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Die Halberstadt Blankenburger Eisenbahn AG abgekurzt H B E war eine 1870 gegrundete Eisenbahngesellschaft die verschiedene Bahnen im Raum Blankenburg baute und betrieb Am 1 September 1946 wurde die Gesellschaft enteignet und am 1 April 1949 1 von der Deutschen Reichsbahn ubernommen Im Laufe ihres Bestehens vollbrachte die H B E durch den Bau der Harz Zahnradbahn sowie durch den Einsatz von Reibungslokomotiven der Tierklasse auf der Steilstrecke Pionierleistungen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der H B E 1 1 Vorgeschichte und Grundung der H B E 1 2 Aufbau des Streckennetzes und Entwicklung bis 1918 1 3 Entwicklung bis 1945 1 4 Entwicklung bis zur Ubernahme durch die Deutsche Reichsbahn 1 5 Entwicklung des Streckennetzes nach dem Ende der H B E 2 Strecken 3 Lokomotivpark 4 Uberlieferung 5 Weblinks 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte der H B E Bearbeiten nbsp Siegelmarke Halberstadt Blankenburger EisenbahngesellschaftVorgeschichte und Grundung der H B E Bearbeiten Erste Bestrebungen Blankenburg uber Halberstadt an das Eisenbahnnetz anzuschliessen gab es bereits 1843 Den Anstoss zum Bau der Bahn gab das Kolner Bankhaus J L Eltzbacher amp Co Diese Bank hatte ab 1865 die bisher in staatlichem Besitz befindlichen Gruben Hochofen und Huttenwerke erworben darunter auch das Huttenroder Feld mit reichen Eisenerzvorkommen Zur Bundelung dieser Aktivitaten wurden im Jahr 1870 die Harzer Werke gegrundet Das Unternehmen begann mit dem Bau der Erzstufenbahn und dem Huttenwerk in Blankenburg wo zur Abfuhr der Erzeugnisse ein Bahnanschluss notwendig war Der Bankdirektor Jacob Eltzbacher unterstutzte die bestehenden Aktivitaten und so wurde bereits am 16 April 1870 das Statut der Gesellschaft vom Staat genehmigt Das Grundkapital betrug 800 000 Mark Aufbau des Streckennetzes und Entwicklung bis 1918 Bearbeiten nbsp Rubeland mit Blick zum Brocken vor 1900 Im Mittelpunkt das Bahngleis der Rubelandbahn in Richtung Elbingerode Mit dem Bau der Stammbahn Halberstadt Blankenburg wurde noch im Juni 1870 begonnen der ausbrechende Deutsch Franzosische Krieg verzogerte aber die Eroffnung bis zum 1 April 1873 Der Betrieb wurde mit zwei Stutztender Lokomotiven aufgenommen Zwei Jahre spater wurde die Zweigbahn zum Hochofenwerk fertiggestellt 1877 die als Hauptbahn eroffnete Stammbahn in eine Sekundarbahn umgewandelt Um die wirtschaftliche Abhangigkeit vom Hochofenwerk zu mindern wurde auf Betreiben des Betriebsdirektors Albert Schneider im Jahr 1881 die Planung der Bahnstrecke Blankenburg Tanne in Angriff genommen die mit Unterstutzung des Landes Braunschweig ab 1884 gebaut wurde Am 15 Oktober 1886 war der Endpunkt Tanne erreicht wo ab 1899 Anschluss an die meterspurige Strecke der Sudharz Eisenbahn Gesellschaft bestand Am 19 September 1880 wurde die Strecke von Langenstein nach Derenburg zur Zuckerfabrik eroffnet deren Verlangerung nach Minsleben folgte 1907 Im selben Jahr konnten die Strecken von Blankenburg nach Quedlinburg mit einer Zweigstrecke nach Thale Bodetal und die Zweigstrecke der Rubelandbahn von Wechsel nach Drei Annen Hohne zum Anschluss an die Harzquer und Brockenbahn in Betrieb genommen werden nbsp Rubelandbahn bei Elbingerode Harz Wegen der schwierigen Lage der Eisenindustrie war die wirtschaftliche Lage in den ersten Jahren unbefriedigend bis 1880 wurden keine oder nur sehr geringe Dividenden bezahlt Der Bau der Zweigstrecken steigerte die Rentabilitat erheblich 1891 betrug die Dividende 5 5 Prozent Im Jahr 1910 konnte nach mehrjahrigem Versuchsbetrieb die automatische Saugluftbremse System Hardy eingefuhrt werden was einerseits die Zuglasten erhohte und andererseits die Reisegeschwindigkeit steigerte Im Jahr 1915 gab es einen Grossbrand in den Werkstatten in Blankenburg Dabei entstand ein betrachtlicher Schaden Zimmerei Tischlerei und Sattlerei brannten vollstandig nieder die Telefon und Telegraphenleitung wurde teils ganzlich zerstort 2 Entwicklung bis 1945 Bearbeiten nbsp Aktie uber 1000 Mark der Halberstadt Blankenburger Eisenbahn Gesellschaft vom Januar 1922 3 Die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg standen auch bei der H B E im Zeichen der schwierigen wirtschaftlichen und politischen Lage 1919 kam der Personenverkehr auf der Strecke Derenburg Minsleben zum Erliegen und wurde auch nicht mehr aufgenommen Der Guterverkehr hielt sich noch einige Jahre bis die Strecke im Jahre 1934 abgebaut wurde Schwerpunkt der weiteren Rationalisierung war die Rubelandbahn an der unter Generaldirektor Otto Steinhoff 1920 die bereits 1917 bestellten Lokomotiven der Tierklasse die Ablosung des Zahnradbetriebs in Angriff nahmen 1927 wurde der Personenverkehr teilweise auf Leichtbau Triebwagen umgestellt und im Jahr 1931 in der Gegend um Rubeland eine neue Streckenfuhrung mit geringerer Neigung in Betrieb genommen Weitergehende Planungen wie die Aufhebung der Spitzkehre Michaelstein durch eine Neutrassierung uber Wienrode wurden nicht realisiert 1921 wurde eine Tochtergesellschaft die Blankenburger Eisenbahn Bedarfs und Maschinenfabrik GmbH gegrundet Die Lothringen Konzern Bergbau A G ubernahm 40 des Aktienkapitals der H B E die sie bereits 1925 an die Allgemeine Lokalbahn und Kraftwerke AG weiterverausserte 1922 trat die H B E dem Deutschen Wagenverband bei und stellte ihre Guterwagen bei der Deutschen Reichsbahn ein Am 5 Dezember 1925 wurde gemeinsam mit der Anhaltische Landes Eisenbahngemeinschaft die Harz Kraftfahrzeuglinien der Ostharzbahnen G m b H gegrundet Ein Jahr spater ersuchte die Bahn um eine Konzession fur eine Seilbahn vom Bahnhof Thale Bode zum Hexentanzplatz die aber wegen der Ausweisung eines Naturschutzgebietes abgelehnt wurde 1932 scheiterte dieses Projekt endgultig Entwicklung bis zur Ubernahme durch die Deutsche Reichsbahn Bearbeiten Die Strecken der H B E blieben im Zweiten Weltkrieg von grosseren Zerstorungen und Demontagen verschont so dass bereits Anfang Juni 1945 der Betrieb von Blankenburg nach Halberstadt Quedlinburg Thale und Konigshutte wieder mit zwei Zugpaaren pro Wochentag aufgenommen werden konnte Am 1 September 1946 wurde die H B E zugunsten der Provinz Sachsen enteignet und unter deren Verwaltung gestellt Am 15 Dezember 1946 ging der Betrieb an die neu gegrundete Sachsische Provinzbahnen GmbH uber ein Einspruch gegen die Enteignung blieb erfolglos Per 1 April 1949 wurde die H B E von der Deutschen Reichsbahn ubernommen Entwicklung des Streckennetzes nach dem Ende der H B E Bearbeiten Die inzwischen als Rubelandbahn bezeichnete und auf den Abschnitt Blankenburg Konigshutte verkurzte Harzbahn wurde ausgebaut und elektrifiziert Heute ist der Personenverkehr auf der Rubelandbahn eingestellt der Abschnitt Blankenburg Elbingerode wird noch von den Felswerken im Guterverkehr bedient Die Stammstrecke Halberstadt Blankenburg ist heute noch in Betrieb und wird vom RE 31 von Abellio befahren Die anderen Strecken wurden in den Jahren nach 1968 stillgelegt und sind heute grosstenteils abgebaut Strecken BearbeitenHalberstadt Blankenburg Blankenburg Quedlinburg Thale Nord Thale Bodetal Blankenburg Harz Tanne Elbingerode Drei Annen Hohne Langenstein MinslebenLokomotivpark BearbeitenDie anfangs erbauten Strecken hatten nur geringe Neigungen von 10 so dass anfangs die leichten zweiachsigen Lokomotiven mit dreiachsigem Stutztender der Bauart Behne Kool ausreichten Ahnliche Lokomotiven waren auch bei den benachbarten Staatsbahnen im Einsatz 1881 und 1883 wurde je eine Schlepptenderlok in dreiachsiger Ausfuhrung von Hanomag Krauss und Borsig beschafft Die Zahnradlokomotiven fur den gemischten Betrieb hatten die Achsfolge C1 Von 1883 bis 1907 wurden insgesamt elf Lokomotiven beschafft Bis 1894 kamen noch drei C gekuppelte Maschinen fur den Reibungsbetrieb hinzu die wie die Zahnradloks von der Maschinenfabrik Esslingen geliefert wurden Die Lokomotiven bekamen Namen meist nach den umliegenden Stadten und Landschaften z B LANGENSTEIN RUEBELAND ZIEGENKOPF Die folgenden Maschinen fur die Flachlandstrecken entsprachen den Bauarten der Staatsbahn oder wurden von dieser gebraucht erworben Eingesetzt wurden G 3 T 3 T 7 T 93 T 12 T 161 Als letzte Zahnradlokomotive wurde 1914 eine D gekuppelte Schlepptenderlok geliefert 1917 wurden neue 1 E1 Lokomotiven zur Ablosung der Zahnradloks bestellt Die 1920 gelieferten Maschinen erhielten Namen von starken Tieren MAMMUT ELCH WISENT BUFFEL und dienten der Preussischen Staatsbahn als Grundlage fur die Entwicklung der Baureihe 95 1927 wurden drei 1 D1 von Hanomag beschafft 1929 gefolgt von drei 1 C1 ahnlicher Bauart vom selben Hersteller Soweit moglich wurden Bauteile verwendet die mit denen der Einheitslokomotiven der Deutschen Reichsbahn austauschbar waren Am 7 Juli 1927 wurde der erste Benzoltriebwagen HBE T 1 in Betrieb genommen der wegen des geplanten Einsatzes auf der Harzbahn in Leichtbauweise konstruiert und mit Lenkachsen und einer besonderen Bremsanlage ausgestattet war Dieser Wagen konnte sehr erfolgreich eingesetzt werden weshalb 1934 bei der Dessauer Waggon Fabrik ein weiterer zweiachsiger dieselmechanischer Triebwagen HBE T 2 beschafft wurde Der erste dieselhydraulische Triebwagen war der vierachsige HBE T 3 der 1938 von MAN geliefert wurde und auf den Flachlandstrecken 70 km h erreichte auf der Harzbahn noch 40 km h Anhanger der Waggonfabrik Wismar erganzten diese Triebwagen in den folgenden Jahren 1940 wurde vom selben Hersteller ein zweiachsiger Triebwagen beschafft Der Lokomotivpark wirtschaftete im Laufe des Zweiten Weltkrieges zunehmend ab 1943 erhielt die H B E von der Reichsbahn leihweise die 95 043 1944 eine weitere Lok der Baureihe 95 und Ende des Jahres schliesslich die 96 002 um den Bahnbetrieb aufrechterhalten zu konnen 1948 folgte die 95 019 Die 96 002 wurde 1949 abgezogen Die Maschinen der Tierklasse gingen in den Bestand der Deutschen Reichsbahn uber Nach der Ubernahme durch die Deutsche Reichsbahn 1950 wurden insgesamt elf Lokomotiven der Baureihe 95 in Blankenburg beheimatet Von den auf der Rubelandbahn eingesetzten Dampflokomotiven ist nur die 95 6676 MAMMUT erhalten geblieben die in einem Lokschuppen in Rubeland steht Die Lokomotiven waren in Blankenburg beheimatet wo 1907 ein heute noch bestehendes Betriebswerk mit Drehscheibe und einem zwanzigstandigen Ringlokschuppen gebaut wurde Uberlieferung BearbeitenDie Uberlieferung der Halberstadt Blankenburger Eisenbahngesellschaft befindet sich in der Abteilung Dessau des Landesarchivs Sachsen Anhalt Weblinks BearbeitenUberlieferung der Halberstadt Blankenburger Eisenbahngesellschaft im Bestand der Reichsbahndirektion Magdeburg im Landesarchiv Sachsen Anhalt Abteilung DessauLiteratur BearbeitenWerner Steinke Die Halberstadt Blankenburger Eisenbahn Berlin 1982 ISBN 3 87094 200 2 Gerhard Zieglgansberger Hans Roper Werner Steinke Eisenbahnreviere Harz transpress 1992 ISBN 3 344 70738 8Weblinks BearbeitenFruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Halberstadt Blankenburger Eisenbahn in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Termin der Verstaatlichung fast aller Privatbahnen in der DDR Thuringische Feuerwehr Zeitung Jg 3 Nr 10 20 Mai 1915 S 74 URL https zs thulb uni jena de rsc viewer jportal derivate 00283216 Thueringische Feuerwehrzeitung 167597523 19150520 10 002 tif logicalDiv jportal jpvolume 00399039 Aktiensammler 03 13 S 18 ISSN 1611 8006Normdaten Korperschaft GND 2070414 8 lobid OGND AKS VIAF 156608450 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Halberstadt Blankenburger Eisenbahn amp oldid 235046266