www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt den Berg im Siebengebirge Weitere Berge und Orte mit diesem Namen unter Olberg Der Grosse Olberg auch Oelberg ist mit 460 7 m u NHN der hochste Berg im Siebengebirge Er befindet sich auf dem Stadtgebiet von Konigswinter nahe dem Ortsteil Ittenbach Knapp 700 m nordlich liegt der Nebengipfel Kleiner Olberg 331 7 m u NHN 4 Grosser OlbergGrosser OlbergHohe 460 7 m u NHN 1 Lage Konigswinter Ittenbach Nordrhein WestfalenGebirge SiebengebirgeDominanz 22 4 km Nord nordost auslaufer des Hauschen Eifel Schartenhohe 220 m Buchholz 2 Koordinaten 50 40 56 N 7 14 54 O 50 682222222222 7 2483333333333 460 7 Koordinaten 50 40 56 N 7 14 54 OGestein Nephelinbasanit 3 Besonderheiten hochster Berg im Siebengebirge Sender Grosser Olbergw1 Aufgrund des Sendemastes auf seinem Gipfel ist er heute bereits von weitem beispielsweise von der Bundesautobahn 3 zu sehen und ist so auch wegen seiner Hohe von den anderen Bergen gut unterscheidbar Auf dem Gipfel gibt es eine Gaststatte mit Aussichtsterrasse welche einen sehr guten Blick in das Siebengebirge sowie in die Hocheifel mit der Hohen Acht und in Richtung Westen u a auf den Rhein bietet Luftaufnahme des Grossen OlbergsInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Namensgeschichte 1 2 Gasthaus 1 3 Bergbau 2 Sender 2 1 Aktuelle Nutzung 2 2 Fruhere Nutzung 3 Einzelnachweise 4 WeblinksGeschichte BearbeitenNamensgeschichte Bearbeiten Der Grosse Olberg hiess ursprunglich Ma e lberg wobei das e keinen Umlaut ausdruckt sondern Dehnungs e ist Zum ersten Mal wurde der Gipfel in einem Verpfandungsprotokoll von 1407 erwahnt in dem die Ortsangabe an dem Maelberg geleygen vorkommt 5 In Beschreibungen des Siebengebirges wurde der Olberg teilweise noch bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts Ma h lberg genannt Mal bedeutet in diesem Zusammenhang auffalliges Zeichen wie in Denkmal Muttermal Der Berg ist also nach seiner Funktion als markante Landmarke benannt denn er kennzeichnete das Grenzgebiet zwischen dem kurkolnischen und dem lowenburgischen Bannbezirk 6 Mundartlich wurde der Name Malberg wie Mohlberg ausgesprochen Ausserdem wurde der Berg meistens in Verbindung mit Prapositionen genannt man sagte also am beim oder auf m Mohlberg Dadurch war das M am Beginn des Namens nicht mehr horbar und es kam schliesslich zu der falschen Konsonantenablosung am beim auf m Ohlberg 7 So ist seit der Mitte des 17 Jahrhunderts vom Ohleberg oder Oelberg die Rede und erst seit Ende des 18 Jahrhunderts haufiger auch vom Olberg 8 d h erst zu dieser Zeit begann man das Dehnungs e als Umlaut misszuverstehen Heute sind die Schreibweisen Olberg und Oelberg etwa gleich haufig auch wenn Oelberg sprachgeschichtlich eher korrekt ist Weil die Entstehung des Bergnamens nicht immer bekannt war kam es teilweise zu falschen Spekulationen Ernst Moritz Arndt schrieb 1843 in einem Aufsatz er nenne den Berg Auelberg weil er hier im Mittelalter den Auelgau vorfinde 9 Diese Behauptung fuhrt teilweise heute noch zu der falschen Angabe der Grosse Olberg habe fruher Auelberg geheissen obwohl diese erst im 19 Jahrhundert erfundene Namensform nirgends historisch zu belegen ist 10 Es wurde auch die These aufgestellt Zisterziensermonche aus Heisterbach hatten den Maelberg nach dem Olberg in Jerusalem umbenannt 11 eine solche gezielte Umbenennung ist jedoch ebenfalls nicht nachweisbar Gasthaus Bearbeiten Das erste Gasthaus auf dem Gipfel des Olbergs wurde Pfingsten 1834 eroffnet nachdem dort schon in den Vorjahren in kleinerem Umfang Gaste bewirtet worden waren Im September 1842 besuchte Konig Friedrich Wilhelm IV von Preussen den Berggipfel 1873 erwarb der Verschonerungsverein fur das Siebengebirge VVS den Gipfel mitsamt Gasthaus Nach der Jahrhundertwende versammelten sich des Ofteren in grosser Anzahl junge Sozialdemokraten sonntaglich auf dem Olberg 12 1920 21 entstand das heutige Restaurantgebaude das spater einen Anbau erhielt 13 1951 52 wurde die Hauptwasserleitung zum Gasthaus erbaut 14 Bergbau Bearbeiten Im 19 Jahrhundert ging der grosste Teil des Olbergs wie auch des Lohrbergs in den Besitz von Franz Merkens 1823 1905 Teilhaber des Kolner Privatbankhauses Seydlitz amp Merkens mit Sommersitz im Rhondorfer Haus im Turm uber 1872 begann er an der Sudostflanke des Olbergs mit dem Abbau von Basaltsteinen Der Steinbruch wurde an den unter anderem bereits am Himberg aktiven Christian Uhrmacher verpachtet und beschaftigte bis zu 100 Manner Der Abtransport des gebrochenen Materials erfolgte mittels taglich etwa 20 Fuhrwerken a 35 Zentnern Last zum Bahnhof Konigswinter Verschiedene Planungen fur Kleinbahnen die den Transport erleichtern sollten scheiterten allesamt zwischen 1874 und 1897 Schliesslich stoppte der Verschonerungsverein fur das Siebengebirge VVS durch Landkaufe die weitere Zerstorung des Olbergs die sich bereits am Gipfelbereich und in grossen Abraumhalden unterhalb des Steinbruchs ausserte 15 Sender Bearbeiten nbsp Sendeturm auf dem Grossen OlbergDer Grosse Olberg wird aufgrund seiner Nahe zur Bundesstadt Bonn als Standort mehrerer 16 multimedialer Sendeanlagen genutzt Am Nordwesthang befanden sich bis zum 8 November 2004 Antennen zur Ubertragung von analogen Fernsehsignalen ZDF VOX und WDR Fernsehen Bemerkenswert war dass diese Antennen auf niederen Gerusten und nicht auf einen Sendeturm montiert waren Seit der Umstellung auf das digitale terrestrische Fernsehen DVB T wird die Fernsehversorgung in der Region Bonn ausschliesslich uber den Sender Bonn Venusberg gewahrleistet wodurch die Anlage auf dem Grossen Olberg obsolet wurde Ein weithin sichtbarer Betonmast auf dem Berggipfel der auf Basis eines Pachtvertrags mit dem Verschonerungsverein fur das Siebengebirge VVS als Eigentumerin des Gipfels ab 1970 durch die damalige Deutsche Bundespost betrieben wurde 17 beherbergt einen UKW Radiosender Radio Bonn Rhein Sieg und mehrere Mobilfunksender Am 19 Oktober 2009 wurde der zuvor kapazitatsmassig nicht mehr ausgelastete Sendemast verkurzt 18 Um den Berggipfel verteilt existieren zudem Plattformen fur Richtfunkantennen Auch fur den Amateurfunk ist der Olberg von grosser Bedeutung die Relaisfunkstellen DB0SG analoger Sprechfunk DB0DBN digitaler Sprechfunk und DB0VVS HAMNET Datenfunk haben dort ihre Standorte 19 Aufgrund der exponierten Lage haben diese Relais einen grossen Einzugsbereich bis weit uber Koln hinaus Nach Angaben des VVS aus dem November 2016 versorgte die Funkantenne eines Energieversorgungsunternehmens bis zur Abschaltung im Marz 2016 die Rheinschifffahrt Zum Ende 2016 wurde die Funkantenne der Autobahnpolizei abgeschaltet welche das Autobahnnetz bis Aachen abdeckte Diese beiden Antennen waren am Westgiebel der Gastwirtschaft montiert und wurden im Juli 2017 von den Betreibern zuruckgebaut 20 Aktuelle Nutzung Bearbeiten Folgende Radioprogramme werden ausgestrahlt Stand Dezember 2018 21 Frequenz in MHz Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP in kW Antennendiagrammrund ND gerichtet D Polarisationhorizontal H vertikal V 99 9 Radio Bonn Rhein Sieg BONN SU D47C 0 5 D H nbsp Steinbruch am Grossen Olberg nbsp Blick vom Gipfel des Grossen Olbergs auf Bonn nbsp Blick vom Grossen Olberg in Richtung DrachenfelsFruhere Nutzung Bearbeiten Davor zu Analog TV Zeiten wurden lange Zeit folgende Fernsehsender ausgestrahlt Kanal Frequenz MHz Programm ERP kW Sendediagrammrund ND gerichtet D Polarisationhorizontal H vertikal V 26 511 25 ZDF 81 D H34 575 25 VOX 1 6 D H49 695 25 WDR Fernsehen Koln 65 D HSie wurden bereits im Zusammenhang mit der DVB T Einfuhrung im Grossraum Koln Bonn 22 bzw im Ruhrgebiet 23 am 8 November 2004 abgeschaltet Der Sender fur das ZDF wurde bereits am 24 Mai 2004 abgeschaltet 24 Einzelnachweise Bearbeiten Angabe laut Digitalem Gelandemodell und Digitaler Topographischer Karte 1 25 000 1 50 000 und 1 100 000 abrufbar im Kartendienst TIM online Dominanz und Prominenz nach TK 25 Scharte entlang der Sieg Rhein dann Sieg Wied Wasserscheide Geologisches Landesamt Nordrhein Westfalen Hrsg Gangolf Knapp Klaus Vieten Geologische Karte von Nordrhein Westfalen 1 25 000 Erlauterungen zu Blatt 5309 Konigswinter 3 uberarbeitete Auflage Krefeld 1995 S 33 Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Rudiger Franz Olberg oder Oelberg An der Schreibweise des hochsten Siebengebirgsgipfels scheiden sich die Geister Vor funf Jahrhunderten hiess die Erhebung noch Mahlberg Beitrag im Bonner Generalanzeiger vom 5 Januar 2007 online hier oder hier Memento vom 9 Marz 2016 im Internet Archive Theo Hardenberg Zur Geschichte des Olberges und seiner Steinbruche In Streiflichter aus dem Siebengebirge Heimatbuch Festschrift Konigswinter 1986 S 173 195 hier S 179 Hardenberg Zur Geschichte des Olberges wie oben S 177 Ein anderes Beispiel fur eine solche falsche Konsonantenablosung ist das Wort Otter wie in Kreuzotter fur die Viper also nicht fur das Saugetier ursprunglich hiess diese Art Schlange Notter etymologisch verwandt mit Natter doch wurde ein e Notter mit der Zeit zu eine Otter aufgetrennt vgl Kluge Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 23 Aufl bearb von Elmar Seebold Berlin 1995 S 606 Hardenberg Zur Geschichte des Olberges wie oben S 176 Ernst Moritz Arndt Der Aulberg wie muss er heissen In Niederrheinisches Jahrbuch herausgegeben von L Lersch Bonn 1843 Hardenberg Zur Geschichte des Olberges wie oben S 175 Der bisher erste bekannte Beleg fur die Deutung des Namens Oelberg als Auelberg findet sich bei Bernhard Hundeshagen Die Stadt und Universitat Bonn am Rhein mit ihren Umgebungen Bonn 1832 S 235 So Archivlink Memento vom 12 Februar 2009 im Internet Archive und Archivlink Memento vom 12 Januar 2008 im Internet Archive mit ungenauem Bezug auf Hermann Muller Karpe Der Olberg im Siebengebirge als christliches Symbol Siegburg 2006 denn tatsachlich lasst Muller Karpe S 14 offen ob der Oelberg nach dem Jerusalemer Olberg benannt ist und mochte den Namen in erster Linie nur nach dem nomen est omen Prinzip auf das christliche Symbol beziehen Karl Josef Klohs Kaiserwetter am Siebengebirge Edition Loge 7 Konigswinter 2003 ISBN 3 00 012113 7 S 151 Winfried Biesing Joachim Reinard Konigswinter Portrat einer Stadt Heel Verlag Konigswinter 1994 ISBN 3 89365 330 9 S 80 NRW Stiftung kauft Konigswinterer Burghof nicht General Anzeiger 13 Oktober 2018 Karl Josef Klohs Kaiserwetter am Siebengebirge Edition Loge 7 Konigswinter 2003 ISBN 3 00 012113 7 S 52 53 Archivlink Memento vom 27 November 2012 im Internet Archive Beschreibung der Funkanlagen am Grossen Olberg von Patrick Breloehr Die Geldquelle auf dem Oelberg ist versiegt General Anzeiger 1 Juli 2009 Die Olberg Antenne wird gestutzt Virtuelles Bruckenhofmuseum IGFS e V IGFS e V DB0SG DB0DBN DB0VVS Abgerufen am 23 Oktober 2017 Verschonerungsverein plant Wildniszentrum General Anzeiger Bonn vom 19 November 2016 Sender Tabelle Nordrhein Westfalen UKW von www ukwtv de Reflexion Fachzeitschrift fur UKW TV Fernempfang Ausgabe Nr 188 Juni 2004 S 44 Diskussion im Forum auf Digitalfernsehen de Memento vom 4 Mai 2005 im Internet Archive DVB T Projektburo Nordrhein Westfalen Technikgruppe Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosser Olberg Sammlung von Bildern Beschriftetes Panorama vom Grossen Olberg auf www panorama photo netDie sieben grossen Berge des Siebengebirges Grosser Olberg Lowenburg Lohrberg Nonnenstromberg Petersberg Wolkenburg Drachenfels Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosser Olberg amp oldid 235574171