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Hans Hugo Helfritz 21 Februar 1877 in Greifswald 9 Mai 1958 in Erlangen war ein deutscher Staatsrechtler und Ministerialbeamter Von 1919 bis 1945 war er Hochschullehrer an der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHelfritz stammt aus einer Greifswalder Honoratiorenfamilie Sein Grossvater war Georg Beseler Lehrer von Otto von Gierke der spater Helfritz beeinflussen sollte Hans Helfritz wurde 1877 als Sohn von Hugo Helfritz Burgermeister und Mitglied des Preussischen Herrenhauses in Greifswald geboren Nach dem Abitur am humanistischen Gymnasium Greifswald studierte er ab 1895 Rechtswissenschaft an der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin 3 Semester und der Universitat Greifswald 4 Semester Ab 1896 war er Mitglied des Corps Pomerania Greifswald 2 1898 legte er das Referendarexamen in Stettin und 1903 das Zweite Juristische Examen ab Danach war er Gerichtsassessor in Greifswald 1905 wurde er bei Otto von Gierke an der Universitat Greifswald zum Dr iur promoviert Die Arbeit war durch Wilhelm Kahl angeregt worden Von 1906 bis 1911 war er Stadtsyndikus in Greifswald danach 1911 Regierungsassessor in der preussischen allgemeinen Staatsverwaltung und Regierungsrat in Aurich Nebenamtlich war er auf einer weltlichen Konsistorialstelle tatig Von 1906 bis 1911 studierte er uberdies Nationalokonomie an der Universitat Greifswald 1911 wurde er bei Karl Oldenberg zusatzlich zum Dr phil promoviert 3 4 1914 habilitierte Helfritz sich bei Wilhelm Kahl an der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin fur Staats und Verwaltungsrecht und erhielt die Venia legendi 1 Im selben Jahr war er hilfsweise in der Hochschulabteilung im Preussischen Kulturministerium in Berlin tatig Einst Einjahrig Freiwilliger der Culmer Jager diente er im Ersten Weltkrieg bei einer berittenen Maschinengewehr Abteilung als Hauptmann der Reserve 1918 war er kurzzeitig Kurator und Dozent der Rechtswissenschaften an der deutschen Universitat Dorpat 1919 wurde er Vortragender Rat im Dezernat Generalien der Universitaten im Preussischen Kultusministerium in Berlin Helfritz war ab 1918 Mitglied der Deutschnationalen Volkspartei DNVP Er war kommunalpolitisch aktiv und ubernahm 1922 den Vorsitz der Breslauer DNVP Er war Monarchist und Deutschnationaler und stand als solcher der Weimarer Republik ablehnend gegenuber Im selben Jahr kam Helfritz auf den Lehrstuhl fur Staats Verwaltungs und Volkerrecht an der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat 1928 wurde er wegen eines monarchistischen Artikels vom preussischen Kultusminister Carl Heinrich Becker getadelt und aus der Prufungskommission des Oberlandesgerichts Breslau entfernt ausserdem wurde der liberalere Ludwig Waldecker nach Breslau berufen 1 Im Fruhjahr 1933 wurde Helfritz zum Rektor der Breslauer Universitat gewahlt 5 Bereits im Herbst 1933 wurde er der dem NS Regime kritisch gegenuberstand von dem Volkerrechtler Gustav Adolf Walz abgelost 6 Helfritz lehrte aber bis 1945 weiter an der Universitat Breslau Im Zweiten Weltkrieg diente er als Oberstleutnant im Stab der V Armeekorps 1945 wurde Helfritz kommissarischer Vertreter der ordentlichen Professur fur Staats Verwaltungs und Volkerrecht an der Friedrich Alexander Universitat Erlangen dann aber entlassen 1947 erfolgte die Wiedereinstellung Von 1947 bis 1951 vertrat er erneut kommissarisch den Lehrstuhl In der Nachkriegszeit in Deutschland verteidigte er offentlich die Mensur 1949 wurde er ordentlicher Professor und wenig spater emeritiert Helfritz war u a Mitglied der Historischen Kommission fur Schlesien Mitglied der Herder Instituts Riga Vorsitzender des Humboldt Vereins in Breslau Mitglied der Deutschen Gesellschaft fur Wehrpolitik und Wehrwissenschaften Mitglied der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer und Mitglied der Zwinger Gesellschaft in Breslau Zu seinen akademischen Schulern gehorten u a Thomas Ellwein Gunther Kuchenhoff Hans Peters Hans Ulrich Scupin und Gerhard Wacke nbsp Familiengrab Helfritz auf dem Alten Friedhof GreifswaldHelfritz evangelisch lutherisch getauft und seit 1904 verheiratet war Vater von drei Kindern Er wurde auf dem Alten Friedhof Greifswald beigesetzt Ehrungen BearbeitenGeheimer Regierungsrat 1919 Rechtsritter des Johanniterordens 1919 Grosses Bundesverdienstkreuz 1953 Ehrendoktor Dr rer pol h c der Rechts und Staatswissenschaftlichen Fakultat der Westfalischen Wilhelms Universitat 1957 Schriften BearbeitenDer geschichtliche Bestand und die legislative Verwertbarkeit von Widerruf Abbitte und Ehrenerklarung J Abel Greifswald 1905 jur Dissertation Universitat Greifswald 1905 Die Finanzen der Stadt Greifswald zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts und in der Gegenwart Mit einer Studie uber die Geschichte der Greifswalder Stadtverfassung Staats und sozialwissenschaftliche Forschungen H 161 Duncker amp Humblot Leipzig 1912 phil Dissertation Universitat Greifswald 1911 Die Vertretung der Stadte und Landgemeinden nach aussen in dem Gemeinderecht der ostlichen Provinzen Preussens Ein Beitrag zur Organlehre C Heymann Berlin 1916 Habilitationsschrift Universitat Berlin 1914 Grundriss des preussischen Kommunalrechts Die Selbstverwaltung in Wissenschaft und Praxis H 2 Vahlen Berlin 1922 2 umgearbeitete und erweiterte Auflage 1927 3 umgearbeitete und erweiterte Auflage 1932 Staatskunst und Parteipolitik Eine Skizze C Heymann Berlin 1923 Allgemeines Staatsrecht als Einfuhrung in das offentliche Recht Mit einem Abriss der Staatstheorien C Heymann Berlin 1924 2 erweiterte Auflage 1928 3 erweiterte und veranderte Auflage Volk und Staat Verfassungsgeschichte der Neuzeit Mit einem Abriss der Staatstheorien 1938 4 erweiterte und veranderte Auflage 1944 5 erweiterte und veranderte Auflage Allgemeines Staatsrecht Mit einem Abriss der Staatstheorien Albert Nauck Koln Berlin 1949 Aktenstucke des Verwaltungsrechts C Heymann Berlin 1927 Grundzuge des Beamtenrechts Industrieverlag Spaeth amp Linde Berlin 1929 Geschichte der preussischen Heeresverwaltung C Heymann Berlin 1938 Das Britische Imperium Reihe Vortrage der Friedrich Wilhelms Universitat zu Breslau im Kriegswinter 1940 41 Hrsg von Universitat und Universitatsbund Korn Breslau 1941 Wilhelm II als Kaiser und Konig Eine historische Studie Scientia Zurich 1954 Die Universitat Breslau als Pflegestatte deutschen Geists In Jahrbuch der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat zu Breslau Bd 1 1955 S 9 21 Literatur BearbeitenGeheimrat Prof Dr Dr Hans Helfritz Erlanger Tagblatt 100 Jg Nr 108 1958 Hans Helfritz in Internationales Biographisches Archiv 24 1958 vom 2 Juni 1958 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Thomas Ditt Stosstruppfakultat Breslau Rechtswissenschaft im Grenzland Schlesien 1933 1945 Mohr Siebeck Tubingen 2011 ISBN 978 3 16 150374 0 S 20 ff Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 73 f Hans Spanner Hans Helfritz In Mitteilungsblatt des Universitatsbundes Neue Folge Nr 18 1958 S 19 f Michael Stolleis Geschichte des offentlichen Rechts in Deutschland Weimarer Republik und Nationalsozialismus Sonderausgabe Beck Munchen 2002 ISBN 3 406 48960 5 S 160 f Gerhard Wacke Friedrich Giese und Hans Helfritz zum Gedanken In AoR 1958 S 121 Eva Wedel Schaper Christoph Hafner Astrid Ley Bearb Die Professoren und Dozenten der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg 1743 1960 Teil 1 Theologische Fakultat Juristische Fakultat Erlanger Forschungen Sonderreihe Bd 5 Im Auftrag des Rektors hrsg durch Renate Wittern Universitatsbibliothek Erlangen 1993 ISBN 3 922135 92 7 S 124 f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Helfritz im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b c Michael Stolleis Geschichte des offentlichen Rechts in Deutschland Bd 3 Weimarer Republik und Nationalsozialismus Beck Munchen 2002 ISBN 3 406 48960 5 S 160 f Kosener Corpslisten 1930 56 545 Philosophische Dissertation Die Finanzen der Stadt Greifswald zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts und in der Gegenwart Mit einer Studie uber die Geschichte der Greifswalder Stadtverfassung Staats und sozialwissenschaftliche Forschungen H 161 Duncker amp Humblot Leipzig 1912 Eintrag im Dissertationenkatalog der Universitatsbibliothek Basel Rektoratsreden HKM Michael Stolleis Geschichte des offentlichen Rechts in Deutschland Bd 3 Weimarer Republik und Nationalsozialismus Beck Munchen 2002 ISBN 3 406 48960 5 S 161 Fussnote 35 Normdaten Person GND 116684046 lobid OGND AKS NDL 00522518 VIAF 268512139 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Helfritz HansALTERNATIVNAMEN Helfritz Hans Hugo vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher StaatsrechtlerGEBURTSDATUM 21 Februar 1877GEBURTSORT GreifswaldSTERBEDATUM 9 Mai 1958STERBEORT Erlangen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Helfritz Rechtswissenschaftler amp oldid 233281892