www.wikidata.de-de.nina.az
Das Gymnasium Am Thie GAT ist ein Gymnasium in Blankenburg Harz im Bundesland Sachsen Anhalt Mit einer fast 500 jahrigen wechselvollen Geschichte zahlt es zu den altesten Gymnasien im Landkreis Harz Es ist Mitglied des UNESCO Schulnetzwerks Gymnasium Am Thie Hauptgebaude des Gymnasiums seit 2002Schulform GymnasiumGrundung 1537Adresse Friedensstrasse 26Ort Blankenburg Harz Land Sachsen AnhaltStaat DeutschlandKoordinaten 51 47 45 N 10 57 26 O 51 79595 10 95718 Koordinaten 51 47 45 N 10 57 26 OSchuler 667 1 Leitung Andreas SiemannWebsite www gat blankenburg de Inhaltsverzeichnis 1 Motto amp Schulfarben 2 Geschichte 2 1 Grafliche Lateinschule 2 2 Herzogliches Gymnasium 2 3 Wandel im 20 Jahrhundert 2 4 Schulgeschichte seit 1990 3 Bekannte Lehrer und Rektoren 4 Bekannte Schuler 5 Schulpartnerschaften 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMotto amp Schulfarben BearbeitenDas Motto der Schule lautet Humanitati et Sapientiae lateinisch der Menschlichkeit und Weisheit Unterhalb des Ziergiebels am Schulneubau von 1877 heutige August Bebel Sekundarschule lasst sich das Motto wiederfinden Es verweist auf die humanistische Tradition der Einrichtung Die in den 2000er Jahren eingebaute Sansibar Tur im Erdgeschoss des heutigen Schulgebaudes Haus I tragt das Motto uber dem Durchgang Die Schulfarben Blau und Gelb entsprechen den Landesfarben des Herzogtums Braunschweig bzw Freistaates Braunschweig zu denen Blankenburg bis 1945 gehorte und verweisen somit auf die traditionelle Verbundenheit Blankenburgs mit seiner ehemaligen Landeshauptstadt Geschichte Bearbeiten nbsp Schulbau des Gymnasiums von 1620 mit dem Anbau von 1677 nach 1877 ArmenhausGrafliche Lateinschule Bearbeiten Im Jahr 1537 wurde die Schule als Grafliche Lateinschule durch die Bruder Ulrich und Bernhard von Blankenburg Regenstein gegrundet Als Raumlichkeiten wurden die Bauten nahe der Bartholomauskirche verwendet die seit dem 13 Jahrhundert bis zur Auflosung 1532 das Zisterzienserinnenkloster Blankenburg Harz oberhalb der Stadt beherbergten Rektor war der Prior des Klosters Michaelstein Herzogliches Gymnasium Bearbeiten Nach 1620 ersetzte ein Neubau der durch den Rat der Stadt finanziert wurde das heruntergekommene Gebaude Durch den Einsatz des Rektors Barthold Meier erfolgte 1677 ein Anbau und zur Neueinweihung erhielt die Einrichtung den Namen Herzogliches Gymnasium Rudolph Augusteum nach dem amtierenden Herzog Rudolf August von Braunschweig Wolfenbuttel Unter dem Rektor Johann Heinrich August Schulze kam es am Ende des 18 Jahrhunderts zu einer Schulreform im Sinne der Aufklarung und des Philanthropismus In diesem Zuge wurde auch eine Burgerschule in der heutigen Schulstrasse als zweiklassige Volksschule eingerichtet und eine Industrie Tochterschule in der heutigen Harzstrasse auf Anregung von Johann Heinrich Wilhelm Ziegenbein und dessen Ehefrau gegrundet Das alte Schulgebaude diente nun als vierklassige hohere Schulform nbsp Ehemaliges Gymnasium von 1877 Wegzug des Gymnasiums 2002 heute August Bebel SekundarschuleIm zweiten Viertel des 19 Jahrhunderts wurde das im Studium der Theologie ausgebildete Lehrerkollegium durch Neuanstellungen allmahlich verweltlicht die Schule erhielt so den Charakter eines humanistischen Gymnasiums mit Reifeprufung im Sinne der Preussischen Bildungsreformen In den 1870er Jahren wurde die Schule dann als Gymnasium vor den Toren der Stadt nach Planen des Kreisbaumeisters Carl Fruhling neu errichtet und am 23 Oktober 1877 eingeweiht Dem Neubau mussten die Linden des mittelalterlichen Gerichtsplatzes am Thie weichen Der bis heute bestehende Name der Einrichtung geht auf diese Lage zuruck Wandel im 20 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1927 erfolgte eine Umstrukturierung vom humanistischen Gymnasium zum Reformrealgymnasium und damit eine Schwerpunktsetzung auf die modernen Fremdsprachen und Naturwissenschaften wodurch die alten Sprachen in den Hintergrund ruckten Unter den Nationalsozialisten wurde 1938 aus dem Gymnasium die Deutschen Oberschule fur Jungen Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand eine Einheitsschule mit den Klassen 9 bis 12 Anschliessend wurde die Schulform 1963 in die Polytechnische Oberschule Klassen 1 bis 10 und Erweiterte Oberschule Klassen 11 und 12 unterteilt Vorerst fanden beide Schulen im Gebaude von 1877 am oberen Ende des Thies Platz Ein Umzug in den Neubau Albrechtstrasse erfolgte fur die EOS Am Thie 1969 Die Polytechnische Oberschule POS verblieb im alten Schulbau und wurde am 16 Dezember 1975 in POS Wilhelm Pieck umbenannt Anlass fur die Namensgebung war der bevorstehende 100 Geburtstag des ehemaligen Staatsprasidenten der DDR der in Blankenburg als Tischlergeselle in Ausbildung war woran auch eine Gedenkstatte das heutige Herbergsmuseum erinnerte Mit dem Ende der DDR dem Beitritt der neuen Lander zur Bundesrepublik Deutschland und der Umgliederung des Schulsystems verschwand der Name 2 Schulgeschichte seit 1990 Bearbeiten Im Jahr 1991 wurde die Erweiterte Oberschule zum Gymnasium Am Thie mit den Jahrgangsstufen 5 bis 12 umgewandelt Zu einem erneuten Platzwechsel kam es 2002 Die August Bebel Sekundarschule erhielt das bis dahin vom Gymnasium unterhaltene Gebaude am Thie Dafur wurde ein 1896 als zweite Burgerschule errichtetes Gebaude in der Friedensstrasse umfassend modernisiert erweitert und vom Gymnasium bezogen Die Einrichtung am neuen Standort erhielt im Rahmen dessen den Titel anerkannte UNESCO Projektschule Der Bau von 1969 in der Albrechtstrasse dient heute als Schulgebaude fur die funfte Klassenstufe 2008 wurde das Gymnasium Am Thie in das Schulnetzwerk Schule ohne Rassismus Schule mit Courage aufgenommen Zu Beginn des Schuljahres 2020 21 wurde das Europagymnasium Richard von Weizsacker in Thale als Aussenstelle an das Gymnasiums Am Thie Blankenburg Harz angegliedert 3 Nach aktuellen Planen soll die Aussenstelle Thale zum Schuljahr 2023 24 an das GutsMuths Gymnasium Quedlinburg angebunden werden 4 Als Besonderheit sind alle drei Neubauten des Gymnasiums der letzten 400 Jahre 1620 77 1877 2002 an ihren Standorten bis heute erhalten Bekannte Lehrer und Rektoren BearbeitenBarthold Meier 1644 1714 Theologe und Generalsuperintendent 1674 bis 1684 Rektor des Herzoglichen Gymnasiums Heinrich Georg Neuss 1654 1716 Theologe und Kirchenlieddichter 1684 bis 1690 Rektor des Herzoglichen Gymnasiums Johann Tobias Wagner 1689 1733 Padagoge Bibliothekar und Schriftsteller 1722 bis 1725 Rektor des Herzoglichen Gymnasiums Johann Heinrich August Schulze 1755 1803 Theologe und Padagoge 1790 bis 1802 Rektor des Herzoglichen Gymnasiums Gottlieb Heinrich Friedrich Leopold 1765 1842 Theologe und Padagoge 1802 bis 1824 Rektor des Herzoglichen Gymnasiums Wilhelm Volkmar 1813 1890 Padagoge Abgeordneter der Braunschweigischen Landesversammlung ab 1842 Kollaborator ab 1853 Oberlehrer ab 1863 Direktor und ab 1868 Professor Hermann Friedrich Muller 1843 1919 Lehrer und Klassischer Philologe 1885 bis 1914 Direktor des Herzoglichen Gymnasiums Karl Burger 1866 1936 Lehrer und Klassischer Philologe Erwin Konnemann 1926 2016 Lehrer spater Professor an der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Bernd Wolff 1939 Lehrer und Schriftsteller Christoph Georg Rohrbach 1992 Lehrer und LyrikerBekannte Schuler BearbeitenJohann Carl Moll 1748 1831 Mathematiker und Prasident des Kriegskollegiums sowie Stadtkommandant der Garnison Braunschweig Carl Friedrich Alexander Hartmann 1796 1863 Mineraloge Hutteningenieur und Schriftsteller Carl Schiller 1807 1874 Grunder und erster ehrenamtlicher Leiter des Stadtischen Museums Braunschweig Wilhelm Wehrenpfennig 1829 1900 Lehrer preussischer Beamter und als liberaler Politiker von der Grundung 1871 bis 1881 Mitglied des deutschen Reichstages Oswald Berkhan 1834 1917 Psychiater und Reformer des Sonderschulwesens Albert von Otto 1836 1922 braunschweigischer Staatsminister Adolf Ledebur 1837 1906 Metallurge Namensgeber des Ledeburit Gustav Stutzer 1839 1921 evangelischer Theologe und Mitbegrunder der Evangelischen Stiftung Neuerkerode Julius Elster 1854 1920 Physiker Hans Friedrich Geitel 1855 1923 Physiker Wilhelm Kulemann 1851 1926 Jurist Reichstagsabgeordneter Robert Knopf 1862 Theologe und Publizist Hermann von Frankenberg 1865 1931 Jurist Hauptvorsitzender des Harzklubs Erich Rosendahl 1866 1952 Heimatforscher und Historiker Otto Schulze 1869 1930 Landschaftsarchitekt und Stadtgartendirektor von Stettin Rudolf von Hantelmann 1874 1926 deutscher Rittergutsbesitzer und Hofbeamter Carl Muhlenpfordt 1878 1944 deutscher Architekt Baubeamter und Hochschullehrer Paul Morawitz 1879 1936 deutscher Internist und Physiologe Mitbegrunder des Blutspendewesens in Deutschland Friedrich Karl Duhring 1880 deutscher Resident in Adamaua Jan Fastenau 1880 1945 Kunsthistoriker in Ostfriesland Otto Korfes 1889 1964 baute als ehemaliger Wehrmachtsoffizier die Streitkrafte der DDR auf und war ab 1952 Generalmajor der Kasernierten Volkspolizei Arthur von Fumetti 1890 1968 Jurist und Politiker Walther von Hollander 1892 1973 Schriftsteller Hermann Furchtegott Reemtsma 1892 1961 Unternehmer Reemtsma Cigarettenfabriken Kunstmazen und Stifter des Ernst Barlach Hauses sowie Namensgeber der Hermann Reemtsma Stiftung Karl Hoppe 1892 1973 Germanist und Wilhelm Raabe Forscher Carl Erdmann 1898 1945 Historiker und Mediavist Gunther Meinhardt 1925 1999 Alltags und Kulturhistoriker Axel Romer 1925 1993 deutscher Jurist und Hochschullehrer fur Kriminalistik Waltraud Voss 1944 Mathematikerin und Wissenschaftshistorikerin Roland Berbig 1954 Literaturwissenschaftler Tatjana Hufner 1983 RennrodlerinSchulpartnerschaften BearbeitenDie Schule unterhalt Schulpartnerschaften 5 mit Frankreich nbsp Frankreich Lycee Jean Hyppolite in Jonzac Indien nbsp Indien TELC Kabis Higher Secondary School Paradur bei Chennai Polen nbsp Polen 1 Liceum Marii Sklodowskiej Curie in Ostrzeszow Tschechien nbsp Tschechien Gymnasium Voderadska in PragLiteratur BearbeitenWerner Dege Beitrage zur Geschichte des Blankenburger Gymnasiums Festschrift zur Einweihung des neuen Gymnasialgebaudes zu Blankenburg Blankenburg Harz 1877 Jahresbericht uber das Herzogliche Gymnasium zu Blankenburg am Harz Ostern bis Ostern Blankenburg Harz 1853 1916 Digitalisat Ernst Witte Das Gymnasium zu Blankenburg am Harz Von seinen Anfangen bis zum Ausbruch des Weltkrieges Blankenburg Harz 1927 Weblinks BearbeitenHomepage der SchuleEinzelnachweise Bearbeiten Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung des Landkreises Harz Organisationsverfugungen fur das Schuljahr 2018 19 PDF 23 3 kB Anlage 3 Hochrechnung Gymnasien Landkreis Harz Dezember 2017 S 1 abgerufen am 29 November 2018 Schuler des Gymnasiums Am Thie uber die Zeit Wilhelm Piecks in Blankenburg im Blankenburger Amtsblatt 5 20 Seiten 17 bis 21 mit Abbildungen PDF 7 7 MB Schulfusion Gymnasium Thale endgultig gerettet volksstimme de Abgerufen am 15 September 2020 Kreistag des Landkreises Harz Beschlussvorlage III WP 337 2022 PDF Schulentwicklungsplanung des Landkreises Harz fur die Schuljahre 2022 23 bis 2026 27 und Planungsabsichten fur die Schuljahre 2027 28 bis 2031 32 Landkreis Harz 16 September 2022 S 6 abgerufen am 1 November 2022 1 abgerufen am 11 November 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gymnasium Am Thie amp oldid 236091990