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Eric Allan Dolphy 20 Juni 1928 in Los Angeles 29 Juni 1964 in West Berlin war ein US amerikanischer Jazzmusiker und wichtiger Wegbereiter der Jazz Avantgarde der 1960er Jahre Als Multiinstrumentalist spielte Dolphy Querflote Bassklarinette Altsaxophon sowie Klarinette Ausserdem komponierte und arrangierte er Als besondere Leistung neben seinen Improvisationen und Kompositionen gilt die Etablierung der Bassklarinette als Instrument im Jazzrepertoire Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Wurdigungen 3 Diskografie Auswahl 4 Einzelnachweise 5 Literatur chronologisch 6 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenDolphy begann mit neun Jahren Klarinette zu spielen Mit 13 erhielt er ein zweijahriges Stipendium fur die Southern California School of Music wo er erstmals mit Jazz in Beruhrung kam Danach nahm er Privatunterricht bei einer klassischen Flotistin und bei Lloyd Reese Er spielte unter anderem mit Charlie Parker und ab 1948 in Roy Porters Big Band mit der er 1949 auch Aufnahmen machte allerdings nicht als Solist 1949 bis 1953 leistete er seinen Militardienst in der Armee in Fort Lewis Washington wo er Mitglied der Big Band war aber auch am US Naval College of Music studierte und mit dem Tacoma Symphony Orchestra spielte Nach dem Ende seiner Militarzeit arbeitete er mit Musikern wie Gerald Wilson Buddy Collette und Eddie Beal lernte 1954 Ornette Coleman und John Coltrane kennen und begann sich fur die Bassklarinette zu interessieren Von 1954 bis 1956 leitete er eine eigene Band bevor er sich 1958 dem popularen Chico Hamilton Quintett anschloss mit dem er im Juli 1958 beim Newport Jazz Festival begeisterte Kritiken erntete 1959 zog Dolphy nach New York wo er 1960 Mitglied der Band des Bassisten Charles Mingus wurde Mit ihr trat er 1960 auf dem Jazzfestival in Antibes auf Die Aufnahmen mit der Mingus Band zeigen ihn als brillanten Solisten ahnlich auch im Track Stormy Weather auf dem Album Mingus Im selben Jahr war er auch an Ornette Colemans wichtigem Album Free Jazz beteiligt Mit Veroffentlichungen unter eigenem Namen wie Outward Bound Out There und Far Cry alle 1960 wurde Dolphy einer der meistdiskutierten Jazzmusiker 1961 stand er an der Spitze der New Star Polls von Down Beat fur Altsaxophon und 1962 1963 fur Bassklarinette und Flote 1961 spielte er im Sextett von George Russell Album Ezz Thetics 1961 sowie mit John Coltrane im Village Gate Evenings at the Village Gate wenig spater bei den Village Vanguard Sessions 1961 und auf Africa Brass fur das er auch arrangierte Er leitete ein Quintett mit dem Trompeter Booker Little Liveaufnahmen im Five Spot 1961 Im August September 1961 tourte Dolphy in Europa wo er nicht mit eigener Band sondern mit europaischen bzw exilierten Musikern wie Benny Bailey auftrat dokumentiert etwa auf dem Album Berlin Concerts spater auf Enja erschienen Seit 1960 war er regelmassig an den Third Stream Konzerten von Gunther Schuller und John Lewis beteiligt mit denen er auch im Rahmen des Orchestra U S A zusammenarbeitete Dolphy kooperierte auch mit Gil Evans und Oliver Nelson Screaming the blues 1964 erschien sein Klassiker Out to Lunch sein erstes und einziges Blue Note Album auf dem er mit der Besetzung Freddie Hubbard Tony Williams Richard Davis und Bobby Hutcherson spielte 1 Im April 1964 tourte Dolphy wieder mit Mingus in Europa Auf dem Tourplan standen u a Paris Liveaufnahmen im Theatre des Champs Elysees Stockholm Amsterdam Stuttgart Wuppertal und Zurich In Bremen kam es beinahe zum Bruch mit Mingus wegen dessen aufbrausenden Gebarens er beschimpfte das Publikum als Nazis Dolphy distanzierte sich offentlich von Mingus und kundigte an die Band zu verlassen 2 Er hatte vor sich mit seiner Verlobten in Paris niederzulassen und setzte auch nach Tourende seine Auftritte in Europa fort Eine seiner letzten Aufnahmen machte er am 2 Juni 1964 in Hilversum mit dem Trio von Misha Mengelberg Ein weiterer spater entdeckter Mitschnitt zeigt ihn am 11 Juni in Paris wo er mit Jack Dieval Donald Byrd Jacques B Hess Franco Manzecchi und Nathan Davis auftrat Diese Besetzung ist auch im Film Eric Dolphy the Last Date von Hans Hylkema 1991 zu sehen Ein Engagement zur Eroffnung eines Jazzclubs in Westberlin der Tangente in der Bundesallee mit dem Trio von Karl Berger am 27 Juni konnte er nicht spielen Er erlitt wahrend des Konzerts einen Zusammenbruch und wurde in das Achenbach Krankenhaus in Wilmersdorf eingeliefert 3 Uberraschend starb er zwei Tage spater aufgrund von Komplikationen einer bis dahin nicht diagnostizierten Diabetes Erkrankung Zwei Monate nach seinem Tod wurde er in die Down Beat Hall of Fame aufgenommen Dolphys Mutter schenkte John Coltrane sozusagen als Vermachtnis Flote und Bassklarinette ihres Sohnes Dolphy hat zahlreiche bedeutende Musiker beeinflusst so etwa Frank Zappa 4 5 Wurdigungen Bearbeiten Im Ruckblick konnte man fast meinen Eric Dolphy sei eine uberirdische Erscheinung gewesen kein Mensch aus Fleisch und Blut Wie aus dem Nichts tauchte er 1959 auf der Jazzszene von New York auf ein vollendeter Musiker mit explodierender Expressivitat und klarer mutiger Vision Doch nach nur einem halben Jahrzehnt verschwand dieser Eric Dolphy wieder aus der Welt getotet von einer mysteriosen Krankheit Zuruck blieb die Ahnung einer hoheren unverstandenen Wirklichkeit des Jazz Hans Jurgen Schaal 2005 6 Diskografie Auswahl Bearbeiten Hauptartikel Eric Dolphy Diskografie Outward Bound 1960 Here and There 1960 Out There 1960 Far Cry 1960 At the Five Spot Live at the Five Spot Vol 1 und 2 1961 Eric Dolphy and Booker Little Memorial Album 1961 Berlin Concerts 1961 Eric Dolphy in Europe Vol 1 2 und 3 live 1961 Vintage Dolphy 1962 1963 Musical Prophet The Expanded 1963 New York Studio Sessions 1963 ed 2018 Out to Lunch 1964 Last Date 1964 Unrealized Tapes 1964 Einzelnachweise Bearbeiten Es wurde in die Wireliste The Wire s 100 Records That Set the World on Fire While No One Was Listening aufgenommen Die Noten zwischen den Noten Die Wochenzeitung 20 November 2014 Philipp Lichterbeck Sie erklarten ihn einfach fur tot Berliner Tagesspiegel 5 November 2004 Auf der Zappa LP Weasels Ripped My Flesh von 1969 widmete er Dolphy das Stuck The Eric Dolphy Memorial Barbecue Auf der Ruckseite der LP Freak Out von The Mothers of Invention wird Dolphy als ein wesentlicher Einfluss ausdrucklich erwahnt Barry Miles Zappa Deutsche Ausgabe Rogner amp Bernhard bei Zweitausendeins 2005 ISBN 3 8077 1010 8 Seite 57 Hans Jurgen Schaal Eric Dolphy In Jazz Klassiker 2 Bde Hrsg von Peter Niklas Wilson Reclam Stuttgart 2005 RUB ISBN 3 15 030030 4 Bd 2 S 425 435 hier 425 Literatur chronologisch BearbeitenVladimir Simosko amp Berry Tepperman Eric Dolphy A Musical Biography and Discography Da Capo Press New York 1979 ISBN 0 306 80107 8 Hans Jurgen Schaal Eric Dolphy In Jazz Klassiker 2 Bde Hrsg von Peter Niklas Wilson Reclam Stuttgart 2005 RUB ISBN 3 15 030030 4 Bd 2 S 425 435 mit Auswahldiskografie und Literaturhinweisen Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Eric Dolphy im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek detaillierte Disko und Sessiongrafie Diskografie und Filmographie Biografie von Alisch Biografie und Bibliografie vom Jazz Institut Darmstadt Memento vom 24 Juni 2013 im Internet Archive Hans Jurgen Schaal zu Dolphy Eric Dolphy in der Internet Movie Database englisch Eric Dolphy bei DiscogsNormdaten Person GND 118812866 lobid OGND AKS LCCN n81035956 VIAF 66651545 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dolphy EricALTERNATIVNAMEN Dolphy Eric Allan vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer JazzmusikerGEBURTSDATUM 20 Juni 1928GEBURTSORT Los AngelesSTERBEDATUM 29 Juni 1964STERBEORT West Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eric Dolphy amp oldid 235478214