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Hans Spanner 3 August 1908 in Graz 26 Januar 1991 in Kiefersfelden war ein osterreichischer Steuer und Verwaltungsrechtler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSpanner wurde 1908 als Sohn des promovierten Juristen Johann Anton Spanner Prasident des Landesgerichts fur Strafsachen Graz in Graz geboren Er besuchte von 1918 bis 1926 das Akademische Gymnasium seiner Heimatstadt und studierte von 1926 bis 1931 Rechtswissenschaft an der Karl Franzens Universitat Graz und der Universitat Wien Von 1928 bis 1930 legte er die Erste bis Dritte Staatsprufung ab 1931 wurde er an der Universitat Graz zum Dr jur promoviert Danach absolvierte er den Verwaltungsdienst bei der Landeshauptmannschaft Steiermark in Graz 1934 legte er die Praktische Prufung fur den hoheren Verwaltungsdienst in Graz ab 1935 trat er als Aspirant des Politischen Dienstes beim Amt der steiermarkischen Landesregierung in den hoheren Verwaltungsdienst ein Ein Jahr spater wurde er provisorischer Regierungskommissar in der steiermarkischen Landesregierung 1936 37 in Dienstverwendung im Bundeskanzleramt in Wien 1934 habilitierte er sich fur Allgemeine Verwaltungslehre und Offentliches Verwaltungsrecht an der Universitat Graz mit der Arbeit Rechtsbestand irriger Verwaltungsakte und wurde Privatdozent Sodann habilitierte er sich nach Wien um und wurde 1937 als Nachfolger von Ludwig Adamovich senior sein Lehrer ausserordentlicher Professor Im Wintersemester 1939 vertrat er eine Lehrkanzel an der Universitat Wien Den Ruf 1944 als Nachfolger von Hans von Frisch an die Technische Hochschule Wien lehnte er ab Spanner beantragte am 5 Juli 1939 die Aufnahme in die NSDAP und wurde am 1 Juni 1940 aufgenommen Mitgliedsnummer 7 642 051 1 er habe sich aber einer Gefalligkeitshabilitation eines NS Dozentenfuhrers aus fachlichen Grunden widersetzt und damit bei den Machthabern unbeliebt gemacht 2 Von 1942 bis 1944 erfolgte die Versetzung in die Niederlande 2 wo er Leiter der Abteilung Rechtssetzung im Generalkommissariat fur Verwaltung und Justiz wurde In diesem Amt war er mit dem Entwurf einer Verordnung uber die Verbannung judischer Erzeugnisse aus dem Kulturleben befasst die im 4 eine Erweiterung des Begriffs Jude enthielt und judische Mischlinge einbezog 3 Er geriet schliesslich in britische Kriegsgefangenschaft aus der er 1947 zuruckkehrte Seine staat und verwaltungsrechtlichen Arbeiten waren zumeist frei von politischen Stellungnahmen oder gar ideologischen Bekenntnissen 2 Es gestalte sich daher schwierig eine Einordnung vorzunehmen 2 1951 wurde er trotz politischer Vorbelastung 4 ordentlicher Professor fur Offentliches Recht an der Universitat Graz Von 1952 bis 1954 war er Dekan der Juridischen Fakultat 5 1956 wechselte er als Nachfolger von Otto Bachof als Ordinarius fur Staats Verwaltungs und Volkerrecht an die Universitat Erlangen Dort war er Mitglied des Verwaltungsausschusses 1959 lehnte er einen Ruf nach Berlin ab 1960 wurde er Ordinarius fur Offentliches Recht insbesondere Offentliches Wirtschafts und Steuerrecht an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Dort war er Dekan der Juristischen Fakultat und befasste sich fachlich insbesondere mit dem Steuerrecht 4 Rufe 1962 63 an die Universitat Wien und die Universitat Salzburg lehnte er u a aus finanziellen Grunden ab 1976 wurde er emeritiert Zu seinen akademischen Schulern gehorten u a Wolfgang Jakob Wolfgang Knies Ferdinand O Kopp und Manfred Zuleeg 6 Spanner verfolgte in seinem Wirken zeitlebens einen rechtspositivistischen Ansatz 7 Er war wiederholt als Gutachter tatig u a bezuglich einer Kodifikation des Allgemeinen Verwaltungsrechts und Verfahrensrechts zum 43 Deutschen Juristentag 1960 8 Ferner leitete er u a den Arbeitsausschuss Strassenrecht der Forschungsgesellschaft fur Strassenwesen 9 Uberdies war er Bearbeiter des Kommentars Abgabenordnung Hubschmann Hepp Spitaler 10 Er war Mitglied der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer der Osterreichische Vereinigung fur Verwaltungswissenschaften und Politische Wissenschaft und der International Political Science Association Spanner war katholisch getauft und verheiratet Auszeichnungen BearbeitenEhrenkreuz fur Wissenschaft und Kunst I KlasseSchriften Auswahl BearbeitenDie Eingliederung der Ostmark ins Reich Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg 1941 Die richterliche Prufung von Gesetzen und Verordnungen Eine rechtsvergleichende Untersuchung uber die Hauptaufgabe der Verfassungsgerichtsbarkeit Springer Wien 1951 Die Berufsbeamten und die Staatskrisen Veroffentlichungen der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer Heft 13 Berichte von Friedrich August von der Heydte Gunter Durig Richard Naumann Hans Spanner und Aussprache zu den Berichten in den Verhandlungen der Tagung der deutschen Staatsrechtslehrer zu Tubingen am 14 und 15 Oktober 1954 de Gruyter Berlin 1955 Bearb Erg Ludwig Adamovich senior Handbuch des osterreichischen Verfassungsrechts Rechts und Staatswissenschaften 3 5 Auflage Springer Wien 1957 Empfiehlt es sich den allgemeinen Teil des Verwaltungsrechts zu kodifizieren Gutachten fur den 43 Deutschen Juristentag Mohr Siebeck Tubingen 1960 Der Steuerburger und das Bundesverfassungsgericht Eine systematische Darstellung der Spruchpraxis des Bundesverfassungsgerichts in Steuersachen Grundlagen und Praxis des Steuerrechts Bd 7 E Schmidt Berlin 1967 mit Peter Lerche Hans F Zacher Peter Badura Axel Freiherr von Campenhausen Hrsg Festgabe fur Theodor Maunz zum 70 Geburtstag am 1 September 1971 Beck Munchen 1971 ISBN 3 406 01093 8 Das Bundesverfassungsgericht Einrichtung Verfahren Aufgaben Das wissenschaftliche Taschenbuch 28 Goldmann Munchen 1972 Mithrsg Steuerrecht mit Bilanzkunde Bank und Borsenrecht Wahlfach Examinatorium 9 Muller Juristischer Verlag Karlsruhe 1975 ISBN 3 8114 0025 8 Literatur BearbeitenLudwig Adamovich junior Hans Spanner zum Gedenken JBl 1991 439 Walter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 29 Ausgabe Schmidt Romhild Lubeck 1990 ISBN 3 7950 2010 7 1299 Thomas Olechowski Tamara Ehs Kamila Staudigl Ciechowicz Die Wiener Rechts und Staatswissenschaftlichen Fakultat 1918 1938 Schriften des Archivs der Universitat Wien Bd 20 V amp R Unipress Gottingen 2014 ISBN 978 3 89971 985 7 S 516 ff Irmgard Schartner Die Staatsrechtler der juridischen Fakultat der Universitat Wien im Ansturm des Nationalsozialismus Umbruche mit Kontinuitaten Lang Frankfurt am Main u a 2011 ISBN 978 3 631 60537 0 S 309 ff Michael Stolleis Ein solider Jurist Hans Spanner 1908 1991 KJ 50 2017 107 119 Klaus Vogel Red Grundrechtsverstandnis und Normenkontrolle Eine Vergleichung der Rechtslage in Osterreich und in Deutschland Forschungen aus Staat und Recht 49 Kolloquium zum 70 Geburtstag von Hans Spanner Springer Wien u a 1979 ISBN 3 211 81549 X Klaus Vogel Hans Spanner 70 Jahre AoR 1978 410 Eva Wedel Schaper Christoph Hafner Astrid Ley Bearb Die Professoren und Dozenten der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg 1743 1960 Teil 1 Theologische Fakultat Juristische Fakultat Erlanger Forschungen Sonderreihe Bd 5 Im Auftrag des Rektors hrsg durch Renate Wittern Universitatsbibliothek Erlangen 1993 ISBN 3 922135 92 7 S 172 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Hans Spanner in der Deutschen Digitalen Bibliothek Suche nach Hans Spanner im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Achtung Die Datenbasis hat sich geandert bitte Ergebnis uberprufen und SBB 1 setzen Gerhard Kobler Hans Spanner bei Wer war wer im deutschen RechtEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 41971564 a b c d Bernd Christian Funk Die osterreichische Staats rechts lehre in der nationalsozialistischen Ara Versuch einer wissenschaftsgeschichtlichen Orientierung an Hand von Beispielen aus der Literatur In Ulrike Davy Helmut Fuchs Herbert Hofmeister Judit Marte Ilse Reiter Hrsg Nationalsozialismus und Recht Rechtssetzung und Rechtswissenschaft in Osterreich unter der Herrschaft des Nationalsozialismus Wirtschaftsverlag Wien 1990 ISBN 3 7007 0058 X S 388 411 hier S 405 Katja Happe Barbara Lambauer Clemens Maier Wolthausen Bearb Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Band 12 West und Nordeuropa Juni 1942 1945 Hrsg durch Susanne Heim Ulrich Herbert Michael Hollmann Horst Moller Dieter Pohl Simone Walther Andreas Wirsching De Gruyter Oldenbourg Berlin 2015 ISBN 978 3 486 71843 0 S 431 432 Anne Frank Shoah Bibliothek a b Michael Stolleis Geschichte des offentlichen Rechts in Deutschland Band 4 Staats und Verwaltungsrechtswissenschaft in West und Ost 1945 1990 Beck Munchen 2012 ISBN 978 3 406 63203 7 S 48 Dekane der Juridischen Fakultat 1827 28 1975 76 Universitat Graz abgerufen am 2 September 2015 Michael Stolleis Geschichte des offentlichen Rechts in Deutschland Band 4 Staats und Verwaltungsrechtswissenschaft in West und Ost 1945 1990 Beck Munchen 2012 ISBN 978 3 406 63203 7 S 413 426 447 449 Michael Stolleis Geschichte des offentlichen Rechts in Deutschland Weimarer Republik und Nationalsozialismus Sonderausgabe Beck Munchen 2002 ISBN 3 406 48960 5 S 270 Michael Stolleis Geschichte des offentlichen Rechts in Deutschland Band 4 Staats und Verwaltungsrechtswissenschaft in West und Ost 1945 1990 Beck Munchen 2012 ISBN 978 3 406 63203 7 S 258 Arbeitsausschuss Strassenrecht 1 2 Vorlage Toter Link www jura uni bonn de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis jura uni bonn de abgerufen am 2 September 2015 Klaus Vogel Hans Spanner 70 Jahre AoR 1978 410 412 Normdaten Person GND 118615912 lobid OGND AKS LCCN n84083623 VIAF 110014955 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Spanner HansKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Steuer und VerwaltungsrechtlerGEBURTSDATUM 3 August 1908GEBURTSORT GrazSTERBEDATUM 26 Januar 1991STERBEORT Kiefersfelden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Spanner amp oldid 220258501