorburg scheint nicht bestanden zu haben 2 3 Ein Weg durch das Gelande scheint nicht vorhanden gewesen zu sein Er kam erst spater hinzu 10 Den Erbauer und Besitzer dieser Anlage hat man sich als Kleinadeligen vorzustellen Die Bauart der Ringwallanlage deutet auf einen Zuwanderer aus dem Norden oder Osten in das Rheintal hin der das Wissen um die ihm von dort gelaufige Rundlingsbauweise mitbrachte Die heutige offentliche Grunanlage wurde in der Zeit von 1885 bis 1886 geschaffen und 1965 bis 1966 modernisiert Literatur BearbeitenJacob Schneider Die Heidenburg bei Hilden in Monatszeitschrift fur rheinisch westfalische Geschichtsforschung und Alterthumskunde 1 Jg Bonn 1875 S 376 Constantin Koenen Miscellen In Bonner Jahrbucher Wittich Darmstadt 1888 Band 85 hier S 149 Digitalisat Rafael von Uslar Zum Holterhofchen bei Hilden In Hildener Jahrbuch 1956 59 Band 7 Stadtarchiv Hilden 1960 S 9 31 Rafael von Uslar Studien zu fruhgeschichtlichen Befestigungen zwischen Nordsee und Alpen Bonner Jahrbucher Beihefte Band 11 Bohlau Koln Graz 1964 Seite 5 ff und Tafel 2 Ulrike Unger Michael Ebert Donekes und Heimatkunde Geschichte und Geschichten aus Hilden Rheinische Post Museums amp Heimatverein Hilden e V ISBN 3 9804615 2 1 1998 S 58 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Holterhofchen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wallburgen im Bergischen LandEinzelnachweise Bearbeiten Karl Emerich Kramer Von Burg zu Burg am Niederrhein Band 1 4 Auflage Mercator Duisburg 1982 ISBN 3 87463 057 9 S 98 a b c d e f Michael Gechter Die Ringwallanlage in Hilden in Hildener Jahrbuch 2001 Neue Folge Band 11 Stadtarchiv Hilden 2001 S 7 18 Die Kernaussagen sind von Seite 18 a b c d Rafael v Uslar Zum Holterhofchen bei Hilden in Hildener Jahrbuch 1956 1959 Bd 7 S 9 31 Uslar S 16 17 Rafael v Uslar Zum Holterhofchen bei Hilden Nach alten Aufmessungen erganzter Plan des Holterhofchens in Hildener Jahrbuch 1956 1959 Bd 7 Abbildung und Plan 3 Uslar S 20 Abb 5 Gechter Seite 18 Anton Schneider Die Heer und Handelsstrassen in Beitrage zur Geschichte von Hilden und Haan Hilden 1900 S 13 14 Theodor Joseph Lacomblet Hrsg Eine Inschrift zu Haan bei Hilden in Archiv fur die Geschichte des Niederrheins Bd II Dusseldorf 1857 S 100 102 Rafael v Uslar Zum Holterhofchen bei Hilden Plan des Holterhofchens nach Vermessung von Dipl Ing H Werner in Hildener Jahrbuch 1956 1959 Bd 7 Abbildung und Plan 151 1669561 6 9458669 Koordinaten 51 10 1 N 6 56 45 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Holterhofchen amp oldid 217387374