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Hermann Bernhard Furchtegott Reemtsma 29 Oktober 1892 in Osterholz Scharmbeck 18 Juni 1961 in der Luneburger Heide war ein deutscher Unternehmer Fabrikant und Mazen Hugo Kortzinger Ernst Barlach und Hermann Furchtegott Reemtsma von links vor dem Fries der Lauschenden durch Ernst Barlach Inhaltsverzeichnis 1 Leben und berufliches Wirken 2 Personliches 3 Kunstsammler und Mazen 4 Hermann Reemtsma Stiftung 5 Literatur 6 WeblinksLeben und berufliches Wirken BearbeitenReemtsma wurde am 29 Oktober 1892 als Sohn von Bernhard Reemtsma geboren Sein Vater war Kaufmann und Teilhaber einer Zigarrenfabrik und spater selbststandiger Hersteller und Handler von Zigarren 1894 zog die Familie nach Blankenburg Reemtsma besuchte hier zunachst eine Burgerschule und im Anschluss das Gymnasium Am Thie 1908 siedelte die Familie nach Erfurt um Reemtsma schloss das Gymnasium mit der Obersekundareife ab und begann 1909 eine dreijahrige kaufmannische Ausbildung in einer Erfurter Grosshandlung fur Landesprodukte und arbeitete anschliessend bei der Orientalischen Tabak amp Cigarettenfabrik in Dresden sowie bei dem Produzenten Halpaus in Breslau bevor er 1914 eine Beschaftigung bei Dixi einer 1910 von seinem Vater in Erfurt erworbenen Zigarettenmanufaktur aufnahm 1915 wurde er zum Wehrdienst eingezogen 1917 aufgrund einer Erkrankung hiervon wieder freigestellt Gemeinsam mit seinem Bruder Philip wurde er im gleichen Jahr Mitinhaber des Unternehmens seines Vaters und fuhrte dort erste maschinelle Methoden zur Fertigung von Tabakwaren ein In dem ab 1919 B Reemtsma amp Sohne genannten Unternehmen an dem auch sein dritter Bruder Alwin beteiligt war ubernahm Hermann Furchtegott Reemtsma fortan die Verantwortung fur Organisation Produktion Personalwesen und Verwaltung In den Folgejahren wuchs das Unternehmen erreichte grossere Marktanteile und wurde 1921 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt 1923 verlegte das Unternehmen den Firmensitz nach Altona Bahrenfeld wo es weiter expandierte Hermann Furchtegott Reemtsma war dafur verantwortlich dass den Angestellten vergleichsweise gute Arbeitsbedingungen und hohe Sozialleistungen geboten werden konnten Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus zahlten die Unternehmer wiederholt grossere Geldspenden an Hermann Goring und verschiedene Parteien um sich im deutschen Zigarettenmarkt behaupten zu konnen Reemtsma setzte sich fur judische Angestellte ein die aber aufgrund des politischen Drucks entlassen werden mussten Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Reemtsmas Firma unter Treuhandschaft gestellt und der Unternehmer kurzzeitig auf Anordnung der Britischen Militarverwaltung inhaftiert 1948 durften Reemtsma und seine Bruder die Geschaftsfuhrung wieder ubernehmen In den 1950er Jahren war das Unternehmen heute Reemtsma Cigarettenfabriken Marktfuhrer mit einem Anteil von 40 Prozent der in Deutschland produzierten Zigaretten Reemtsma starb uberraschend ein Jahr nach dem Tod seines Bruders Philipp 1961 auf seinem Landsitz in der Luneburger Heide Personliches BearbeitenReemtsma war seit Juli 1918 mit Johanna Hanna Eisenschmidt 1895 1988 verheiratet und hatte mit ihr vier Kinder Helga Hanna Heike und Hermann Hinrich 1934 kaufte er einen Landsitz in der Luneburger Heide den er sowohl landwirtschaftlich als auch als Wohnsitz fur seine Familie nutzte Kunstsammler und Mazen BearbeitenReemtsma war interessiert an Musik und bildender Kunst und legte dabei einen Schwerpunkt auf Kunst des 19 Jahrhunderts Der Bildhauer und Maler Hugo Kortzinger brachte ihm die moderne Bildhauerei naher und wurde ein enger Freund und Berater des Unternehmers Nach einem gemeinsamen Besuch bei Ernst Barlach 1934 in Gustrow forderte er den Bildhauer Zeichner und Schriftsteller und gab bei ihm den 1935 ubergebenen Fries der Lauschenden in Auftrag Die neun Skulpturen gelten als letztes grosses Werk des Kunstlers Nach Barlachs Tod 1938 bemuhte er sich um dessen Nachlass und wurde Mitglied des Gremiums von Barlach Freunden 1945 richtete Reemtsma auf seinem Anwesen ein fur Interessierte zugangliches Barlach Archiv ein Er war Mitbegrunder der Ernst Barlach Gesellschaft und grundete 1960 die Ernst Barlach Gesellschaft Stiftung Hermann F Reemtsma Das von Werner Kallmorgen entworfene Haus der Stiftung wurde ein Jahr nach dem Tod Reemtsmas 1962 eroffnet Neben Barlach forderte der Unternehmer auch andere Bildhauer darunter Kathe Kollwitz Richard Scheibe und Georg Kolbe Zudem war er massgeblich an der Entstehung der Stiftung zur Forderung der Hamburgischen Kunstsammlungen beteiligt Hermann Reemtsma Stiftung BearbeitenAn Hermann Furchtegott Reemtsma erinnert heute die 1988 von Hermann Hinrich Reemtsma gegrundete Hermann Reemtsma Stiftung mit Sitz im Elbschlosschen in Nienstedten Literatur BearbeitenSebastian Giesen Reemtsma Hermann F In Hamburgische Biografie Hrsg von Franklin Kopitzsch und Dirk Brietzke Bd 4 Gottingen 2008 ISBN 978 3 8353 0229 7 S 227 230 Weblinks BearbeitenNachruf der ZEIT vom 23 Juni 1961 auf Zeit deNormdaten Person GND 116389982 lobid OGND AKS LCCN nr90016568 VIAF 7240433 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reemtsma Hermann FurchtegottALTERNATIVNAMEN Reemtsma Hermann F Reemtsma Hermann Bernhard FurchtegottKURZBESCHREIBUNG deutscher Unternehmer Fabrikant und MazenGEBURTSDATUM 29 Oktober 1892GEBURTSORT Osterholz ScharmbeckSTERBEDATUM 18 Juni 1961STERBEORT Luneburger Heide Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Furchtegott Reemtsma amp oldid 227700222