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Porgy and Bess ist ein Jazz Album von Miles Davis das mit dem Gil Evans Orchester in vier Aufnahmesessions am 22 Juli 29 Juli 4 August und 18 August 1958 im CBS 30th Street Studio in New York City aufgenommen und noch im selben Jahr bei Columbia Records veroffentlicht wurde Es enthalt Songs aus George Gershwins Oper Porgy and Bess in Bearbeitungen von Gil Evans Es handelt sich um das erste Miles Davis Album das in Stereophonie aufgenommen wurde 1 Porgy and BessStudioalbum von Miles DavisVeroffent lichung en 1958Label s Columbia RecordsFormat e CD LPGenre s JazzLange 50 53Besetzung Flugelhorn Trompete 4 Miles DavisArrangeur Orchesterleitung Gil EvansTrompete Bernie Glow Ernie Royal Louis Mucci Johnny ColesPosaune Dick Hixon Frank Rehak Jimmy Cleveland Joe BennettWaldhorn Willie Ruff Gunther Schuller Julius WatkinsTuba Bill BarberFlote Klarinette Bassklarinette Oboe Romeo Penque Phil Bodner 2 7 9 11 Bonustrack 2 Jerome Richardson 1 5 7 12 13 Bonustrack 1 Altsaxophon Cannonball AdderleyBassklarinette Altflote Danny BankKontrabass Paul ChambersSchlagzeug Jimmy Cobb 1 2 5 8 10 13 Bonustrack 1 Philly Joe Jones 3 4 9 Bonustrack 2 Produktion Cal Lampley Teo MaceroStudio s New York CityChronologie Milestones1958 Porgy and Bess 1958 Miles1958 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte des Albums 2 Das Album 3 Rezeption 4 Titelliste 4 1 Bonustracks 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte des Albums BearbeitenNachdem es 1957 George Avakian von Columbia Records mit Miles Ahead gelungen war seinen neuen Star Miles Davis im Bigband Umfeld zu prasentieren entstand ein Jahr spater dessen zweite Produktion mit dem Arrangeur und Pianisten Gil Evans Die Oper Porgy and Bess deren Musik George Gershwin zu einem Libretto von DuBose Heyward geschrieben hatte war zur Zeit ihrer Entstehung 1935 am Broadway zunachst nur massig erfolgreich Dennoch wurden einige Nummern wie Summertime und It Ain t Necessarily So zu beliebten Jazzstandards 1952 erlebte die Oper erneut Aufmerksamkeit als ein Ensemble u a mit der Sopranistin Leontyne Price damit bis 1955 auf Welt Tournee ging 2 Zeitgleich mit den Columbia Aufnahmen entstand unter der Regie Otto Premingers der Hollywood Film Porgy und Bess der 1959 erschien und afroamerikanische Stars wie Sidney Poitier Sammy Davis Jr Pearl Bailey oder Dorothy Dandridge zeigte Dies ging einher mit der zunehmend starker werdenden Burgerrechtsbewegung in den Vereinigten Staaten In der afroamerikanischen Community liess die Oper wie der Film Kritik an den vorherrschenden Rassen Stereotypen insbesondere in der Unterhaltungsindustrie laut werden 2 Miles Davis war von dem Vorschlag der Columbia Produzenten Cal Lampley und Teo Macero zunachst nicht sehr angetan er wusste dass zu dieser Zeit noch weitere Jazz Interpretationen der Gershwin Oper in Arbeit waren Spater behauptete er jedoch dass es seine Idee gewesen ware Porgy and Bess aufzunehmen nachdem seine damalige Frau Frances darin eine Rolle spielte 3 Gil Evans ordnete die Songs der Oper neu an Seine Version begann mit dem Buzzard Song im Kontrast zu Gershwins Eroffnungsnummer Lullaby Summertime zweiter Song war die Ballade Bess You Is my Woman Now womit das Thema einer Love Story vorgegeben wurde Damit loste sich Evans von der narrativen Struktur der Oper und Gershwins Songabfolge vielmehr sorgte er fur die Verschmelzung verschiedener Melodien Fragmente und zufalliger Motive Gershwins als sich entwickelnde Motive fur seine eigenen Arrangements so Stephanie Stein Crease 2 So nahm er nicht den Song I Got Plenty of Nuttin auf ubernahm aber daraus die Bridge als Einleitung fur It Ain t Necessarily So ein Holzblaser Motiv aus dem Requiem wurde das grundlegende Motiv fur Evans Version von Summertime Er nahm auch eine eigene Kompositionen auf die Uptempo Nummer Gone die spater in Orgone umbenannt wurde Das Album Bearbeiten nbsp Miles Davis Mitte der 1950er JahreFur die Produktion wahlte Evans Orchestermusiker wie Danny Bank Bernie Glow Ernie Royal Louis Mucci Johnny Coles Frank Rehak und Jimmy Cleveland die teils schon beim Vorgangeralbum Miles Ahead mitgewirkt hatten Aus dem regularen Davis Sextett kamen Cannonball Adderley Paul Chambers und die beiden Schlagzeuger Jimmy Cobb und Philly Joe Jones hinzu Alleiniger Solist ist Miles Davis hervorragend wie gewohnt und fast in symbiotischer Weise in den Klangkorper der Allstar Bigband integriert setzt Miles seine stilistisch durchwachsenen Sologlanzlichter wobei er in den unteren Registern von Flugelhorn und Trompete eine erstaunliche Reinheit des Klangs in feinsten Nuancierungen horbar werden lasst schrieb sein Biograf Peter Wiessmuller 4 Der Autor weist darauf hin dass seine Improvisationen in Prayer It Ain t Necessarily So Gone und There Is a Boat eindeutig modale Strukturen aufweisen Davis erlauterte diesen Umstand selbst Als Gil die Arrangements fur I Love Porgy schrieb hatte er fur mich nur eine Tonleiter festgelegt und keine Akkorde das gibt eine Menge Freiheit und Raum Dinge zu horen 4 Ungewohnlich war auch die eingespielte Version von Summertime die beiden brachten es fertig diese oft aufgenommene Melodie neu und frisch erscheinen zu lassen Mit seiner gedampften Trompete spielte Miles liebliche Variationen auf die das Orchester mit subtil wechselnden Klangfarben antwortet 5 Die Aufnahmesessions erwiesen sich als die schwierigste Herausforderung der Miles als Musiker bis zu diesem Zeitpunkt gegenubergestanden hatte so Eric Nisenson in seiner Davis Biografie 5 Davis sagte spater hierzu Ich musste zuerst wie Bess denken und dann wie Porgy um das richtige Feeling zu bekommen erzahlte Davis Bess Is My Woman Now ist das Schwierigste das ich jemals gespielt habe weil ich an den Text denken musste ich wiederholte den Refrain immer wieder und wieder in meinem Kopf 6 Als ernsthaftestes Problem neben der damals neuen holprigen Stereo Technik nennt Stephanie Stein Crease den Umstand dass Davis und Evans keine regulare neunzehnkopfige Band fur ihr Projekt zur Verfugung hatten so dass sie ihr Material konstant uber einen langeren Zeitraum einuben konnten wie dies Duke Ellington und Charles Mingus in vergleichbaren Produktionen getan hatten Gils Musik war erstmals im Studio zu horen und wurde Stuck fur Stuck geprobt bis ein Take aufgenommen werden konnte Den Musikern war kaum mehr als eine kurze Gelegenheit zu Proben bewilligt um Evans extrem komplexe Musik einzuuben Obwohl dessen Musiker die weltbesten Blattspieler waren sei die Arbeit sehr ernuchternd gewesen so Joe Bennett 2 Lediglich Miles Davis kannte Evans Arrangements von ihren Vorbesprechungen in denen sie ihre musikalischen Vorstellungen diskutierten Das Album beginnt mit einer brodelnden von den Blechblasern Tuba und Waldhorn dominierten Version von The Buzzard Song In Gone stehen die Davis Bandmitglieder Chambers und Philly Joe Jones im Vordergrund 7 Zu Gone Gone Gone meinte Gil Evans This is my improvisation of the spiritual In the middle of it Miles Paul and Joe improvise on the improvisation 7 Nach Summertime folgt das Klagelied Bess Oh Where s My Bess beide Songs werden schneller als im Original gespielt In Prayer Oh Doctor Jesus lasst Evans den healing prayer in Form von Miles Davis auftreten das Orchester antwortet mit Amen Rufen 7 Hier ist jedoch ein zynischer Ton erkennbar 8 Mit Fisherman Strawberry and Devil Crab kombinierte Evans den Gershwin Song Fishermen mit eigenen Kompositionen Nach My Man s Gone Now und It Ain t Necessarily So bildet das kurze Here Come De Honey Man die Uberleitung zu I Wants to Stay Here I Loves You Porgy Den Ausklang bildet das heitere Evans setzte hier die Flote ein There s a Boat That s Leaving Soon for New York 7 Die Auswahl der takes die auf der Originalplatte erschienen nahm Gil Evans vor nach Ansicht von Teo Macero blieb ein Teil des besten Materials zunachst unveroffentlicht 9 Rezeption Bearbeiten nbsp Gil Evans mit Ryō Kawasaki Die zweite Produktion die aus der Zusammenarbeit von Miles Davis und Gil Evans hervorging fand nach ihrem Erscheinen bei den Musikkritikern der The New York Times 10 und der Los Angeles Times wohlwollende Aufnahme 11 Kennedy Brown wies im Jazz Journal in der 1959 erschienenen Besprechung darauf hin dass Gil Evans der Gedanke gekommen war dass Miles und er selbst nicht nur zu einer Interpretation der Partitur im Sinne des Orchesterjazz beitrugen sondern dass Gershwin selbst neue Ideen schuf als er Jazzideen zum Leben erweckte die in seinen Partituren immer latent waren und auch zum Ausdruck kamen Gil Evans habe gesagt Wir drei haben anscheinend an diesem Album mitgewirkt Wie auch immer das Ganze ist bemerkenswert gut gemacht schrieb der Autor Ob auf Trompete meist gedampft oder Flugelhorn Miles spielt einfallsreich mit einem schonen Ton und einer puren lyrischen Qualitat Das Stimmen der anderen Instrumente es gibt viele andere talentierte Jazzmusiker im Orchester ist in seiner Schonheit atemberaubend 12 Es gebe so viele wundervolle Dinge in diesem Album so Brown weiter dass es unmoglich sei sie alle zu beschreiben Die erstaunliche Wirkung von Blechblasern Tuba und Waldhorn in The Buzzard Song die Verwendung von Floten bei That s a Boat Miles wundervolle Solo Arbeit bei Summertime der jazzige Geschmack von It Ain t Needarily So und Gone eine Improvisation von Miles Paul Chambers und Philly Joe Jones uber eine Improvisation von Evans uber das Spiritual Gone Gone Gone 12 Der Kritiker der Jazz Review Martin Williams meinte Gil Evans hat Gershwins Melodien genommen und zu seinen eigenen gemacht Seine Arrangements verleihen Arien wie My Man s Gone Now ebenso viel Bedeutung wie sie in der Originalfassung haben Evans Fahigkeit starke Emotionen auf erstaunlich sensitive Weise zu projizieren wird auf wunderbare Weise von Miles und seinem grossartiges Solospiel erganzt 5 Bill Kirchner schrieb In this century s American music three partnerships have been most influential Duke Ellington Billy Strayhorn Frank Sinatra Nelson Riddle and Miles Davis Gil Evans 13 Als eines der meistverkauften Alben von Miles Davis wurde Porgy and Bess als wegweisendes Werk des orchestralen Jazz betrachtet Der Davis Biograf Jack Chambers beschrieb das Album als a new score with its own integrity order and action 14 Ian Carr meinte Wenn Miles Ahead das Perfekteste unter den drei orchestralen Alben von Miles Davis ist dann hat Porgy and Bess mehr Grosse und Tiefgrundigkeit 15 Robert Gilbert lobte in All About Jazz Porgy and Bess als one of many great albums that Miles Davis recorded over his lifetime It reaches a higher plateau than most though in its way that it can reach the listener on both a musical and emotional level That the album is still able to do this after almost forty five years is a testament to the rare magic that occurred in a New York studio over four days in the summer of 1958 16 Nach Ansicht des Magazins JazzTimes war Porgy and Bess moglicherweise das beste Werk aus der Zusammenarbeit von Davis und Evans Evans wird zu Recht als Meister der modernen Orchestrierung betrachtet und Porgy and Bess zeigt ihn auf seinem Hohepunkt 17 Auch Eric Thacker verglich das Werk mit den beiden anderen grossen Suiten die Evans in Zusammenarbeit mit Miles Davis schuf Deutlicher als Miles Ahead wurden hier die solistischen Qualitaten von Davis gefeiert im Unterschied zu Sketches of Spain ware das Album ruckhaltlos im Jazz verankert 18 Lindsay Planer vergab in seiner Besprechung des Albums im Allmusic die Hochstnote und hob die Leistungen der Bandmitglieder Cannonball Adderley Paul Chambers und Jimmy Cobb hervor Obwohl der Fokus auf Davis gerichtet sei seien die Beitrage des Quartetts in Prayer Oh Doctor Jesus I Loves You Porgy und There s a Boat That s Leaving Soon for New York unschatzbar Hervorhebenswert seien auch die ergreifend lyrischen Passagen von Danny Banks Spiel auf der Altflote in Fishermen Strawberry and Devil Crab oder das bewegende Bass und Tuba Duett im Buzzard Song 19 Der Penguin Guide to Jazz verlieh dem Album die Hochstnote 20 Richard Cook und Brian Morton hoben den Titel Prayer hervor eine erstaunliche Tour de force harmonisch abgefedert und mit Miles ungewohnlichsten Solo bis zu diesem Zeitpunkt Auch der Rolling Stone 21 und die Virgin Encyclopedia of Popular Music 22 bewerteten das Album mit der Hochstnote Titelliste BearbeitenThe Buzzard Song 4 07 4 August 1958 Bess You Is My Woman Now 5 10 29 Juli 1958 Gone Gil Evans 3 37 22 Juli 1958 Gone Gone Gone 2 03 22 Juli 1958 Summertime 3 17 4 August 1958 Oh Bess Oh Where s My Bess 4 18 4 August 1958 Prayer Oh Doctor Jesus 4 39 4 August 1958 Fisherman Strawberry and Devil Crab 4 06 22 Juli 1958 My Man s Gone Now 6 14 29 Juli 1958 It Ain t Necessarily So 4 23 29 Juli 1958 Here Come De Honey Man 1 18 29 Juli 1958 I Wants to Stay Here I Loves You Porgy 3 39 18 August 1958 There s a Boat That s Leaving Soon for New York 3 23 4 August 1958 Bonustracks Bearbeiten Die Bonustracks sind auf der 1997 erschienenen Compact Disc enthalten I Loves You Porgy take 1 second version 4 14 18 August 1958 Gone take 4 Gil Evans 3 40 22 Juli 1958 Alle Kompositionen stammen sofern nicht anderes angegeben von George Gershwin Literatur BearbeitenRichard Cook Brian Morton The Penguin Guide to Jazz on CD 6 Auflage Penguin London 2002 ISBN 0 14 051521 6 Max Harrison Eric Thacker Stuart Nicholson The Essential Jazz Records Vol 2 Modernism to Postmodernism Mansell London New York 2000 ISBN 0 7201 1822 0 Erik Nisenson Round About Midnight Ein Portrait uber Miles Davis Hannibal Wien 1985 ISBN 3 85445 021 4 Stephanie Stein Crease Gil Evans Out of the Cool His life and music A Cappella Books Chicago 2002 ISBN 1 55652 425 0 Peter Wiessmuller Miles Davis Sein Leben seine Musik seine Schallplatten Oreos Gauting 1985 ISBN 3 923657 04 8 Weblinks BearbeitenBesprechung des Albums Porgy and Bess von Lindsay Planer bei AllMusic englisch Abgerufen am 31 August 2011 Einzelnachweise Bearbeiten Ian Carr Miles Davis a Biography 1984 S 112 a b c d Stephanie Stein Crease S 198 204 Miles Davis mit Quincy Troupe Die Autobiografie Heyne Munchen 2000 ISBN 3 453 17177 2 S 310 f a b Wiessmuller S 122 a b c Nisenson S 120 f Zit nach Nisenson S 120 f a b c d Charles Edward Smith Original Liner Notes 1958 Max Harrison u a The Essential Jazz Records S 424 George Cole The Last Miles The Music of Miles Davis 1980 1991 University of Michigan Press 2005 S 18 John S Wilson Review Porgy and Bess In The New York Times X13 27 September 1959 Wally George Review Porgy and Bess In Los Angeles Times 7 Juni 1959 a b Kennedy Brown JJ 09 59 Miles Davis Porgy And Bess In Jazz Journal 27 September 2019 abgerufen am 3 Oktober 2019 englisch Bill Kirchner s liner notes from the 6 CD box set Miles Davis amp Gil Evans The Complete Studio Recordings Jack Chambers Porgy and Bess Album liner notes Ian Carr Brian Priestley Digby Fairweather Hrsg Rough Guide Jazz 1995 ISBN 1 85828 137 7 Robert Gilbert Review Porgy and Bess In All About Jazz Columnist Review Porgy and Bess Memento des Originals vom 6 September 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tower com JazzTimes 106 August 1997 In Max Harrison u a The Essential Jazz Records S 423 Besprechung des Albums Porgy and Bess von Lindsay Planer bei AllMusic englisch Abgerufen am 31 August 2011 Richard Cook Brian Morton Penguin Guide to Jazz Christian Hoard Review Porgy and Bess Rolling Stone Colin Larkin Review Porgy and Bess Memento des Originals vom 22 Juni 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www acclaimedmusic net In Virgin Encyclopedia of Popular Music 1 Marz 2002 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Porgy and Bess Miles Davis und Gil Evans Album amp oldid 237137272