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Gunther Alexander Schuller 22 November 1925 in New York City New York 21 Juni 2015 in Boston Massachusetts 1 war ein US amerikanischer Hornist Komponist Musikwissenschaftler und Dirigent Gunther Schuller links erhalt den NEA Jazz Masters Award for Jazz Advocacy 2008 A B Spellman rechts Inhaltsverzeichnis 1 Der Instrumentalist und Padagoge 2 Der Komponist 3 Schuller und der Jazz 4 Wurdigungen 5 Publikationen Auswahl 6 Kompositionen 6 1 Werkverzeichnis 6 2 Werke fur Blasorchester 6 3 Werke fur Horn 6 4 Oper 7 Sekundarliteratur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseDer Instrumentalist und Padagoge BearbeitenGunther Schuller Sohn deutscher Einwanderer studierte Flote Horn und Musiktheorie Im Alter von 17 Jahren wurde er Hornist im Cincinnati Symphony Orchestra zwei Jahre spater im Orchester der Metropolitan Opera bis 1959 Schuller kam fruh in Kontakt mit der New Yorker Bebop Szene und spielte mit bedeutenden Jazzmusikern wie Dizzy Gillespie Miles Davis Birth of the Cool 1949 50 und Porgy and Bess 1958 und John Lewis Ab 1950 unterrichtete er Horn an der Manhattan School of Music anschliessend hatte er eine Professur fur Komposition an der School of Music der Yale University inne Von 1967 bis 1977 war er Prasident des New England Conservatory of Music in Boston Ausserdem wirkte er als Artistic Director beim Tanglewood Berkshire Music Center und dem Festival in Sandpoint Idaho als Co Direktor beim Smithsonian Jazz Masterworks Orchestra sowie als Artistic Director beim Spokane Bach Festival Der Komponist Bearbeiten nbsp Besetzungszettel der 1966 uraufgefuhrten Oper The VisitationSchuller komponierte mehr als 160 Werke in praktisch allen Musikgenres unter anderem als Auftragskompositionen verschiedener Orchester u a Baltimore Symphony Berliner Philharmonisches Orchester Boston Symphony Chicago Symphony Minneapolis Symphony National Symphony New York Philharmonic Beispiele Of Reminiscences and Reflections Louisville Orchestra An Arc Ascending American Symphony Orchestra League und Cincinnati Symphony The Past is in the Present Cincinnati Symphony ein Sextett fur Leon Fleisher und die Kennedy Center Chamber Players das Brass Quintet No 2 fur das American Brass Quintett oder Ritmica Melodica Armonica fur das Newton Symphony Orchestra 1959 komponierte er Seven Studies on a Theme of Paul Klee Seine im afroamerikanischen Milieu spielende Jazz Oper The Visitation ist eine freie Adaption von Kafkas Romanfragment Der Process und eine Anklage gegen den Rassismus Die Oper wurde als Auftragswerk der Hamburgischen Staatsoper im Oktober 1966 unter Schullers Leitung uraufgefuhrt 1968 wurde die Oper erstmals in deutscher Sprache unter dem Titel Heimsuchung und der Leitung von Janos Kulka in Wuppertal herausgebracht Schuller arbeitete auch erfolgreich mit anderen Kunstlern unterschiedlicher Richtungen wie Arturo Toscanini Miles Davis Aaron Copland Ornette Coleman Leonard Bernstein Eric Dolphy Charles Mingus John Updike Joe Lovano dessen Stucke aus Rush Hour er 1994 fur Bigband arrangierte Elvis Costello Wynton Marsalis und Frank Zappa zusammen Schuller und der Jazz BearbeitenAls Instrumentalist war Schuller unter anderem an den Nonett Aufnahmen von Miles Davis im Marz 1950 beteiligt die einige Zeit spater zusammen mit dem Material aus zwei vorhergehenden Sessions zur LP Birth of the Cool zusammengestellt wurden Im Jahr 2006 spielte er die Birth of the Cool Suite in Zusammenarbeit mit einer Band um den Saxophonisten Joe Lovano ein in der die originalen Arrangements von Gil Evans John Lewis und Gerry Mulligan ausschnittsweise erneut zu horen sind Mitte der 1950er Jahre war er der Mitbegrunder und in der Folgezeit ein Hauptvertreter der Third Stream genannten Musikrichtung von ihm stammt auch die Bezeichnung Dieses Genre versuchte die Stilhohendifferenz zwischen Jazz als improvisationsbasierter Unterhaltungsmusik zu der Jazz auch heute noch oft gezahlt wird und auskomponierter Kunstmusik sogenannte Ernste Musik zu uberwinden und eine Fusion der beiden Richtungen zu erreichen 1961 erschien das Album Jazz Abstractions mit seinen Werken Abstractions Variants on a Theme of John Lewis und Variants on a Theme of Thelonious Monk und dem Piece for Guitar and Strings von Jim Hall mit den Solisten Bill Evans Scott LaFaro Eric Dolphy Jim Hall Ornette Coleman Die Wiederentdeckung des Ragtime in den spaten 1960er Jahren insbesondere der Musik Scott Joplins geht massgeblich auf das Engagement Schullers fur diese zu diesem Zeitpunkt vollig vergessene Musik zuruck Die anschliessende Popularitat des Ragtime vor allem im Gefolge des Films Der Clou Originaltitel The Sting 1973 nutzte Schuller wiederum fur sein ambitioniertes Projekt der Erstauffuhrung von Scott Joplins einziger Oper Treemonisha Schuller ist auch der Autor einer auf drei Bande angelegten History Of Jazz die bis jetzt nicht ins Deutsche ubersetzt wurde Die bisher erschienenen Bande Early Jazz 1968 und The Swing Era 1989 gelten wegen der fundierten Herleitung der Thesen des Autors als Standardwerke der Jazzforschung Zur Ausgabe 2003 der Encyclopaedia Britannica hat Schuller einen vorzuglichen Artikel uber Jazz beigesteuert Schuller setzte sich uber die Jahrzehnte fordernd fur viele Musiker der jeweiligen Jazz Avantgarde ein darunter die Saxophonisten Sonny Rollins Ornette Coleman den Pianisten Ran Blake und die Vokalistin Jeanne Lee Er dirigierte zahlreiche Third Stream Kompositionen und war an der Erstauffuhrung von Mingus Epitaph entscheidend beteiligt Jazz und Third Stream Aufnahmen werden ebenso wie klassische Kompositionen mit hohem Repertoire Wert auf seinem Label GM Recordings veroffentlicht 2 Schullers Sohne sind Jazzmusiker geworden George als Schlagzeuger Edwin Ed Schuller als Kontrabassist Wurdigungen BearbeitenEr erhielt zahlreiche Preise unter anderem den Stoeger Prize 1987 William Schuman Award 1988 MacArthur Foundation genius award 1991 BMI Lifetime Achievement Award 1994 Pulitzer Preis 1994 fur Of Reminiscences and Reflections Gold Medal for Music from the American Academy of Arts and Letters 1997 sowie verschiedene Grammy Awards des Weiteren zwolf Ehrendoktorate von verschiedenen Universitaten und Hochschulen 1967 wurde Schuller in die American Academy of Arts and Sciences 3 sowie in die American Academy of Arts and Letters 4 gewahlt Er ist Grundungsmitglied der American Classical Music Hall of Fame Im Jahr 2000 bekam er eine Ehrung der International Horn Society fur sein Lebenswerk als Musiker und Hornist 5 2008 erhielt er die NEA Jazz Masters Fellowship Publikationen Auswahl BearbeitenEarly Jazz Its Roots and Musical Development Oxford University Press 1968 Reprint 1986 The Swing Era The Development of Jazz 1930 1945 Oxford University Press 1989 Fortsetzung seiner in Early Jazz begonnenen Jazzgeschichte Horn Technique 1 Auflage 1962 2 Auflage Oxford University Press 1991 Musings The Musical Worlds of Gunther Schuller Oxford University Press 1986 The Compleat Conductor Oxford University Press 1998 Gunther Schuller A Life in Pursuit of Music and Beauty University of Rochester Press 2011Kompositionen BearbeitenWerkverzeichnis Bearbeiten 1 Werke im Deutschen MusikarchivWerke fur Blasorchester Bearbeiten 1950 Symphony for Brass and Percussion 1963 Meditation for Concert Band 1966 Study in Textures for Concert Band 1967 Diptych for Brass Quintet and Concert Band 1980 Eine kleine Posaunenmusik 1981 In Praise of Winds Symphony for Large Wind Orchestra 1985 Eine kleine Fagottmusik 1989 On Winged Flight fur Blasorchester und 3 Celli 1990 Song and Dance fur Blasorchester und Violine 1998 Witchi Tai To The Music of Jim Pepper fur Jazzensemble und SymphonieorchesterWerke fur Horn Bearbeiten Zwei Hornkonzerte Horn concerto 1942 1944 Hornsonate Lines and Contrasts fur 16 Horner Five Pieces for Five Horns von dem eine Aufnahme mit Barry Tuckwell und dem NFB Horn Quartet vorliegt Oper Bearbeiten The Visitation 1966 Sekundarliteratur BearbeitenMark Tucker Schuller Gunther Alexander In Barry Kernfeld Hrsg The New Grove Dictionary of Jazz Macmillan London 1988 S 1096 Ian Carr Gunther Schuller In Ian Carr et al Hrsg The Rough Guide to Jazz Rough Guides London 2004 S 704Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gunther Schuller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Gunther Schuller in der Internet Movie Database englisch Die Zeit 2005 Wurdigung und Interview mit Schuller Nachruf New York Times 22 Juni 2015 englisch Schirmer uber Schuller und seine Kompositionen englisch Biographie von NEA Seite englisch Einzelnachweise Bearbeiten Just in A towering music personality has died GM Recordings American Academy of Arts and Sciences Book of Members PDF Abgerufen am 10 April 2016 Members Gunther Schuller American Academy of Arts and Letters abgerufen am 24 April 2019 Biografie der Horn Society Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive Preistrager des Stoeger Prizes Gunther Schuller 1987 Oliver Knussen 1990 Lee Hyla und Olly Wilson 1992 Aaron Jay Kernis und Nicholas Maw 1993 Oleg Felzer und Richard Wilson 1994 David Liptak und Steven Mackey 1995 Martin Bresnick und Osvaldo Golijov 1996 Stephen Hartke und Judith Weir 1997 Thomas Ades und Yehudi Wyner 1998 James Primosch und Scott Wheeler 1999 Michael Daugherty und Kaija Saariaho 2000 Chen Yi 2002 David Rakowski 2004 Pierre Jalbert 2006 Jorg Widmann 2008 Brett Dean 2010 Zhou Long 2012 Thomas Larcher 2014 Huw Watkins 2016 Marc Andre Dalbavie 2018 David Serkin Ludwig 2020 Normdaten Person GND 118924117 lobid OGND AKS LCCN n81016917 NDL 00516068 VIAF 79167723 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schuller GuntherALTERNATIVNAMEN Schuller Gunther Alexander vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Hornist und KomponistGEBURTSDATUM 22 November 1925GEBURTSORT New York City New York Vereinigte StaatenSTERBEDATUM 21 Juni 2015STERBEORT Boston Massachusetts Vereinigte Staaten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunther Schuller amp oldid 238356944