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Gustav Adolf Walz 15 November 1897 in Rotenberg Wurttemberg 17 Dezember 1948 in Rottweil war ein deutscher Volkerrechtler 1 Orientiert am Deutschen Idealismus war er ein Gegner des Rechtspositivismus von Hans Kelsen und Felix Kaufmann 2 Als Nationalsozialist engagierte er sich in der Akademie fur Deutsches Recht 3 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Marburg 1 2 Breslau 1 3 Fruhes Ende 2 Werke Auswahl 3 Herausgeber 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn eines Lehrers nahm seit 1915 als Kriegsfreiwilliger am Ersten Weltkrieg teil und diente als Leutnant der Reserve in einem bayerischen Artillerieregiment Von 1919 bis 1923 studierte Walz Rechtswissenschaft an der Eberhard Karls Universitat Tubingen und an der Universitat Munchen Seit dem Zwischensemester 1919 war er Mitglied der Studentenverbindung Lichtenstein Tubingen 4 1919 war er Mitglied des Tubinger Studentenbataillons 5 1924 promovierte er dort zum Dr iur 6 1928 promovierte er auch zum Dr phil 7 Marburg Bearbeiten 1927 habilitierte Walz sich an der Philipps Universitat Marburg mit einer Arbeit uber Die Kantische Staatsphilosophie 8 In seiner Antrittsvorlesung befasste er sich mit dem Wesen des Offentlichen Rechts 1931 wurde er Mitglied der NSDAP Als Marburger Privatdozent wurde er 1932 zum ersten und zum letzten Mal als Mitglied der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer gefuhrt 2 1933 war er Obmann des NS Lehrerbundes in Marburg Im Oktober 1933 wurde er zum nichtbeamteten a o Professor ernannt Nach drei Wochen wurde er auf einen Lehrstuhl berufen Die Ludwig Maximilians Universitat Munchen verzichtete auf seine Berufung weil er fur Breslau vorgesehen war 9 Breslau Bearbeiten Mehrere Universitaten wollten Walz gewinnen Heidelberg im November 1934 Tubingen 1935 Gottingen 1937 Zum 1 November 1933 kam er ohne ein formelles Berufungsverfahren auf den Lehrstuhl der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat Breslau Obwohl der Senat noch im November 1933 einstimmig fur die Wiederwahl von Hans Helfritz votiert hatte wurde Walz im Dezember 1933 Rektor 9 Der offizielle Amtsantritt war wohl erst das Sommersemester 1934 10 Ein Habilitand war Hans Ulrich Scupin Als Rektor und Prasident der Schlesischen Gesellschaft fur vaterlandische Kultur 1935 1938 stand Walz gegen den Katholizismus Er wollte Breslau zu einem politischen Ostzentrum machen und eine Reichsuniversitat Breslau schaffen Als er sich mit seinen Planen nicht durchsetzen konnte resignierte er Obendrein wurde der Ausbau des Osteuropa Instituts fur Walz ein zentrales Projekt zum Fiasko weil die SS drei Viertel der Bucher beschlagnahmte 9 Im Mai 1937 trat er von seinem Amt als Fuhrerrektor freiwillig zuruck 2 Fruhes Ende Bearbeiten Das Reichsministerium fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung berief ihn 1938 auf einen Lehrstuhl an der Universitat Koln 2 aber schon 1939 wechselte er erneut als o Professor fur Volkerrecht Rechtsphilosophie und Staatsphilosophie an die Ludwig Maximilians Universitat Munchen 11 Auch dort durfte er kaum gewirkt haben weil er von 1940 bis 1942 im Parteiauftrag der NSDAP als Kommissar die Universitat Brussel uberwachte 2 Von 1942 bis 1945 leitete er das Deutsche Wissenschaftliche Institut in Agram 12 Von der franzosischen Militarregierung in Automatischen Arrest genommen wurde er 1945 vorlaufig und am 12 Juni 1946 endgultig entlassen 2 Er starb mit 51 Jahren Werke Auswahl BearbeitenVom Wesen des Offentlichen Rechts Akademische Antrittsvorlesung F Enke Verlag Stuttgart 1928 Wesen des Volkerrechts und Kritik der Volkerrechtsleugner W Kohlhammer Stuttgart 1930 Teil des Handbuch des Volkerrechts Bd 1 Abt 1a Volkerrecht und staatliches Recht Untersuchungen uber die Einwirkungen des Volkerrechts auf das innerstaatliche Recht W Kohlhammer Stuttgart 1933 Das Ende der Zwischenverfassung Betrachtungen zur Entstehung des nationalsozialistischen Staates Kohlhammer Stuttgart 1933 Das Verhaltnis von Volkerrecht und staatlichem Recht nach nationalsozialistischer Rechtsauffassung Zeitschrift fur Volkerrecht XVII 1934 S 145ff Mit Walther Willimsky Volk und Fuhrer Ein Beitrag zu den Grundfragen des volkischen Reichs Mit e Vorw v Gustav Adolf Walz Armanen Verlag Leipzig 1936 Volkstum Recht und Staat Vortrag vor d Reichsstelle zur Forderg d Deutschen Schrifttums F Hirt Breslau 1937 Gehort zu Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft fur Vaterlandische Cultur Geisteswissenschaftliche Reihe Nr 1 Artgleichheit gegen Gleichartigkeit Die beiden Grundprobleme des Rechts Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg 1938 Neue Grundlagen des Volkgruppenrechts Deutscher Rechtsverlag Berlin u a 1940 Volkerrechtsordnung und Nationalsozialismus Untersuchungen zur Erneuerung des Volkerrechts Eher Verlag Munchen 1942 Der Begriff der Verfassung Duncker amp Humblot Berlin 1942 Schriften der Akademie fur deutsches Recht H 4Herausgeber Bearbeitenmit Axel von Freytagh Loringhoven Zeitschrift fur osteuropaisches Recht Im Auftrage des Osteuropa Instituts in Breslau Ab 1934 Paul Heilborn Arthur Wegner Grundbegriffe und Geschichte des Volkerrechts Fritz Stier Somlo Handbuch des Volkerrechts BerlinLiteratur BearbeitenThomas Ditt Stosstruppfakultat Breslau Tubingen 2011 ISBN 978 3 16 150374 0 Online Version Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 180 181 Frank Rutger Hausmann Auch im Krieg schweigen die Musen nicht Die Deutschen Wissenschaftlichen Institute im Zweiten Weltkrieg 2 Aufl Gottingen 2002 Christoph Schmelz Der Volkerrechtler Gustav Adolf Walz Eine Wissenschaftskarriere im Dritten Reich Berlin 2011 Michael Stolleis Geschichte des offentlichen Rechts in Deutschland Dritter Band 1914 1945 Munchen 1999 ISBN 3 406 37002 0 Online VersionWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Walz Gustav Adolf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek WorldCat Walz Gustav Adolf Hessische Biografie Stand 5 Juli 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Aufl Frankfurt am Main 2007 S 655 a b c d e f Mitteilung Michael Stolleis Deutsche Rechtslehrer koeblergerhard Lichtenstein e V Hrsg Der Tubinger Lichtenstein 1873 1933 1933 Seite 83 Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 180 Dissertation Das Rechtsproblem im Volkerrecht Eine rechtsphilosophische und rechtssystematische Volkerrechtsstudie Vermutliche philosophische Dissertation Die Staatsidee des Rationalismus und der Romantik und die staatsphilosophie Fichtes Zugleich ein Versuch zur Grundlegung einer allgemeinen Sozialmorphologie GoogleBooks M Stolleis 1999 a b c Th Ditt 2011 Rektoratsreden HKM Personenstand der LMU 1941 PDF 6 0 MB Frank Rutger Hausmann Auch im Krieg schweigen die Musen nicht Die Deutschen Wissenschaftlichen Institute im Zweiten Weltkrieg 2 Aufl Gottingen 2002 S 303 ff Normdaten Person GND 117132624 lobid OGND AKS LCCN no2012078358 NDL 00551750 VIAF 228307234 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Walz Gustav AdolfKURZBESCHREIBUNG deutscher VolkerrechtlerGEBURTSDATUM 15 November 1897GEBURTSORT Rotenberg WurttembergSTERBEDATUM 17 Dezember 1948STERBEORT Rottweil Wurttemberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Adolf Walz amp oldid 236685513