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Dieser Artikel behandelte die Gemeinde Huttenrode im Harz Zu Huttenrode in Hessen siehe Huttenrode Haina Huttenrode ist ein Ortsteil der Stadt Blankenburg Harz im Landkreis Harz in Sachsen Anhalt HuttenrodeStadt Blankenburg Harz Wappen von HuttenrodeKoordinaten 51 46 N 10 54 O 51 766666666667 10 9 478 Koordinaten 51 46 0 N 10 54 0 OHohe 478 m u NHNFlache 18 63 km Einwohner 969 31 Dez 2020 Bevolkerungsdichte 52 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 2010Postleitzahl 38889Vorwahl 03944 Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 3 Wappen und Flagge 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Gedenkstatten 5 Weblinks 6 QuellenangabenGeografische Lage Bearbeiten nbsp Lage Huttenrodes mittlere Ebene vom Verkehrslandeplatz Ballenstedt EDCB aus in Richtung Brocken gesehen Huttenrode liegt von Mischwald und Weideflachen umrahmt auf der mittleren nordrandnahen Hochflache des vulkanitreichen Neuwerker Sattels im Elbingeroder Komplex des Bruchschollengebirges Harz dem Westwind von der nahen Nordsee her nahezu ungeschutzt an mehr als 300 Tagen im Jahr ausgesetzt Durch Huttenrode fuhrt die von Blankenburg kommende Bundesstrasse 27 von der vom Ortsausgang in Richtung Rubeland die Landesstrasse L 94 abzweigt die den Ort mit der Bundesstrasse 81 bei Almsfeld verbindet Bis kurz nach der Jahrtausendwende hatte der Ort auch eine Bahnstation an der Rubelandbahn die fur den Transport von Erzen Kalk Zement und Holz seit 1885 von grosser Bedeutung war Offentlich angebunden ist Huttenrode heute nur noch uber einen regelmassigen Busverkehr Geschichte BearbeitenDie Ersterwahnung von Huttenrode erfolgte am 22 Juli 1133 als Bischof Otto von Halberstadt dem Stift St Johann in Halberstadt dreieinhalb Hufen in Halberstadt und vier Hufen in Hiddenroht ursprunglich Hindenroht schenkte die sein Vorganger Bischof Reinhard vom Pfalzgrafen Friedrich von Sommerschenburg erworben hatte 1 Eine Besiedlung seit mindestens dem 4 Jahrhundert ist nicht unwahrscheinlich da Bergbau auf Eisenerz wegen der vielen Funde von Verhuttungsschlacken aus Rennfeuern aus dem 2 bis 4 Jahrhundert des typischen Roteisenerzes aus dem Elbingeroder Komplex im Mittelharz betrieben wurde Im Jahr 1277 erwahnt eine Reinstein sche Urkunde fur Huttenrode den Inhaber des Guts Hesselinus de Hiddenroth Es muss davon ausgegangen werden dass ein anderer Teil der Bewohner sich aufgrund der kargen steinreichen Boden weitgehend mit Viehzucht auf dem Gut beschaftigt hat Nach Pastor Stubner 1791 sollen die ersten Siedler Schwaben gewesen sein wonach wahrscheinlich auch ein Stollen im Braunesumpf Revier benannt worden ist In den Raub und Feldzugen des 14 Jahrhunderts durfte Huttenrode betroffen gewesen sein woruber allerdings keine Informationen vorliegen Wahrend andere in der Nahe liegende Dorfschaften wie Dovenrode Totenrode Ewingerode Hordeshusen Ricbertingerode Albrechtsfeld und Hordeshusen zugrunde gingen ist uberliefert dass die Bewohner der angefuhrten Siedlungen nach Huttenrode zogen Der Verfall dieser Dorfer ist sicher auch auf das haufige Auftreten der Pest und der vielen Fehden zuruckzufuhren In dieser Zeit gab es im Ort nachweislich zwei adlige Guter 1448 2 wird Hiddenrode in einem graflichen Teilungsrezess erwahnt Der Ort musste damals Lebensmittel in die grafliche Kuche nach Blankenburg Harz liefern Einige Jahre vorher 1442 wurde eine Steuer in Hohe von 2 Mark erwahnt die aus Huttenrode gezahlt werden musste Im Jahr 1469 wurde ein Suhnetermin zwischen streitenden Parteien im Dorfe gehalten Fur das Jahr 1451 ist durch eine kirchliche Urkunde der Stadt Wernigerode etwas uber die kirchliche Zugehorigkeit von Huttenrode zu erfahren Die Zeit der Bauernaufstande ging nahezu spurlos am Ort voruber obwohl in dieser Zeit Allrode Kloster Michaelstein und Kloster Walkenried verwustet wurden Das lag sicher wegen der Bergbaugeschichte auch an der damaligen Zuwegung der Ort war damals nahezu vollstandig von Wald umschlossen und von Blankenburg aus nur uber die alte in 2 km Entfernung vorbeifuhrende und durch den Wald fuhrende Heerstrasse nach Elbingerode erreichbar Der Dreissigjahrige Krieg traf auch Huttenrode schwer Die Bewohner fluchteten in die Walder Viele Gebaude im Ort waren verwustet und verfallen Die Gutsgebaude waren wie auch die Felder bis auf den Grund verwustet Die Bergwerke verfielen und die Bevolkerung litt grosse Not Steuern kamen nicht mehr ein Dazu kam die Pest die auch hier viele Opfer forderte Am 4 Juli 1626 wurde eine Abteilung Wallenstein scher Soldaten wahrscheinlich waren es Kroaten nach Huttenrode geschickt um dort Heu zu requirieren Diese Abteilung kam aber in Huttenrode nicht an und auch nicht nach Blankenburg zuruck Erst nach langer Zeit wurden ihre Leichen allesamt in den Eisenkuhlen 40 m tiefer Erztagebau gefunden 3 Nachforschungen uber die Tater blieben erfolglos Mehr und mehr griff man zur Selbsthilfe Man verbarrikadierte Hohlwege warf Schutzengraben auf um heranruckenden Truppen den Weg zu versperren und wahrscheinlich war auch ein grosser Zulauf zu den Harzschutzen zu verzeichnen Nach Kriegsende normalisierte sich das Leben ab ca 1650 wieder allerdings unter strengen Verfugungen aus Blankenburg und Wolfenbuttel Die Einrichtung einer standigen Pfarrstelle Unterrichtspflicht fur Kinder im Lesen Schreiben Christenlehre Gottesfurcht u a und die Selbstversorgung der Einwohner waren oberstes Gebot Auch Aktivitaten im Schieferabbau sind zu verzeichnen die etwa 300 Jahre anhielten Um 1690 sollen etwa 500 Menschen in Huttenrode gelebt haben Im Jahr 1707 wurde die Grafschaft Blankenburg zum selbstandigen Reichsfurstentum und Herzog Ludwig Rudolf aus Wolfenbuttel setzte entscheidende wirtschaftliche Massnahmen durch Unter ihm erlebte das kleine Furstentum seine glanzvollste Zeit Vorwiegend der Bergbau finanzierte die aufwandige Hofhaltung weil im Rahmen der Rohstoffsuche beinah jede Kleinstlagerstatte ausgebeutet wurde Gruben wurden vom Talgrund her durch Stollen angefahren Schiesspulver wurde eingesetzt der Abtransport erfolgte zunehmend auf Gleisen diese und viele andere Massnahmen steigerten die Einnahmen In Huttenrode wurde 1702 ein neues Schulhaus errichtet im April 1704 gab es einen kalten Blitzeinschlag in den Kirchturm 1711 einen Gemeindebacker und 1717 zwei Gasthofe 1749 wurde der Kirchenneubau mit Orgel fertiggestellt und 1800 gab es 743 Einwohner 4 Im Zusammenhang mit dem Kirchenneubau erscheint erstmals das Wort Kalkbrennen Es kann davon ausgegangen werden dass aufgrund der reichhaltigen Kalksteinvorkommen in der Umgebung die Herstellung von Baukalk ab dieser Zeit einen grossen Aufschwung nahm Eine schlimme Zeit erlebte Huttenrode auch 1806 als nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt fliehende Truppenteile der preussischen Armee die auch uber den Harz zogen von den Franzosen verfolgt wurden Haus fur Haus wurde geplundert auch aus der Kirche gingen wertvolle Gegenstande verloren Die Niederlage Preussens machte den Weg frei fur weitgreifende Reformen im Kirchen Gemeinde und Gewerberecht sowie im Agrar Militar und Bildungswesen Diese trugen dazu bei dass Preussen 1813 in der Lage war gegen Napoleon zu kampfen und nach dem Wiener Kongress 1815 zu einer Grossmacht zu werden Trotz allem war der Niedergang des Berg und Huttenwesens aufgrund der vollig veralteten Produktionsprozesse nicht aufzuhalten viele Gruben mussten schliessen Dennoch wurde in Huttenrode 1857 das Schulhaus erweitert und 1883 eine Wasserleitung fur die nun knapp 1300 Einwohner in Betrieb genommen Mit dem Verkauf aller Berg und Huttenaktivitaten des Herzogshauses an die Kolner Bankgruppe Elzbacher begann 1869 ein starker Aufschwung des Eisenerzbergbaus Sie fasste alle Aktivitaten in der neugegrundeten AG Harzer Werke zu Rubeland und Zorge zusammen Das 1873 in Betrieb gegangene Hochofenwerk in Blankenburg machte den Bau einer Erzstufen Schurrenbahn aus dem Huttenroder Revier erforderlich Nachdem 1873 Blankenburg einen Eisenbahnanschluss an die Halberstadt Blankenburger Eisenbahn bekommen hatte erreichte 1885 auch die Harzbahn als vollspurige Bahn Huttenrode und machte Huttenrode spater bis etwa 1990 zu einem der wichtigsten Umschlagsplatze fur Erze Kalk Zement Holz Koks und Kohle im Ostharz Der Bau der Rubelandbahn als innovative Infrastrukturmassnahme sorgte fur die rasante Entwicklung der Kalkindustrie entlang dieser Trasse bis Konigshutte In und um Huttenrode wurden 1895 und 1906 spezielle Etagen bzw Ringofen errichtet viele Einwohner fanden in dieser Kalkindustrie Beschaftigung hier herrschte Arbeitskraftemangel Auch als ab 1893 viele Schmelzofen in den Nachbarorten stillgelegt wurden und der Bergbau nahezu zum Erliegen kam nahmen die Kalkwerke viel freigesetztes Personal aus dem Bergbau auf Huttenrode gehorte von 1919 bis 1945 zum Freistaat Braunschweig und danach zu Sachsen Anhalt In der Umgebung wurde reger Bergbau betrieben So wurden vor allem Eisenerz und Eisenstein abgebaut Durch den Bau der Rubelandbahn 1885 1886 wurde die Industrialisierung vorangetrieben Heute versucht man den Tourismus weiterzuentwickeln Beim Vorrucken der US Armee auf Huttenrode am 18 April 1945 nahm die US amerikanische Artillerie versehentlich mit friendly fire eigene Truppen unter Beschuss und totete 15 Soldaten 5 Von 1970 bis 1993 befand sich auf dem ehemaligen Bergbau Gelande Braunesumpf die Aussenstelle der Betriebsberufsschule Reinhold Julius des Datenverarbeitungszentrums Magdeburg Hier fand die theoretische Ausbildung auch von Lehrlingen anderer Datenverarbeitungszentren der DDR statt Am 1 Januar 2010 wurde die bis dahin selbststandige Gemeinde Huttenrode im Rahmen der Gebietsreform als Ortsteil neben Heimburg Cattenstedt Wienrode Timmenrode und Derenburg nach Blankenburg Harz eingemeindet 6 Wappen und Flagge Bearbeiten nbsp Das Wappen von HuttenrodeDas Wappen wurde am 26 Juni 2008 durch den Landkreis genehmigt Blasonierung Durch Gopelschnitt geteilt vorn in Gold eine aufrechte nach links gebogene rechte rote Hirschstange hinten in Grun eine goldene Getreidegarbe unten in Silber ein schwarzes Bergmannsgezahe 7 Die Farben des Ortsteils sind Grun Gelb Das Wappen wurde vom Magdeburger Kommunalheraldiker Jorg Mantzsch gestaltet Die Flagge ist grun gelb 1 1 gestreift Querform Streifen waagerecht verlaufend Langsform Streifen senkrecht verlaufend und mittig mit dem Gemeindewappen belegt Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Blick zur KirchenruineGedenkstatten Bearbeiten Grosse mit vielen Einzelkreuzen gekennzeichnete Kriegsgraberstatte fur im April 1945 gefallene deutsche Soldaten Sowjetischer Ehrenfriedhof fur 95 sowjetische Kriegsgefangene die in den Kalkwerken Rubeland und Piesteritz Elbingerode des IG Farben Konzerns wahrend des Zweiten Weltkrieges Opfer von Zwangsarbeit wurdenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Huttenrode Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienQuellenangaben Bearbeiten Urkundenbuch des Hochstift Halberstadt I Nr 169 Johann Christoph Stubner Merkwurdigkeiten des Harzes und des Furstenthums Blankenburg In Chronik Erster Theil Buchhandlung der Gross schen Erben Halberstadt 1791 Gustav Adolph Leibrock Chronik der Stadt und des Furstenthums Blankenburg In Chronik Band II Verlag der Hof Buchhandlung von A Bruggemann Blankenburg 1865 Johann Christoph Stubner von 1782 bis 1800 Pastor in Huttenrode Jurgen Moller Der Kampf um den Harz April 1945 Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2011 ISBN 978 3 86777 257 0 S 269 StBA Gebietsanderungen vom 01 Januar bis 31 Dezember 2010 Amtsblatt des Landkreis Nr 7 2008 Seite 18 Memento des Originals vom 8 Januar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kreis hz deOrtsteile und inoffizielle Stadtteile der Stadt Blankenburg Harz Offizielle Ortsteile Bornecke Cattenstedt Stadt Derenburg Heimburg Huttenrode Timmenrode WienrodeInoffizielle Stadtteile Blankenburg Gehren Helsungen Michaelstein Oesig Regenstein Abgerufen von 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